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Gewächshaus beheizen

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  • Gewächshaus beheizen

    Hallo.
    Ich wende mich an Liebhaber, die ihre Pfleglinge ganzjährig in einem Gewächshaus bzw. Wintergarten halten.
    Wer hat praktische Erfahrung und kann in etwa abschätzen, wie hoch sich die Kosten zum Beheizen auf etwa 20 - 25 Grad Celsius belaufen werden?
    Als Anhalt gehe ich von einem ideal isoliertem Gewächshaus mit etwa 10 qm Grundfläche bei Elektroheizung aus.

    Viele Grüße

  • #2
    Re: Gewächshaus beheizen

    Hallo!

    Erstmal viel Spaß bei der Entwicklung Ihres Terrariums im Gewächshaus. Ich habe selbiges auch schonmal durchgeplant und bin zu dem Schluß gekommen, das bei einem eventuellen Baubeginn

    "am Ende des Geldes noch sooo viel Monat übrig ist!"

    Gründe:

    Meine Planungen beziehen sich auf die Haltung von Wasserschildkröten (Schmückschildkröten) in einem ca. 12qm großen Gewächshaus unter subtropischen Temperaturen, d.h. Sommer 24 - 28°C und Winter nicht unter 5°C.

    1. Problem
    Die Isolation bei einem gewächshaus steht an erster Stelle der Planung. Je dünner die Scheiben (ich meine aber keine Nörpelglasscheiben, sonder Stegdoppelscheiben) desto mehr muß geheizt werden. Gehen sie davon aus, daß Sie bei einer 6mm Stegdoppelplatte und einer Winterlichen Außentemperatur von -10°C und einer Wunschtemperatur von +5°C locker mal 2500W ständig heizen müssen. Dies elektrisch zu bewerkstelligen, befand ich für rausgeschmissenes Geld. Daher 1. Wahl ´Gas oder Dieselheizung. Bei den üblichen Gasheizung ist dann zu beachten, daß bei der Verbrennung neben der Wärme auch CO2 und vor allem Wasser entsteht. Dieses schlägt sich an den (kalten) Stegdoppelplatten ab und läuft runter. Nebenbei isoliert Wasser im Vergleich zu Luft undenkbar schlecht. Fazit: Nicht so doll. Zu empfehlen wäre hier eine Dieselheizung mit Wärmetauscher, wie sie z.B. in der Kfz-Technik (Webasto) benutzt wird. Diese sind allerdings für die freie Aufstellung ziemlich laut und der Anschaffungspreis ist hoch (ca. 800 Euro für 2000W Heizer)

    Also Stegdoppelplatten min 16mm, besser Stegdreifachplatten.

    2. Problem

    Wenn Sie Tierchen dort halten wollen, die für ein gesundes Wachstum eine gewisse Menge UV-Strahlung benötigen, haben sie mit den normalen (Polycarbonat) Stegdoppelplatten, wie auch mit Glasplatten (hier für Wintergarten) relativ schlechte Karten. Grund: Sie absorbieren UV-Licht bis auf wenige Promille. Lösung: Stegdoppelplatten aus Isocarbonat! Kosten nur das vierfache, aber lassen ca. 81% der Stahlung passieren.

    3. Problem:
    Ein "normales" Gewächshaus steht auf dem Boden. Wenn dieser dann im Frühjahr und Herbst ziemlich kalt ist, und evtl. auch gefrohren, "derheizen" Sie nicht mehr. Fazit: Ein Fundament muß her!
    möglichst tief in den Boden und zumindest die Seitenwände des Fundaments isoliert. Das Fundament kostet dann Materialmäßig ungefähr soviel wie das Gewächshaus!

    Im Sommer ist das mit dem Heizen nicht soo schlimm, solange Sonne einfällt, sind Sie ehe die meiste Zeit am Lüften / Schattieren.
    Aber wenns dann kälter wird (ich weiß ja nicht wo sie wohnen, aber ich wohne in München und diesen Winter hatten wir auch schonmal -17°C) dann konnen Sie davon ausgehen, das die Heizung den ganzen Tag und vor allem die ganze Nacht durchheizt.

    Fazit der eigenen Berechnungen:

    Ein Gewächshaus 12qm, das die o.g. Anforderungen entsprechen soll, braucht ein isoliertes Fundament, eine Verglasung aus 16mm Stegdoppelplatten mit möglichst kleinen Kältebrücken, und kann dann bei einem Temperaturunterschied (Außen/Innen) von 20°C mit einer Dauerleistung von ca. 700W sicher durchtemperiert werden.

    .....damit sie mich nicht falsch verstehen, ich wills Ihnen nicht ausreden, nur aufzeigen, daß das Rechenbeispiel mit den ideal isolierten Gewächshaus in der Praxis ganz und gar nicht aufgeht.

    Ich träumte selber lange genug von dem begehbaren Terrarium a la Botanischer Garten München, aber das die einige Megawatt in der Stunde dafür verheizen, war mir auch erst nach nachfragen bekannt!

    Einzige gute Alternative: Ein am Haus angeschlossener Wintergarten, der über die Zentralheizung mitbeheizt wird.

    Grüsse
    SimonK

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    • #3
      Re: Gewächshaus beheizen

      Hallo Simon.

      Vielen Dank für Ihre umfangreiche Reaktion.
      Tatsächlich werde auch ich im Bot. Garten München immer wieder angeregt.
      Derzeit halte ich ein Anlehngewächshaus in Wintergartenqualität mit Anschluß an die Hausheizung für realisierbar. Der Bereich,
      welcher dann tatsächlich ganzjährig beheizt werden soll, darf dann für meine Verhältnisse ca. 10 m2 nicht überschreiten.
      Vielleicht bringt sich ja noch jemand mit mehrjähriger Praxiserfahrung ein.
      Gruß

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      • #4
        Re: Gewächshaus beheizen

        Hallo

        Wenn im Winter 2500 Watt Wärme benötigt werden würde ich sie schon per Strom einbringen. Nur halt über den Umweg Licht.. So habe ich auch 2500 Watt Wärmeleistung und noch den Effekt das ich Tagsüber viel Licht habe. Als Wärmespeicher würde ich auf eine große Wassermenge setzen die sich über Nacht nur allmählich abkühlt. Bei 5000 Liter Wasser(2000 Liter langen mir für die ganze Wohnung)langt die Rechnung auch für Minus 10°C. Natürlich müssen die Vorschaltgeräte der Lampen unter das Wassergefäß und können im Sommer dann außerhalb des Gewächshauses aufgestellt werden.(Wärme)
        Also 30Kubikmeter dürften kein ernstes Problem sein. Okay ich würde sagen bei 12 Stunden Licht im Winter kommst du auf 210Euro Stromkosten pro Monat. Wie lange du richtig Licht zugeben mußt spielt da natürlich eine Rolle. Ob einen oder zwei Monateoder gar 5 macht sich nur in der Summe der Monate bemerkbar.

        Abstrakt, aber die Rechnung wird aufgehen.

        Mfg Michael Hannig

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        • #5
          Re: Re: Gewächshaus beheizen

          Hallo,
          ich habe eine Bekannten, der hat sein Terrarium-Gewächshaus ca. einen halben Meter tief in die Erde eingegraben.
          Er beleuchtet das ganze Jahr nicht zusätzlich. Nutzt nur das Sonnenlicht.
          Beheizen tut er mit der Zentralheizung aus dem Wohnhaus. Die Rohre sind natürlich unterirdisch verlegt.
          Die Verglasung müßte normale Wintergartenverglasung sein.
          Er hält und züchtet darin alle mögliche: Farne, Bromelien, und anderes Grünzeug, Dendrobaten, Scheibenzüngler, Gasthrotheca, Urodelen, Schaben, Fische, usw.
          Er kriegt auch keine Krise, wenn die Temperatur nachts mal deutlich unter 20°C sinkt.

          Sowas mit Strom zu beheizen ist okölogisch und ökonomisch äußerst bedenklich.
          Die Idee mit dem Wasserbecken-Wärmespeicher finde ich aber äußerst interessant.

          Schicke mir eine PN. So kann ich eventuell einen Kontakt herstellen. Muß ihn erst fragen, ob er das will.

          Gruß Martin
          Mitglied der AG Anuren
          http://pipidae.org - Zungenlose Frösche - Paludarium - Filter für Pfützen- und Tümpelaquarien

          Kommentar


          • #6
            Re: Gewächshaus beheizen

            Hallo

            Mit schwarzen Regentonnen ist die Wärmespeicherung per Wasser im Gewächshausbereich ein alter Hut.

            Mfg Michael Hannig

            Ps da müßten sich Erfahrungswerte bei Orchideenzüchtern auftreiben lassen.

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            • #7
              re: das topic

              hähä, ich bin also nicht der einzige mit der illusion!

              meine idee wäre ja gewesen, ein gartenhaus bei einem baumarkt zu kaufen und das zu isolieren und dann mit strom zu beheizen und halt licht über HQL oder HQI strahler zu bekommen...
              hierzu möchte ich auf http://www.unsre-bu.de/about/stephan_projekt.html
              verweisen, aber da steht auch nix besonderes, das sind einfach meine ideen dazu...

              aja und ich würde halt einfach schaun, dass das haus höchstens 2 meter hoch ist, weil die höhe entscheidend bei den heizkosten ist!

              [Edited by AFRO-thunder on 02-03-2003 at 23:28 GMT]

              [Edited by AFRO-thunder on 02-03-2003 at 23:35 GMT]

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