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Ueberwinterung Freilandterrarium Lacerta viridis

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  • Ueberwinterung Freilandterrarium Lacerta viridis

    hallo zusammen

    Eine Frage...

    Ueberwinterung im Freilandterrarium...

    Ist dies auf diese Weise machbar:

    Terrarium(100x80x80): wird ein Haufen Erde aufgeschüttet mit Steinen...darüber Tannenäste zum abschluss...Höhe ca 40 cm...Durchmesser 40cm...

    reicht das aus..oder sollte ich noch einen Frostwächter installieren?

    oder zu risikoreich..und Tiere im keller ueberwintern...temp aber zu hoch..

    danke

    lg
    marc

  • #2
    Hallo Marc,
    das reicht nicht.
    Du solltest 80cm - 1m in die tiefe gehen. Möglich z.B. mit Kanalrohren (40-60cm Durchmesser) und das dann so auffüllen, daß immer wieder Hohlräume entstehen. Wichtig ist auch, daß eventuelles Regenwasser abfliesen kann.
    Ich habe in meinen Temperaturfühler und daher weiß ich, daß im Winter 2011/12 die Temperatur in 90cm tiefe nur noch 1,6°C waren. Für etliche Tiere war das viel zu kalt und führte zu Verlusten.
    Allerdings kommt es auch vor, daß die Überwinterung im Kühlschrank mißlingt.
    Angehängte Dateien
    Mit fränkischem Gruß

    Dieter

    DNZ 12/56
    Halte europäische Eidechsen

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    • #3
      Da kann ich Dragonmaster nur recht geben. Zwar überwintern unsere heimischen Lacertiden oft in erstaunlich geringer tiefer, aber man sollte ihnen die Möglichkeit geben sich bei zunehmender Kälte tiefer zu vergraben. So habe ich bei Gartenarbeiten im Dezember letzten Jahres 2 Zauneidechsenweibchen ausgegraben, die ihre Winterruhe lediglich in ca. 10 cm Tiefe hielten. Scheinbar scheinen die Tiere ein Gespür dafür zu haben wie kalt der Winter wird. Wichtig ist auch die Art des Substrates. Sand z.B. isoliert um ein Vielfaches besser, als z.B. Erde. Also würde ich den Tiere schon mindest. 75 cm tiefe Verstecke anbieten. Die angesprochenen Kanalrohre eignen sich sehr gut . Mach am Besten einen Sandhügel der gut 75 cm in die Tiefe geht und verlege entsprechende Rohre. Wichtig ist die Eingänge gut zu verschließen, damit die Kälte nicht hineinkriecht. Alternativ ist die Kühlschranküberwinterung natürlich auch nicht schlecht, gerade wenn man vielleicht nur ein Pärchen hat. Es ist doch mit weniger Risiko verbunden, obwohl natürlich auch das schief gehen kann.

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      • #4
        Zitat von Steve Hahnemann Beitrag anzeigen
        2 Zauneidechsenweibchen ausgegraben, die ihre Winterruhe lediglich in ca. 10 cm Tiefe hielten. Scheinbar scheinen die Tiere ein Gespür dafür zu haben wie kalt der Winter wird.
        Das bezweifle ich, viele Tiere sterben im Winter, weil sie eben nicht das richtige ''Versteck''
        gefunden haben.
        Und ich kann mir auch nicht vorstellen, das eine Zauneidechse sich so tief eingräbt.
        Kann das vielleicht jemand belegen ?

        Frank

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        • #5
          Hallo Frank,
          hallo Steve,
          10cm Überwinterungstiefe für L. agilis halte ich auch für sehr extrem.
          Von Zootoca vivipara sind diese Tiefen ja bekannt, aber für L. agilis habe ich noch nie davon gehört.
          Wenn die Tiere (hier L. agilis) spüren sollten was für ein Winter kommt, würden sie sich nicht Ende September verkriechen, wenn bis Dezember bei uns nur 3 Nächte unter 0°C waren.
          Mit fränkischem Gruß

          Dieter

          DNZ 12/56
          Halte europäische Eidechsen

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          • #6
            Hallo,

            ja 10 cm sind tatsächlich relativ tief, jedoch soooo ungewöhnlich auch wieder nicht. Meine agilis legen im Laufe des Jahres verschiedene Gänge an, wovon die meisten ca. 4-6cm unter der Erdoberfläche verlaufen,die tiefsten jedoch ca. 8-11 cm . Natürlich sterben sehr viele durch die falsche Versteckwahl. Die Tiere bewegen sich bei entsprechender Temperatur aber auch durchaus während der Winterruhe tiefer oder höher in den Gängen. Mit dem "spüren" des Winters meine ich vielmehr, dass die Tiere merken, ob es demnächst wärmer oder kälter wird, sprich Luftdruckveränderung und sich entsprechend positionieren. Ganz besonders deutlich wird das bei der muralis. Die überwintere ich im Keller dunkel bei 4 °C. Wenn ein Hochdruckgebiet im Anmarsch ist, werden die Tiere deutlich aktiver. Ähnliches hat, soweit ich mich erinnere Ina Blanke für die Zauneidechse beschrieben, dass auch diese sich in ihren Winterquartieren (z.B. Nagerbauten)wenn die Möglichkeit besteht, bei stärkeren Frosteinbrüchen in größere Tiefen zurückziehen.

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            • #7
              Hallo Steve,
              die "Groß-Lacerten" verhalten sich bei der Winterruhe aber schon ganz anders als Podarcis & Co.
              Muralis sind auch selbst im Außenterrarium zu sehen, wenn nachts etwas Schnee fällt und die Sonne tagsüber scheint, auch bei niedrigen Außentemperaturen. Die wandern natürlich nicht im Becken umher, sonder liegen in einer Spalte, in die die Sonne reinscheint.
              L. agilis und auch die anderen "Groß-Lacerten" sind normalerweise von Mitte September bis Ende März nicht zu sehen.
              Um aber nochmal auf die Frage von Marc zurück zukommen, würde ich ihnen auf jeden Fall einen solchen Bunker anbieten.
              Mit fränkischem Gruß

              Dieter

              DNZ 12/56
              Halte europäische Eidechsen

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              • #8
                Hallo,
                Ich habe nicht gesagt ,dass agilis oder viridis Winteraktivität außerhalb ihres Versteckes zeigen , sondern lediglich dass sie sich bei größerer Kälte tiefer zurück ziehen. Da haben wir uns nur falsch verstanden. ;-). Ansonsten würde ich auch dringend einen Bunker wie Hr. Kreutz vorschlägt empfehlen oder eben Kühlschrank.
                Zuletzt geändert von Steve Hahnemann; 16.06.2014, 09:47.

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                • #9
                  Der Bunker aus 200er Kanalrohr, senkrecht, mit Rinde, Styroporbrocken, Zweigen und Laub gefüllt, 80cm tief, wurde bei mir von L agilis schlecht angenommen.
                  Die Tiere haben sich lieber anderweitig eingegraben.
                  Ein L. agilis-Männchen hat den Winter 2012/13 in 10cm Tiefe im Sand eingewühlt schadlos überstanden. Da es keine weiteren Frostschutzmaßnahmen gab, fand ich das ziemlich erstaunlich.
                  Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß die einmal eingewinterten Eidechsen in der Lage sein sollten, bei sinkenden Temperaturen in tiefere Schichten auszuweichen. Wenigstens nicht, wenn sie dazu graben müßten.

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                  • #10
                    Zitat von Robert Hausdorf Beitrag anzeigen
                    Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß die einmal eingewinterten Eidechsen in der Lage sein sollten, bei sinkenden Temperaturen in tiefere Schichten auszuweichen. Wenigstens nicht, wenn sie dazu graben müßten.
                    Kann ich auch nicht.

                    Gibt es dafür Belege und wie soll das gehen ? Ein Reptil soll also dann wenn es
                    besonders kalt ist noch in der Lage sein sich in tiefere Erdschichten einzugraben ?

                    Frank

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                    • #11
                      Hi Robert,

                      tun sie , allerdings dann wenn sie in Gängen überwintern und sich nicht "nur" eingegraben. Obwohl ich mich dunkel erinnern kann , dass laut Fr. Blanke auch Grabaktivitäten vorkommen sollen.Im Winterquartier wird es an warmen Tagen auch wärmer, was Aktivität fördert. Zauneidechsen sind bei 8°C ja doch noch relativ beweglich. Noch einmal was grundsätzliches zur Überwinterung mitteleuropäischer Lacertiden. Für Lacerta agilis habe ich auch keine Bunker, sondern lediglich einen leicht bewachsenen Sandhügel der 30 cm in den Boden reicht. Auch 2012/13 hat das gereicht. Keine Verluste bei den adulten Tieren. Ich kann nur nochmals auf die isolierende Wirkung von Sand aufmerksam machen, dieser friert nur sehr schwer durch. Auch bei dem kalten Winter 2012/13 gab es in unserer Region keinen erkennbaren Rückgang der adulten Zauneidechsen,jedoch bei den juvenilen. Auch 2 viridis von mir haben außerhalb des Bunkers im Sand überwintert und sind nicht zu Schaden gekommen. Ich habe dieses Jahr 2 agilis im Terrarium mit 30 cm Sandbefüllung erfolgreich überwintert. Dort konnte ich auch sehen wie sich das Männchen als es kälter wurde auch tatsächlich sehr langsam aber sicher in tiefere Schichten grub. Auch bei den Frosttagen war die Temperatur bereits 2cm unter der Oberfläche konstant. Ich denke in günstigen Regionen kann man auf Bunker für viridis und agilis verzichten,wenn eine entsprechend große, gut strukturierte Freianlage zur Verfügung steht. Außerdem sterben Zauneidechsen nicht gleich beim ersten leichten Frost. Durch Einlagerung von Glukose haben sie ein natürliches Frostschutzmittel, der bewirkt das agilis, auch bei - 2 °C über 12h keinen Schaden nehmen. Noch härter ist Podarcis muralis , die halten sogar bis unter - 4°C aus über einen Zeitraum von 12 h (lt. Schulte et al).
                      Ach Robert das nigriventris Weibchen von dir hat sein erstes Gelege gelegt.
                      Zuletzt geändert von Steve Hahnemann; 17.06.2014, 15:23.

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                      • #12
                        Hallo Steve, meinen Glückwunsch, bei denen gibts wenigstens keine großen Probleme mit der "künstlichen" Überwinterung.

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                        • #13
                          Wohl wahr :-) . Schon erstaunlich das die Dresdner nigriventris so gut mit unseren langen und kalten Wintern zurecht kommen. So hat man im Winter wenigstens was zu beobachten, wenn agilis und co ruhen. Hab heute meinen juvenilen Podarcis Ameisenpuppen gegeben, die haben sich wie hungrige Löwen darüber her gemacht.

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                          • #14
                            nochmals eure meinung

                            hallo zusammen

                            Das Terrarium steht auf einem Balkon..wind geschützt...sonnige seite...ich stelle mir vor ein frostschutzkabel mit einem Thermostat zu installieren..für eine konstante bodensubstrat Temperatur von 3 - 5 C. Im schlimmsten Fall koennte ich immernoch infrarot waermestrahler installieren. aber ich denk^, dass damit eine gute ueberwinterung auf dem Balkon möglich ist. Das Terrarium ist 100cmx80cmx80cm...unter die lacerta viridis koennen bis 40 cm gaenge..mit gaenge und hohlraeume..

                            was denkt ihr?

                            gruesse
                            Marc

                            PS: unsere winter in basel sind zwischen -12 -
                            bis eher milde 15 c...unter minus 5 eher selten

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                            • #15
                              Hallo,
                              nicht nur an die Kälte denken. Ein Terrarium auf einem Südbalkon kann bei Sonnenschein auch im Winter deutliche Plusgrade erreichen, was die Winterruhe der Tiere empfindlich stören könnte.
                              Sonnige Grüße

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