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Feldherpetologische Exkursion an die Algarve- Tipps?

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  • Feldherpetologische Exkursion an die Algarve- Tipps?

    Hallo,

    ich werde in diesem Sommer 3 Wochen an der Algarve verbringen und möchte ich dort auf die Suche nach heimischer Herpetofauna machen.

    Da diese Region sicherlich von dem Einnen oder Anderen bereist wurde, würde ich mich sehr über gemachte Erfahrungen und lohnende Hinweise freuen.

    Über die Suchfunktion habe ich bereits die in diesem Forum geposteten Berichte gelesen und etliche Reiseberichte, die bei den "üblichen Verdächtigen" zu finden sind studiert.

    Insbesondere gemachte Erfahrungen zur ungünstigen Jahreszeit sind hilfreich, um die Zeit effizient zu gestalten.

    Meine Basis wird Aljezur sein,- aber ich werde mobil sein.

    Ich freue mich auf Rückmeldung,- Gerne auch per persönlicher E-mail.

    Viele Grüße,

    Frank

  • #2
    Unbedingt den Nationalpark ''Coto de donana'' besuchen - ist ganz in der
    '''Nähe'' - allerdings in Spanien und ein echter Knaller. Habe dort viele
    tolle Tiere gesehen. Echsen satt, malpolon, gaditana u.a.
    Leider kein Chamäleon, soll es da aber auch geben !

    Viel Spaß

    THEDARKSIDE

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    • #3
      Chamäleons findest Du in der Algarve übrigens am besten in unmittelbarer Strandnähe. Oft zB in halbhohen Tamarisken.
      Am besten nachts mit Taschenlampe.

      Viele Grüße

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
        Chamäleons findest Du in der Algarve übrigens am besten in unmittelbarer Strandnähe. Oft zB in halbhohen Tamarisken.
        Am besten nachts mit Taschenlampe.

        Viele Grüße

        Ingo
        Toller Tipp,
        nur alle anderen Urlauber denken wieder, man ist total bescheuert.
        Tagsüber dreht man jeden Stein um oder steht wie versteinert,
        bei 40 Grad im Schatten, stundenlang vor so einer Legesteinmauer
        und alle anderen schütteln nur mit dem Kopf !

        thedarkside

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        • #5
          Hallo und Danke für die Tips,

          wie seiht es denn mit Amphibien in der vollariden Zeit aus ?
          hat da jemand Erfahrungen ?

          Viele Grüße,
          Frank

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          • #6
            Ich war leider selbst noch nicht dort, kann dir aber sagen, dass es diverse interessante Schwanzlurche dort unten gibt, die jedoch um diese Zeit nicht auffindbar sein dürften.

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            • #7
              Die Portugiesische Gesellschaft für Herpetologie kontaktieren

              Auch in Portugal gibt es sehr aktive Herpetologen vor Ort, die Herpetologische Gesellschaft wird von den sehr respektierten Altmeistern des Fachs - G. Crespo und J.C. Brito geleitet.
              Ich denke dass sich mit einer Mail oder Brief an die Portugiesische Gesellschaft (Auf Englisch oder Französisch - falls Du kein Portugiesisch verstehst) schon ein paar hilfreiche Auskünfte einholen liessen. Evtl. könnte sogar ein kundiger lokaler Führer gefunden werden, falls es nur ums fotografieren geht. Die Adressen/Mailkontakte findest Du alle hier:

              http://luisbravo.net/spherpetologia/index2.htm

              Ich war zweimal an den spanisch-portugiesischen Herpetologie-Kongressen, es hat da ein paar sympatische Typen dabei, bei den Portugiesen fast mehr als bei den Spaniern. Allerdings geht es rein um Feldherpetologie und Wissenschaft, zur Terraristik ist man bei Fachleuten auf der iberischen Halbinsel eher feindlich eingestellt.

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              • #8
                Hallo, es gibt ein Buch von Malkmus, dort sind Verbreitungskarten aller Reptilien und Amphibien in Portugal drin.An der Westküste in Aljezur bist du in einem artenreichen Naturschutzgebiet, mit Europäischer Sumpfschildkröte und Stülpnasenotter.
                Ich selbst bin in Alte unterwegs, das liegt genau in der Mitte der Algarve im Innenland. Alle Nattern sind dort zu finden, ich beschäftige mich mit den Inlandvorkommen von Ch.ch. Im April will ich Mittelmeerlaubfrosch und andere Amphibien suchen. Im hochsommer werden Amphibien nur schwer aufzutreiben sein. Rana perezi und Bufo bufo findet man natürlich immer. Konkrete Fundgebiete von Ch.Ch kann ich dir sagen, sonst gibt es in der Nähe von Paderne, Girondische Schlingnatter, Kaputzennatter, Treppen und Hufeisennatter, Eidechsennatter, Perleidechsen, Algerischer Sandläufer, Kreuzkröte, Blindwühle, Vipernatter und maurische Sumpfschildkröten.
                Im Hochsommer sind außer eidechsennatter alle Schlangen Nachts und in der Dämmerung unterwegs. Mit dem auto auf der Landstraße findet man immer Schlangen, tote und viele, die sich noch retten können. auf den Straßen von Alte nach Paderne findet man in der Nacht nach ca. 10 Minuten die erste Schlange, vorallem Hufeisennatter und Treppennatter.
                Das Malkmus buch habe ich in Alte liegen, wenn ich auch dort bin, kannst du dir das gerne leihen.
                Grüße Boris
                Zuletzt geändert von bobo; 05.02.2012, 09:23.

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                • #9
                  Lieber Bobo - es gibt keine Blindwühlen in Europa, auch nicht in Portugal. Du meinst wohl die Maurische Netzwühle - eine Doppelschleiche (Blanus cinereus). Doppelschleichen sind sehr merkwürdige, fusslose Reptilien mit akkordeon-artiger Haut welche sie befähigt, sich Mittels Haut kontraktion vorwärts und rückwärts zu bewegen. Sie haben einen stark verknöcherten Schädel und "jagen" im Boden Wurzelschädlinge, Insektenlarven (Engerlinge) und Insektenpuppen.

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                  • #10
                    Sorry, habe ich im schnellen Aufzählen verwechselt. Gibt ja auch nur diese eine in Portugal. Ich habe sie vor Jahren in einem Sandhaufen gefunden, den die Maurer hinterm Haus in Paderne hinterlassen hatten. Um die Netzwühlen zu finden, braucht man bestimmt feldherpethologische Erfahrung mit diesen Tieren. Bei mir war das reiner Zufall.
                    Aber auch durch Zufall und mit ein wenig Information lassen sich in Portugal an der Algarve einige Arten beobachten.
                    Grüße Boris

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                    • #11
                      Hallo, seit zwei Tagen bin ich in Portugal, in dem Dorf Alte. Dieses Mal will ich unbedingt den Mittelmeerlaubfrosch und den Feuersalamander finden. Heute war ich eine Stunde mit dem Mofa in der Serra de Caldeirao unterwegs und habe in einem Betonbecken neben einem Brunnen einen Triturus boscai gefunden, der dort nicht mehr raus kam. Im Bach fließt Wasser und Salamandra salamandra soll in den gleichen Biotopen vorkommen. Werde es dann mal in der Nacht versuchen. Es hat wohl in den letzten Monaten nicht viel geregnet, aber es ist bewölkt und frisch, so wie bei uns im Sommer.
                      Grüße Boris
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                      • #12
                        Gestern Nacht habe ich den Mittelmeerlaubfrosch gefunden. Hatte mir vorher nochmal den Ruf des heimischen angehört und dann bin ich hier von Alte aus 2 Kilometer in die Serra de Caldeirao gefahren. Einfach über den nächsten Hügel. Dann dem "Knarren" hinterher, bis ich an einem kleinen Betonbecken, 2X2 Meter, ca. 20 centimeter tief, stand. Dort habe ich mich an den Rand gelegt und mit der Lampe geleuchtet, aber nichts gesehen. Ganz schön Laut die Brüder, es waren drei, haben sich nicht viel stören lassen und einfach weitergequakt. Saßen nicht im Wasser, sondern geschützt in den Pflanzen am Rand. Nach zwantzig Minuten konnte ich den Ruf ganz gut nachmachen, und wenn die mal aufgehört hatten, fingen sie nach meinem Quaken wieder an. Einfach super! Aber nichts zu sehen! Dann hatte ich keinen Bock mehr und habe in den einen Busch mit dem Fuß rumgestochert. Dann schnell auf die andere Seite und da saß der eine im Wasser. Foto gemacht, aber ohne Tele und mit der Taschenlampe zwischen den Knien nicht so gut geworden.
                        Also in der richtigen Zeit findet man die Laubfrösche recht schnell, wenn man sich am TAge schon mal ein paar Wasserstellen angeschaut hat, um sie wiederzufinden. Es gibt viele Bewässerungstümpel, in denen auch die Schildkröten leben. In dem Becken, in dem ich die Tiere fand, gab es aber nur die Larven der Libelle, für Schildkröten zu wenig Deckung.
                        Grüße Boris

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                        • #13
                          Und noch was zum Feuersalamander. An der vielversprechenden Stelle, die ich vor ein paar Tagen fand, wird gerade alles mit dem Traktor umgeflügt. Die ganzen Hügel werden platt gemacht und nur die Korkeichen bleiben stehen. Es gibt kleine Bäche und Tümpel für die Bewässerung und darum wohl auch einige Tiere. Jetzt sieht es dort einfach nur beschissen aus. Warum die dort umgraben, weiß ich nicht. Wenn es dort was gab, dann ist nicht mehr viel übrig.
                          Boris

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                          • #14
                            Hallo Boris, ich beneide dich, zu dieser herpetologisch spannenden Zeit vor Ort zu sein. Das Malkmus BUch habe ich schon seit einiger Zeit unterm Kopfkissen und fixe mich damit an. Zum Glück gibt es heute google Earth und man kann schon mal in Vorbereitung übers Zielgebiet fliegen. bin gespannt auf weitere Berichte von dir. wie lange bist du da ? viele Gruesse, Frank

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                            • #15
                              Ich bin noch ca 2 Wochen hier, renoviere aber auch meine Bude und bin mit Frau und Kindern hier. Das Wetter ist aber herpetologisch super, es regnet. Bin aber in den nächsten Tagen in Paderne zum renovieren und werde dort auf dem Gelände und in der Umgebung, ca. 500 Meter, weiter suchen. Dort gibt es Kreuzkröten, Kapuzennatter, Netzwühle, Girondische Schlingnatter, Treppen und Hufeisennatter. Die Kreuzkröte wird wohl heute Nacht losstürmen. Dort wo die laichen ist nur nach starkem Regen Wasser. Oder mal eine Blindwühle unter einem Stein. Den Schlangen ist wohl zu kalt und die Chamäleons sind bestimmt wieder in den Steinen verschwunden.
                              Wollte aber auch mal eine Karte mit meinen Funden der letzten Jahre anlegen.
                              Grüße
                              Boris

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