Hi,
vorgestern hatte ich tatsächlich mal eine Idee, die ich auch heute noch so gut finde, dass es mich doch ziemlich erstaunt, dass sie anscheinend noch niemand vor mir hatte.
Jedenfalls kann ich weder hier im Forum noch bei Google etwas dazu finden.
Meine Aufgabenstellung war folgende: Ich wollte mir mit wenig (Kosten- und Arbeits-)Aufwand eine Beregnungsanlage für eines meiner Terrarien basteln, die mir die Umständlichkeiten des regelmäßigen Gießens/Sprühens ersparen und es möglichst auch besser machen sollte als ich. Letzteres heißt: Die Beregnung sollte möglichst langsam vor sich gehen; das Bodensubstrat soll nicht überschwemmt und durchtränkt werden (das kriege ich auch mit der Gießkanne hin), sondern so langsam betropft, dass das Wasser ausreichend Zeit hat, in der Erde zu diffundieren, statt bis zur Bodenplatte durchzusickern.
Was die Düsen anging, sollte es das Gardena MicroDrip-System sein, speziell die Kleinflächendüsen 8321-20 (weniger wegen der Flächenverteilung, die ich beim Betropfen gar nicht nutze, sondern vielmehr wegen des breiten Regelbereiches).
Ein Wasseranschluss in erreichbarer Nähe stand nicht zur Verfügung, daher musste ich es so machen wie wohl die überwiegende Mehrzahl hier und irgend etwas finden, was den nötigen Wasserdruck leitungsunabhängig aufbaut.
Erster Gedanke, natürlich: Eine (Wasser-)Pumpe. Den habe ich allerdings schnell wieder verworfen:
-Niederdruck-Pumpen wie z.B. die Kreiselpumpen aus dem Aquarienbedarf sind auf Durchsatz getrimmt und geben schnellstens den Geist auf, wenn Druck aufgebaut bzw. die nötige Durchsatzmenge nicht gewährleistet ist. Damit habe ich schon genug Spaß erlebt (Stichwort Förderhöhe).
- Niederdruck-Pumpen, die bei minimalem Durchsatz einen Arbeitsdruck aufrechterhalten können, sind sehr teuer und mechanisch aufwendig. Ich wüßte noch nichtmal, wo ich sowas herbekommen/zweckentfremden sollte; das einzige mögliche Arbeitsfeld, das mir einfällt, sind kesselgebundene Verdichter.
-Hochdruck-Pumpen wie die hier oft auftauchenden Espressopumpen sind die sprichwörtliche Kanone, mit der man auf Spatzen schießt. An entsprechend ausgelegten Feinzerstäubern wie den hier oft erwähnten Ölheizungsdüsen machen sie sicherlich Sinn; mein Ziel war aber, das Bodensubstrat gleichmäßig feucht zu halten und nicht die rLF hochzutreiben. Für eine Beregnung macht es keinen Sinn, erst einen Druck von 15 bar zu erzeugen und dann wieder mit Extra-Aufwand auf 1,5 bar runterzudrücken.
Von der Pumpen-Idee bin ich daher wieder abgekommen und bin, da ich nun etwas ratlos dastand, erstmal in den Baumarkt gefahren, um mich "inspirieren" zu lassen. Meistens funktioniert das nicht, aber diesmal hatte ich Glück: Zwei Regale neben dem Gardena-Sortiment sprangen mir die Drucksprühgeräte ins Auge (speziell die mit 5l-Umhängetank und Handsprühdüse am Schlauch, wie sie üblicherweise von Gärtnern zum Giftspritzen, aber auch von vielen von uns zum Handsprühen benutzt werden). So ein Ding tut ja nichts grundsätzlich anderes als eine Beregnung, dachte ich mir, und durch den Schauch als Ausgang müsste es sich doch mühelos adaptieren lassen...
Nachdem ich ein paarmal zwischen den Regalen hin und her gelaufen war, um Schlauchdurchmesser zu vergleichen, stand dann meine Einkaufsliste:
20 MicroDrip-Kleinflächendüsen (12,50 Euro)
10 MicroDrip-T-Stücke (3,95 Euro)
15 m Verteilerrohr 3/16" (4,75 Euro; verbraucht habe ich nur ca. 4 m)
1 Drucksprüher Gloria Prima 5 Typ 39TE (19, 45 Euro; im Prinzip isses egal, welches Modell man nimmt; da ich aber bei meinem ollen Einhell-Drucksprüher die Erfahrung gemacht habe, dass die Dichtungen nicht unbedingt ewig halten, war mir Gloria lieber, weil man da auch jederzeit problemlos neue Dichtungssätze kriegt. Nebenbei ist der Ausgangsschlauch bei dem Gloria-Ding "steckkompatibel" mit dem Verteilerrohr von Gardena, was den Bastelaufwand minimiert.)
Paar Kabelstrapse brauchte ich noch, die hatte ich aber noch zuhause.
Das war alles. Ich brauchte weder den MicroDrip-Druckreduzierer noch das dickere Verlegerohr plus entsprechende Adapterstücke, da ja das 3/16"-Verteilerrohr direkt an den Drucksprüher anschließen wollte.
Zuhause angekommen, stöpselte ich mir erst das Array aus den 20 Düsen zusammen. Bei dem Drucksprüher montierte ich gar nicht erst die Handspritze, sondern schob das 3/16"-Rohr, das zum Düsen-Array führte, direkt in den Schlauch des Drucktanks, so weit ich konnte (ca. 80 cm weit). Schelle drüber, bombenfest. Ich habe also letztlich nichts anderes getan, als die mitgelieferte Düse des Drucksprühers durch eine andere, nämlich mein Beregner-Array, zu ersetzen. Eben weil das so simpel ist, wundert es mich so sehr, dass ich noch nirgendwo etwas darüber gelesen habe.
Das war auch schon der gesamte Bauaufwand. Was mir nebenbei bei der Konstruktion gefällt: Ich musste nichts abschneiden oder kaputtmachen, hätte also z.B. den Gloria-Drucksprüher, falls der Aufbau nicht funktioniert hätte, auch einfach wieder abziehen und als Ersatz für mein defektes Einhell-Teil bestimmungsgemäß verwenden können.
Als nächstes kam dann die Inbetriebnahme und Düseneinstellung. Da ich es, wie gesagt, langsam haben wollte, schloss ich die Düsen zunächst vollständig und öffnete sie dann wieder um etwa eine 3/4 Umdrehung (natürlich musste ich im Betrieb dann noch nachregeln; sind ja schließlich keine Präzisionsinstrumente). Den gut halbvollen Drucktank pumpte ich auf geschätzte 2 bar (entsprechend meinen Erfahrungswerten, wie stark der Gegendruck beim Pumpen wird, bevor bei 3 bar das Sicherheitsventil abbläst). Nach leichten Nachregeleien hatte ich dann genau das, was ich wollte: Einen sanften, langsam plätschernden Regen über mehrere Stunden verteilt. Oder in Zahlen ausgedrückt:
Das Volumen eines Tropfens (das durchsatzabhängig ist; also desto größer, je langsamer das System läuft) habe ich mit 94 Mikrolitern +/- 2% ermittelt; vereinfacht kann man also mit 1 Tropfen = 0,1 ml rechnen.
Zu Beginn zählte ich (Summe aller 20 Düsen) ca. 150 Tropfen pro Minute entsprechend 15 ml Wassermenge pro Minute.
Dieses Niveau hielt sich 45 Minuten lang und fiel dann langsam ab.
Nach einer Stunde waren es noch 100 Tropfen/min = 10 ml/min.
Nach zwei Stunden waren es noch 60 Trofen/min = 6 ml/min.
Nach drei Stunden waren es noch 50 Tropfen/min = 5 ml/min.
Dann musste ich zum Bowling und konnte den weiteren Verlauf nicht mehr beobachten
Als ich nach mehreren Stunden zurückkam, stellte ich fest, dass ca. 2,5 l Wasser insgesamt durchgesetzt worden waren, was etwa 6 - 7 Stunden gedauert haben dürfte. Für meine Bedürfnisse ist das schon fast ideal, für andere (ich denke da auf der einen Seite an Tiere, die zwar ein halbwegs feuchtes Bodensubstrat, aber keinen Regen auf der Schnauze schätzen, und auf der anderen an "Tropfentrinker", die lokal permanent, aber nur gaaanz langsam, berieselt werden wollen) lässt es sich natürlich beliebig anpassen, da der Regelbereich für Druck und Düsenöffnung in beiden Richtungen noch weite Möglichkeiten hat. So wäre z.B. eine Tropftränke mit 1- 3 Düsen, die 24 Stunden am Tag läuft, sicher kein Problem, genauso wie eine intensivere Beregnung, die aber nur ein paar Minuten dauert.
Ob sich im Verlauf der längerfristigen Benutzung noch irgendwelche Probleme einstellen werden, von denen ich jetzt noch nichts ahne, muss sich natürlich erst zeigen - die Anlage läuft bei mir gerade mal zwei Tage, und mit verkalkten Düsen, Undichtigkeiten etc. hatte ich dementsprechend noch nicht zu kämpfen.
Natürlich ist diese Anlage (bis auf das Plätschern der Tropfen) völlig geräuschlos - was im Vergleich zum Brummen und der Vibration so mancher Pumpen durchaus eine Wohltat ist.
Dass sie bei mir völlig manuell läuft (Aufpumpen und dann Regnen bis zum Druckabfall bzw. bis zum manuellen Abblasen), reicht mir aus; man könnte aber auch mit minimalem Aufwand ein Magnetventil in das 3/16"-Rohr setzen (gibt es passend druckfest mit Überwurfmuttern für knapp 20 Euro), das dann per Zeitschaltuhr aktuiert wird. So könnte man mit "Pumpen auf Vorrat" einen eigenständigen Betrieb für etwa 3 Tage gewährleisten (vorausgesetzt, man kommt mit der Wassermenge des Tanks so lange aus, denn deutlich größere Drucksprüher dieser Art gibt es m.W. nicht).
Wem das noch nicht reicht, der kann noch (mit allerdings deutlich mehr Kostenaufwand) einen Airbrush-Kompressor (oder halt irgendeinen Kompressor mit automatischer Abschaltung bei Solldruck) oder eine Gasflasche mit Druckreduzierer anschließen, dann lässt sich das gesamte Volumen des Tanks für Wasser nutzen, da ja der Gasdruck-Vorratsbehälter ausgelagert ist. Die Frage (die ich hiermit auch stellen möchte
) ist nur, welches Gas geeignet wäre:
-CO2 ist leicht und billig zu bekommen, und der TÜV für die Flaschen hält 10 Jahre. Allerdings werden die "Endverbraucher"-Flaschen mit nur 60 bar befüllt (was nicht allzu lang vorhält), und außerdem wird CO2 unter Druck das Wasser stark ansäuern (das ist ja auch sein eigentlicher Zweck). Fällt von daher also flach.
-Druckluft (Atemluft) ist zweifellos bestens geeignet, und der übliche Flaschendruck von 200 bar ist ideal im Kosten-Nutzen-Verhältnis. Allerdings sind die entsprechenden Tauchflaschen etc. verständlicherweise (Sicherheitsanspruch) enorm teuer und kriegen auch nur TÜV für 2 Jahre. Ob man eine Flasche mit abgelaufenem TÜV noch irgendwo befüllt kriegt, weiß ich nicht; allein die Erneuerung des TÜVs liegt hier bei 30 - 40 Euro.
- Stickstoff scheint mir von den reaktiven Eigenschaften her optimal, aber ich habe keine Ahnung, wo (und wofür) man den in Flaschen kriegt (mal abgesehen von den winzigen Sprühdosen, die für den Oxydationsschutz von Fotochemikalien in Glasflaschen gedacht sind). Außerdem müsste man wohl massive Absicherungsmaßnahmen gegen Gasaustritt (Erstickungsgefahr wg. Dichte) treffen, die für unsere Zwecke völlig überkandidelt sind.
Die einzig praktikable Möglichkeit scheint also (falls man nicht sowieso Hobbytaucher ist) der Kompressor zu bleiben, oder hat noch jemand ein Gas "auf der Hand", das günstig und sicher genug für Terraristische Zwecke ist?
Tschöö
Stephan
vorgestern hatte ich tatsächlich mal eine Idee, die ich auch heute noch so gut finde, dass es mich doch ziemlich erstaunt, dass sie anscheinend noch niemand vor mir hatte.
![Blinzeln](https://www.dght-foren.de/core/images/smilies/wink.png)
Meine Aufgabenstellung war folgende: Ich wollte mir mit wenig (Kosten- und Arbeits-)Aufwand eine Beregnungsanlage für eines meiner Terrarien basteln, die mir die Umständlichkeiten des regelmäßigen Gießens/Sprühens ersparen und es möglichst auch besser machen sollte als ich. Letzteres heißt: Die Beregnung sollte möglichst langsam vor sich gehen; das Bodensubstrat soll nicht überschwemmt und durchtränkt werden (das kriege ich auch mit der Gießkanne hin), sondern so langsam betropft, dass das Wasser ausreichend Zeit hat, in der Erde zu diffundieren, statt bis zur Bodenplatte durchzusickern.
Was die Düsen anging, sollte es das Gardena MicroDrip-System sein, speziell die Kleinflächendüsen 8321-20 (weniger wegen der Flächenverteilung, die ich beim Betropfen gar nicht nutze, sondern vielmehr wegen des breiten Regelbereiches).
Ein Wasseranschluss in erreichbarer Nähe stand nicht zur Verfügung, daher musste ich es so machen wie wohl die überwiegende Mehrzahl hier und irgend etwas finden, was den nötigen Wasserdruck leitungsunabhängig aufbaut.
Erster Gedanke, natürlich: Eine (Wasser-)Pumpe. Den habe ich allerdings schnell wieder verworfen:
-Niederdruck-Pumpen wie z.B. die Kreiselpumpen aus dem Aquarienbedarf sind auf Durchsatz getrimmt und geben schnellstens den Geist auf, wenn Druck aufgebaut bzw. die nötige Durchsatzmenge nicht gewährleistet ist. Damit habe ich schon genug Spaß erlebt (Stichwort Förderhöhe).
- Niederdruck-Pumpen, die bei minimalem Durchsatz einen Arbeitsdruck aufrechterhalten können, sind sehr teuer und mechanisch aufwendig. Ich wüßte noch nichtmal, wo ich sowas herbekommen/zweckentfremden sollte; das einzige mögliche Arbeitsfeld, das mir einfällt, sind kesselgebundene Verdichter.
-Hochdruck-Pumpen wie die hier oft auftauchenden Espressopumpen sind die sprichwörtliche Kanone, mit der man auf Spatzen schießt. An entsprechend ausgelegten Feinzerstäubern wie den hier oft erwähnten Ölheizungsdüsen machen sie sicherlich Sinn; mein Ziel war aber, das Bodensubstrat gleichmäßig feucht zu halten und nicht die rLF hochzutreiben. Für eine Beregnung macht es keinen Sinn, erst einen Druck von 15 bar zu erzeugen und dann wieder mit Extra-Aufwand auf 1,5 bar runterzudrücken.
Von der Pumpen-Idee bin ich daher wieder abgekommen und bin, da ich nun etwas ratlos dastand, erstmal in den Baumarkt gefahren, um mich "inspirieren" zu lassen. Meistens funktioniert das nicht, aber diesmal hatte ich Glück: Zwei Regale neben dem Gardena-Sortiment sprangen mir die Drucksprühgeräte ins Auge (speziell die mit 5l-Umhängetank und Handsprühdüse am Schlauch, wie sie üblicherweise von Gärtnern zum Giftspritzen, aber auch von vielen von uns zum Handsprühen benutzt werden). So ein Ding tut ja nichts grundsätzlich anderes als eine Beregnung, dachte ich mir, und durch den Schauch als Ausgang müsste es sich doch mühelos adaptieren lassen...
Nachdem ich ein paarmal zwischen den Regalen hin und her gelaufen war, um Schlauchdurchmesser zu vergleichen, stand dann meine Einkaufsliste:
20 MicroDrip-Kleinflächendüsen (12,50 Euro)
10 MicroDrip-T-Stücke (3,95 Euro)
15 m Verteilerrohr 3/16" (4,75 Euro; verbraucht habe ich nur ca. 4 m)
1 Drucksprüher Gloria Prima 5 Typ 39TE (19, 45 Euro; im Prinzip isses egal, welches Modell man nimmt; da ich aber bei meinem ollen Einhell-Drucksprüher die Erfahrung gemacht habe, dass die Dichtungen nicht unbedingt ewig halten, war mir Gloria lieber, weil man da auch jederzeit problemlos neue Dichtungssätze kriegt. Nebenbei ist der Ausgangsschlauch bei dem Gloria-Ding "steckkompatibel" mit dem Verteilerrohr von Gardena, was den Bastelaufwand minimiert.)
Paar Kabelstrapse brauchte ich noch, die hatte ich aber noch zuhause.
Das war alles. Ich brauchte weder den MicroDrip-Druckreduzierer noch das dickere Verlegerohr plus entsprechende Adapterstücke, da ja das 3/16"-Verteilerrohr direkt an den Drucksprüher anschließen wollte.
Zuhause angekommen, stöpselte ich mir erst das Array aus den 20 Düsen zusammen. Bei dem Drucksprüher montierte ich gar nicht erst die Handspritze, sondern schob das 3/16"-Rohr, das zum Düsen-Array führte, direkt in den Schlauch des Drucktanks, so weit ich konnte (ca. 80 cm weit). Schelle drüber, bombenfest. Ich habe also letztlich nichts anderes getan, als die mitgelieferte Düse des Drucksprühers durch eine andere, nämlich mein Beregner-Array, zu ersetzen. Eben weil das so simpel ist, wundert es mich so sehr, dass ich noch nirgendwo etwas darüber gelesen habe.
Das war auch schon der gesamte Bauaufwand. Was mir nebenbei bei der Konstruktion gefällt: Ich musste nichts abschneiden oder kaputtmachen, hätte also z.B. den Gloria-Drucksprüher, falls der Aufbau nicht funktioniert hätte, auch einfach wieder abziehen und als Ersatz für mein defektes Einhell-Teil bestimmungsgemäß verwenden können.
Als nächstes kam dann die Inbetriebnahme und Düseneinstellung. Da ich es, wie gesagt, langsam haben wollte, schloss ich die Düsen zunächst vollständig und öffnete sie dann wieder um etwa eine 3/4 Umdrehung (natürlich musste ich im Betrieb dann noch nachregeln; sind ja schließlich keine Präzisionsinstrumente). Den gut halbvollen Drucktank pumpte ich auf geschätzte 2 bar (entsprechend meinen Erfahrungswerten, wie stark der Gegendruck beim Pumpen wird, bevor bei 3 bar das Sicherheitsventil abbläst). Nach leichten Nachregeleien hatte ich dann genau das, was ich wollte: Einen sanften, langsam plätschernden Regen über mehrere Stunden verteilt. Oder in Zahlen ausgedrückt:
Das Volumen eines Tropfens (das durchsatzabhängig ist; also desto größer, je langsamer das System läuft) habe ich mit 94 Mikrolitern +/- 2% ermittelt; vereinfacht kann man also mit 1 Tropfen = 0,1 ml rechnen.
Zu Beginn zählte ich (Summe aller 20 Düsen) ca. 150 Tropfen pro Minute entsprechend 15 ml Wassermenge pro Minute.
Dieses Niveau hielt sich 45 Minuten lang und fiel dann langsam ab.
Nach einer Stunde waren es noch 100 Tropfen/min = 10 ml/min.
Nach zwei Stunden waren es noch 60 Trofen/min = 6 ml/min.
Nach drei Stunden waren es noch 50 Tropfen/min = 5 ml/min.
Dann musste ich zum Bowling und konnte den weiteren Verlauf nicht mehr beobachten
![Lächeln](https://www.dght-foren.de/core/images/smilies/smile.png)
Ob sich im Verlauf der längerfristigen Benutzung noch irgendwelche Probleme einstellen werden, von denen ich jetzt noch nichts ahne, muss sich natürlich erst zeigen - die Anlage läuft bei mir gerade mal zwei Tage, und mit verkalkten Düsen, Undichtigkeiten etc. hatte ich dementsprechend noch nicht zu kämpfen.
Natürlich ist diese Anlage (bis auf das Plätschern der Tropfen) völlig geräuschlos - was im Vergleich zum Brummen und der Vibration so mancher Pumpen durchaus eine Wohltat ist.
Dass sie bei mir völlig manuell läuft (Aufpumpen und dann Regnen bis zum Druckabfall bzw. bis zum manuellen Abblasen), reicht mir aus; man könnte aber auch mit minimalem Aufwand ein Magnetventil in das 3/16"-Rohr setzen (gibt es passend druckfest mit Überwurfmuttern für knapp 20 Euro), das dann per Zeitschaltuhr aktuiert wird. So könnte man mit "Pumpen auf Vorrat" einen eigenständigen Betrieb für etwa 3 Tage gewährleisten (vorausgesetzt, man kommt mit der Wassermenge des Tanks so lange aus, denn deutlich größere Drucksprüher dieser Art gibt es m.W. nicht).
Wem das noch nicht reicht, der kann noch (mit allerdings deutlich mehr Kostenaufwand) einen Airbrush-Kompressor (oder halt irgendeinen Kompressor mit automatischer Abschaltung bei Solldruck) oder eine Gasflasche mit Druckreduzierer anschließen, dann lässt sich das gesamte Volumen des Tanks für Wasser nutzen, da ja der Gasdruck-Vorratsbehälter ausgelagert ist. Die Frage (die ich hiermit auch stellen möchte
![Lächeln](https://www.dght-foren.de/core/images/smilies/smile.png)
-CO2 ist leicht und billig zu bekommen, und der TÜV für die Flaschen hält 10 Jahre. Allerdings werden die "Endverbraucher"-Flaschen mit nur 60 bar befüllt (was nicht allzu lang vorhält), und außerdem wird CO2 unter Druck das Wasser stark ansäuern (das ist ja auch sein eigentlicher Zweck). Fällt von daher also flach.
-Druckluft (Atemluft) ist zweifellos bestens geeignet, und der übliche Flaschendruck von 200 bar ist ideal im Kosten-Nutzen-Verhältnis. Allerdings sind die entsprechenden Tauchflaschen etc. verständlicherweise (Sicherheitsanspruch) enorm teuer und kriegen auch nur TÜV für 2 Jahre. Ob man eine Flasche mit abgelaufenem TÜV noch irgendwo befüllt kriegt, weiß ich nicht; allein die Erneuerung des TÜVs liegt hier bei 30 - 40 Euro.
- Stickstoff scheint mir von den reaktiven Eigenschaften her optimal, aber ich habe keine Ahnung, wo (und wofür) man den in Flaschen kriegt (mal abgesehen von den winzigen Sprühdosen, die für den Oxydationsschutz von Fotochemikalien in Glasflaschen gedacht sind). Außerdem müsste man wohl massive Absicherungsmaßnahmen gegen Gasaustritt (Erstickungsgefahr wg. Dichte) treffen, die für unsere Zwecke völlig überkandidelt sind.
Die einzig praktikable Möglichkeit scheint also (falls man nicht sowieso Hobbytaucher ist) der Kompressor zu bleiben, oder hat noch jemand ein Gas "auf der Hand", das günstig und sicher genug für Terraristische Zwecke ist?
Tschöö
Stephan
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