Gibt es den Tupinambis merianae auch in klein?

[Morlchen]

Hallo zusammen,

ich habe mir vor ein paar Tagen einen örtlichen Terraristik-Shop angesehen.
Dort gab es unter anderem einen Tupinambis merianae.Ich find die Tiere zwar sehr attraktiv, allerdings kamen sie wegen Ihrer Endgröße bisher nie für eine Haltung in Betracht. Das Tier dort hatte ca. 50-60cm KRL (Korrektur: Gesamtlänge) , im Vergleich etwa die Größe und Masse einer sehr stattlichen Bartagame. Ich hielt es für ein Jungtier, der Verkäufer versichtere mir jedoch, dass es ausgewachsen sei, es handele sich um eine wesentlich kleiner bleibende Unterart? Genauers könne der Chef sagen - dummerweise ist der die nächste Zeit nicht da.

Also Googel hat hierzu garnix ausgespuckt. Gibt es Zwergen-Tejus? Bzw. ein Reptil was dem Schwarz-Weissen Teju ziemlich ähnlich sieht?

Danke
Christina

[Lj-Bü]

50 bis 60cm Kopf-Rumpflaenge? So ne Bartagame wuerd ich gern sehen...

Aber nein, ich denke du meinst Gesamtlaenge, so kleine Tupinambis meriane gibt es meines Wissens nicht...


Gruss

[Morlchen]

Sorry,

natürlich meine ich die Gesamtlänge, nächstes Mal werd ich auch versuchen Gemeintes und Geschriebenes in Einklang zu bringen

Über kleine Tejus habe ich auch nichts finden können. Bleibt nur noch ein recht ähnlich aussehendes Tier. Aber wahrscheinlicher ist wohl, dass es sich um ein Jungtier gehandelt hat.

Gruß
Christina

[Timo Plochowietz]

Gibt schon kleinere Teiden.... Callopistes sp. , Kentropyx sp. u.a. Ob da nun einer der Beschreibung nach passt weiss ich nicht genau, aber ich halte es ehrlich gesagt für wahrscheinlicher das in dem Laden Jungtiere angeboten werden. Wäre ja nicht das erstemal, das man Jungtiere von Großtejus im Zoohandel erstehen kann, um sich dann hinterher zu wundern, wie groß die so werden

viele Grüße
Timo

[Harte]

Gibt schon kleinere Teiden....

Es gibt da eher Teiiden ...

[Lj-Bü]

Allerdings sind diese Teiiden meiner Erfahrung nach kaum mit dem Habitus von Tupinambis meriane zu verwechseln.....

Gruss

[Timo Plochowietz]

Es gibt da eher Teiiden ...

Wenn ich dich nich hätte

Hab dank meine Persönlicher Lektor

@LjBü
Genau das macht mich auch stutzig, gebe aber zu das bei mir zu den Teiiden nur sehr rudimentäre Kenntnisse vorhanden sind

gruß
Timo

[deadly_viper]

hallo,
es gibt den Goldteju (deutsche Bezeichnung variirt), tupinambis teguixin dessen Kopf-Rumpf-Länge bei einem Männchen ca. 345mm bei Weibchen 307mm beträgt. Der Schwanz ist 1,6 -2,1 mal so lang wie der Körper. (im Gegensatz zu merianae: ca. 402 mm KRL und der schwanz ist ca. 2,0-2,2 mal so lang). Das ist der kleinste mir bekannte Teju jedoch der agressivste. Ich selber habe selten so ein agressiveres Tier gesehn. Also wäre davon auf jeden fall für einen Anfänger abzuraten, da die Tiere wirklich nur etwas fürs Auge sind.
Solltest du dir einen Teju halten wollen würde ich dir entweder zu tupinambis merianae oder Tupinambis rufescens raten da dies die am einfachsten zu bekommenden Arten sind (als Nachzuchten) und auch die "zahmsten". Wegen ihrer stattlichen Größe solltest du dir natürlich überlegen ob du so ein Tier auch artgerecht unterbringen kannst. Tupinambis merianae kannst du auch ganzjährig in einem Freilandterrarium unterbringen. Ich stehe dir bei weiteren Fragen zu Verfügung, ich selbst halte einen 1,5 Jahre alten Tupinambis merianae.

VG

[black-eye]

Tupinambis merianae kannst du auch ganzjährig in einem Freilandterrarium unterbringen.

Hallo,

auch wenn ich keine Tejus halte, möchte ich diesen Haltungshinweis doch nicht ganz unkommentiert lassen.

Tupinambis merianae hat ein derart großes Verbreitungsgebiet, dass eine allgemeine Angabe der klimatischen Bedürfnisse für die Terrarienhaltung kaum möglich ist. Wichtig ist im sinne artgerechter ( und individuengerechter ) Haltung vielmehr, möglichst in Erfahrung zu bringen, woher die Tiere stammen ( als WF oder FZ ) bzw. unter welchen Bedingungen sie bisher gehalten oder aufgezogen wurden. Ein Tier aus dem mittleren Brasilien wird hierbei verständlicherweise völlig andere klimatische Bedingungen gewohnt sein, als eines aus dem südlichen Argentinien. Diesen Ansprüchen sollte auch in der Terrarienhaltung Rechnung getragen werden.

Was mich auch zum zweiten Punkt bringt: Pauschal lässt sich wohl kaum behaupten, dass die Tiere ( ganzjährig ) in einem Freilandterrarium untergebracht werden können. Sollte die ganzjährige Haltung im Freiland möglich sein, möchte ich einmal davon ausgehen, dass in unseren Breiten weit mehr dazu notwendig ist, als ein einfaches Gehege - eventuell mit Wärmespot - im Garten. Selbst Tieren aus den raueren Klimazonen mit kalten oder gar frostigen Nächten dürften unsere kühlen Jahreszeiten deutlich zu nass und kalt sein .... und zu lang ( Oktober bis März ?! ). Eine ganzjährige Freilandhaltung kann ich mir ehrlich gesagt allenfalls vorstellen, wenn ein beheiztes und frotfreies Gewächshaus oder Frühbeet zur Verfügung steht, ähnlich wie es viele Halter europäischer Landschildkröten anlegen.

Grüße

Dennis

[Morlchen]

Sorry, hab garnicht gesehen, dass hier zwischenzeitlich noch weiter diskutiert wurde.
Habt dank für eure Ausführungen. Also im "Original" ist mir Tupinambis merianae im Moment einfach eine Nummer zu groß, um ihn artgerecht unterzubringen, auch wenn das Tier zu 2/3 aus Schwanz besteht.
Erreichen die Tiere Nachzuchttiere im Durchschnitt überhaupt die Literaturangaben? Mir ist schon öfter bei Waranen aufgefallen, dass die tatsächlichen Größen von Tieren die zum Verkauf stehen doch teilweise erheblich von den Literaturangaben abweichen.
Wie lange braucht T. merianae um seine Endgröße zu präsentieren? Ich bin heute beim, rumstöbern über eine Anzeige gestolpert, in der zwei Jährlinge mit je ca. 50cm Gesamtlänge angeboten wurden. Dies erscheint mir bei der zu erwartenden Endgröße doch ein wenig sehr mickrig.

Gruß
Christina

[Ingo]

Die meisten dürften auch hierzulande aus der Farm von Bert Langerwerf stammen und daher ähnliches genetisches Potential haben, was die Endgröße angeht. Zu Erwartungen betreffs dieser unten mehr....
Somit werden die hier angebotenen Exemplare aber auch von Tieren abstammen, die kalt im Freien überwintert werden (unter Schnee). Nun sind Frühling und Herbst aber auch in Alabama aber trockener und sonnenreicher als bei uns-da muss man dann anpassen. Aber ein heizbares (!) Gewächshaus oder auch großes(!) Frühbeet mit Anschluss an ein Freigehege würde ich hierzulande durchaus für eine brauchbare Ganzjahresunterkunft halten. Habe selber schon mit dem Gedanken gespielt, aber Platzprobleme (Reihenhausgarten). Und bevor ich Tejus auf für sie engem Raum halte, bringe ich lieber meine Perleidechsen auf für ihre Verhältnisse eher großzügigem Raum im Freien unter.
Ich sage das nicht nur so dahin, da liegt eine Absicht dahinter: Wer Tejus mag, dem Großtejus aber zu riesig sind, für den sind evtl Perleidechsen eine interessante Alternative. Zumindest das Nachdenken darüber lohnt.
Apropos riesig:
In den USA habe ich ein fünfjähriges Tier gesehen, das ca 135 cm lang war. Das klingt groß, aber bei so viel Schwanz nicht riesig und täuscht darüber hinweg, dass das Tier in der Tat riesig war.
Wohl ein wenig überfüttert, aber beeindruckend und sicher schwerer als mancher Dackel.
Auch 100 cm lange Exemplare sind eindeutig sehr große Echsen und nicht zu vergleichen mit sagen wir mal gleich langen Iguana iguana.

Gruß

Ingo.

[taucher1976]

Also mein grosser ist doch nur 142cm....und echt schwer...
kannst ja mal auf meiner Homepage schauen wie das dann aussieht...


ich finde die Tiere einfach super...

[Gabrijel]

Hallo zusammen,
Wollte mal auch was dazu sagen. Also ich halte selbst Tupinambis merianae seit Jahren und beschäfige mich auch sehr viel mit der Art Tupinambis, von daher kann ich erst mal sagen das es keine sogenannten Zwerg- Tejus gibt! Das war mit Sicherheit ein Jungtier! Beim Alterungsprozess ist es in der Regel so das die Tejus mit ca. Zwei Jahren Geschlechtsreif werden und ab ungefähr Vier Jahren Ihre "Endgrösse" erreicht haben! Zur Freilandhaltung auch noch was, da muss ich black-eye recht geben das die Temperaturen bei uns absolut nicht geeignet sind für eine Freilandhaltung ohne zusätzliche Wärmmittel! Jedoch finde ich die Überwinterungszeit von 6Monaten volkommen in Ordnung, meine haben aber ihren ersten Winterschlaf auch nur Vier Monate lang gemacht und erst danach wurden es 6! In der Natur sind es ja auch 6 Monate in der Regel!

Gruss
Gabrijel