Nach subfossilen Knochenfunden beschrieb Hutterer (1985) die Rieseneidechsen der Kanareninsel La Gomera als Gallotia goliath bravoana und G. simonyi gomerana. Spätere Vergleiche ergaben, dass beide Taxa identisch sind (Bischoff 1998). Aufgrund der Seitenpriorität schlug ich seinerzeit für die Gomera-Rieseneidechsen den Namen G. simonyi bravoana vor.
Nachdem sich in Folge der Bemühungen der kanarischen Herpetologen im Jahre 1999 erfreulicherweise herausstellte, dass die Rieseneidechsen auf La Gomera überlebt haben (Nogales et al. 2001), kristallisierten sich zwei unterschiedliche Meinungen über den Status und den gültigen wissenschaftlichen Namen dieser Tiere heraus. Die kanarischen und spanischen Herpetologen sprechen ihnen den Status einer eigenen Art zu (konsequentes Vertreten des phylogenetischen Artkonzepts; aber auch eine politische Entscheidung) und bevorzugen den Namen Gallotia gomerana (dieser Name ist sicher optisch passender). Ich und viele meiner deutschsprachigen Kollegen neigen aufgrund großer Übereinstimmungen in vielen Merkmalen und auch im Vergleich mit den kleineren Gallotia-Arten (G. caesaris auf La Gomera und El Hierro, G. galloti auf Teneriffa und La Palma) eher dazu, die Eidechsen von La Gomera als Unterart von Gallotia simonyi zu sehen. Von den Nomenklaturregeln ausgehend, kommt aus unserer Sicht nur der Name bravoana in Betracht. Das führte zu der unbefriedigenden und verwirrenden Situation, dass über die Gomera-Rieseneidechse in den letzten Jahren, je nach Standpunkt, mal unter dem einen und mal unter dem anderen Namen publiziert wurde.
Gestern machte mich unser langjähriger Teilnehmer "Harte" (der sich bedauerlicherweise aus diesem Forum zurückgezogen hat) darauf aufmerksam, dass die internationale Kommission für zoologische Nomenklatur jetzt eine Entscheidung zum gültigen wissenschaftlichen Namen der Gomera-Rieseneidechse getroffen hat. -- Vielen Dank, lieber Andreas -- Hier können Sie nachlesen, dass der Name bravoana Priorität gegenüber gomerana besitzt, letzterer also ein Synonym des ersteren ist.
Wolfgang Bischoff
Nachdem sich in Folge der Bemühungen der kanarischen Herpetologen im Jahre 1999 erfreulicherweise herausstellte, dass die Rieseneidechsen auf La Gomera überlebt haben (Nogales et al. 2001), kristallisierten sich zwei unterschiedliche Meinungen über den Status und den gültigen wissenschaftlichen Namen dieser Tiere heraus. Die kanarischen und spanischen Herpetologen sprechen ihnen den Status einer eigenen Art zu (konsequentes Vertreten des phylogenetischen Artkonzepts; aber auch eine politische Entscheidung) und bevorzugen den Namen Gallotia gomerana (dieser Name ist sicher optisch passender). Ich und viele meiner deutschsprachigen Kollegen neigen aufgrund großer Übereinstimmungen in vielen Merkmalen und auch im Vergleich mit den kleineren Gallotia-Arten (G. caesaris auf La Gomera und El Hierro, G. galloti auf Teneriffa und La Palma) eher dazu, die Eidechsen von La Gomera als Unterart von Gallotia simonyi zu sehen. Von den Nomenklaturregeln ausgehend, kommt aus unserer Sicht nur der Name bravoana in Betracht. Das führte zu der unbefriedigenden und verwirrenden Situation, dass über die Gomera-Rieseneidechse in den letzten Jahren, je nach Standpunkt, mal unter dem einen und mal unter dem anderen Namen publiziert wurde.
Gestern machte mich unser langjähriger Teilnehmer "Harte" (der sich bedauerlicherweise aus diesem Forum zurückgezogen hat) darauf aufmerksam, dass die internationale Kommission für zoologische Nomenklatur jetzt eine Entscheidung zum gültigen wissenschaftlichen Namen der Gomera-Rieseneidechse getroffen hat. -- Vielen Dank, lieber Andreas -- Hier können Sie nachlesen, dass der Name bravoana Priorität gegenüber gomerana besitzt, letzterer also ein Synonym des ersteren ist.
Wolfgang Bischoff
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