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Fragen zum Namen von Untergattungen

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  • #16
    Das scheint dann wohl nicht jeder so zu sehen.

    Zitat:
    "Nach den gültigen Nomenklaturregeln setzt sich der wissenschaftliche Artname aus der Bezeichnung der Gattung sowie dem die Art bezeichnenden Zusatz, dem Artepitheton, zusammen. Das Ergebnis ist ein als Binomen bezeichneter Artname (z. B. Fagus sylvatica,
    Rot-Buche). Da einige Binomen von unterschiedlichen Autoren geprägt wurden, muss zu einer eindeutigen Zuordnung der Autor des Binomens immer mit angegeben werden."


    Klotz, S., Kühn, I., Durka, W. (2002):
    BIOLFLOR - Eine Datenbank zu biologisch-ökologischen Merkmalen der Gefäßpflanzen in Deutschland Schriftenreihe für Vegetationskunde 38
    Bundesamt für Naturschutz, Bonn, 333 S.

    Wird dann wohl daran liegen, dass die Botaniker andere Regeln nutzen als Zoologen. In den Regeln der ICZN habe ich folgendes gefunden:

    "5.1. Names of species. The scientific name of a species, and not of a taxon of any other rank, is a combination of two names (a binomen), the first being the generic name and the second being the specific name. The generic name must begin with an upper-case letter and the specific name must begin with a lower-case letter".

    Bestätigt also die Sichtweise von tarentola und gibt wortwörtlich den Text von Herrn Bischoff wieder.

    Wieder was gelernt. Allerdings steht in einigen allgemeinen Biologie-Handbüchern Artepitheton statt Artname. Wird dann wohl überholt sein.

    Gruss

    Marco

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    • #17
      Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
      Womit der Artname von Lacerta ocellata Linnaeus, 1758 ja stabil ist :-)
      Was ich mit der stabilität meinte ist ja genau das, dass Namen und Typen erhalten bleiben und zwar auch vor allem in der ursprünglichen Kombination.
      . . .

      Ergo ist auch Daudins Lacerta ocellata samt Typus noch vorhanden.
      So gesehen, haben Sie natürlich Recht, lieber Herr Wagner. In diesem Fall ist natürlich die entsprechende Abbildung in Daudin's Buch der Typus. Das gilt dann natürlich grundsätzlich für alle Namensträger, egal ob diese heute valide Taxa oder Synonyme repräsentieren.

      Ich habe Sie hier eindeutig missverstanden (und andere Leser wohl auch), ging ich doch davon aus, dass Sie die Arten als solche und nicht deren jeweilige Namensträger (Typusexemplare) meinten.

      Viele Grüße,

      Wolfgang Bischoff
      Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

      Kommentar


      • #18
        Zitat von Bex Beitrag anzeigen
        Wieder was gelernt. Allerdings steht in einigen allgemeinen Biologie-Handbüchern Artepitheton statt Artname. Wird dann wohl überholt sein.
        Überholt weiß ich nicht. Ich finde den Namen unangebacht. Eptheton ist ein Anhängsel, etwas beistehenden. Der Artname ist aber der wichtigere der beiden Namen und schon daher würde ich Artnamen vorziehen.
        Philipp

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        • #19
          Zitat von Wolfgang Bischoff Beitrag anzeigen
          Ich habe Sie hier eindeutig missverstanden (und andere Leser wohl auch), ging ich doch davon aus, dass Sie die Arten als solche und nicht deren jeweilige Namensträger (Typusexemplare) meinten.
          Naja mit dem Namensträger bleibt ja auch der Name erhalten.

          Kommentar


          • #20
            Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
            Naja mit dem Namensträger bleibt ja auch der Name erhalten.
            Genau das habe ich doch geschrieben:
            Zitat von Wolfgang Bischoff Beitrag anzeigen
            So gesehen, haben Sie natürlich Recht, lieber Herr Wagner. In diesem Fall ist natürlich die entsprechende Abbildung in Daudin's Buch der Typus. Das gilt dann natürlich grundsätzlich für alle Namensträger, egal ob diese heute valide Taxa oder Synonyme repräsentieren.
            Selbstverständlich sind die Namensträger (Holo-, Lecto- oder Neotypen) immer die Belege ihres Namens.

            Mein Missverständnis beruhte darauf, dass ich vermutete, Sie meinten einen beliebigen, heute gebräuchlichen Namen, der sich bei triftigen Gründen für die Art (Unterart) als solche eben doch ändern kann (nicht für den Typus als Dokument des Namens!).

            Viele Grüße,

            Wolfgang Bischoff
            Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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            • #21
              Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
              Die deutschen Namen sind Trivialnamen und haben eigentlich nur eine Daseinsberechtigung für Laien. Trivialnamen sind aber nicht eindeutig da oft mehrere Arten denselben (dengleichen?) Namen haben.
              Ja, lieber Philipp, das schreibt man immer so. Aber ist denn "Kornnatter" weniger eindeutig als Elaphe guttata / Pantherophis guttatus / Pituophis guttata?

              Viele Grüße,
              Heiko, ein großer Freund von klar definierten Trivialnamen

              P.S.: Aber wenn, dann bitte "Elliots Chamäleon", also ohne den Apostroph, der ist im Genitiv doch eher den Englischsprachigen vorbehalten.
              Redakteur REPTILIA/DRACO

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              • #22
                Zitat von Heiko Werning Beitrag anzeigen
                Pituophis guttata?
                Müsste es nicht Pituophis guttatus heißen?

                Kommentar


                • #23
                  Zitat von Bex Beitrag anzeigen
                  Müsste es nicht Pituophis guttatus heißen?
                  Ja, richtig. Sorry.

                  Viele Grüße,
                  Heiko
                  Redakteur REPTILIA/DRACO

                  Kommentar


                  • #24
                    Zitat von Heiko Werning Beitrag anzeigen
                    Ja, lieber Philipp, das schreibt man immer so. Aber ist denn "Kornnatter" weniger eindeutig als Elaphe guttata / Pantherophis guttatus / Pituophis guttata?

                    Viele Grüße,
                    Heiko, ein großer Freund von klar definierten Trivialnamen

                    P.S.: Aber wenn, dann bitte "Elliots Chamäleon", also ohne den Apostroph, der ist im Genitiv doch eher den Englischsprachigen vorbehalten.
                    Ja die wissenschaftliche Name ist eindeutiger, da er als guttata respektive mit der angepassten Endung guttatus klar erkennlich ist und erhalten wird. Das sich der Gattungsname ändert ist ein Ausdruck der Veränderungen innerhalb der Systematik. Das ist nunmal so wenn wir uns eine fortgehende Wissenschaft wünschen.

                    Philipp

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                    • #25
                      Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
                      Ja die wissenschaftliche Name ist eindeutiger, da er als guttata respektive mit der angepassten Endung guttatus klar erkennlich ist und erhalten wird. Das sich der Gattungsname ändert ist ein Ausdruck der Veränderungen innerhalb der Systematik. Das ist nunmal so wenn wir uns eine fortgehende Wissenschaft wünschen.
                      Lieber Philipp,

                      das ist mir doch völlig klar.

                      Dennoch halte ich die stetig wiederholte Aussage, die wissenschaftlichen Namen seien *eindeutiger* bzw. für die internationale Kommunikation etc. sinnvoller, in terraristischen Zusammenhängen, aber nicht nur diesen, für Unsinn. Gerade weil die Forschung ja nun mal voranschreitet (was ja schön & gut & richtig ist) und sich Gattungsnamen teilweise im Jahrestakt ändern, wären klar definierte Trivialnamen für die Verständigung unter Normalmenschen, Hobby-Herpetologen und ich behaupte sogar mal auch "richtigen" Herpetologen durchaus eine feine Sache - ich bin ziemlich sicher, dass ich auch Dich etwas überfordern würde, würde ich mit Dir über irgendeinen der gerade in gottweißwas für Gattungen überstellten x-dutzend Frösche mit dem neuen Namen reden, ohne zu verraten, um was für ein Tier es geht. Da ist der Begriff "eindeutig" dann doch etwas zweifelhaft (wenn mir natürlich auch völlig klar ist, wie Du das in wissenschaftlichen Zusammenhängen meinst, aber darum ging es hier nun einmal nicht nur).

                      Ich plädiere also keineswegs für weniger Bewegung bei den wissenschaftlichen Namen (was ja eh sinnlos wäre), sondern ich wehre mich gegen die Abwertung von Trivialnamen, die nämlich ganz oft ausgesprochen nützlich sind und noch viel nützlicher wären, würden alle Autoren, auch Wissenschaftler, sich mehr Mühe damit geben, diese ebenfalls klar zu definieren. Wird ja z. T. in Neubeschreibungen gemacht, meist aber nicht. Und das ist eigentlich schade.

                      Viele Grüße,
                      Heiko
                      Redakteur REPTILIA/DRACO

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                      • #26
                        Lieber Heiko,
                        wenn Trivialnamen tatsächlich zumindest einheitlich wären, würde ich dir zustimmen aber was ist mit: Hornviper versus Hornotter, Kreuzotter und Höllennatter, Glatt-, oder Schlingnatter, was ist mit den tausenden von Arten die keinen Trivialnamen haben und sich die einzelnen Händler mal irgendeinen Namen ausdenken?
                        Siehe zB den Diskussionspunkt über Adolphus jacksoni. Da heisst die Zaireeidechse. Ich kenne aie auch unter Jackson's Eidechse, weil man den englischen Namen einfach mal übersetzt hat.
                        Da von einheitlichen Trivialnamen zu reden.....

                        Dann benötigen wir eine Konvention, einen Code wie man warum welchen Trivialnamen vergibt.

                        Philipp

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                        • #27
                          Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
                          Dann benötigen wir eine Konvention, einen Code wie man warum welchen Trivialnamen vergibt.
                          Eine ganz tolle Idee - so toll, dass sie nicht nur einmal sondern gleich mehrfach aufgegriffen wurde, natuerlich vor allem bei unseren Transatlantischen Kollegen - siehe dazu:

                          Standard Common and Current Scientific Names bei http://www.naherpetology.org/index.asp

                          und, bei SSAR: http://www.ssarherps.org/pdf/Crother.pdf

                          Wie schade ist es nur, dass es selbst im englischsprachigen Raum nicht gelungen ist, auch nur fuer dort einheimische Reptilien und Amphibien eine einheitliche Liste von Trivialnamen zu erfinden.

                          Dann gab es natuerlich auch noch "A Complete Guide to Scientific and Common Names of Reptiles and Amphibians of the World", von Norman Frank und Erica Ramus (N G Publishing, Inc., 1995), sowie auch "Les serpents venimeux du monde: systématique et répartition. Dumerilia, 3: 3-499", von Patrick David & Ivan Ineich (1999), worin eben auch englische "Standardtrivialnamen" fuer alle jeweils betroffenen Arten vorgeschlagen wurden (wobei ich hinzufuegen moechte, dass letztere Publikation ansonsten eine unheimliche Menge sehr wertvoller taxonomische Informationen beinhaltet, und fuer mich eins der wichtigsten taxonomischen Nachschlagewerke darstellt).

                          Bin ich der einzige, der es nicht ueberraschend fand, dass manche Arten jetzt gleich drei bis vier englische "Standardtrivialnamen" haben?

                          Ich will jetzt nichts gegen die wenigen wirklich allgemein und einheitlich gebraeuchlichen Trivialnamen wie Aeskulapnatter, Kreuzotter, Schwarze Mamba usw. sagen, aber sein wir ehrlich, wieviele davon gibt es denn wirklich?

                          Schoene Gruesse,

                          WW
                          Zuletzt geändert von WW**; 13.10.2007, 12:07.

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                          • #28
                            Eine Liste mit den gebräuchlichen Namen der europäischen Arten gibt es hier:

                            Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas: Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Nomina Herpetofaunae Europaeae: Erg.-Bd (Gebundene Ausgabe)
                            von Wolfgang Böhme (Autor), Suzette E. Stumpel-Rienks (Autor)

                            http://www.amazon.de/Handbuch-Reptil...2268776&sr=1-1

                            "Ergänzungsband: Nomina Herpetofauna Europeae - Die Trivialnamen der Herpetofauna Europas

                            Der Band enthält auch die Trivialnamen aus der Asiatischen Türkei, Zypern, Transkaukasien, von den Kanarischen Inseln, den Selvagischen Inseln sowie vom Madeira-Archipel."

                            Gruss,
                            Benedikt

                            Kommentar


                            • #29
                              Zitat von WW** Beitrag anzeigen
                              Eine ganz tolle Idee - so toll, dass sie nicht nur einmal sondern gleich mehrfach aufgegriffen wurde, natuerlich vor allem bei unseren Transatlantischen Kollegen - siehe dazu:...
                              Hallo!
                              Wenn schon gelistet wird, dann möchte ich der Vollständigkeit halber noch auf das fünfsprachige Werk von Sokolov hinweisen:
                              V. E. Sokolov (1988): Dictionary of animal names in five languages (amphibians and reptiles) 554 S.

                              B b Harte

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                              • #30
                                Zitat von Benedikt Beitrag anzeigen
                                Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas: Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Nomina Herpetofaunae Europaeae: Erg.-Bd (Gebundene Ausgabe)
                                von Wolfgang Böhme (Autor), Suzette E. Stumpel-Rienks (Autor)

                                http://www.amazon.de/Handbuch-Reptil...2268776&sr=1-1
                                Wow, 80 Euro... tut zwar hier nichts zur Sache, aber bei der Gelegenheit möchte ich mal Harte danken, nach dessen Tip in diesem Forum ich dieses Buch vor einiger Zeit neu für einen Euro bei Humanitas auf dem "virtuellen Wühltisch" erstehen konnte (so wenig begrüßenswert so eine Verramschung von Wissen allgemein sein mag - wäre ich einer der Autoren gewesen, hätte ich bei diesem Angebot wohl zugesehen, dass ich zu diesem Preis den Bestand selber aufgekauft hätte).

                                Tschöö
                                Stephan
                                Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
                                Ambystoma mexicanum
                                http://axolotl.profiforum.de

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