Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Blutlinien P. henrylawsoni

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Blutlinien P. henrylawsoni

    Hallo an alle,

    es ist ja hinlänglich bekannt, dass praktisch alle in Deutschland gehaltenen Zwergbartagamen von einem Muttertier abstammen.
    Deshalb möchte ich hier im Forum mal fragen, ob schon mal jemand von euch versucht hat P. henrylawsoni innerhalb der EU zu tauschen oder zumindest Jungtiere aus dem Ausland zu beziehen.
    Die Inzestproblematik scheint sich ja schleichend zu verschlechtern und es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Degenerationen nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sind.
    Es wäre wirklich schade, wenn diese liebenswerte Art langfristig aus der Terraristik verschwindet.

    Freue mich auf Anregungen und Beiträge oder konkrete Vorschläge bzw. Erfahrungsberichte!

  • #2
    Re: Blutlinien P. henrylawsoni

    raven wrote:
    ...es ist ja hinlänglich bekannt, dass praktisch alle in Deutschland gehaltenen Zwergbartagamen von einem Muttertier abstammen...
    ...die Inzestproblematik scheint sich ja schleichend zu vergrößern... ...wünsche Erfahrungsberichte!
    Hallo Raven,
    sicher gehören auch die P. henrylawsoni zu denjenigen Arten, die in relativ kurzer Zeit über viele Generationen nachgezogen wurden, meist mit einer weiteren Haltung und Zucht mittels Geschwisterpaaren. Die meisten Käufer züchten mit zusammen aus einer Zucht erworbenen Geschwistern, was als Grund für ein theoretisches Auftreten von Inzuchtproblemen sicher von Bedeutung ist.
    Vor zwei Jahren erwarb ich für meine Tochter ein junges Weibchen (Herkunft Ruhrgebiet). Ein halbes Jahr später ein NZ Männchen eines Halters aus Belgien. Sicher entstammen die verschiedenen Linien der Tiere ursprünglich einer Linie, es ist mir zumindest nicht bekannt, daß bei diesem belgischen Tier ein Import beteidigt währe...
    Der Halter, von dem wir das erste Tier erhalten haben, wies mich in späteren Gesprächen darauf hin, er wüsste von teils schwerwiegenden Inzuchtproblemen bei dieser Art, zurückzuführen auf den von Dir angeführten Umstand- hauptsächlich verkrümmte Wirbelsäulen und aufgerollte Schwänze (Schwänze werden nach dem Schlupf aus dem Ei nicht entrollt und verkümmern, wirken als starkes Handycap für die Tiere)währen bei der Zucht bei einem größeren Teil der Jungtiere zu erwarten.
    Nach knapp einem halben Jahr legte unser Weibchen ein erstes Gelege von 24, später von 22 Eiern. Aus dem ersten Gelege schlüpften 100%, kein Tier zeigte Auffälligkeiten, bei 2-3 Tieren war ein nur leichter Knickschwanz festzustellen. Beim Gelege 2 schlüpften ebenfalls 100%- jedoch wiesen davon ca. die Hälfte leichte, einige einen stärker ausgebildeten Knickschwanz auf, drei Tiere hatten einen teils aufgerollten Knickschwanz der sie stark behinderte.
    Zur Kontrolle und auf Wunsch meiner Tochter wurden die geschädigten Tiere behalten und mit viel Liebe aufgezogen. Bei keinem verstärkte sich das Bild, jedoch waren die Schäden auch irreparabel. Zwei der Tiere mit aufgerolltem schwanz verstarben, weil sie sich mit ihrem Schwanz zwischen Steinen verfingen.
    Wegen der unterschiedlichen Verteilung der gehandicapten Tiere glaube ich jedoch an ein Problem bei der Versorgung des Muttertiers oder unterschiedlicher Bruttemperatur. Beim ersten Gelege sind die Reserven des Muttertiers noch nicht so angegriffen wie bei späteren Gelegen, so daß bei späteren Gelegen eher mit Schwierigkeiten zu rechnen währe, was der Beobachtung entsprechen würde.
    Würde mich interessieren, ob andere ähnliche Beobachtungen gemacht haben. Zumindest ein Indiz, daß die geschilderten Probleme, die offensichtlich auch bei anderen auftreten, eher auf einen Versorgungsengpass der Elterntiere (Muttertier) denn auf Inzuchtprobleme zurückzuführen währen. Eine Kontrolle werde ich in den nächsten Monaten haben, das Weibchen hat nun nach einer längeren Pause erstmalig wieder Eier gelegt. Der Versorungszustand müsste bei diesem Gelege sehr gut gewesen sein, so daß ich wieder mit einer höheren Zahl von makellosen Tieren rechne. Würde mich interessieren, ob andere ähnliche Beobachtungen gemacht haben.
    Gruß Robert
    www.crotaphytus.de

    Kommentar


    • #3
      Re: Blutlinien P. henrylawsoni

      Hallo Robert,

      vielen Dank für Deine ausführliche Schilderung.
      Habe für meinem Sohn vor kurzem auch zwei junge P. henrylawsoni von nicht identischen Elterntiere erworben.
      Ein Jungtier zeigt ein gänzlich phlegmatisches Verhalten und einen unnatürlich gebauten Kopf-Halsbereich (ich schick Dir per mail mal Fotos).
      (Siehe meinem Beitrag mit Beschreibung vom 19.03. "Foto von junger P. henrylawsoni"
      Der Züchter nimmt das Tier zum Glück zurück!
      Möchte aber mittelfristig ein zweites Tier dazu nehmen.
      Nach längerem Studium der Fachliteratur bin ich jedoch der Meinung, dass wir Zwergbartagamen-Halter versuchen sollten, die Erfahrungen offen auszutauschen um dieser Art eine Chance zu geben. Dazu sind sicherlich schriftliche Dokumentationen etlicher Parameter notwendig, die dann später auch vergleichbar sind. Und vielleicht auch der gemeinsame Versuch, möglichst blutsfremde Tiere zu tauschen oder zu erwerben.
      Weiss den jemand, ob in den Anrainer-Staaten oder innerhalb der EU andere Blutlinien existieren?

      Gruß
      Mike

      Kommentar

      Lädt...
      X