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Sparsames Heizen eines Terrariums

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  • #46
    Wie Uwe schon sagte: Ein größeres Wasserbecken beeinflusst das Terrarienklima erheblich in Richtung Abmilderung von Temperaturschwankungen.
    Als Denkanstoss: Das muss nicht unbedingt offenes Wasser sein. Ein großer mit Wasser gefüllter Kunstfelsen in einem Wüstenterrarium könnte IMHO ein interessanter Einrichtungsgegenstand sein, der immer noch deutlich leichter als ein echter Felsen ist. Ebenso wie eine geschlossene beheizte (oder auch nicht!) Wasserwanne unter oder hinter einem Terrarium mit gutem Kontakt zu einer wärmeleitenden Terrarienwand natürlich. Da gibt es noch viel Spielraum für experimentierfreudige Terrarianer.
    Was die Frage nach weiteren Materialien angeht, hat Uwe auch schon einiges gesagt.
    Holz "speichert" wenig Wärme, sondern strahlt sie sehr schnell wieder ab.
    Das ist bei leichtem (Kork wäre ein Extrem, Eisenholz ein anderes) Holz ausgeprägter als bei schwerem, bei hellem bei den üblichen Strahlungsquellen stärker als bei dunklem.
    Man kann die Wärmespeicherung von Holz allerdings etwas verbessern, indem man das Holz mit Lack (vorzugsweise dunklem) überzieht oder/und mit Kunstharz durchtränkt. In nassem, also auch in lebendigem Holz kommen die genannten guten Wärmespeichereigenschaftern des Wassers zum tragen-zumindest, wenn das Oberfläche Volumen Verhältnis keine starke Verdunstung zulässt, die widerum abkühlend wirkt.
    Aus diesem Grund verhält sich ein toter Baumstamm im Terrarium bei Bestrahlung eben auch anders als ein gleich großer lebendiger Stamm im Habitat. Steine jeder Art, je dunkler und je höher ihr spezifisches Gewicht, umso stärker, absorbieren Wärmestrahlung im allgemeinen über einen recht breiten Wellenlängenbereich und geben dann selber Wärmestrahlung ab. Je größer ihre Masse, umso länger können sie zusätzliche Wärmestrahlung aufnehmen und umso länger dienen sie selber als merkliche Wärmestrahler, wenn die Beleuchtung aus ist. Ähnliches gilt für Metalle, doch strahlen diese die Wärme in der Regel schneller ab, als gleich große Steine.
    Glatte Oberflächen können dabei rascher gefährlich heiss werden als rauhe, was aber vor allem an den größeren direkten Kontaktflächen liegt.
    Dafür nehmen Rauhe rascher Wärmestrahlung auf.
    Sand, Blumenerde und Gartenerde unterschieden sich erheblich bezüglich ihrer Wärmeabsorption und Strahlung. Ihr jeweiliger Feuchtigkeitsgehalt spielt hier ebenfalsl eine große Rolle. Auch das kann man bei der Gestaltung von Terrarien berücksichtigen. Eine hohe Substratscghicht in einem Feuchtterrarium kann fast die gleiche Klimapufferung bewirken wie ein mittelgroßes Wasserbecken.
    Sprüh- und Nebelaktionen entziehen dem System Terrarium Wärme durch Verdunstung. Wegen der großen Oberfläche der Tröpfchen sind dei dabei auftretenden "Wärmeverluste " (physikalisch ein Unname) oft erheblich. Auch das ist ein wichtiger oft zu Unrecht vernachlässigter Faktor bei der Klimasteuerung.
    Ich hoffe, das beantwortet einen Teil der an mich gestellten Frage.

    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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    • #47
      Zitat von Sarina Beitrag anzeigen
      Hallo Thomas,
      in vielen Fällen ja. In manchen Fällen kann es sein, dass es mit 70W doch etwas zu kühl ist. ...
      Kann man diese "Fälle" konkretisieren?! Woran könnte es liegen, dass es zu kühl bleibt? Oder muss der HQI-Spot speziell beschaffen sein (Form, rund, eckig, Brennerform, ein-/zweisockelig)?

      Klar, kann man immer den Abstand verringern, aber umso gefährlicher wirds halt auch für die Tiere, was ja nicht soviel Sinn macht. Ein paar cm gehen sicherlich als Spielraum, aber keine 20/30cm.

      Gruß
      Bine

      @Ingo: Danke für die Erläuterung. Sind sogar für mich brauchbare Ansätze dabei! 110L-Becken (beheizt), hohe (20-30cm) feuchte Substratschicht, rauhe braune Baumstämme habe ich im Terrarium, das ist wohl schnomal gut, aber vielleicht regnet es zuviel. Allerdings habe ich eh schon Probleme die LF zu halten. Ein gutes Zusammenspiel, perfektes Klima und dann noch Kosten-Sparen ist echt nicht so einfach.
      Zuletzt geändert von bine_mn; 10.10.2007, 10:51.

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      • #48
        Hallo Uwe,
        Zitat von uwe* Beitrag anzeigen
        Sarina & Ingo, wenn man der Wikipedia glauben darf, dann wird tatsächlich zwischen Wärmestrahlung und IR-Strahlung unterschieden:
        http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmestrahlung
        Der Wikipedia darf man leider viel zu selten glauben. Im Artikel Infrarot steht z.B. das Infrarotstrahlung auch Wärmestrahlung genannt wird (vielleicht sollte ich da mal editieren ...).

        Zitate aus dem Gerthsen (das Standard-Exphysik-Lehrbuch)
        Wärmestrahlung ist elektromagnetischer natur wie das Licht. Sie ermöglich die Abgabe von Wärme auch ins Vakuum.
        und aus dem Stöcker (Handbuch der Physik)
        Wärmestrahlung, von jedem Körper mit endlicher Temperatur T != 0K ausgesendete elektromagnetische Strahlung.
        Erscheinungsformen elektromagnetischer Wellen:
        Frequenz (Hz)__________Wellenlänge (m)_______________Bezeichnung
        10^{13} ... 10^{14}____3 x 10^{-5} ... 3 x 10^{-6}____Infrarot
        Ich denke also schon dass ich die Begriffe ausnahmsweise mal korrekt verwende (ich verwende genug Begriffe nicht korrekt - auch auf meiner Homepage)

        Die Gleichsetzung von Wärmestrahlung und Infrarotstrahlung ist aber so verbreitet, dass es auch bei mir lange gedauert hat die Begriffe zu trennen. Ich könnte mir vorstellen dass das historisch bedingt ist. Wir sehen auf der Erde wenn wir mit Wärmestrahlung in Berührung kommen, eigentlich fast nur Infrarotstrahlung (glühendes Holz, Eisen ..., das schon lange bevor es sichtbare Strahlung absendet ordentlich infrarote Wärmestrahlung abgibt).
        Grüße Sarina

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        • #49
          Hallo Bine
          Zitat von bine_mn Beitrag anzeigen
          Kann man diese "Fälle" konkretisieren?! Woran könnte es liegen, dass es zu kühl bleibt? Oder muss der HQI-Spot speziell beschaffen sein (Form, rund, eckig, Brennerform, ein-/zweisockelig)?
          Es gibt kein Patentrezept. Die richtige Beleuchtung hängt immer von so vielen Faktoren ab, dass ich hier keine allgemeingültige Aussage machen kann.

          Insgesamt gibt ein 70W hqi-Strahler mit Vorschaltgerät gleichviel oder mehr Wärme ab als ein 80W PAR Strahler.
          Die Frage ist was man nutzen kann.

          Für "Strahlungswärme" unter der Lampe gemessen mit Infrarotthermometer auf schwarzer Pappe:
          hci, 70W einseitig gesockelt, Reflektor 24°, 30cm Abstand: Erwärmung von 20°C auf 50°C
          CDM-R, 70W, Reflektor 10°, Abstand 65cm: Erwärmung 20°C auf 60°C

          Halogenbirne, 60W, Reflektor 30° werde ich heute zum Vergleich noch messen.

          Grüße, Sarina

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          • #50
            Hallo.

            Also ich denke das man schon 40 cm Abstand zum Tier haben sollte. Somit wird es mit der ersten Variante schon knapp.

            Die zweite hört sich gut an. Der Winkel ist natürlich recht klein, allerdings wird das durch den recht großen Abstand wieder etwas aufgefangen.

            Gruß

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            • #51
              40 cm muss nicht sein. Es kommt sehr auf die Tierart an. Viele Echsen haben gar keine Problem damit, bis auf unter 10 cm an einen 70 W HQI Strahler heranzukommen. Meine Uromastyx sonnen sich in 15 cm Abstand zu einem 150 W HQI Strahler.
              Verallgemeinerungen sind hier also nicht hilfreich.

              Gruß

              Ingo
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #52
                Hi.

                Leuchtet ein, aber bei Iguana Iguana ist es sehr bedenklich und da würde ich nie unter 40 cm gehen.

                Gruß

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                • #53
                  Hallo,

                  die gemessenen Werte von Sarina dürfen nicht als Absolutwerte gesehen werden. Dies liegt nicht daran, daß Sarina falsch gemessen hätte, sondern an der Randbedingungen die nie gleich sind. So wie es aussieht hat Sarina im Zimmer bei 20°C Raumtemperatur gemessen. In einem Terrarium in dem bereits die Lufttemperatur 30°C sind ergeben sich wieder völlig andere Temperaturen.
                  In einer kleinen, geschützten Ecke oder in einem kleinen Terrarium wird es wärmer als in einem großen zugigen Raum. Deshalb können keine pauschalen Rezepte gegeben werden, welcher Strahler in welchem Abstand der richtige ist. Jede Situation ist anders gelagert und ergibt andere Ergebnisse.

                  Die gemessenen Temperaturen hängen auch stark von der Art und Weise ab, wie gemessen wird. Die für den Hausgebrauch besten Methode ist mit einem Infrarotthermometer eine Oberfläche zu messen.

                  Bine, zweiseitig gesockelte HQI-Strahler sind in fast immer weitstrahlend. Mit 70W erwärmen sie in etwa 10cm Abstand ausreichend.
                  Einseitig gesockelte Strahler bündeln in der Regel das Licht besser. Je kleiner der Ausstrahlungswinkel ist, desto größer kann der Abstand gewählt werden. Ein 70W-Strahler mit 36° Ausstrahlungswinkel erreicht die 40°C in etwa 30cm Abstand und einer mit 12° Ausstrahlungswinkel in etwa 50cm Abstand. Das sind aber nur Anhaltswerte, die tatsächlichen Temperaturen hängen, wie oben schon geschrieben, stark von den jeweiligen Randbedingungen ab.

                  Gruß
                  Uwe

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                  • #54
                    Nachtrag des Halogenstrahlers:
                    Spot, 30° Winkel, 60W, 40cm Abstand: 22°C auf 46°C

                    D.h. vergleichbar (etwas geringer) mit hqi 70W

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