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Salamander-Wald durch Deponie bedroht - Protest unterschreiben
Und für alle, denen die Berichterstattung auf regenwald.org etwas zu gerafft erscheint: http://www.gea.de/region+reutlingen/...en.2940213.htm http://www.gea.de/region+reutlingen/...ie.3150994.htm
Daraus kann man entnehmen, dass das Thema lokal schon seit über einem Jahr zwischen Stadt und Naturschutzverbänden heiß diskutiert wird (ohne anscheinend jemals eine breitere als die regionale Öffentlichkeit erreicht zu haben). Womöglich handelt es sich bei diesem Gebiet um die dichteste FS-Population von ganz Deutschland - allein schon die Annahme, man könne eine so große Population, die sich ja nicht von ungefähr in diesem Habitat gebildet/erhalten hat, in einem vertretbaren Radius umsiedeln, scheint mir eher kindisches Wunschdenken zu sein als realistisch, denn gäbe es in den angrenzenden Gebieten die entsprechenden Nahrungsgrundlagen und Reproduktionsmöglichkeiten, hätten sich sicherlich auch dort entsprechende Populationen gehalten.
Nun will man aber nicht einmal mehr umsiedeln (das war Planungsstand Dezember 2012), sondern "vergrämen" (Stand Mai 2013), d.h. das Gebiet für die bedrohten Tierarten so unattraktiv machen, dass sie von selbst abwandern. Putzige Idee. Klar, genau so kennen wir unsere nomadisierenden Feuersalamander: Ist die Oase abgegrast, zieht die Karawane weiter zur nächsten. Wohin noch gleich?
Neuere Meldungen zum Thema habe ich nicht gefunden; die nächste Meldung war die von regenwald.org. Offensichtlich ist man in Reutlingen der Meinung, dass die geplante Abwanderung der Salamander jetzt fristgemäß abgeschlossen ist und man endlich anfangen kann, das 9 ha große Gebiet zuzukippen. Die Dringlichkeit wird schließlich nicht von den albernen Tieren bestimmt, sondern eher hiervon: http://www.gea.de/region+reutlingen/...en.3076424.htm
Ich habe irgendwie den Eindruck, dass die geplante Konklusion dieser "Maßnahmen" letztendlich hinausläuft auf "Tut uns ja auch leid, aber wir haben es immerhin versucht". Der Erhalt des Biotops dürfte die einzige Möglichkeit sein, die dort lebenden Tiere mittelfristig zu erhalten (mal ganz abgesehen davon, dass Biotoperhalt und nicht kurzsichtige Tierrettung der Zweck von Naturschutz sein sollte). Möglicherweise ist es schon deutlich zu spät, das Ruder noch herumzureißen, aber zumindest an der Unterschriftenaktion sollten sich alle beteiligen...
Wenn die Deponieplaner "Glück" und die Salamander Pech haben, erledigt sich das Problem von selbst, denn in den Niederlanden ist vor kurzem eine neue, hochvirulente Salamanderkrankheit (Batrachochytrium salamandrivorans) aufgetaucht, die ganze Populationen dahinrafft. Wenn dieser Pilz in nächster Zeit bis nach Reutlingen vordringen sollte, braucht sich niemand mehr Sorgen um die störenden Schwanzlurche zu machen, weil es sie einfach nicht mehr gibt.
Weiter Infos gibt's hier: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell...013-09-03.html
Viele Grüsse
Beat
Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich www.skn-reptilien.ch
Hallo Beat,
das macht es um so wichtiger die noch intakten Populationen zu schützen ...
Gruß Paul
Paul Bachhausen www.salamanderseiten.de mit Informationen zur heimischen Herpetofauna, zu den "Salamanderwanderungen" und zu den Gattungen Cynops, Hypselotriton, Laotriton, Paramesotriton, Tylototriton, Neurergus, Salamandra .... www.ag-urodela.de
Wenn die Deponieplaner "Glück" und die Salamander Pech haben, erledigt sich das Problem von selbst, denn in den Niederlanden ist vor kurzem eine neue, hochvirulente Salamanderkrankheit (Batrachochytrium salamandrivorans) aufgetaucht, die ganze Populationen dahinrafft. Wenn dieser Pilz in nächster Zeit bis nach Reutlingen vordringen sollte, braucht sich niemand mehr Sorgen um die störenden Schwanzlurche zu machen, weil es sie einfach nicht mehr gibt.
Viele Grüsse
Beat[/QUOTE
Lieber Beat - jetzt bist Du aber übertrieben zynisch - an so ein Szenario darf man nicht mal denken oder es erwähnen. Wenn möglich kommen dann die Reutlinger noch auf die Idee in diesem Sinne nachzuhelfen ...
die niederländischen Kollegen rechnen durchaus mit dem Aussterben des Feuersalamanders im Land.
Es gibt ohnehin nur im äußersten Süden der Niederlande (in der Provinz Limburg) einige wenige Vorkommen; es wird von insgesamt weniger als 100 Tieren ausgegangen.
Diese Vorkommen waren / sind bereits ohnehin durch Bd geschwächt.
Solange die Verbreitungswege nicht erforscht sind, besteht durchaus die Gefahr, dass durch Fahrlässigkeit die Krankheit auch grenznahe Populationen im benachbarten Kreis Aachen erfaßt.
Wer ein wenig Niederländisch spricht oder lesen kann erhält Informationen auch über www.ravon.nl.
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