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Fragen zum Namen von Untergattungen

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  • Fragen zum Namen von Untergattungen

    Aloha!

    Ich bräuchte mal Klarheit über den "wirklich wahren" Name von Chamaeleo (T.) ellioti.
    Wie lautet der richtige wissenschaftliche Name von Chamaeleo ellioti? Gehört die Untergattung Trioceros nun mit in den Namen oder nicht? Und vor allem haben die deutschen Namen "Blaues Chamäleon" oder Elliot's Chamäleon irgendeine Daseinsberechtigung?
    Ich frage nur deshalb, weil ich einen Artikel zu diesem Chamäleon in Wikipedia angefangen habe und dort wurde das (T.) im Namen bemängelt. Nun bin ich mir nicht ganz sicher was nun richtig ist, zumal ich ja auch kein Biologe bin und z.B. in der Draco "Hochland" über die Triocerosarten auch mal so oder so geschrieben wird.

    Gruß,
    Zeitdieb

    PS.: Wer mag darf auch gerne mal über den Artikel schauen und Fehler suchen...

  • #2
    Upps..
    Ich habe gerade beim stöbern in den Foren bemerkt, dass ich den Thread wohl ins falsche Forum gepostet habe. In "Systematik & Taxonomie" wäre der vermutlich besser aufgehoben. Vielleicht kann ja einer der lieben Admins den Thread in das richtige Forum schieben. Sorry!

    Ach ja, in der Literatur wird ja immer geschrieben das Klaver & Böhme 1986 die Gattung Chamaeleo in die Unterarten Chamaeleo und Trioceros unterteilt haben. Gibt es da einen bestimmten Artikel zu? Könnte mir den jemand zukommen lassen? Wäre supi!

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    • #3
      Zitat von Zeitdieb Beitrag anzeigen
      Upps..
      Ich habe gerade beim stöbern in den Foren bemerkt, dass ich den Thread wohl ins falsche Forum gepostet habe. In "Systematik & Taxonomie" wäre der vermutlich besser aufgehoben. Vielleicht kann ja einer der lieben Admins den Thread in das richtige Forum schieben. Sorry!

      Ach ja, in der Literatur wird ja immer geschrieben das Klaver & Böhme 1986 die Gattung Chamaeleo in die Unterarten Chamaeleo und Trioceros unterteilt haben. Gibt es da einen bestimmten Artikel zu? Könnte mir den jemand zukommen lassen? Wäre supi!
      Also die Untergattung muss nicht im Namen auftauchen. Die korrekte Bezeichnung ist Chamaleo ellioti. Artnamen bestehen aus dem Gattungsnamen, dem Artnamen und falls vorhanden dem Namen der Unterart. Untergattungen sind noch nicht sicher fixiert und wollen meist ausdrücken, dass man einen Splitt für sinnvoll halten würde aber es noch an ein paar Belegen fehlt. Würden die sich finden wäre der Name für die dann 'neue' Gattung schon vorhanden.

      Die deutschen Namen sind Trivialnamen und haben eigentlich nur eine Daseinsberechtigung für Laien. Trivialnamen sind aber nicht eindeutig da oft mehrere Arten denselben (dengleichen?) Namen haben.

      Das Klaver und Böhme Buch:

      Klaver, C.J.J. & W. Böhme (1997): Chamaleonidae. - Das Tierreich W. de Gryter, 85 S.

      dürfte recht teuer sein das es meines Wissens nur in einer recht kleinen Auflage erschienen ist.

      Philipp

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      • #4
        Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
        Artnamen bestehen aus dem Gattungsnamen, dem Artnamen und falls vorhanden dem Namen der Unterart.
        Hallo,

        liest sich merkwürdig.

        Würde eher sagen: Der Artname (oder das Binomen) besteht aus dem Gattungsnamen und dem Artepitheton.


        Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
        Klaver, C.J.J. & W. Böhme (1997): Chamaleonidae. - Das Tierreich W. de Gryter, 85 S.
        Chamaeleonidae - nur für die Suchmaschine.

        Gruss

        Marco
        Zuletzt geändert von Bex; 07.10.2007, 12:13.

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        • #5
          Zitat von Bex Beitrag anzeigen
          Hallo,

          liest sich merkwürdig.

          Würde eher sagen: Der Artname (oder das Binomen) besteht aus dem Gattungsnamen und dem Artepitheton.
          So kann man es auch formulieren aber der Artname ist tatsächlich das zweitere, denn der ist festgeschrieben und ändert sich nie, im Gegensatz zum Gattungsnamen der je nach Systematik wechseln kann.
          Philipp

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          • #6
            Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
            der Artname ist tatsächlich das zweitere, denn der ist festgeschrieben und ändert sich nie, im Gegensatz zum Gattungsnamen der je nach Systematik wechseln kann.
            Philipp
            Revolutionär reaktionär - lass dat man nich den Alfred Schmidt hören.

            Tschöö
            Stephan
            Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
            Ambystoma mexicanum
            http://axolotl.profiforum.de

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            • #7
              Zitat von sbuerger Beitrag anzeigen
              Revolutionär reaktionär - lass dat man nich den Alfred Schmidt hören.

              Tschöö
              Stephan
              Da verstehe ich nun gar nicht was du meinst.

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              • #8
                Möglicherweise kannst du das auch gar nicht, weil ich mich da - zumindest, was das Beispiel angeht - auch ganz gut geirrt haben kann, wie mir gerade aufgeht.:ups:
                Wenn ich das richtig sehe, ist Alfred Schmidt bei den "Zu-Ehren-von"-Artepithetons wohl doch ausschließlich für Umklassifizierungen und Erstbeschreibungen (siehe z.B. Uromastyx alfredschmidti, Ctenosaura alfredschmidti), bzw. für Ausgliederungen von Unterarten (z.B. Salamandra salamandra alfredschmidti) "zuständig".

                Tschöö
                Stephan
                Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
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                • #9
                  Häh???
                  Und was hat das damit zu tun das ein Artname nicht stabil ist?

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                  • #10
                    Zitat von tarentola Beitrag anzeigen
                    So kann man es auch formulieren aber der Artname ist tatsächlich das zweitere, denn der ist festgeschrieben und ändert sich nie, im Gegensatz zum Gattungsnamen der je nach Systematik wechseln kann.
                    Philipp
                    Hm,

                    ich habe mal in einigen Biologie-Wörterbüchern nachgeschaut, dort wird zwischen Gattungsnamen und Artepitheton unterschieden, welche zusammen den Artnamen bilden.

                    Und festgeschrieben ist auch das Artepitheton nicht 100%. Siehe den Artnamen Bradypodion tenue der jetzt Kinyongia tenuis heisst. Zumindest die Schreibweise wird angepasst. Obschon ich zugeben muss, dies lästig zu finden. Mir wäre lieber, das Artepithton bliebe bei Gattunsgsänderung unverändert.

                    Aber vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, daher nochmal ein Beispiel:

                    Artname: Timon lepidus
                    Gattungsname: Timon
                    Artepitheton: lepidus

                    Da meine Bücher auch nicht mehr die jüngsten sind, und ich Wikipedia nicht als vertrauenswüdige Quelle erachte, lass ich mich gern eines besseren (sprich neueren) belehren. Was sagt denn unser Schriftleiter dazu?

                    Marco
                    Zuletzt geändert von Bex; 08.10.2007, 09:41.

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                    • #11
                      Zitat von Bex Beitrag anzeigen
                      Hm,

                      ich habe mal in einigen Biologie-Wörterbüchern nachgeschaut, dort wird zwischen Gattungsnamen und Artepitheton unterschieden, welche zusammen den Artnamen bilden.

                      Und festgeschrieben ist auch das Artepitheton nicht 100%. Siehe den Artnamen Bradypodion tenue der jetzt Kinyongia tenuis heisst. Zumindest die Schreibweise wird angepasst. Obschon ich zugeben muss, dies lästig zu finden. Mir wäre lieber, das Artepithton bliebe bei Gattunsgsänderung unverändert.

                      Aber vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, daher nochmal ein Beispiel:

                      Artname: Timon lepidus
                      Gattungsname: Timon
                      Artepitheton: lepidus

                      Da meine Bücher auch nicht mehr die jüngsten sind, und ich Wikipedia nicht als vertrauenswüdige Quelle erachte, lass ich mich gern eines besseren (sprich neueren) belehren. Was sagt denn unser Schriftleiter dazu?

                      Marco

                      Naja bei ersterm wird ja nur das Geschlecht angepasst. Der Name selber ist konstant. Ich selber halte es für ungeschickt mal von Artname mal von Artepitheton zu sprechen. Ich bevorzuge:

                      Wissenschaftlicher Name: Timon lepidus
                      Gattungsname: Timon
                      Artname: lepidus

                      Das macht es in meinen Augen verstädnlicher zum erklären.
                      Philipp

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                      • #12
                        Hi,
                        um auch noch was Konstruktives beizusteuern, nämlich den einzigen Fall eines "Komplettnamenswechsels", den ich so im Kopf habe:
                        Dendrobaena veneta wurde zu Eisenia hortensis, mW in einem "Abwasch". Keine Ahnung, warum; möglicherweise gab es schon einen Eisenia veneta? Das wäre dann allerdings doppelt unglücklich, denn viele benutzten einfach das alte Epitheton weiter (erkennbar an Formulierungen wie "Eisenia veneta syn. Dendrobaena veneta"), was sich ja dann auf eine ganz andere Art beziehen würde.
                        Ich denke, es wird wohl noch einige Fälle mehr von dieser Art geben, aber auch zusammengenommen werden die sicher nur die Ausnahme von der Regel darstellen. Die Frage ist halt, ob eine entsprechende Konvention als Vorgabe existiert oder ob es einfach gängigem Procedere entspricht, Namensbestandteile nicht "ohne Not" zu ändern.

                        Tschöö
                        Stephan
                        Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
                        Ambystoma mexicanum
                        http://axolotl.profiforum.de

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                        • #13
                          Zitat von sbuerger Beitrag anzeigen
                          Hi,
                          um auch noch was Konstruktives beizusteuern, nämlich den einzigen Fall eines "Komplettnamenswechsels", den ich so im Kopf habe:
                          Dendrobaena veneta wurde zu Eisenia hortensis, mW in einem "Abwasch". Keine Ahnung, warum; möglicherweise gab es schon einen Eisenia veneta? Das wäre dann allerdings doppelt unglücklich, denn viele benutzten einfach das alte Epitheton weiter (erkennbar an Formulierungen wie "Eisenia veneta syn. Dendrobaena veneta"), was sich ja dann auf eine ganz andere Art beziehen würde.
                          Ich denke, es wird wohl noch einige Fälle mehr von dieser Art geben, aber auch zusammengenommen werden die sicher nur die Ausnahme von der Regel darstellen. Die Frage ist halt, ob eine entsprechende Konvention als Vorgabe existiert oder ob es einfach gängigem Procedere entspricht, Namensbestandteile nicht "ohne Not" zu ändern.

                          Tschöö
                          Stephan

                          Nein was du meinst ist eine Synonymisierung und die finden dauend statt. Darum verliert die Art zwar ihre Validität, der Artname sowie der Typus sind aber stabil und geschützt.

                          Zudem gibt es natürlich eine verbindliche Konvention zur Beschreibung von Arten.

                          Philipp

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                          • #14
                            Darf ich das Ganze noch einmal (erweitert) zusammenfassen?

                            Ein wissenschaftlicher Name besteht (von links nach rechts gelesen) aus dem Gattungsnamen (Anfangsbuchstabe groß), dem Artnamen (Anfangsbuchstabe klein) und nicht selten aus einem Unterartnamen (Anfangsbuchstabe klein). Komplett ist er aber eigentlich erst dann, wenn auch noch der Autor des Art- bzw. Unterartnamens und schließlich das Jahr der Beschreibung des Taxons angefügt werden (ändert sich die Gattungszugehörigkeit, werden übrigens Autor und Jahreszahl in Klammern geschrieben).

                            Um beim aufgeführten Beispiel zu bleiben: Die Perleidechse hieß noch vor einigen Jahren Lacerta lepida Daudin, 1802. Heute heißt sie Timon lepidus (Daudin, 1802).

                            In einer Gattung werden Arten zusammengefasst, die untereinander enger verwandt sind.

                            Unterarten repräsentieren Populationen (meistens Populationsgruppen), die sich in einigen Merkmalen von benachbarten Populationen (Populationsgruppen) der gleichen Art unterscheiden. Sie dokumentieren also einen aktuellen Ist-Zustand in Zeit und Raum, dessen evolutionäres "Endprodukt" möglicherweise irgendwann eine neue Art ist.

                            Eine Bemerkung zur Stabilität des Artnamens: Sicher ist dieser stabiler als der Gattungsname, aber ganz so absolut, wie Phlipp Wagner es darstellt, dann doch nicht. Auch hierfür ist die Perleidechse ein ganz gutes Beispiel. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein hieß die Art Lacerta ocellata, denn dieser Name hat im Werk von Daudin Seitenpriorität. Das ging so lange gut, bis man sich erinnerte, dass der gute alte Linné bereits im Jahre 1758 den Walzenskink (Chalcides ocellatus) als Lacerta ocellata beschrieben hatte. Damit ist ocellata für die Gattung Lacerta bereits vergeben (präokupiert). Der Name musste also ersetzt werden. Daudin hielt die Jung- und die Alttiere der Perleidechse für verschiedene Arten, so dass der einige Seiten später vergebene Name lepida zur Verfügung stand.

                            Noch kurz zur eingangs gestellten Frage: Innerhalb artenreicher Gattungen werden Arten in Untergattungen zusammengefasst, die untereinander enger verwandt sind und dadurch von anderen (möglicherweise) wiederum enger verwandten Arten abgegrenzt. Der Untergattungsname wird (in Klammern) zwischen Gattungs- und Artname gesetzt. In Publikationen ist seine Verwendung aber nur in taxonomisch relevanten Arbeiten notwendig. In terraristischen Aufsätzen kann (!) darauf verzichtet werden.

                            Viele Grüße,

                            Wolfgang Bischoff
                            Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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                            • #15
                              Zitat von Wolfgang Bischoff Beitrag anzeigen
                              Darf ich das Ganze noch einmal (erweitert) zusammenfassen?

                              Eine Bemerkung zur Stabilität des Artnamens: Sicher ist dieser stabiler als der Gattungsname, aber ganz so absolut, wie Phlipp Wagner es darstellt, dann doch nicht. Auch hierfür ist die Perleidechse ein ganz gutes Beispiel. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein hieß die Art Lacerta ocellata, denn dieser Name hat im Werk von Daudin Seitenpriorität. Das ging so lange gut, bis man sich erinnerte, dass der gute alte Linné bereits im Jahre 1758 den Walzenskink (Chalcides ocellatus) als Lacerta ocellata beschrieben hatte. Damit ist ocellata für die Gattung Lacerta bereits vergeben (präokupiert). Der Name musste also ersetzt werden. Daudin hielt die Jung- und die Alttiere der Perleidechse für verschiedene Arten, so dass der einige Seiten später vergebene Name lepida zur Verfügung stand.
                              Womit der Artname von Lacerta ocellata Linnaeus, 1758 ja stabil ist :-)
                              Was ich mit der stabilität meinte ist ja genau das, dass Namen und Typen erhalten bleiben und zwar auch vor allem in der ursprünglichen Kombination. Ein Ähnliches Beispiel ist die afrikanische Agama armata die nur noch fälschlicherweise so heisst und korrekt Agama mertensi heißen muss.

                              Ergo ist auch Daudins Lacerta ocellata samt Typus noch vorhanden.

                              Liebe Grüße an den Nachbarflur,
                              Philipp

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