Terrarienbepflanzung für Pantherophis obsoletus

[Bastian Richter]

Hallo zusammen!

Dies ist mein erster Beitrag, also stelle ich mich kurz vor.
Ich heiße Bastian, wohne in Leipzig und halte seit dreieinhalb Jahren Schlangen. Aktuell sind das eine schwarze Erdnatter und eine östliche Kettennatter.

So, jetzt aber zum Wesentlichen!
Ich plane gerade mein neues Erdnatterterrarium (160 x 80-100 x 130cm) und würde dies gerne geographisch passend bepflanzen. Der obligatorische Ficus benjamina fällt also raus.
Was kommt sonst noch in Frage? Klar, Efeu, diverse andere Kletterpflanzen, Moos und natürlich Farne. Allerdings hätte ich außerdem gerne eine etwas größere Pflanze im Terrarium, welche die Erdnatter im besten Fall auch zum klettern nutzen kann.
Aber das Problem ist ja: Die Temperaturen im Terrarium (22 - 28 Grad, unterm Spot wärmer) spiegeln ja nicht das Klima im Verbreitungsgebiet der Erdnattern (u. a. östliche USA) wider, sondern sind deutlich wärmer.

Mich interessiert deshalb, welche Erfahrungen ihr mit Laubbäumen aus gemäßigten Breiten, Kiefern, Wacholder, etc. gemacht habt? Kommen diese Pflanzen mit dem Klima zurecht? Wenn nein, kennt ihr geeignete Alternativen?
Ich werde mir dazu definitiv noch das Buch "Pflanzen im Terrarium" von Beat Akeret besorgen, wollte aber erst einmal hier nachfragen.

Danke vorab für eure Antworten!

[Drachenvater]

Östliche USA...da wächst einiges.
Wenn du wirklich Pflanzen aus der Gegend wählen willst in der deine Schlangenart vorkommt müßtest du wissen welche Unterart es ist.
Auch der Osten hat einige sehr unterschiedliche Klimazonen.
Vor allem gilt es zu unterscheiden zwischen kalten und wärmeren, trockenen und feuchteren Lebensräumen.

Als im Osten heimisch und angebaut wird die Rankpflanze und Staude Passiflora incarnata.
Coniferen kommen in trockeneren Gebieten vor die auch höher gelegen sein können.
Verschiedene Arten von Yucca sind eigentlich überall in den USA zu finden.Sowohl in wüstenähnlichen als auch in feuchteren Gebieten.Manche auch in kälteren Regionen.Die wär vielleicht was zum klettern.
Einige Seidenpflanzen (Asclepias) wachsen als Blütenpflanzen mehr oder weniger staudenförmig in nicht ganz so trockeneren Gebieten.
Als Bäume kommen natürlich Pinien und Ahorn vor.Hickory, Espen und Sumpfzypressen.
Und natürlich sieht man immer die Tillandsia usneoides überall im tropischen Osten hängen.

Persönlich finde ich es mit den Artenterrarien etwas übertrieben aber eine nette Idee.
Praktisch ist es so, das in Lebensräumen oft etwas wächst was da nicht heimisch ist aber niemand weiß es eigentlich und alle müssen damit klar kommen.
Und viele Pflanzengattungen haben in anderen Ländern ähnliche heimische Arten.
Wer kann denn eine asiatische Palme zweifelsfrei von jeder aus Südamerika unterscheiden?
Die aufgezählte Passiflora incarnata ist optisch fast nicht zu unterscheiden von P.edulis die sehr nah verwandt ist aber aus S-Amerika kommt.
Von der bekannten Kaki die hier auch winterhart ist gibt es sowohl europäische als auch asiatische und amerikanische Arten.
Soll keine Kritik an Artterrarien sein.Die können schön sein.Aber wenn die Pflanzen darin ausdauernd gepflegt werden sollen müssen sie wie die Tiere auch die richtigen Bedingungen haben.

In dem Fall der Natter ist es so das auch die Pflanzen eine kühlere Phase haben sollten oder man sucht sich Pflanzen die es nicht brauchen.Leicht zu bekommen, immerhin aus den USA und pflegeleicht ist natürlich die Yucca.
Ich denke nicht das du wirklich einen belaubten Baum ins Terrarium tun willst der später sehr groß wird und nicht mehr gut aussieht wenn man ihn kappt.Mit Yucca geht das.
Für ein feuchteres Terrarium wären dann Farne besser.

Und genauso wie viele sehr besorgt sind das die Tiere die nötige Wärme und Licht abbekommen sollte man es auch bei den Pflanzen bedenken.Also nicht direkt unter einem heißen Strahler und brauchbares dem Tageslicht ähnlich.
Oft besteht die Landschaft aber einfach aus Grasland was im Terrarium natürlich nicht so schick ist.
In einigen Gebieten hat sich Kudzu sehr ausgebreitet und es wächst kaum noch was anderes...
Ich hoffe das ich etwas helfen konnte.

[Bastian Richter]

Auf jeden Fall! Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Yucca klingt interessant, da werde ich mich mal gründlich informieren.