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Bauanleitung - Bambus-Hochterrarium

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  • Bauanleitung - Bambus-Hochterrarium

    Hallo,
    ich habs versprochen also muss ich es auch durchziehen! Hier also die versprochene Bauanleitung für eine Holz/Glas/Bambus/Gaze Konstruktion mit Felsrückwand am Beispiel in den Maßen: 190h 100b 75t

    Das ganze ist auch als Website verfügbar, falls es jemand verlinken will:
    http://www.selsys.de/Cham/bauanleitung.htm

    So sieht das fertige Produkt aus:
    Bild

    Diese Anleitung bezieht sich nicht auf ein möglichst kostengünstiges Terrarium; Vielmehr wird hier auf eine saubere Lösung für alle diejenigen die eine Eigenbaulösung nach Ihren Wünschen entsprechend gestalten wollen. Damit man auch nach mehreren Jahren Spaß an diesem Terrarium hat, wird hier ein besonderes Augenmerk auf Dichtigkeit und Witterungsbeständigkeit des Terrariums gelegt.
    Außerdem werden hier für jedes dabei benutzte Material ausführliche Tipps zur Verarbeitung gegeben, damit man sich nicht mit unnötigen Fehlern herumschlagen muss!

    Das ganze ist natürlich in den Maßen und der Ausführung beispielhaft. Man kann ganz nach Herzenslust variieren!

    Alle hier gemachten Angaben sind selbstverständlich ohne Gewähr und ohne Garantie auf Richtigkeit. Ich übernehme keinerlei Haftung für Schäden an Mensch, Tier, Gegenstand, oder anderem.

    Diese Bauanleitung stellt mein geistiges Eigentum dar, und darf nur für die private Eigen-Nutzung kopiert und verwendet werden. Gewerblicher Verkauf, und jedwede private oder gewerbliche Veräußerung der Anleitung (weder komplett noch in Auszügen oder Teilen) gegen Entgelt ist untersagt.
    Die Genehmigung für eine davon abweichende Verwendung muss schriftlich von mir erteilt werden!


    Materialbedarf f. Holz-Korpus:


    Furniersperrholz o. OSB f. Rückwand und Vorderseite: 2 mal 100x160
    Furniersperrholz o. OSB f. Seitenwand: 2 mal 75 (jeweils abzgl. 2 mal Materialdicke)
    Furniersperrholz o. OSB f. Bodenplatte: 1 mal 100x75x19, 1 mal 100x75 abzgl. Materialdicke

    Drahtgaze (Metall-Fliegengitter):
    1-mal 100x75 cm für die Decke
    2-mal 61x10 cm für die Seitenöffnungen

    Rahmen-Holzleisten f. Seitenscheiben:
    8 mal 116
    8 mal 61

    Holz-Leisten f. Gazedeckel
    2 mal 75
    2 mal 100

    Holz-Leisten f. Einfassung d. seitl. Lüftungsgitter:
    8 mal 61
    8 mal 10

    E-Profil f. Schiebefenster:
    2 mal 86 cm E-Profil aus dem Terraristikfachhandel
    2 mal 133 cm Blende aus 20*2 Holzleisten

    Bambusleisten Kanten rundum:
    4 mal 160x40
    4 mal 100x40
    4 mal 75

    Bambusrohre f. Standbeine:
    4 mal 80x30

    Schrauben:
    50 mal Spax - Schrauben 4x40
    40 mal Spax - Schrauben 3x30
    Kleine Nägel f. Glasleisten

    30 KG Rotband Haftputz

    3,5 Liter Epoxydharz inkl. Härter

    Abtönfarben in den gewünschten Naturtönen (Braun/Grün/Beige, etc), Styroporplatten 2 cm Dick f. Rückwand,
    2 Handvoll Steinmehl und 2 Handvoll Sand, 1 Tube Holzleim, 7 Meter Vorlegeband (z.B. Profil-O-Bond von 3M), 4 Stück 500ml Kartuschen Aquarien-Silikon, 4 Standbeine Metall, ca. 1 Liter Speichelechter Holzlack für Oberfläche

    Benötigte Werkzeuge: Handkreissäge, Stichsäge, Pinsel, Metallsäge, Hammer, Bohrmaschine, Excenterschleifer



    DER KORPUS:

    TIP:
    Nur mit zwei Leuten Arbeiten am Rumpfbau ausführen, im Alleingang ist dies nicht zu bewerkstelligen! Idealerweise das zuschneiden und verschrauben des Rumpfes mit einem Schreiner zusammen ausführen.

    Als erstes werden die Aussparungen für die Sichtfenster und die Schiebefenster an den Spanplatten zugesägt. Man kann in eigentlich jedem größeren Baumarkt den Holzzuschnitt machen lassen, das erspart einige Kapriolen an der Kreissäge.
    Also keinesfalls Platten mit Standardmaßen kaufen, sondern gerne mal die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Das schlägt sich nachher in der Passgenauigkeit der Rumpfteile nieder.
    Als erstes werden die Aussparungen auf die Rumpfteile mit Bleistift aufgezeichnet.
    Entlang dieser Linien sägt man mit der Stichsäge an zwei gegenüberliegende Ecken 20x20 cm entlang der gezeichneten Kanten aus. Das hat die Bewandtnis, dass man die Handkreissäge besser auf die zu schneidende Linie einlassen kann und somit einen absolut sauberen Schnitt hinbekommt.

    TIP:
    Die Stichsäge ist für diesen Schnitt nicht geeignet, da das Sägeblatt biegsam ist und aufgrund seiner Flexibilität und der Materialdicke der Schnitt entlang der Kante unten nicht denselben Abstand hat wie oben.

    Vorsicht mit den ausgeschnittenen Rumpfteilen, die ausgesägten Spanplattenteile sind nicht sehr stabil bevor Sie miteinander verschraubt werden.
    Nachdem man diesen wichtigen Schritt erfolgreich beendet hat, kann man sich ans verschrauben und verkleben des Rumpfes machen.
    Zuerst wird die kleinere der beiden Bodenplatten auf die Mitte der größeren Bodenplatte aufgeschraubt und verklebt.

    TIP:
    Es empfiehlt sich die Stellen an denen verschraubt wird mit einem Holzbohrer vorzubohren, und die Bohrlöcher zu versenken! Später beim Anstrich wird man so keine Schraubenköpfe mehr sehen können und die Oberfläche wird 100%ig glatt!

    Die kleinere Platte wird dabei so positioniert, dass auf allen 4 Seiten ein Abstand in Materialdicke zur unteren Platte bleibt, da die Seitenwände später seitlich an die obere Grundplatte und auf die untere Grundplatte geschraubt werden.
    Im Idealfall nimmt man sich eine Leiste des Verschnitts um die Abstände am Rand genau auf die Materialdicke zu bringen. Nachdem auf die untere Platte genügend Holzleim aufgebracht wurde, werden die Platten verschraubt.

    TIP:
    Der Vorteil des Verschraubens von unten ist der, dass man die Oberfläche der später innen befindlichen Platte nicht zerstört und somit eher Dichtigkeit bei Nässe entsteht.

    Danach werden der Reihe nach die Seiten- und Vorderteile auf die untere Bodenplatte verklebt und aufgeschraubt. Dabei wird ausreichend Holzleim auf jede Fuge aufgebracht!
    Als nächstes erfolgt ein Versiegeln aller Innenkanten mit Aquariensilikon (oder einem anderen Lebensmittelechten Silikon), damit man eine hier schon mal eine gewisse Dichtigkeit in den Ecken erzielt.

    Als nächstes kann man die Stahlfüße unter den Korpus schrauben, so kann man die folgenden Arbeitsschritte besser erledigen. Man muss sich zum Beispiel nicht immer reinbücken beim Lackieren. Die Stahlfüße gehören so verschraubt dass das ganze Becken nachher genug Stabilität hat und gegen ein zu leichtes Umstoßen gesichert ist. Hierbei gilt: So mittig wie nötig, so weit außen wie möglich!

    Nachdem der Korpus nun soweit steht können die Leisten für die Sichtfenster zurechtgeschnitten werden. Man nehme einfach alle Kantenlängen des Sichtfensters und schneidet die Stäbe dementsprechend zu. Da die Leisten mitlackiert werden muss man hier nicht auf eine Gärung achten. Später sieht man das, bei sorgfältiger Ausführung sowieso nicht mehr!
    Die Holzleisten werden mit 20mm langen Stahlnägeln von oberhalb der Leiste in die Fensterrahmen genagelt. Dabei ist zu beachten dass die Leiste außen möglichst bündig mit der Aussenkante des Korpus abschließt. Das spart spätere Schleifarbeiten um eine glatte Außenfläche zu erhalten!

    Achtung: Der Gazedeckel und die seitlichen Belüftungsöffnungen werden erst später eingebaut!


    DIE RÜCKWAND:

    Zunächst sollte man sich Gedanken machen, wie genau die Rückwand später aussehen soll, sprich: Welche Farbe will ich, und wo sollen „Felsvorsprünge“ hin?!
    Mit einem fertigen Bild im Kopf kommt man recht schnell zu einem guten Ergebnis. Im Idealfall bedenkt man in diesem Schritt bereits die spätere Einrichtung. Felsvorsprünge eignen sich prima um einen praktischen Nutzen zu erfüllen. So kann man z. B. auf Felsvorsprüngen Kletter-Wurzeln auflegen, Bromelien aufpflanzen, Futterbehälter montieren oder sogar eine Troptränke dort installieren.

    Man sollte beim späteren Design unbedingt beachten, das das ganze wie „gewachsen“ aussehen soll, also bei der Formgebung einen Mittelweg zwischen Nutzbarkeit und natürlichem Wuchs! Nichts sieht unechter aus als der ewig gleiche Abstand zwischen den Felsen.

    Zuerst wird die komplette Rückwandfläche und der gesamte Boden mit jeweils einer Lage Styroporplatten beklebt. Styropor lässt sich prima mit einem Teppichmesser zurechtschneiden.

    TIP:
    Den perfekten Schnitt in Styropor kann man mit einer unter Spannung stehenden Laubsäge erreichen! Man klemmt einfach eine 12V Batterie vorne und hinten ans Sägeblatt an. Dieses wird dadurch heiß und das Styropor schmilzt beim Schnitt: Man erspart sich den künstlichen Schnee der unweigerlich entsteht, und die Schnitte werden absolut sauber!
    Verklebt wird das Styropor auf der Rückwand und Boden mit dem Aquariensilikon.
    Danach füllen wir mit dem Aquariensilikon sämtliche Ecken und Spalten zwischen den Styroporplatten selbst und den Holzplatten großzügig aus und streichen es glatt!

    Sobald dieses getrocknet ist, kann man mit dem Aufbringen des Styropors für die Felsvorsprünge anfangen. Man stellt sich in etwa die Größe des gewünschten Vorsprungs vor und bricht sich das Material von Hand zurecht. Schneiden bringt hier nichts, da in der Natur auch niemand hingeht und schneidet die Felsen hübsch zu.

    TIP:
    Damit man den Effekt eines Vorsprungs erzielt, bricht man sich so viele immer kleiner werdende Stücke wie man braucht um den Vorsprung nach unten hin in die eigentliche Wand übergehen zu lassen! Das ganze sieht dann eher Treppenartig aus, und nicht wie ein halber Teller der aus der Wand ragt!

    Grundsätzlich ist hier jedem selbst überlassen wie er die Rückwand gestaltet! Man sollte nur zu den Sichtfensteröffnungen hin genügend Platz lassen um die Glasleisten später befestigen zu können, sprich Minimum 2 cm Abstand von der Fensteröffnung!
    Die Felsvorsprünge werden jetzt nach Wunsch auf die Rückwand geklebt, dazu benutzen wir wieder das Aquariensilikon.

    Wenn die ganze Chose ca. 1h getrocknet hat, kann man sich an die Verarbeitung des Haftputzes machen:
    Zunächst rühren wir den Haftputz entsprechend den Verarbeitungshinweisen auf der Packung an. Erfahrungsgemäß werden für diese Rückwandgröße 3 10-Liter Eimer angerührter Haftputz benötigt.

    Mit einer Kelle wird der Haftputz auf das Styropor aufgetragen. Hier sollte man ein bisschen Feingefühl walten lassen, und sich im Klaren sein dass man hier die spätere Steinstruktur festlegt.
    Der gesamte Rückwandbereich wird also mit dem Haftputz überdeckt, genauso wie die Bodenfläche.
    Man sollte besonders darauf achten wirklich überall den Putz ohne Löcher aufzutragen! Beim Auftragen des Putzes auf die Bodenfläche wird anschließend mit einer Glättkelle glatt gestrichen damit die späteren Terrarienpflanzen oder Wurzeln etc. auch gerade stehen.

    TIP:
    Den Haftputz mit allen möglichen Techniken auf das Styropor aufbringen ergibt einen schönen natürlichen Look. Mit den Händen verstreichen, „Werfen“ und mit der Kelle dagegen schlagen. Am besten eine Kombination aus allem, damit es nicht gleichmäßig aussieht.

    TIP:
    Beim Auftragen des Putzes auf die Bodenfläche wird anschließend mit einer Glättkelle glatt gestrichen damit die späteren Terrarienpflanzen oder Wurzeln etc. auch gerade stehen. Das ganze sollte man recht zügig passieren lassen, der Haftputz bindet recht schnell ab. Im Idealfall mischt man sich nicht mehr als einen 5 Liter Eimer auf einmal.

    Hat man die gewünschte Steinstruktur auf der Rückwand und den Boden geglättet muss man das ganze einen Weile trocknen lassen. Ich würde eine Zeitspanne zwischen 3 und 5 Tagen empfehlen, je nachdem wo das unfertige Terrarium steht. Somit ist gewährleistet dass der Haftputz durchgetrocknet hat.

    Als nächster Schritt wird die Rückwand mit Farben bestrichen. Dort kann man seiner Phantasie und Geschmack freien Lauf lassen. Die besten Ergebnisse nach erzielt man meiner Meinung nach, wenn man die Vertiefungen der Rückwand mit dunkleren Farbtönen anstreicht und die Hervorstehenden Teile mit helleren Tönen. Somit erhöht man noch zusätzlich den 3-Dimensionalen Look. Schön ist es auch nach unten hin ins grünliche gehende Töne zu verwenden. Das gibt dem unteren teil einen „moosigen“ Look wie man Ihn in Wäldern auch in Bodennähe hat.

    TIP:
    Keine zu dunklen Farbtöne verwenden! Diese schlucken das Licht. Je heller die Rückwand desto heller erscheint einem das Terrarien-Innenleben…

    TIP:
    Die Farbe am besten nicht aufstreichen, sondern auftupfen. So vermeidet man ein künstliches Aussehen!

    Nachdem die Abtönfarbe getrocknet hat, kann man sich an das Auftragen des Epoxydharzes machen. Man muss unbedingt die Verarbeitungshinweise des Herstellers beachten! Das Harz verzeiht einem beim Mischen mit dem Härter keine Fehler. Bei falschen Mischverhältnissen härtet es im schlimmsten Fall entweder gar nicht, oder zu schnell!!

    Das Epoxydharz wird dann mit einem Pinsel auf die Rückwand von oben nach unten gehend aufgetragen. Da das Harz relativ dickflüssig ist und eine Honigartige Konsistenz hat, muss man hier ganz besonders darauf achten das Harz in jede noch so kleine Vertiefung und Spalte zu bringen.
    Dieser Arbeitsschritt erfordert alle Sorgfalt. Es muss wirklich sichergestellt sein, dass das Harz wirklich die KOMPLETTE Rückwand und den KOMPLETTEN Boden VOLLSTÄNDIG überzieht.
    Später wenn das Terrarium in Betrieb ist, kriecht das Wasser aus der Luft oder dem Bodensubstrat in jede noch so kleinen Ritze! Selbst der beste Haftputz, da beste Silikon und das Styropor sind im Laufe der Zeit irgendwann durchgenässt und das Terrarium fängt an zu aufzuquellen.
    Also wirklich darauf achten dass das ganze 100% dicht mit Harz überzogen wird.
    Ebenso wie die Rückwand, wird der Boden bis unter die Lüftungsöffnungen mit Epoxydharz überzogen. Hier streicht man am besten 2 oder 3 Lagen und lässt das ganze dann mehrere Tage trocknen.


    KORPUS, Teil 2:

    Als nächster Arbeitsschritt wird die Gaze auf den Himmel gespannt und mit Heftklammern auf der Korpusoberseite befestigt. Darauf nageln wir die Deckenleisten die wir vorher auf die entsprechende Größe zugeschnitten haben.
    Genauso verfahren wir mit der Gaze für die seitlichen Belüftungsöffnungen. Die entsprechenden Leisten nageln wir von der Terrarieninnenseite in die Öffnung. Wenn alles richtig gemacht wurde haben wir dort innen und außen keine Kanten überstehen!

    Hat man die Gaze komplett mit den Leisten montiert wird der ganze Korpus von aussen mit einem Excenterschleifer am besten mehrfach gründlich abgeschliffen. Das hat den Effekt dass man nach dem Lackieren eine möglichst glatte Oberfläche bekommt. Wer sich hier möglichst viel Mühe gibt wird später mit einer besonders schönen Optik belohnt.

    TIP:
    Perfektionisten bearbeiten vor dem Schliff das Holz noch mit Spachtelmasse, um so auch die kleinsten Unebenheiten herauszubekommen. Ich bin mir sicher dass sich beim nötigen Aufwand eine Klavierlackähnliche Oberfläche erzielen lässt, wobei mir persönlich der etwas „Natürlichere“ Look besser gefällt.

    Dann sollte das ganze Terrarium mit speichelechtem Lack lackiert werden. Die Farbgebung ist hier natürlich jedem selbst überlassen. Ich habe ein helles Beige benutzt weil das gut mit dem Bambus harmoniert.
    Der ganze Korpus wird mehrfach lackiert. Die einzigen Auszusparenden Stellen sind die Rückwand und der Beckenboden. Im Idealfall sind 3 Lackiervorgänge zu durchlaufen bis das ganze schön glatt ist.


    BAMBUS:

    Bambus ist bekanntermaßen in der Verarbeitung etwas problematisch. Die Stäbe oder Rohre neigen dazu zu splittern, aufzufasern und sind vom Durchmesser immer ungenau.

    Für unser Terrarium ist es jedoch notwendig die Bambusrohre der Länge nach zu hälften, damit man Sie als Blenden über die Korpuskanten nageln kann.
    Bei dünnen Rohren kann man die folgenden Schritte die zum hälften benötigt sind mit etwas Geschick noch mit einem scharfen großen Messer erledigen (Vorausgesetzt man will das Messer in Zukunft für nichts anderes mehr benutzen).


    Im Idealfall macht man diese Arbeitsschritte jedoch mit einer Tischkreissäge oder noch besser mit einer sinkbaren Kappsäge wie man sie typischerweise in Schreinereien findet. Da aber die wenigsten so eine Maschine Ihr eigen nennen dürfen, oder Zugriff auf so eine Maschine haben, kann man sich relativ einfach behelfen:
    Man benötigt eine typische Stichsäge, einen Tisch, ein 1cm dickes Holzbrett, Nägel und eine Holzleiste 10x10m dick. Ebenso benötigt man eine helfende Hand bei diesen Arbeitsschritten.

    Um sich eine befestigte Schneide-Lösung zu schaffen behilft man sich folgendermaßen:
    Man befestigt zuerst die Säge vertikal liegend auf dem Tisch mit zwei Schraubzwingen. Stichsägen haben am Boden um das Sägeblatt ein Führungsblech, welches in unserem Fall als ein Anschlagspunkt für die Bambusleisten dienen wird.
    An das Führungsblech legen wir jetzt auf dem Tisch das Brett an und befestigen es ebenfalls, wenn möglich mit Schraubzwingen.
    Danach messen wir in etwa die dicke der Bambusleisten aus, und nageln in diesem Abstand zuzüglich 3-5mm parallel zum Führungsblech der Stichsäge die Holzleiste auf unser Brett. Die Holzleiste dient uns als Gegenanschlag damit uns das Rohr beim sägen nicht wegspringt.
    Wenn alles stimmt sollte das Sägeblatt jetzt in etwa den halben Abstand nach unten aufweisen wie unsere Bambusrohre dick sind.

    Sollte das Führungsblech der Stichsäge sehr breit sein, und das Sägeblatt mehr als den halben Bambus-Durchmesser vom Holzbrett entfernt sein, müssen wir auf das Brett ein zweites Brett nageln oder legen welches die Konstruktion auf den richtigen Abstand bringt.
    Bevor wir die Rohre anbohren empfiehlt es sich die Bambusrohre mit einer langen Stange zu durchstoßen.
    Die Verdickungen an Bambusrohren sind weitaus widerstandsfähiger als der Rest der Rohre. Das Durchstoßen hat den Zweck die Verschlüsse innerhalb der Rohre zu durchbrechen, wonach man das Rohr viel leichter mit der Stichsäge bearbeiten kann.
    Lässt man die Verdickungen geschlossen, kann es einem leicht passieren, dass das Sägeblatt aufgrund seiner Flexibilität beim sägen nach oben „rausläuft“ und der Schnitt nicht gerade wird. Im schlimmsten Fall läuft das Blatt gänzlich aus der Führung, was das komplette Rohr unbrauchbar macht.
    Zusätzlich empfiehlt es sich die Rohrverdickungen von 2 Seiten mit einem dünnen Holzbohrer anzubohren. Sollte der Schnitt aus der Bahn geraten reißt beim Sägen das Rohr entlang der Bohrungen auf und man kann anschließend mit einem scharfen Messer den Verschnitt entlang der Bohrungen ausgleichen indem man die Überschüssigen Fasern entfernt, bzw. auf der Gegenseite die fehlenden Fasern kaschiert indem man die ausgefransten Fasern zurechtstutzt.

    TIP:
    Im Idealfall durchstößt man die Rohre mit einem massiven Eisenstab oder etwas ähnlichem. nachdem man sie auf die erforderliche Länge gebracht hat.
    Zum Beschneiden der Rohre eignen sich besonders die allseits bekannten großen Brotmesser mit den typischen Rillen.

    Das eigentliche Sägen sollte bei Rohr-Längen über 1m unbedingt mit 2 Leuten erfolgen, da die Rohre nicht unerheblich anfangen zu vibrieren. Es empfiehlt sich an beiden Rohr-Enden mit 2 Händen zu fixieren, wobei immer darauf geachtet werden soll, dass der Schnitt möglichst gerade wird, und von Hand ausgeglichen wird; d.h.: Wenn der Schnitt nach oben rausläuft biegt man das Rohr in der Mitte durch damit das Sägeblatt wieder seine Richtung findet.
    Später beim anbringen der Rohre als Blenden verzeiht einem das Bambus übrigens keinen Fehler, und man hat möglicherweise hässliche Wellen in den Rohrhälften.

    TIP:
    Hierbei immer dran denken, dass es sich bei den Rohren um Verzierungen des Terrariums handelt, deswegen sollte man hier besondere Genauigkeit walten lassen. Es bringt nicht allzu viel die hässlichen Fugen des Korpus mit noch hässlicheren Rohren zu verkleiden.

    Nachdem man alle benötigten Rohrhälften zurechtgeschnitten hat (4 Rohre für vertikale Fugen, 6 Rohre für horizontale Fugen) befreit man die Rohrhälften auf der Innenseite komplett von den restlichen Verdickungen, damit sich die Rohre später exakt den Kanten anpassen und nicht davon abstehen.
    TIP:
    Das lässt sich ganz einfach durchführen indem man mit einem großen Schlitz-Schraubendreher von oben auf die Wulste schlägt.
    Als nächstes werden die Rohre mit einem feinen Holzbohrer dort angebohrt wo sie später mit dem Korpus vernagelt werden. Diesen Schritt sollte man sich auf keinen Fall sparen, da Bambus selbst beim kleinsten Nagel, zumindest an den Enden, ohne Bohrung aufreißt.
    TIP:
    Ich empfehle alle 20-30 Zentimeter mit einem 2-3mm Holzbohrer vorzubohren.


    TIP:
    Den schönsten Effekt erzielt man hier entweder mit Nägeln mit möglichst kleinen Nägeln mit goldenen Köpfen, da man diese später kaum noch sieht, oder man nimmt eloxierte oder Kupferfarbene Nägel mit großem Kopf und gibt dem ganzen damit ein besonderes Finish.
    Sollte man sich für die zweite Variante entscheiden, muss man beim Vorbohren besonders auf gleichmäßige Abstände achten!



    KORPUS, Teil 3:

    Als nächstes werden die gehälfteten Bambusrohre auf die Kanten genagelt, wobei man mit den vertikalen Rohren beginnen sollte, da diese den Hauptteil der Optik ausmachen, und hier wieder möglichst genau angepasst werden sollte.

    Danach beklebt man die Innenseiten der Fensterleisten mit einem dicken Vorlegeband (Profil-o-Bond oder Tesamoll) damit die Scheiben weich gelagert sind und nicht bei jeder Berührung klappern.

    Jetzt können die Scheiben eingebaut werden. Dazu sind auf jeden Fall auch 2 Mann/Frau notwendig, einer der die Scheiben fixiert und der zweite der mit dem Silikon die Fugen rund um die Scheiben ausfüllt.

    TIP:
    Wenn man es besonders stabil mag, werden die Scheiben von der Innenseite noch mal oben und unten mit Leisten befestigt. Man schraubt sich einfach breitere Leisten von Innen auf die Rahmen halb über dem Holz, halb über den Scheiben.

    Als letzter Schritt sei an dieser Stelle genannt, die E-Profile für die Schiebetüren einzukleben. Vorsicht!
    Bei den tpyischen Profilen aus der Terraristik gehört die dickere Führungsschiene nach oben!

    Das Einkleben geschieht entweder mit sehr starkem und dickem doppelseitigem Klebeband. Es gibt Industrieprodukte hierfür die man mit der bloßen Hand nicht mehr lösen kann, oder man benutzt einfach ein bisschen restliches Epoxyharz.


    Danach einfach die Schiebescheiben einsetzen und fertig!




    [[ggg]Editiert von Moderator am 06-05-2005 um 20:57 GMT[/ggg]]

  • #2
    Re: Bauanleitung - Bambus-Hochterrarium

    Super Anleitung!

    Da könnte man ja wieder mal über einen neuen Terrarium-Bau nachdenken.....

    Kommentar

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