Was sind das ?

[Wolfgang Bischoff]

Lieber Jörg,

tatsächlich sind die Pityuseneidechsen in der Färbung sehr variabel. Die unterschiedlichen Färbungen der Eidechsen von verschiedenen Inseln und Inselchen waren unter anderem Anlass für die Beschreibing diverser Unterarten. Sehen Sie sich mal im Link von Herrn Schwier die einzelnen Taxa an.

Sind die Tiere in den Minipopulationen auf kleinen und kleinsten Inselfelsen äußerlich oft homogen, so sind jene auf den größeren Inseln, z.B. Ibiza und Formentera, sehr variabel. Die Färbung ist vom Geschlecht, Alter und zuweilen (in Grenzen) auch vom besiedelten Substrat abhängig. Bei Jungtieren und (teilweise) Weibchen herrschen bräunliche Farbtöne vor, während alte Männchen überwiegend grün gefärbt sind - auf Formentera oft leicht blaugrün.

Sicher wird sich Mike Zawadzki auch noch äußern. Er kennt sich mit den Balearen- und Pityuseneidechsen weit besser aus als ich.

Viele Grüße,

Wolfgang Bischoff

[Mike Z.]

Hallo Jörg,

die Pityuseneidechse (Podarcis pityusensis) ist generell sehr variabel gefärbt, das gilt auch für die auf Formentera lebende Unterart P. p. formenterae. Die beiden Tiere auf dem Foto zeigen ja schon die möglichen Unterschiede. In der Tat handelt es sich bei den Tieren um ein Pärchen - oben ist das Männchen und unten das Weibchen zu sehen. Dabei muss es aber durchaus nicht immer der Fall sein, wie hier auf dem Foto, dass die Männchen die leuchtenderen Farben zeigen. Auch gibt es hier bei beiden Geschlechtern Exemplare, die weniger leuchtende Farben zeigen.
Bei dem allerersten Bild dieses Threads handelt es sich dagegen um die Nominatform P. p. pityusensis von Ibiza. Ich würde vermuten, dass die gezeigten Tiere aus der Näher von Eivissa-Stadt stammen.

Viele Grüße,

Mike

[Fahrenheit]

Hallo Herr Bischoff, hallo Mike,

vielen Dank für die ausführlichen Antworten, wieder was gelernt

Mike, Du hast in Deiner Antwort 'Pärchen' geschrieben. Was mir damals aufgefallen ist (die Bilder sind von 2003): im Gegensatz zu dem ansonsten üblichen Gezänk um unsere Melonenstücke haben die Zwei eine ganze Weile friedlich nebeneinander gefressen - es gab keine Beissereien oder Wegdrängen etc.

Ich vermute zwar, dass das Zufall war (keine anderen Echsen in der Nähe und ein großes Stück) oder gibt es da mehr?

Viele Grüße
Jörg

[Mike Z.]

Hallo Jörg,

zum einen ist es wirklich auch von der Größe des Obststückes abhängig, ob sich die Eidechsen darum streiten müssen, denn mit einer halben Weintraube kann sich ein Tier schon aus dem Staub machen und den Futterkonkurrrenten entkommen. Generell habe ich aber die Beobachtung gemacht, dass sich selbst mehrere Männchen relativ friedlich verhalten, wenn sie sich um eine solche "künstliche" Nahrungsquelle versammeln. Da werden dann keine unnötigen Energien verschwendet, um Konkurrenten zu vertreiben, sondern es ist wichtiger, sich den Bauch vollzuschlagen.

Besonders wenn die Eidechsen lediglich an der Frucht lecken können, nehmen sie vom Nebenmann/-frau kaum Notiz, könnten sie allerdings ein Stückchen aus der Frucht herausbeißen, dann kann es auch schon etwas "wilder" an der Futterstelle hergehen. Normalerweise spielt der Futterneid bei den Pityuseneidechsen eine große Rolle, da ist es auch egal, ob sich der Eidechse ein anderes Männchen oder ein Weibchen nähert.

Viele Grüße,

Mike

[Amb]

Moin Herr Z.

Hallo Jörg,

die Pityuseneidechse (Podarcis pityusensis) ist generell sehr variabel gefärbt,

deswegen traute ich mich auch nichts bestimmteres zu sagen, da ich wohl zwei andere Arten(Formen) hielt, die ´ne Spur anders aussahen

Ich würde vermuten, dass die gezeigten Tiere aus der Näher von Eivissa-Stadt stammen.

Süd- oder Osthang?

[CGN76]

Ja habe sie in Eivissa Stadt aufgenommen oben auf der Burg.

[Geo]

Von der ostmitteleuropäischen Lacerta agilis argus ist mir kein derartiger Fall bekannt (was nichts bedeuten muss).

Hier ein solches Tier aus Waidhofen a.d. Ybbs / Ö :

[Wolfgang Bischoff]

Hier ein solches Tier aus Waidhofen a.d. Ybbs / Ö :

Lieber Herr Och... (gut recherchiert, nicht!? ),

eigentlich meinte ich Männchen mit richtig grünem Rücken, bei denen das Zeichnungsmuster auf der Rückenmitte komplett oder weitgehend verschwunden ist, wie es das Bild von Andreas D zeigt. Bei Ihrem Tier greift die grüne Färbung tatsächlich auf den Rücken über, aber das bekannte Muster ist noch vollständig erhalten.

Dennoch vielen Dank für die Präsentation des schönen Fotos.

Viele Grüße,

Wolfgang Bischoff

[Geo]

Guten Morgen,

>(gut recherchiert, nicht!? )

Das war ja fast zu einfach

eigentlich meinte ich Männchen mit richtig grünem Rücken, bei denen das Zeichnungsmuster auf der Rückenmitte komplett oder weitgehend verschwunden ist, wie es das Bild von Andreas D zeigt. Bei Ihrem Tier greift die grüne Färbung tatsächlich auf den Rücken über, aber das bekannte Muster ist noch vollständig erhalten.

Da hab' ich wohl etwas falsch verstanden - auf so eine Zeichnungsvariante in grünrückiger Ausführung kann ich mich zugegebenermaßen auch nicht erinnern.

Beste Grüße aus Wien!