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Haarsträubende Benamsung

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  • #76
    Re: Haarsträubende Benamsung

    Mich schreckts trotzdem ab....

    Man schaue nur, was allein Wikipedia dazu sagt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Skurrile_wissenschaftliche_Namen_aus_Biologie_und_Medizin


    Ein paar "Highlights" daraus:

    Labia minor, der Kleine Ohrwurm; benannt nach den inneren Schamlippen der Frau

    Saccharomyces carlsbergensis, ein Hefepilz, benannt nach der Carlsberg-Brauerei, die diesen verwendet

    Bambiraptor, ein theropoder Dinosaurier; benannt nach der Zeichentrickfigur Bambi, vor allem aufgrund der Größe des Skeletts

    Proceratium google, eine Ameisenart auf Madagaskar. Benannt nach der Suchmaschine aus Dankbarkeit für Google Earth

    Bufonaria borisbeckeri, eine Meeresschnecke (nach Boris Becker)

    Zyzzyxdonta, der Gattungsname einer Schnecke; diese Gattung besitzt Merkmale, welche genau das Gegenteil sind wie bei Aaadonta

    Gammaracanthuskytodermogammarus loricatobaicalensis, ein Flohkrebs (Gammaridae) aus dem Baikalsee; der längste jemals vorgeschlagene wissenschaftliche Name, wurde gemeinsam mit weiteren Namensungeheuern vom ICZN für ungültig erklärt.


    Es hat also durchaus einige Tradition....aber ....na ja, ich freunde mich damit nur schwer an.

    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #77
      Re: Haarsträubende Benamsung

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      [[ggg]Editiert von braun mit Algen am 07-11-2005 um 14:50 GMT[/ggg]]

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      • #78
        Re: Haarsträubende Benamsung

        Ingo
        -und für einen wissenschaftlich Arbeitenden in ferner Zukunft; fiele dir aus solchen Absurditäten ein Nachteil ein, den Du beschreiben könntest?

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        • #79
          Re: Haarsträubende Benamsung

          Natürlich nicht.
          Mir geht es auch weniger um praktisches als um den unnötigen Ausdruck einer gewissen Respektlosigkeit der Natur gegenüber.

          Mit der Betonung auf dem Wort unnötig, das zugegebenermassen unter Hinblick auf den derzeitigen Finanzierungsnotstand der Zoologen -und mit Seitenblick auf BIOPAT- vielleicht tatsächlich zu relativieren ist.

          Aber trotzdem: Wie fänden wir es denn, hätte der olle Linnaeus uns beispielsweise Homo saraae (nach seiner Frau Sara) genannt?

          Und zumindest nebenbei bemerkt: Ein Varanus prasinus erzeugt auch vor dem unherpetologischen Auge ein deutlicheres Bild als ein Varanus reisingeri

          Gruß

          Ingo
          Kober? Ach der mit den Viechern!




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          • #80
            Re: Haarsträubende Benamsung

            Ingo schrieb:
            Mich schreckts trotzdem ab....
            Lieber Herr Kober,

            wir sind uns ja darüber einig, dass Taxonomen als Taufpaten oft kein besonders glückliches Händchen hatten. Vieles muss man allerdings auch aus der Zeit heraus betrachten, in der die Namen vergeben wurden.
            Bezüglich der "Benamsung" über BIOPAT sehe ich eigentlich keine gravierende Verschlechterung. Neu ist doch höchstens der kommerzielle Gesichtspunkt, der, wie bereits gesagt, auch bei mir ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hervorruft. Dennoch kann ich auch die Argumente der Befürworter von BIOPAT nachvollziehen. Und es würde mich eigentlich überhaupt nicht wundern, wenn auch schon in der Vergangenheit (heimlich) Namen verkauft wurden.

            Nachfolgend mal ein recht kurioses Beispiel für die Namensgebung:

            Wußten Sie, wie die Afrikanische Bergeidechse zu ihrem wissenschaftlichen Namen Adolfus vauereselli kam?

            Der Zoologe am Berliner Naturkundemuseum GUSTAV TORNIER beschrieb sie im Jahre 1902 als Lacerta vauereselli. Später kam sie dann zusammen mit zwei weiteren zentralafrikanischen Lacertiden zur Gattung Algyroides, und 1973 wurden diese drei Arten schließlich vom Londoner Herpetologen ARNOLD unter dem Namen Adolfus von den europäischen Algyroides-Arten abgetrennt. 1989 stellte er auch noch die bisherige Lacerta jacksoni in diese Gattung. Den Gattungsnamen Adolfus schuf im Jahre 1912 der Berliner Zoologe STERNFELD für den von ihm neubeschriebenen Adolfus fridericianus (= Adolfus africanus). Er vergab den Namen zu Ehren von Herzog ADOLF FRIEDRICH von MECKLENBURG, der die Deutsche Zentral-Afrika-Expedition (1907-1908) leitete.
            Der Artnahme vauereselli ehrt nicht etwa einen französischen Sammler oder Zoologen, sondern Herr TORNIER hatte den Einfall, durch diesen die systematische Position der Art im Tierreich zu dokumentieren. Er vergab also V = vau für Vertebrata, R = er für Reptilia, S = es für Sauria und L = ell für Lacertidae. Das I am Schluss ist nur die grammatikalisch richtige Endung.
            Im Jahre 1904 wiederholte Herr TORNIER übrigens diese kuriose Namensgebung, indem er einer Unterart von Chamaeleo jacksonii den Namen vauerescecae gab (heute ein Synonym).

            Viele Grüße,

            Wolfgang Bischoff
            Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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            • #81
              Re: Haarsträubende Benamsung

              Hallo zusammen,

              meine Oma würd jetzt sagen: "Ist doch egal, wie das Kind heißt, solange man es liebt"

              Aber im Ernst. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass viele wissenschaftlich engagierte Personen ein Problem damit haben, dass man nicht nur willkürlich Namen verteilen, sondern dieselben jetzt noch aus der Ferne erwerben kann. Andererseits muß ich den Fürsprechern von BioPat recht geben, es ist nur ein Name und es bringt das erforderliche Geld für Forschungsprojekte. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn man dem wissenschaftlichen Namen die wesentlichen Charakteristika entnehmen könnte, aber eine solche Praxis wurde noch nie eingehalten, so dass hier auch kein Bruch mit der Tradition zu erkennen ist.

              Bis auf das Geld sehe ich aber noch einen weiteren Vorteil dieser Namenspatenschaft. Die geldgebende Person (welche in der Regel wohl eine juristische sein wird), bindet sich so auch für lange Zeit an das entsprechende Tier, was der Art durchaus zum Vorteil gereichen könnte. Wieviele Arten verschwinden spurlos, ohne das jemand Notiz hiervon nehmen würde? Ein Name kann auch eine Verpflichtung sein, sich für den Erhalt einzusetzen, allemal in einer Gesellschaft, in der das Image den Aktienkurs und die öffentliche Wahrnehmung bestimmt.

              Nachteilig sehe ich hierbei eigentlich nur die Gefahr einer ungerechten Verteilung. So ist es natürlich Öffentlichkeitswirksamer, einen süssen Gecko statt einem schnöden Wurm zu erforschen, aber diese Ungerechtgkeit der Mittelverteilung gibt es auch bei der öffentlichen Hand, wer mit seinem Projekt nicht überzeugen kann, vor allem im Bezug auf das wissenschaftliche Aufsehen, steht hinterher auch oft mit einem hehren Ziel aber leeren Händen da.

              Gruß
              Christina

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              • #82
                Re: Re: Haarsträubende Benamsung

                Ingo schrieb:
                Natürlich nicht.
                Mir geht es auch weniger um praktisches als um den unnötigen Ausdruck einer gewissen Respektlosigkeit der Natur gegenüber.
                Sehe ich genauso, aber die Einstellungen sind nicht diskutier-/argumentierbar, ohne ständigem Kreisverkehr ausgesetzt zu sein.
                Mir geht es nur noch darum festzustellen, ob es ein anderes diskutierfähiges und schlagendes Argument gibt, daß die Kommerzialisierung wie angedacht, als nicht optimal erkennbar würde!

                Mit der Betonung auf dem Wort unnötig, das zugegebenermassen unter Hinblick auf den derzeitigen Finanzierungsnotstand der Zoologen -und mit Seitenblick auf BIOPAT- vielleicht tatsächlich zu relativieren ist.
                Der herrscht ja nun überall. Deswegen mal ganz außer acht lassen, oder?


                [[ggg]Editiert von braun mit Algen am 07-11-2005 um 16:10 GMT[/ggg]]

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                • #83
                  Re: Re: Haarsträubende Benamsung

                  Hallo Christina,

                  das stimmt, dass Argument, das sich der Namenspate natürlich auch an sein Tier bindet, habe ich bisher noch nicht beachtet. Wenn die Bindung sehr stark ist, wird sich die person auch später noch für die Erforschung oder den Erhalt der Art einsetzen. Wer will schon pate einer frisch ausgestorbenen Art sein?

                  Und die Ungerechtigtkeit der öffentlichen Mittel gibt es eh. Wenn man geld haben will muss man methodisch wie auch von der Tiergruppe her den Geschmack treffen der gerade "Hipp" ist. Und gerade die Grundlagenforschung ist derzeit nicht gerade in.

                  Philipp

                  Kommentar


                  • #84
                    Re: Haarsträubende Benamsung

                    Nabend!

                    Da ich diese Diskussion mit Interesse verfolgt habe ist mir heute in der online-Ausgabe der Österreichischen Kronen Zeitung www.krone.at folgende Meldung aufgefallen:

                    Lemuren namens John Cleese
                    Das Monty Python-Mitglied leistete nicht nur bei der Benennung von Spam einen wichtigen Beitrag. Der Lemuren-Fan, der eine Dokumentation über die schwierige Situation einiger Lemuren-Arten drehte, wird Namensgeber einer in Madagaskar entdeckten, neuen Lemuren-Art. Die Entdeckerin: "Die äußerlichen Ähnlichkeiten beschränken sich auf die langen Beine und dummen Sprünge.
                    Wäre doch ein weiteres Beispiel für aussergewöhnliche Namen insofern diese Meldung korrekt ist oder? Wäre das dann Lemur johncleesei obwohl die Entdeckerin weiblich ist? Bin nicht so bewandert mit den Regeln bei der Namensgebung.

                    LG

                    Markus

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                    • #85
                      Re: Re: Re: Haarsträubende Benamsung

                      [quote]tarentola schrieb:
                      Und gerade die Grundlagenforschung ist derzeit nicht gerade in.
                      Dann müßte sie vielleicht irgendwie "in" gemacht werden........

                      grüßend

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                      • #86
                        Re: Haarsträubende Benamsung

                        Hedonist schrieb:
                        Wäre das dann Lemur johncleesei obwohl die Entdeckerin weiblich ist? Bin nicht so bewandert mit den Regeln bei der Namensgebung.
                        Gucken Sie mal hier, lieber Markus.

                        Viele Grüße,

                        Wolfgang Bischoff
                        Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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                        • #87
                          Re: Haarsträubende Benamsung

                          Danke schön!

                          Also wäre das dann (gut kombiniert nach Dr. Watson?) johncleesei nehme ich an da es ja nach einem Mann benannt wird. (Sorry, hab mich mit sowas bisher nie wirklich auseinandergesetzt und Latein war... nicht mein Lieblingsfach)

                          Kann eigentlich irgendjemand diesen Bericht bestätigen? Auf der Seite der Zeitung war leider nur genau die selbe Information vorhanden wie ich sie mit quote eingefügt habe. Und Google (und Wikipedia) hat mir leider nur bestätigt, dass Herr Cleese ein LemurenFAN ist, von der Namensgebung konnte ich leider nichts finden.

                          LG

                          Markus

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                          • #88
                            Re: Re: Haarsträubende Benamsung


                            "Wäre das dann Lemur johncleesei obwohl die Entdeckerin weiblich ist? Bin nicht so bewandert mit den Regeln bei der Namensgebung."

                            Nun ja die Entdeckerin ist wahrscheinlich gleichzusetzen mit Beschreiberin und der wissenschaftliche Name richet sich nach dem Geschlecht der Person nach der das Tier benannt wurde, nicht nach dem geschlecht des Beschreibers.

                            Viel interessanter finde ich, dass die türkische Regierung jetzt Namen von Tieren umändern will die in der Türkei vorkommen aber was kurdisches im Namen haben.
                            Philipp

                            Kommentar


                            • #89
                              Re: Re: Re: Haarsträubende Benamsung

                              tarentola schrieb:
                              essanter finde ich, dass die türkische Regierung jetzt Namen von Tieren umändern will die in der Türkei vorkommen aber was kurdisches im Namen haben.
                              Philipp
                              Dazu: http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=30725#220565

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                              • #90
                                Hallo,

                                gabs da nicht noch ein Reptil der Unterart kärcheri? Oder sehr ähnlich? Kaum einer denkt, das die Entdecker der Art von Käufern eines Hochdruckreinigers die Möglichkeit bekamen, die Reise überhaupt erst anzutreten... ;-)

                                Gruß,

                                Micha

                                P.S:Philipp: Hast du schon die Agama terra-lights.deri entdeckt
                                Zuletzt geändert von micha-z; 19.06.2006, 03:26.
                                www.dght-osna.de www.micha-z.de

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