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Verbreitung, WF etc

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  • Verbreitung, WF etc

    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand ein paar offene Fragen zu Timon lepidus beantworten könnte.
    Los gehts:
    1) Wo sind die Unterarten nevadensis, oteroi und iberica verbreitet? Gibt es Intergradationszonen? Am liebsten wären mir Literaturangaben dazu, aber die Info an sich ist auch schon hochwillkommen.
    2) Werden WF Perleidechsen gehandelt?
    3) Ist es möglich, selber Tiere zu fangen und einzuführen? Welche gesetzlichen Regelungen sind ggf zu beachten?

    Ich würde mich freuen, wenn die Lacertidenexperten sich zu Wort melden würden.
    Sicher weiß Herr Bischoff auch einiges dazu zu sagen.......


    Gruß

    Ingo

    [Editiert von Ingo am 26-02-2004 um 12:22 GMT]
    Kober? Ach der mit den Viechern!





  • #2
    Re: Verbreitung, WF etc

    Lieber Herr Kober,

    wenn Sie mich schon direkt ansprechen, dann will ich mal versuchen zu antworten.
    Zu 1):
    Timon lepidus lepidus (Daudin, 1802): Spanien (außer Südosten und Nordwesten), Portugal (außer Nordwesten), Süd-Frankreich und Nordwest-Italien.
    Timon lepidus ibericus (López Seoane, 1884): Nordwest-Spanien und Nordwest-Portugal.
    Timon lepidus nevadensis (Buchholz, 1963): Südost-Spanien.
    Timon lepidus oteroi (Galán Regalado & Fernández Arias, 1993): Insel Sálvora vor der Mündung des Arousa bei La Coruña, Spanien.
    Intergradationszonen scheint es zwischen der Nominatform und nevadensis zu geben. Genaue Daten fehlen mir jedoch. Die beiden anderen Unterarten kenne ich nicht genug, um etwas sagen zu können. Für ibericus würde ich, wie bei Unterarten, deren Areale aneinander stoßen, üblich, eine Intergradationszone mit der Nominatform vermuten, für die allopatrische Inselform oteroi dagegen sicher nicht.
    Ausführliche Angaben zur Perleidechse finden sich in:
    Böhme, W. (1984): Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Band 2/I, Echsen II, S. 181-210.
    Pleguezuelos, J.M. (ed.; 1997): Distribución y biogeografía de los anfibios y reptiles en España y Portugal. - Granada, pp. 222-224.
    und
    Pleguezuelos J.M. et al. (eds.; 2002): Atlas y Libro Rojo de los Anfibios y Reptiles de España. Madrid 584 S.
    Darüber hinaus sind gerade in Spanien in den letzten Jahren mehrere weitere Feldführer erschienen, deren Titel ich im Moment aber leider nicht parat habe. Hier können vielleicht andere Teilnehmer weiterhelfen.
    Zu 2): Keine Ahnung. Ich wüsste auch nicht, warum das passieren sollte, denn die Nachzuchten sind ja schon kaum an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Vielleicht wissen aber auch hier andere Teilnehmer mehr.
    Zu 3): Auch hier kenne ich mich nicht wirklich gut aus. Im Prinzip ist es wohl möglich, wenn man unter Nachweis eines begründeten wissenschaftlichen Interesses einen Antrag beim Bundesamt für Naturschutz stellt und eine Sammelgenehmigung im Herkunftsland hat. Für diese Aussage würde ich aber nicht unbedingt meine Hand ins Feuer legen.

    Viele Grüße,

    Wolfgang Bischoff
    Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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    • #3
      Re: Verbreitung, WF etc

      Vielen Dank Herr Bischoff,

      das hilft mir schon einmal ordentlich weiter.
      Sind denn Perleidechsen NZten wirklich so schwer an den Mann zu bringen? Bisher ist die Nachfrage bei mir gut-aber die Biester sind ja tatsächlich sehr produktiv.

      Ah und ein zwei Fragen hätte ich noch: Sind die Männchen mit rein grünem Rücken ohne schwarze Strichelung und Ocellen immer sehr alte Tiere ?
      Kommt das bei allen Unterarten vor oder ist das beschränkt?
      Wie ist die Verteilung Grüner/Braungrauer Exemplare bei nevadensis? Sind Grüne immer Intergrade?



      Gruß

      Ingo

      [Editiert von Ingo am 27-02-2004 um 09:02 GMT]
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Re: Verbreitung, WF etc

        Lieber Herr Kober,

        sicher sind Perleidechsen einerseits sehr produktiv, andererseits haben sie eben auch ihre Platzansprüche. Hinzu kommt noch, dass viele Exemplare eben nicht gerade zu den freundlichsten Terrarienbewohnern (sowohl untereinander, als auch dem Pfleger gegenüber) gehören. Und schließlich sind sie momentan, trotz ihrer prachtvollen Erscheinung, wie die meisten Lacertiden bei der Terrarianergemeinde nicht "in".

        Die schwarzen Ozellenränder und die Vermikulierung nehmen bei einigen Exemplaren von Timon l. lepidus mit zunehmendem Alter etwas ab. Vor allem bei Exemplaren aus dem Süden des Verbreitungsgebietes ist dies zu beobachten. Hier findet man dann tatsächlich sehr alte Männchen, denen die schwarzen Zeichnungselemente fast völlig fehlen. Ob diese Reduzierung auch bei den Unterarten ibericus und oteroi vorkommt, weiß ich nicht, da ich sie, wie gesagt, nicht gut genug kenne.
        T. l. nevadensis weist ja, vereinfacht ausgedrückt, gegenüber den anderen Unterarten quasi ein "Negativmuster" in Färbung und Zeichnung auf. Auf graubraunem Grund befindet sich eine gelbliche bis grünliche Vermikulierung, und die Ozellenränder sind ebenso gefärbt. Bei alten Männchen können diese Muster völlig fehlen, während die blauen Flankenozellen immer vorhanden sind. Wenn die Grundfärbung grünlich wird, ist dies sicher ein Hinweis auf Intergrades mit der Nominatform.

        Viele Grüße,

        Wolfgang Bischoff
        Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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        • #5
          Re: Verbreitung, WF etc

          Danke nochmals, das passt genau zu dem bisher gehörten und vermuteten.
          Ich gehe mal einfach davon aus, daß ich diese Informationen auch in einer Publikation verwenden darf-ich werde auch nicht vergessen, Ihnen dort meinen Dank auszusprechen und ein Freiexemplar zukommen zu lassen.


          Viele Grüße

          Ingo

          P.S.: Würden doch nur alle Threads hier ähnlich sachlich und informativ verlaufen
          Kober? Ach der mit den Viechern!




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          • #6
            Re: Verbreitung, WF etc

            Ingo schrieb:
            Ich gehe mal einfach davon aus, daß ich diese Informationen auch in einer Publikation verwenden darf-
            Dürfen Sie.

            Ingo schrieb:
            -ich werde auch nicht vergessen, Ihnen dort meinen Dank auszusprechen und ein Freiexemplar zukommen zu lassen.
            Das ist sehr lieb. Danke.

            Wenn Sie es möchten, würde ich das Manuskript vor der Drucklegung gerne mal lesen.

            Viele Grüße,

            Wolfgang Bischoff
            Redakteur der Zeitschrift "Die Eidechse"

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            • #7
              Re: Verbreitung, WF etc

              " Wenn Sie es möchten, würde ich das Manuskript vor der Drucklegung gerne mal lesen. "

              Vielen Dank, kann gut sein, daß ich darauf zurückkomme.


              Gruß

              Ingo
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Re: Verbreitung, WF etc

                ...hoffentlich wird besser durchgesehen wie seinerzeit ein eidechsenbuch!

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