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Schleimalge?

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  • Schleimalge?

    Hallo,

    mein neues Terrarium ist jetzt seit 7 Monaten in Betrieb. Es hat im unteren Bereich einen Wasserteil (80-100Liter). Dieser wird mit einem Mattenfilter gereinigt und das Wasser wird anschließend über einen Bachlauf wieder in das Becken zurück geführt. In der Woche werden ca.10Liter ausgetuascht.
    Seit 1,5 Monaten bildet sich immer wieder ein durchsichtiger Schleim unter Wasser. An verschiedenen Stellen. Ist das eine Art Alge oder sind es Bakterien.
    Weiß jemand wie ich die Bildung vermeiden kann?

    mfg
    Julius

  • #2
    Hallo,

    hat keiner eine Idee?

    mfg
    julius

    Kommentar


    • #3
      Hallo Julius

      Dieser (bräunliche bis türkis/violette) Schleimbelag sind Blaualgen (Cyanobakterien). Leider wachsen diese sehr oft auf regelmässig überrieselten Bereichen in Terrarien. Oft besonders an Stellen, wo man Javamoos angesiedelt hat; ich vermute, dass man sich die Blaualgen mit dem Moos einschleppt. Anscheinend bekommt man heute kaum noch cyanobakterienfreies Javamoos. Früher hatte ich dieses Problem in meinen Terrarien nie, seit ein paar Jahren jedoch fast in jedem Becken.
      Theoretisch liesse sich der Schleim mit Antibiotika bekämpfen (z.B. Chloramphenicol), da es sich ja um Prokaryoten, d.h. zellkernlose Einzeller handelt, die empfindlich auf den Kontakt mit Antibiotika reagieren. Ob das aber für die Tiere im Terrarium unproblematisch ist, kann ich Dir nicht sagen. Cyanobakterien konnte ich aber zumindest im Meerwasseraquarium mit Chloramphenicol erfolgreich bekämpfen, ohne dass die Fische oder die Wirbellosen Schaden genommen hatten. Hier dämmt ausserdem Licht mit einem hohen Blauanteil (Blue Moon) das erneute Aufkommen der Blaualgen ein.
      Da Cyanobakterien in der Lage sind Luftstickstoff zu fixieren, wachsen sie oft in besonders nährstoffarmem Wasser. Ev. liessen sie sich deshalb auch eindämmen, wenn man das Wasser z.B. mit einem Wasserpflanzendünger wie er in der Aquaristik verwendet wird, düngt. Dadurch wächst das Moos schneller und wird ev. nicht mehr so stark von den Blaualgen überwuchert. Allerdings habe ich da keine Erfahrungen.
      Ansonsten kann ich Dir nur empfehlen, den Schleimfilm regelmässig abzusammeln.

      Viele Grüsse
      Beat
      Leiter DGHT-Landesgruppe Schweiz und DGHT-Stadtgruppe Zürich
      www.skn-reptilien.ch

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      • #4
        Hallo,

        danke erteinmal für die ausführliche Erklärung und vor allem für die Lösungsansätze.

        Javamoos ist noch keines im Terrarium. Ich habe es zwar zufällig gestern bestellt, aber daher kann der Befall nicht kommen. Evtl. jedoch durch Waldmoose, welche ich am Seeufer in der Nähe gesammelt habe.

        Ich werde auf die Anwendung von Antbiotika verzichten, da ich mich in diesem Bereich zu wenig auskenne um die Dosierung u.Ä. richtig bestimmen zu können.
        Ich werde mich über das von dir benutzte Chloramphenicol schlau machen und prüfen, ob es sich in diesem Becken anwenden lässt.
        Die Lösung mit dem Dünger und den Moosen scheint für mich auf den ersten Blick die beste Möglichkeit, ich werde das testen.
        Abgeschöpft werden die Algen regelmäßig.

        Zukünftig sollen in das Becken Rotbauchunken einziehen. Allerdings wollte ich erst versuchen das Problem mit den Algen zu beseitigen.

        Ich habe mehrfach gelesen das Krabben, Krebse, Garnelen u.Ä. sehr gute Algenvernichter sein sollen. Gibt es in diese Richtung evtl. eine Empfehlung welche Arten sich eignen? Die Wassertemperatur wird auf über 20 und unter 25°C gehalten.

        mfg
        Julius

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        • #5
          Blaualgen sind mies. Hartnäckiges Volk. Die schaffen sich ihr eigenes Milieu. Immer wieder stören. Irgendwann sind sie weg. Begünstigt werden sie durch organische Reste (in Aquarien z. B. oft auf nicht lange genug im Torf konserviertem Moorholz), von denen sie sich als Bakterien auch direkt ernähren können und durch ihre Fähigkeit zur Luftstickstofffixierung durch einen Phosphat-Überschuß.

          @Beat: Als Schweizer hast Du es gut, aber Chloramphenicol ist wegen karzinogener Eigenschaften in der EG für die meisten Zwecke nicht mehr zugelassen und daher sehr schwer zu bekommen. Im Seewasser sind die Cyanophyceen (die roten Oscillatoria) auch sofort da, wenn das Ca/Mg-Verhältnis verschoben ist (normal: 400-420 mg/l Ca; 1300-1350 mg/l Mg).

          Grüße aus Hamburg

          Sven Vogler
          Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

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