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Epoxidharze, Reizender Kontakt

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  • Epoxidharze, Reizender Kontakt

    Hallo Zusammen
    Habe heute mal das Heft der BG gelesen, und mir ist folgender
    Artikel aufgefallen. Da ja in der Terraristik viel damit gearbeitet wird, dachte ich es interesiert vielleicht den ein oder anderen.

    Gruß Stephan



    Kontaktallergien durch Epoxidharze
    Reizender Kontakt

    War vor rund zehn Jahren der Einsatz von Epoxidharzen nur in „Nischen“ üblich, werden diese Produkte mittlerweile in immer mehr Gewerbezweigen verwendet. Damit wächst auch die Zahl von Erkrankungen, die durch die Verarbeitung des Bindemittels hervorgerufen werden.

    Weil sich Epoxidharze leicht verarbeiten lassen, sie eine hohe chemische Beständigkeit, mechanische Belastbarkeit und ein gutes Haftungsvermögen besitzen, erobern sie vor allem in der Bauwirtschaft immer mehr Einsatzgebiete.

    Was macht den Umgang so gefährlich?
    Epoxidharzprodukte bestehen aus dem eigentlichen Harz und einem Härter. Die beiden Komponenten werden vor der Verarbeitung gemischt, härten dann aus und sind nur in diesem Zustand ungefährlich. Anders verhält es sich mit unausgehärteten Materialien: Sowohl die Epoxidharze selbst als auch viele der in der Härterkomponente enthaltenen Chemikalien sind sehr starke Allergene, die schon beim ersten Hautkontakt schwere Reaktionen hervorrufen können. Und ist der Verarbeiter erst einmal gegen Epoxidharze sensibilisiert, wird er auch dann mit einem Allergieschub reagieren, wenn er selbst gar nicht mit Epoxidharzen hantiert, sich aber in Räumen aufhält, in denen diese verarbeitet werden. Kommen dann bei der täglichen Arbeit noch lösemittelhaltige Epoxidharzprodukte zum Einsatz, gesellt sich zu dem allergischen Gefährdungspotenzial noch ein mögliches inhalatives Risiko hinzu: Das Einatmen von Lösemitteldämpfen kann zu Kopfschmerzen führen und sogar Teile des vegetativen Nervensystems schädigen.

    Traurig, aber wahr: Wer einmal wegen der Verarbeitung von Epoxidharzen erkrankt ist, wird zukünftig diesen Baustoff nicht mehr verarbeiten können und im Extremfall sogar den Beruf wechseln müssen. Jedes Jahr werden Hunderte von Berufskrankheitsfällen aufgrund dieses Baustoffes von den Berufsgenossenschaften neu anerkannt.

    Wie kann man sich am besten schützen?
    Für einen effektiven Hautschutz und das Vermeiden von Kontaktallergien ist das Tragen von Schutzhandschuhen unabdingbar. Da es aber den „Allrounder“ für den Umgang mit diesen gefährlichen Arbeitsstoffen nicht gibt, muss das verwendete Handschuhmaterial unbedingt auf das jeweilige Epoxidharzprodukt abgestimmt sein.

    Beim Umgang mit lösemittelfreien Epoxidharzprodukten bieten ausnahmslos Schutzhandschuhe aus Nitril und Butyl eine ausreichende Beständigkeit und Schutzfunktion. Entscheidend für die Eignung der Handschuhe aus Nitril sind die Schichtstärke und die Zusammensetzung der Nitrilmischung. Butylhandschuhe sind nur dann geeignet, wenn die Schichtdicke mindestens einen halben Millimeter beträgt. Bei der Verwendung von lösemittelhaltigen Epoxidharzen muss bei der Wahl der Schutzhandschuhe zusätzlich die Beständigkeit gegenüber dem jeweils enthaltenen Lösemittelstoff berücksichtigt werden. Informationen für die Wahl des richtigen Handschuhs muss der Hersteller des Epoxidharzes auf dem Sicherheitsdatenblatt geben. Diese Information sollte wiederum mit den Angaben der Handschuhhersteller abgeglichen werden.

    Die Hersteller sind in der Regel auch bereit, bei der Auswahl der Handschuhe zu beraten. Generell ist zu bedenken, dass die Handschuhe nur einen zeitlich begrenzten Schutz bieten können, denn die Durchdringung des Handschuhs mit Epoxidharzen beginnt schon nach dem ersten Kontakt. Spätestens nach acht Stunden verliert der Handschuh seine schützende Funktion, so dass ein verunreinigter Handschuh spätestens am Ende der Arbeitsschicht unbedingt entsorgt werden muss.


    Eine Liste geeigneter Chemikalienschutzhandschuhe für den Umgang mit lösemittelfreien Epoxidharzprodukten kann im Internet unter www.gisbau.de abgerufen werden.
    Dort finden Sie auch umfassende Informationen für den sicheren Umgang mit Epoxidharzprodukten.

    Wie Sie auf der Suche nach dem richtigen Schutzhandschuh fündig werden können, erfahren sie in unserem Archiv.

    Wichtige Hinweise für den richtigen Handschutz beim Umgang mit Chemikalien geben übrigens die Sicherheitsdatenblätter: Die Informationsstelle für Sicherheitsdatenblätter (ISI) ist als Kooperation zwischen dem Verband der chemischen Industrie (VCI) und dem Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz - BIA eingerichtet worden, um Behörden, Notrufinstitutionen und den gesetzlichen Unfallversicherungsträgern einen möglichst umfassenden und aktuellen Zugriff auf Sicherheitsdatenblätter zu chemischen Produkten zu ermöglichen.
    Die Datenbank der ISI ist zu finden unter: http://www.hvbg.de/d/bia/fac/isi-db/.

    Gerno Leinert von Arbeit und Gesundheit der Berufsgenossenschaft




  • #2
    Re: Epoxidharze, Reizender Kontakt

    Hallo!
    Es scheint offensichtlich in Mode zu kommen, vor Dingen zu warnen, die unbedenklich oder bei sachgerechter Anwendung wenig Probleme verursachen und zumindest teilweise seit Ewigkeiten verwendet werden. Es ist unbestritten, dass die Inhaltsstoffe von Zweikomponenten-Epoxidharz reizend und sensibilisierend wirken (können). Dagegeb gibt es drei Massnahmen: 1. Man verwendet lösungsmittelfreie Produkte (das sind inzwischen die meisten). 2. Man schmiert sich das Zeug nicht auf die Flossen und verhindert, dass seine Kinder damit rumpanschen. 3. Man zieht sich Schutzhandschuhe an wie z.B. AIDS-Handschuhe und schmeisst sie gleich nach Beendigung der Arbeit weg. Ist das so schwierig? Im übrigen warne ich dringend vor der Verwendung von Speisesalz in der Küche, denn wer aus Versehen 500g davon schluckt, geht jämmerlich daran zugrunde. Vor Leitungswasser wird ebenfalls gewarnt, da das Trinken von 10 Litern davon innerhalb einer Stunde ernste gesundheitliche Schäden verursacht. Ausserdem darf man unter keinen Umständen mehr Sprühsahne verwenden, da sie Distickstoffmonoxid (Lachgas!) als Treibmittel enthält. Unter
    www.spezialgase.de/spezialgasekatalog/ sicherheitsdatenblaetter/reine_gase/093a.pdf
    kann man sich das Sicherheitsdatenblatt runterladen.
    Was ich damit ausdrücken will: man sollte immer die Verhältnismässigkeit der Mittel beachten, mit Stoffen die man nicht kennt sorgfältig und umsichtig umgehen und die Risiken, die sich mit der Anwendung eines Stoffes ergeben können, richtig einschätzen. Dann muss man nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen. Im Falle des Epoxidharzes daher der konkrete Rat des Praktikers: Gummihandschuhe anziehen (die normalen Spülhandschuhe oder AIDS-Handschuhe reichen!), aufpassen, wo man das Zeug hinschmiert, für evtl. Versehen eine Flasche Spiritus bereitstellen, mit dem man auf die Haut gekommenes Material problemlos abwischen kann, das Anrühren und wenn möglich die Verarbeitung im Freien oder einem gelüfteten Keller durchführen und schon ist das so gefährliche Teufelszeug problemlos zu handhaben. Gruss...Sven
    Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

    Bitte sehen Sie von privaten Anfragen zu Diskussionsthemen weitgehend ab und posten sie lieber im Forum bzw. bitte legen Sie es mir nicht als Arroganz oder Gleichgültigkeit aus, wenn ich sie nicht beantworte (n kann). Mir fehlt einfach die Zeit dazu.

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    • #3
      Re: Epoxidharze, Reizender Kontakt

      Hallo!
      Also ich finde diese Warnung in keinster Weise übertrieben, spreche da aus eigener Erfahrung. Habe genau einmal mit Epoxidharz gearbeitet (lösemittelfrei, Unbedenklichkeitsbescheinigung, etc.) und bin nun allergisch dagegen. Die Verarbeitung erfolgte im Freien, Handschuhe wurden dabei natürlich auch getragen (wer schon mal mit Epoxidharz gearbeitet hat, weiß das man das Zeug nicht freiwillig an seine Haut lässt). Das Zeug ist also nicht so ohne, man sollte schon wissen, worauf man sich da u.U. einlässt.
      Gruss
      Stephan

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      • #4
        Re: Epoxidharze, Reizender Kontakt

        Hallo!
        Eine Allergie oder Überempfindlichkeit entwickelt sich bei verschiedensten teilweise harmlosen Substanzen bei dem ersten Kontakt. Das ist aber nicht "Schuld" der Substanzen an sich, sondern des "fehlgeleiteten" Immunsystems. Beispiel: Bienengiftallergie. Beim ersten Stich merkt der betroffene nichts davon, nur im Hintergrund arbeitet das Immunsystem an einer Strategie gegen das an sich unproblematische Gift. Der zweite Stich, evtl. Jahre später, löst die u.U. tödliche Immunreaktion aus. Genauso ist es bei z.B. Schabenkot, um im Terraristikbereich zu bleiben. Genau wie da ist es dann einfach notwendig, das Allergen (im Falle von Epoxidharz ist es Bisphenol A) zu meiden, genauso wie man dann eben die Haltung von Schaben meiden muss. Das spricht aber nicht generell gegen die Verwendung von Epoxidharz unter den von mir genannten Sicherheitsvorkehrungen. Ein Bienenallergiker muss dann eben Bienenstöcke meiden, kann aber schlecht was dagegen tun, wenn sein Nachbar Honig isst. Bin übrigens selber Allergiker. Gruss...Sven
        Jeder Mensch hat eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat.

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        • #5
          Um den Threat mal wieder ins leben zu rufen. Ich bin wohl auch allergisch auf Epoxidharz.
          Kann man was dagegen machen?
          Ist es unbedenklich,wenn es ausgehärtet ist?
          Gibt es hier leute, die das gleiche Problem haben?

          mfg
          1.2 Mniarogekko chahoua, 1.2 Nephrurus milii, 1.1 Lygodactylus williamsi, 1.1 Gonatodes ocellatus, 1.1 Sphaerodactylus torrei, 1.2 Hemidactylus imbricatus, 0.1 Hymenopus coronatus, 1.1. Popa spurca, diverse Spinnen

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          • #6
            Sagen wir mal so, ich hätte das Zeug ohne Bedenken benutzt, übertrieben mag sein, aber lieber mal drauf hinweisen, damit man nen bisschen sorgfälltiger damit umgeht ist nicht von Grund auf verkehrt.

            Ich muss dringend Sprühsahne holen.^^

            mfg Marc

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            • #7
              das Problem, ist, das ich überall Ausschlag habe...
              Seit ich mit dem Harz in Berührung kam.
              Jetzt hab ich ein bischen bange, mir das Terrarium ins wohnzimmer zu stellen.
              1.2 Mniarogekko chahoua, 1.2 Nephrurus milii, 1.1 Lygodactylus williamsi, 1.1 Gonatodes ocellatus, 1.1 Sphaerodactylus torrei, 1.2 Hemidactylus imbricatus, 0.1 Hymenopus coronatus, 1.1. Popa spurca, diverse Spinnen

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              • #8
                Hallo erstmal!
                Wenn das Harz ausgehärtet ist besteht auch keine Gefahr mehr!Ich arbeite beruflich mit dem Zeug und habe bei diversen Kollegen die unglaublichsten allergischen Reaktionen erlebt,von Atemnot über Gesichtsschwellungen bis zu Kontaktekzemen.Erstaunlicherweise brachen die Symptome bei vielen Kollegen erst nach mehreren Tagen Umgang mit dem Epoxy aus, teilweise sogar nach Wochen (Sensibilisierung)!Unser Sicherheitsingnieur pflegt zusagen:"Nach Mög-
                lichkeit Finger weg von dem Zeug,ist ein Giftcocktail!"
                Desweiteren bietet längst nicht jeder Spül-oder Latexhandschuh Schutz (wird nach kürzester Zeit durchgast),man sollte also schon in einen chemikalienresistenten Schutzhandschuh (Nitril o.ä.) investieren !
                Grüße,Stefan

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                • #9
                  Ich reagiere auch nach anfangs problemlosem Umgang (lösemittelfrei, Nitrilhandschuhe, Atemmaske, Ventilatorlüftung bei offenem Fenster) allergisch und lasse seitdem die Finger davon. Ausgehärtetes ist unprobematisch, aber neues setze ich nicht an. Komisch, bisher vermisse ich dabei auch nichts.

                  Gruß

                  Ingo
                  Kober? Ach der mit den Viechern!




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