Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

UV Licht aus HQI Strahlern???

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • UV Licht aus HQI Strahlern???

    Hallo Leute,
    also ich bin langsam echt verwirrt. Auf einigen Web sites lese ich das z.B. Schildkrötenhalter HQI Strahler als UV-Quelle nehmen. Andere schreiben das die HQI-Lampen kein UV abgeben (dürfen?). Was ist den nun richtig? Mir ist schon klar dass die Schutzscheibe das UV-Licht abfängt aber was ist wenn man diese Scheibe durch Quarzglas ersetzen? Ich hoffe ihr wisst da mehr.
    MfG Achim

  • #2
    Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

    ich hab mal auf ner Seite gelesen das HQI und HQL Strahler so minimal UV Strahlung bringen das es für Terrarientiere nicht wirklich was bringt. Entfernt man bei HQI Strahlern die Scheibe kann es zu schädlicher UV-C Strahlung kommen. Leider finde ich den Link nicht mehr, da der Autor die Spektren der einzellnen Leuchten mit abgebildet hatte erschien es mir jedoch vertrauenswürdig ...
    Für UV-A u. B gibts wohl da nur spezielle Leuchtstoffröhren, die wohl aber auch nur bis 30cm was bringen und die Leuchten von Osram ...

    Kommentar


    • #3
      Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

      Hallo Aturus,
      da haben wir es schon wieder: 2 Foren 2 Antworten! Ich habe es auch im Schildkrötenforum gepostet und da hat mir Eva geschrieben (http://www.schroete.de/wwwboard/lmessages/3011.html) das die Brenner immernoch 20% ihres alten UV-Lichtes abgeben. Was stimmt den nun? Also das man die Schutzscheibe nicht entfernen kann ist mir klar aber was ist wenn ich sie durch Quarzglas ersetze? Ist der UV-C Anteil den so hoch? Mit Röhren kann ich bei miner Beckenhöhe wohl nichts anfangen :-) Und wenn ich nur kurz mit der Vitalux bestrahle ist mir das auch zu ungenau. Hast du noch eine Idee?
      MfG Achim

      Kommentar


      • #4
        Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

        Hallo Achim und Aturus

        Der Humbug mit den UV-Röhren ist der grösste seit es Terraristik-Zubehör zu kaufen gibt. Im Moment überschlagen sich die Hersteller mit neuen Leuchten, die alle UV- abgeben sollen. Z. T. ist weniger UV-B Drin, als drauf steht (<u>UV-B</u>, was das wichtige und entscheidende ist; UV-A ist reichlich enthalten !), zum Anderen lässt der enthaltene UV-B-Anteil schon nach 4 - 6 Wochen so entscheidend nach, dass es für Reptilien uninteressant wird. Man müsste daher die Leuchtstoffröhren alle 4 - 6 Wochen wechseln, was bei einem Stückpreis von 20 - 25 Euro ein sehr teurer Spass wird ! Diese Infos stammen übrigens aus der Münchner Uni-Tierklinik, wo eine Doktorandin die verschiedenen Leuchtmittel gemessen hat. Laut Info von der Fa. Osram ist es technisch auch noch gar nicht besser zu realisieren, als es im Moment der Fall ist. Ein Sonnenbankanbieter erklärte mir, dass auch die wirklich teuren Röhren für die Sonnenbänke (rund 40 Euro das Stück) etwa monatlich gewechselt werden müssen (drum ist Sonnenstudio so teuer *grins*).

        Schöne Grüsse aus München

        Eva

        Kommentar


        • #5
          Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

          Hallo Eva,
          ja das mit den Röhren finde ich auch doof. Den Bereicht das die Röhren sehr sehr schnell ihren UV Anteil verlieren habe ich auch gelesen. Außerdem sind die Röhren wohl kaum für sehr große Becken geeignet. Also doch besser HQI :-)
          MfG Achim

          Kommentar


          • #6
            Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

            WIe gesagt, ich hab das auch nur im Netz gelesen und da wurden halt HQL, HQI und auch Halogenspots als UV Leuchten in der Luft zerissen. Ich hab auch noch keinen Shop gesehen der diese Leuten im UV Bereich anbietet - die kennen sicher die Verbraucherschutzgesetze ...
            Zu den Leuchtstoffröhren hab ich aber auch schon oft gelesen das da "mehr" drauf steht als drin ist. Einige Hersteller schreiben ja auch z.B. 20% UV-A und "bis zu 5% UV-B".
            Ich nutze die von Arcadia "D3 Reptile" mit 30%/5% und kann nicht klagen ...

            Ich hab grad noch nen Link gefunden mit ner Aufstellung ... Is zwar nicht die Seite wo ich ursprünglich gefunden hatte, kommt dem aber bis auf Bilder verdammt nahe ...

            http://www.reptipark.de/html/zusammenfassung.html

            [Edited by Aturus on 30-06-2002 at 11:57 GMT]

            Kommentar


            • #7
              Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

              Hallo aturus,
              also was mit den Spots und den HQL ist ist mir ja egal (die nutze ich ja nicht :-) Aber das mit den HQI ist echt komisch. Aber vielleicht gehen die wo du es gelesen hasdt davon aus das die Schutzscheibe DRIN ist (also MIT Scheibe) aber Eva redet ja davon wenn man die Schutzcheibe entfernt!
              Zu den Röhren: wie lange läßt du den die Röhren immer so drin? Ich habe nämlich auch schon die Doktorarbeit gelesen wo steht, dass die Röhren sehr schnell ihr UV-Licht verlieren.
              MfG Achim

              Kommentar


              • #8
                Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                Hallo Achim

                Das mit der Schutzscheibe kann natürlich der Knackpunkt sein, der den Unterschied ausmacht. Die Scheibe filtert das UV aus. Daher verwende ich die HQI immer ohne die Schutzscheibe. Ob das andere Leute auch so machen wollen, bleibt natürlich ihnen selbst überlassen.

                Schöne Grüsse aus München

                eva

                Kommentar


                • #9
                  Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                  Schutzscheibe aus Quarzglas wäre schon mal gut-die ist dann nämlich UV-durchlässig ;-)...nur normales Glas
                  stoppt UV. Leider sind heutzutage die Brenner selber so dotiert, daß bereits deren Glas kein UV mehr durchläßt.
                  Da hilft dann auch keine durchlässige Schutzscheibe.
                  In der Realität ist diese Undurchlässigkeit aber nicht 100%ig. Und so kommt es, daß die Brenner durchaus 1-2%
                  UVB Strahlung haben können. Bei einer 150W HQI kommt da also durchaus u.U mehr durch, als bei einer UVB
                  Röhre. Ähnliches gilt aber auch für billig Neonröhren aus dem Baumarkt. Es gilt fast schon: Je biliger, umso mehr
                  UV.
                  Im Einzelfall müßte man die UV Emission aber messen, um genaues zu wissen.
                  Da aber hohe Lichtintensität sich sehr positiv auf den Stoffwechsel tagaktiver Reptilien und Schildkröten (Streng
                  genommen sind das nämlcih eigentlich keine Reptilien) auswirkt, wird man rasch vom positiven Efekt dieser
                  Lampen überzeugt sein. Oft schiebt man das dann einfach dem UV in die Scghuhe. Ich bin aber überzeugt, daß
                  viele der beobachteten positiven Effekte eher mit der lichtintensität zusammen hängen.
                  Wie auch immer: HQI ist imemr eine gute Anschaffung.

                  Gruß

                  Ingo
                  Kober? Ach der mit den Viechern!




                  Kommentar


                  • #10
                    Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                    Hallo Ingo

                    Nach Auskunft vom Osram-Kundendienst lässt ein Brenner mit UV-Stop trotzdem ca. 20% des gesamten UV-Anteils durch (natürlich auf Osram-Brenner bezogen), daher könnte Deine Angabe mit 1 - 2% UV-B etwa hinkommen (Ich denke aber, dass es mehr ist). Er gab jedoch auch an, dass die Leute zur Zeit lieber hören, dass kein UV mehr abgegeben wird. Das führte er auf die derzeitige "UV-Hysterie" zurück, wonach durch Ozonloch die UV-Belastung bei uns zu hoch ist und UV ja krebserregend ist (kommt halt auch auf die Dosis an). Theaterleute weigern sich schon unter HQI zu spielen, weil man da ja krank werden könnte.... Ausserdem haben Geschäftsleute geklagt, dass durch das UV die Waren ausbleichen und dann nicht mehr zu verkaufen sind. Daher hat man den UV-Stop bei den Brennern überhaupt eingeführt. Das war seine Aussage. Nach Angaben meines Glasers filtert Quarzglas UV weitgehend aus. Da werde ich aber noch einmal nachfragen.
                    Was die Leuchtstoffröhren angeht: zum einen ist die Lichtdichte aller Röhren relativ gering, d. h. der Lichtanteil allgemein lässt schon in geringem Abstand erheblich nach. Man müsste also die Tiere am besten nur 20 - 30 cm entfernt unter die Röhre setzen, damit der Helligkeits- und UV-Effekt überhaupt zum Tragen kommt. Zum anderen haben Messungen in der Münchner Uni-Tierklinik ergeben, dass der UV-anteil einer Röhre schon nach 4 - 6 Wochen weitgehend erschöpft ist. Der Osram-Kundendienst und auch ein Sonnenbankanbieter haben mir das bestätigt. Daher müsste man diese Röhren alle 4 - 6 Wochen wechseln, damit der UV-Anteil für Reptilien effektiv bleibt (auch ein Sonnenstudio macht dies so). Je billiger, desto öfter :-) Jede Glühbirne oder Kompaktleuchtstoffröhre gibt sogar UV ab, aber leider nur entsprechend kurz für wenige Tage. Bei allen Leuchtmitteln dieser Art ist noch dazu der UV-A-Anteil erheblich höher, als der für uns und Reptilien wichtige UV-B-Anteil, der die Kalziumumsetzung bewirkt (ist aber bei HQL und HQI ähnlich). z. T. haben Röhren einen UV-B-Anteil von nur 2 - 5% , aber einen UV-A-Anteil um die 20 - 30% vom Gesamtlicht. Ich habe dazu mal schnell etwas auf meiner Seite platziert: http://www.nabeulensis.de/temp/uv.htm

                    Dass der positive Effekt einer HQI sicher auch mit der hohen Lichtintensität zusammenhängt ist auch meiner Erfahrung nach unbestritten. Jedoch habe ich bei der Aufzucht meiner Tunesischen Landschildkröten auch die Erfhrung gemacht, dass eine regelmässige (d. h. ausschliessliche) Bestrahlung mit HQI-Leuchten ein Zufüttern von Vitamin D3 überflüssig macht, um Rachitis zu vermeiden. Dagegen ist bei HQL der Effekt nicht so gut und ich musste (bevor ich konsquent auf HQI umstieg) gelegentlich Vitamin D3 zufüttern. Nur bei jungen Echsen (Phelsumen, Chalarodon)während der Aufzucht verwende/te ich Vitaminpräparate (nur Nekton Rep oder Korvimin ZVT wegen der enthaltenen Amminosäuren), da sie im Verhältnis zur Endgrösse erheblich schneller wachsen und daher in wesentlich kürzerer Zeit genügend Kalzium einlagern müssen.
                    Vielleicht gibt es dazu auch von anderen Haltern noch einige Erfahrungswerte. Das würde mich durchaus interessieren.

                    Schöne Grüsse

                    Eva

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                      Hi Eva,
                      die extrem kurze Lebensdauer der UV Emission bei Röhren ist mir bekannt. Ich wollte eigentlich auch nur darauf hinweisen, daß die billigste Baumarkt Röhre wahrscheinlich ebenso viel (oder wenig) UVB abgibt, wie die teuerste Reptisun und co.
                      Ansonsten baue ich Leuchtstoffröhren der mäßigeren Wattstärken (wo keine Verbrennungsgefahr besteht)gerne so ein, daß die Tiere direkt auf oder mit Rückenkontakt unter der Röhre sitzen können. Viele Echsen tun das mit Begeisterung-so kommt ja dann evtl doch bei neuen Röhren ein Teil des UVBs zum tragen.
                      Generell bin ich sehr der Meinung (und wiederhole das auch immer wieder), daß die Bedeutung der Verwendung solcher Röhren stark überschätzt und die Bedeutung der Lichtintensität stark unterschätzt wird. Auch bin ich der Meinung, daß man -zumindest für Echsen- für UVB Licht sehr gut ausreichend durch D3 Gaben ausgleichen kann. Für mangelnde Lichtintensität dagegen mit nichts ausgeglichen werden kann.
                      Ich verwende HQI in feuchten Becken mit Schutzglas, in trockenen Becken habe ich nur Alugaze davor. Bezüglich der positiven Wirkung sehe ich keinen Unterschied. Das kann aber auch damit zusammenhängen, daß Regenwaldbewohner vielleicht weniger UVB hungrig sind als Wüstentiere.
                      Übrigens glaube ich fest daran, daß es "salvage Pathways" gibt, die die UVB katalysierten Umlagerungen bei der D3 Synthese umgehen können (man denke zB auch an nachtaktive Echsen!). Zwar ist bei Herps das ganze soweit ich weiß noch nicht vernünftig untersucht worden, ich würde aber stark vermuten, daß solche Mechanismen existieren. Interessant wäre es, die Regulationsmechanismen aufzuklären, um hier evtl stimulierend eingreifen zu können. Aber bisher ist das wie gesagt fiction, not science. Würde mir das jemand finanzieren, würde ich gerne mal selber nachschauen..aber das klappt wohl kaum :-(
                      Wenn ich meine Erfahrungen bei der Aufzucht tagaktier Echsen zusammenfassen sollte, muß ich schlußfolgern, daß ich nicht konkret sagen kann, ob auch ohne gezielte UV Bestrahlung exogene D3 Gaben wirklich nötig sind.
                      Gefährlich ist nach meinen Erfahrungen auf jeden Fall ein ungünstiges Ca/P Verhältnis, dauerhaft zu nidrige Beleuchtungsstärke und, unabhängig vom Ca/P Verhältnis, eine absolut zu niedrige Menge an Ca in der Nahrung.
                      Aber es gediehen bei mir zB schon Phelsuma Babies unter HQL ohne Vitamingaben bei einer Kost aus Wiesenplankton plus zeriebener Sepiaschale hervorragend, also praktisch ohne UV und ohne exogenes D3. Jetzt müßte man nur wissen, inwiefern der D3 Gehalt z.B. des Darminhalts der Wildinsekten da wichtig war....
                      Andererseits hatte ich abr auch trotz D3 Gaben, Taubengrit und Wiesenplankton zeitweise Probleme mit Gallotiababies, die nach Erhöhung der Beleuchtungsstärke verschwanden (die Probleme, nicht die Babies).
                      Soweit meine Meinung/Erfahrungen zu dem Thema.

                      Gruß

                      Ingo


                      P.S: Wenn Quarzglas UV ausfiltern würde, könnten wir unsere Quarzglasküvetten wohl kaum zur Messung von Absorptionen unter 300nM einsetzen. Aber das geht hervorragend ;-)
                      Scherz beiseite: Quarzglas ist bis in den Bereich um oder sogar etwas unter 200nM exterem gut UV durchlässig, wogegen normales Glas unter etqwa 360nM anfängt, zu absorbieren.

                      [Edited by Ingo on 03-07-2002 at 10:37 GMT]
                      Kober? Ach der mit den Viechern!




                      Kommentar


                      • #12
                        Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                        Hallo Ingo

                        Vielen Dank für den Hinweis mit dem Quarzglas. Das würde auch erklären, dass Waren unter HQI-Strahlern trotzdem ausbleichen, wenn der Brenner keinen UV-Stop hat. Wieder was dazu gelernt :-) (und meinem Glaser werde ich den Hals umdrehen ;-) )

                        Was den Rest angeht, da guck doch mal meinen letzten Beitrag im DGHT-Forum an:

                        http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=4097

                        Ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass UV-unterversorgte Reptilien ohne Zugabe von Vit. D3 rachitisch werden können. C. calyptratus oder andere wüstenbewohnende Echsen sind da ein Paradebeispiel dafür. Sicher spielt auch die Lebensweise der Tiere eine massgebliche Rolle. Aber mehr hierzu heute Abend. Ich muss jetzt erst mal ein paar Brötchen verdienen :-)

                        Ein sehr interessantes Thema übrigens :-)

                        Schöne Grüsse

                        Eva

                        Kommentar


                        • #13
                          Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                          Hm, Calyptraten als Wüstenbewohner?
                          OK, es gibt kleine Populationen in ariden Regionen, aber eigentlich leben sie eher im monsun beeinflußten Klima der westlichen Berghänge des Asit Gebirgszugs oder in den ebenfalls noch recht feuchten Wadis der Hochebenen.
                          Als langjähriger Calyptratenzüchter kann ich guten Gewissens sagen, daß man die sehr gut ohne spezielle UV Beleuchtung aufziehen kann. Ich gebe zwar D3, in den ersten Lebensmonaten aber nur in Form von Vitakalk-dort ist D3 ja nicht sehr hoch konzentriert und auch nicht gut verfügbar. Erst so ab 10 cm KRL bekommen meine Tiere in unregelmäßigen Abständen auch ein flüssiges D3 Präparat. Ich fahre ganz gut mit dieser Vorgehensweise.
                          Extrem empfindlich sind Calyptraten übrigens gegen ein ungünstiges ca/P Verhältnis. Das gibt sofort Rachitis.

                          Gruß

                          Ingo
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




                          Kommentar


                          • #14
                            Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                            Hallo Ingo

                            Also eigentlich ist die Klimazone bei Calyptratus nach Köppen/Geiger und nach Troll/Pfaffen als aride bzw. semiaride Zone ausgewiesen. Sicher spielt bei jeder Tierart auch das Microklima eine wesentliche Rolle, aber darauf will ich jetzt eigentlich bei unserer Lichtdiskussion gar nicht weiter eingehen ;-)

                            In jedem Fall muss ich Deinen Beobachtungen recht geben, dass die Lichtintensität bei tagaktiven Reptilien aus lichtdurchfluteten Regionen unterschätzt und daher auch meist vernachlässigt wird. Ich denke, dass hier erst ab einer gewissen Lichtmenge UND Lichtqualität das hormonelle Gefüge im Körper so richtig im Gleichgewicht sind und damit das Wohlbefinden der Tiere erheblich verbessert wird. Weiterhin kann ich bestätigen, dass durch die viele Werbung der Hersteller dem "Verbraucher" ein völlig falsches Bild von den neuen Reptilienröhren vorgespiegelt wird. Die mir vorliegende Tabelle zeigt jedoch recht gut, dass die UV-B-Leistung einer "Baumarktröhre" (in dem Fall Typ coolwhite) doch noch um einiges unter der von "Reptilienröhren" liegt (O,1 gegenüber 0,9 - 10 microwatt/qcm Lampenoberfläche). Trotzdem würde ich keine dieser Reptilienröhren verwenden wollen (ich verkaufe sie auch nicht in meinem Laden), da ich sie für gefährliche Augenwischerei halte.

                            Dass Du als langjähriger Reptilienhalter mittlerweile Deine Erfahrungswerte in der Dosierung von Vitamin D3 hast, sei unbestritten. Doch was macht ein Anfänger ? Auge x Daumen dosieren ? Hmmm..... Meine berufliche Praxis zeigt, dass sehr viele Echsenpfleger ihre Futterinsekten überhaupt nicht vitaminisieren, weil sie den Umgang mit den Insekten nicht peilen. Da wird dann einfach die neu erstandene Grillendose schnell ins Terri gestellt, auf dass sich die Echsen bedienen sollen. Dass es dann zu Mangelerscheinungen kommt, ist vorprogrammiert, zumal die käuflichen Futterinsekten ja auch oft schon eine Weile in der Dose im Laden stehen (ohne geeignetes Futter). Da hilft dann meist der beste fachfrauliche Rat, die Insekten vorher gut anzufüttern, nix :-( Womit wir dann bei dem von Dir richtig erwähnten falschen Ca:P-Verhältnis wären (Grillen, Heuschrecken und Heimchen sind extrem phosphorlastig und kalziumarm: Ca:P = 1:2,5 statt der nötigen 2,5:1)-> ohne zusätzliche Kalziumzufuhr (z. B. Sepiaschale) Rachitis ohne Ende.

                            An die "salvage Pathways" glaube ich allerdings weniger. Ich meine eher, dass nachtaktive Echsen von vornherein einen geringeren UV- bzw. Vitamin D3-Bedarf haben und möglicherweise auch durch ihre Futterinsekten, die ja meist Pflanzenfresser sind (und dadurch auch reichlich Vitamin D2-Vorstufen aufehmen), ihre passende Vitamindosis bekommen. Entscheidend ist hier sicher auch der _frische_ Mageninhalt der Insekten. Allerdings produzieren die Reptilien einen Teil des Vitamin-D3 auch selbst und da kann die Lichtmenge im Terrarium sicher eine wichtige Rolle spielen. Eine Bekannte von mir hat diese Erfahrung erst kürzlich gemacht. Nachtaktive Gekko-Babies hatten Rachitis bis sie die Beleuchtungsstärke _tagsüber_ im Terrarium erhöhte (obwohl die Tiere tagsüber völlig versteckt leben !!). Insofern decken sich Eure Erfahrungen. Dagegen, meine ich, benötigen Reptilien aus sonnenreichen Regionen mit tagaktiver, offener Lebensweise sehr wahrscheinlich erheblich mehr UV / Vit. D3, was alleine durch eine erhöhte Lichtmenge im Terrarium nicht ausgeglichen werden kann. Da sollte zugefüttert oder mit UV bestrahlt werden. Du schreibst aber ganz richtig, dass dieses Gebiet noch bei weitem nicht erforscht ist und daher können wir hierzu nur Vermutungen anstellen. Deshalb bin ich bei meiner langjährigen Reptilienhaltung immer mehr bei hochwertigen, UV-haltigen Lichtquellen gelandet, da hier eine Überdosierung (solange die Reptilien Sonnenplatz und Verstecke frei wählen können) kaum möglich ist. Denn auch die Überdosierung von Vitamin D3 kann verheerende Folgen haben und ist vom Symptombild her von der D3-Mangelerscheinung nur für eine/n Fachmann/frau zu unterscheiden.

                            Alles in allem kann ich nur vorschlagen, dass wir in einen gigantischen Topf unsere Ersparnisse zusammenlegen und dann mal sehen, ob es für eine entsprechende Untersuchung reicht. Vielleicht machen noch ein paar andere mit ? :-)

                            Schöne Grüsse

                            Eva

                            Kommentar


                            • #15
                              Re: UV Licht aus HQI Strahlern???

                              Hi,
                              ich will hier keinen Streit vom Zaum brechen, aber die Calyptraten leben meines Wissens nach wirklich eher feucht.Das bekannte Verbreitungsgebiet konzentriert sich ja auf die Gebirgskette entlang der West und Südküste der arabischen Halbinsel sowie auf die dahinter liegenden zentralen Hochebenen. Im Gebirge beginnt die Verbreitung südlich des Al Hijaz Gebirges im Bereich des Asir Gebirges in Saudi Arabien und erstedckt sich die gesamte Gebirgskette entlang nach Süden, bis in die Gegend von Ta`Izz in Yemen.
                              Die genannte Gebirgskette gehört 100%ig bereits zum randtropischen Sommerregengebiet und es kommt daher dort zu sommerlichen Monsunregenfällen aber natürlich auch zu den besonders bei Küstengebirgen häufigen Steigungsregenfällen. Folglich ist das Klima dieser Region im Gegensatz zu den Vorstellungen, die man normalerweise mit der arabischen Halbinsel verbindet nahezu ganzjährig feuchtwarm mit Jahresniederschlagsmengen bis zu 2000mm und darüber .Lediglich im Frühsommer regnet es für wenige Wochen nicht oder selten.
                              Daneben gibt es in den zentralen Hochebenen unbestrittenermaßen durchaus Populationen des Jemenchams, die in semiariden bis ariden Regionen leben. Aber so etwas gibt es ja auch bei Iguana iguana an etlichen Ecken (man denek an die Inselpopulationen)und trotzdem wird man den nicht als Wüstenbewohner bezeichnen.
                              Was die Baumarktröhren angeht hatte ich vor 5 Kahren ein paar eigene Spektren gefahren, die vor allem bei der Farbe neutralweiß höhere UVB Werte nahelegten...aber lassen wir das. Das Fazit: Vergiß die Röhren als UVB Quelle ist die Hauptsache und wir sollten besser die Leser hier nicht verwirren und davon ablenken.
                              Mir ist aber auch wichtig, dem Anfänger gerade nahezulegen, sich auf keinen Fall darauf zu verlassen, daß eine wie auch immer geartete UVB Quelle dietätische Zugabe von D3 für tagaktive Echsen obsolet macht. In der Praxis ist es meist doch nötig D3 zu geben. Tut man das übrigens in Pulverform, bestehen kaum Überdosierungsrisiken (ich habe mal eine Egernia Züchterin getroffen, die bis zu 10000 IE/tier*woche gibt-ich weiß zwa rnicht, warum sie das tut, es blieb aber über Jahre ohne merkbaren Schaden), trotzdem hilft es nach meinen Erfahrungen in Mangelsituationen deutlich. Hier kann man also durchaus Auge mal Daumen dosieren-dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Es gibt zwar in letzter Zeit unter Vetrinären zunehmend die Meinung, das D3 in Pulverform vom Reptiliendarm gar nicht aufgenommen wird, meine persönlichen Erfahrungen legen aber nahe, daß gerade in Mangelsituationen auch diese Darreicheungsform durchaus vom Körper verfügbar gemacht werden kann. Flüssiges D3 ist natürliuch beser verfügbar, kann aber eben leicht überdosiert werden-mit oft dramatischen Folgen. Also ist eine Waage und ein Taschenrechner bei der Verabreichung von D3 haltigen Tropfen ein Muß. Auch wenn oft mehr empfohlen wird: Über 50IE/Woche*kg würde ich nicht gehen. Ist absolut nicht nötig und wenn man sich auf diesen Wert konzentriert schadet auch eine kurzzeitige 2-5 fache Überdosierung aus Versehen wenig oder nicht.
                              Übrigens gebe ich bei akuten Mangelerscheinungen mit bestem Erfolg direkt 1,25 dihydroxyvitamin D3, also den bevorzugten VDR Liganden. Da das Zeugs aber bei Überdosierung extrem toxisch ist, möchte ich das dem Laien lieber nicht empfehlen,.
                              Was den D3 Bedarf nachtaktiver Echsen angeht ist es nach meinem Verständnis von der Physiologie (und ich habe beruflich zB auch mit dem Vitamin D Rezeptor zu tun) sehr unwahrscheinlich, daß sich der von dem tagaktiver Echsen unterscheidet.
                              Mit dem Verfüttern gehungerter Grillen tut sich natürlich niemand etwas gutes. Nicht nur, daß in ihnen wenig gehaltvolles drin ist, sie können sicher im Gegenteil durch eigenen Vitamin Defizienzen die beim mit Ihnen gefütertten Tier sogar noch verstärken. Ich kenne auch Meßwerte von Ca/P Verhältnissen bis 1/9 bei gehungerten oder schlecht ernährten Grillen.
                              Sepiaschale halte ich übrigens trotz der hier kürzlich geführten Diskussion für bedenklich, wenn als Haupt Ca Zusatzquelle gegeben. Vor allem wegen des extrem hohen Natrium und Jod Gehaltes (auch wenn gerade der Jod Gehalt eine mAßvolle Gabe natürlich durchaus sinnvoll macht)
                              Soweit mein neuer Senf dazu.
                              Interessante Diskussion!!

                              Gruß

                              Ingo
                              Kober? Ach der mit den Viechern!




                              Kommentar

                              Lädt...
                              X