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Bromelie+Wasser=Miniteich=ungesund?

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  • Bromelie+Wasser=Miniteich=ungesund?

    Tag.
    Während mein Terrarium einfährt ist mir aufgefallen, dass zwar die Beregnungsanlage doch einige Stellen im Terrarium nicht, aber dafür die Bromelie voll erwischt. Mit dem Ergebnis, dass das Wasser zwischen den Blättern steht und auch nicht ohne weiteres dort wegzubewegen ist. Ab wann wird es heikel?
    Ist das stehende Wasser schon eine Gefährdung oder erst wenn sich der neue Mitbewohner (Pantherchamaeleon) überlegt da genau reinzuschei*** und dann das stehende Wasser als Brunnen zu missbrauchen?
    Oder kann ich da n Loch in nen Blatt reinstanzen zum ablaufen?
    Bin etwas verunsichert was ich mit der schönen Pflanze nun tun soll..
    Sanfte Grüße,
    Tim

  • #2
    Nunja, erstmal ist es fuer die Pflanze ( da sollte man vorher klaeren welche Art du pflegst) nicht das beste, wenn sie staendig voll mit Wasser steht.
    Zum Chamaeleon: Ich glaube nicht, das dahingehend schon mal irgendwelche Beobachtungen gemacht worden sind.

    Gruss
    ist scheisse, aber hat sich gebess...ach nee.

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    • #3
      Huhu!

      - ich dachte immer, das viele Bromelien in den natürlichen Habitaten oft Wasser in ihren Trichtern haben, in denen zum Beispiel gerne Dendrobatiden ablaichen und die Kaulquappen dort aufwachsen...?!

      Die paar Bromelien bei mir zu Hause brauchen auf jeden Fall das Wasser in den Trichtern. Aber ob der Keimdruck deutlich steigt, kann ich nicht sagen. Ein Loch in die Trichter zu stanzen würde mittelfristig den Tod der Pflanze bedeuten denke ich.


      Gruß- Gregor

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      • #4
        Hallo.
        Seit Timos Exkurs ist ja den meisten bekannt, dass Bromelie nicht gleich Bromelie ist. Irgendwie sehen die in den Gartenmärkten aber bis auf die Blattfarbe alle gleich aus. Ich habe so eine ebenfalls im Terrarium und da steht immer Wasser im Trichter. Bisher gehts ihr seit über 2 Jahren damit wohl recht gut und es fault auch nichts. Es könnte aber günstig sein, wenn das Wasser ab und zu überläuft, so dass evtl. Keime und Schadstoffe sich nicht anreichern. Löcher in die Blätter schneiden würde ich auch nicht. Gruß...Sven
        Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

        Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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        • #5
          Ich meine mich zu entsinnen, dass manche Bromeliaceen Substanzen ausscheiden, die das Bakterienwachstum hemmen. Auch "entgiften" sie das Blattachsel- Wasser, indem sie ihm Stickstoffverbindungen entziehen.
          Alles in allem dürfte der Inhalt solcher Bromelientümpel weitaus sauberer sein als das innere eines länger laufenden Wasserfalls.
          Vriesea gedeiht bei mir z.B. am besten mit fast trockenem Untergrund aber ständig Wasser in den Zisternen. Das Wasser dort riecht nicht und ist klar.
          Diverse Echsen trinken daraus-wenngleich keine Chamäleons in KOntakt damit kommen.

          Gruß

          Ingo
          Kober? Ach der mit den Viechern!




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          • #6
            Moin,
            bei den normalen Baumarkthybriden kann ruhig immer Wasser drinstehen. Die sind robust.
            Ich würd die Trichter trotzdem regelmäßig komplett durchspülen, stehendes Wasser in Verbindung mit hohen Temperaturen bietet eine nette kleine Zuchtstation für Keime (vor allem da man auch mit Koteintrag von den Tieren rechnen muss).

            @Gregor: Es ist auch richtig das viele Bromelien kleine Miniteiche bilden - es gibt auch eine paar mit fast 25l Trichterinhalt - aber eben bei weitem nicht alle, weshalb es immer ganz gut ist wenn man weiß von welchen man nun überhaupt redet.

            viele Grüße
            Timo

            P.S Das von Ingo gesagte war mir nun völlig neu. Ist aber sehr Interessant. Gibts dazu weiterführendes?
            Polychrotidae,Gekkonidae und diverse Evertebraten

            DGHT-AG Einsteiger- und Jugendarbeit
            http://www.teratolepis.de
            http://www.saumfinger.de

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            • #7
              Hm,

              hab noch mal nachgeschlagen, ist wohl etwas anders. Aus Blattrichterwasser von Bromelien konnten tatsächlich Antibiotika isoliert werden (zb Palmitoylputrescin, Brady & Clardy 2004. J Nat. Prod. 67(8); 1283-1286), es ist jedoch nicht klar, welchen Ursprung die haben.
              Vor allem leben in den Trichtern auch Stickstoffixierende Bakterien (Brighigna et al, 1992; Am. J. Botany 79(7); 723-727), von deren Stoffwechselprodukten die Pflanzen zusätzlich zu den Stickstoffverbindungen aus den Exkrementen eukaryontischer Bewohner profitieren. Diese Bakterien führen aber vielleicht auch zu einer erhöhten Nitritkonzentration (giftig!) im Wasser. Auch wurden Enterobakterien wie zB E. coli am natürlichen Standort in Bromelientrichtern nachgewiesen (Rivera et al, 1988, Appl. Environ Microbiol 54(2); 513-517).
              Alles in allem stllen die Blattrichter kleine Ökosysteme dar, die im Terrarium im Gegensatz zum Freiland allerdings weitgehend frei von Mehrzellern sind.
              Auf Dauer pendelt sich das sicher als Kokultur diverser harmloser Boden und Wasserbakteiren ein udn Koteintrag wird vor allem von den Bromelien verwertet, man kann unangenehmere Komponenten (coliforme) aber offenbar nicht von vornherein ausschliessen, was eien gewisse vorsicht ratsam macht.
              Trotzdem werde ich jetzt keine Trichterbildenen Bromelie aus meinen Terrarien entfernen.

              Gruß

              Ingo
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Moin Ingo,
                dann muss ich mal schauen wo ich die Arbeiten herbekomme. Ist sehr Interessant das Thema

                viele Grüße
                Timo
                Polychrotidae,Gekkonidae und diverse Evertebraten

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                • #9
                  Hallo Zusammen,

                  also ich konnte bisher keine negativen Auswirkungen feststellen.
                  Ich habe im meinem Terrarium für Anolis garmani und Agalychnis callidryas
                  seit 2 Jahren etwa 30 Bromelien (verschiedene Neoreglia und Vriesea) drin. Es werden immer mal ein paar mehr und dann mit der Schere auch mal wieder weniger wenn es zu dicht im Becken wird.
                  Die Anolis koten reichlich und überall hin. Immer wieder auch in die Bromelien.
                  Alle paar Wochen spüle ich die Trichter mal mit der Gloria grob durch, aber ich bin sicher, daß noch genügend "Pfui" in den Trichtern übrig bleibt. Die Trichter fülle ich 2 bis 3 mal pro Woche nach - je nach Jahreszeit (Verdunstung).

                  Trotzdem sind es die einzigen Wasserstellen, die von beiden Arten angesteuert werden. Die Anolis trinken nie nach dem Sprühen vom Blattwerk und die Frösche gehen nie in den hygienisch einwandfreien Wasserteil, sondern "tanken" ihr Wasser nachts immer nur aus den Bromelientrichtern.

                  Da sich alle Tiere super entwickeln und sich bester Gesundheit erfreuen, würde ich mir mal keine all zu großen Sorgen wegen der Belastung des Bromelienwassers machen.

                  @ Ingo:
                  Was gibt es bei Vriesea ( ich nehme an splendens ?) noch zu beachten ??
                  Ich habe nämlich immer Pech mit denen. Ich habe es schon in verschieden hellen und feuchten Etagen und Standorten des Beckens versucht. Aber jede fängt bei mir sofort an zu blühen und ist dann nach ein paar Wochen hin. Einige bilden zwar noch Kindel, aber die sind meist nicht wirklich ansehnlich.

                  PS: ich habe natürlich KEINEN Apfel im Becken :-)

                  Gruß Stefan L.

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                  • #10
                    Zitat von Stefan L.



                    @ Ingo:
                    Was gibt es bei Vriesea ( ich nehme an splendens ?) noch zu beachten ??
                    Ich habe nämlich immer Pech mit denen. Ich habe es schon in verschieden hellen und feuchten Etagen und Standorten des Beckens versucht. Aber jede fängt bei mir sofort an zu blühen und ist dann nach ein paar Wochen hin. Einige bilden zwar noch Kindel, aber die sind meist nicht wirklich ansehnlich.


                    Gruß Stefan L.
                    Hm, bei mir sind die Vrieseen eigentlich sehr robust. Allerdings bilden sie zuverlässiger Kindel aus, wenn sie in Substrat stehen. Ich bringe die daher auf Korkröhren an, die mit normaler Blumenerde gefüllt sind. Auf Löcher darin setze ich die Bromelien. Wenn die Vrieseen abgeblüht und die Samen reif sind, geht die Mutterpflanze immer ein aber unter diesen Bedingungen gibts auch immer einige schöne Kindel, die rasch genug wachsen, um schon ansehnlich zu sein, wenn Mama den endgültigen Abgang macht. Die Blumenerde darf aber nie zu feucht werden.
                    Aus einer reichlich fruchtenden Vriesea (eine im Terrarium eher nervige Angelegenheit wegen der vielen Flugsamen) habe ich mal versucht, Nachwuchs aus Samen zu ziehen.
                    Da wuchs aber nie was. Die Samen waren auch sehr winzig-evtl ja nicht fertil (ob jetzt splendens oder irgendne Hybride weiss ich nicht).
                    Was ich An Vrieseen noch mag ist, dass sie es nicht übelnehmen, wenn sie von rascher wachsenden Pflanzen überschattet werden. Zeitweise standen welche bei mir so durchaus längere Zeit recht dunkel.
                    Wegen relativ gewichtiger Echsen halten sich in meinen Becken sowieso nur mechanisch robuste Bromeliaceen auf Dauer-und dazu gehören die Vrieseen.
                    Aber nach dem Umzug habe ich derzeit nur eine 4-5 Jahre alte Gruppe, die aber gerade wieder ganz nett aussieht, da aus mittelgroßen Kindeln aufgebaut.

                    Gruß

                    Ingo
                    Zuletzt geändert von Ingo; 15.09.2006, 10:06.
                    Kober? Ach der mit den Viechern!




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                    • #11
                      Moin,
                      ich hab mit Vriesea sp. ungefähr die selben Erfahrungen wie Ingo gemacht. Alles in allem sehr sehr dankbare Pfleglinge, solange die immer ein bisschen was um die Füsse haben ( da scheint es aber egal zu sein was man nimmt, die wachsen bei mir mit großzügigen Moospolstern genausogut wie in normaler Blumenerde). Auch scheint die bewässerung eher zweitrangig zu sein, solange die Luftfeuchte hoch genug ist. Bei mir trocknet das Substrat teilweise komplett ab, scheint die Pflanzen aber nicht weiter zu stören.Die wachsen um die Wette.

                      @Ingo:
                      Zu den Samen: Wenn mich nicht alles täuscht sind Vriesea sp. generell nicht selbstfertil, von daher dürfte der Verdacht das die Samen einfach nicht fertil waren wohl zutreffen. Aus fertilen Samen Vrieseen zu ziehen ist nämlich eigentlich kinderleicht Einfach in feuchte Kokos (oder Anzucht)-erde,Deckel drauf und ein paar Wochen später sollten die ersten Keimlingen auch schon sichtbar sein.

                      viele Grüße
                      Timo

                      P.S Übrigens sind die Vriesea "splendens" die man so im Einzelhandel kaufen kann allesamt Hybriden, die auf die Züchtungsarbeit von Herrn Richter zurückgehen. Echte V.splendens findet man eigentlich nur in den Sammlungen von Liebhabern
                      Zuletzt geändert von Timo Plochowietz; 18.09.2006, 13:01.
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