Re: Re: wer hat was über die flugdrachen (draco)???
Hallo Hemidactylus
Das wäre eine von vielen Möglichkeiten, dass die Tiere bei zu trockener Luft dehydrieren.
Meine Erfahrung mit Wildfängen ist jedoch noch etwas anders. Diese Tiere werden oft von Einheimischen gefangen, die sie erst mal sammeln. In Säcken oder provisorischen Käfigen werden diese Tiere (nicht nur Draco) gehalten, bis genügend beieinander sind, dass es sich lohnt, zu einer Station zu fahren und die Tiere für ein paar Cent dort abzugeben. Manchmal haben diese Stationen auch angestellte Fänger für Reptilien, was aber eher selten ist. In der "Fangstation" werden die Tiere wieder unter schlechten Bedingungen gehalten, bis genügend für einen Export zusammen sind. Oft werden sie die gesamte Zeit über nicht einmal gefüttert oder genügend getränkt. Wenn es dann noch dazu um sensible Tierarten geht, haben diese sehr schlechte Karten, weil a) die Reviergrenzen weit unterschritten werden, also ist der Konkurenzdruck schon mal viel zu gross und b) durch den Futter- und Wassermangel eine noch stärkere Konkurenz unter den Tieren entsteht. Auch Reptilien reagieren mit dem vegetativen Nervensystem und so bekommen sie durch diese Bedingungen Darmprobleme, was wiederum Darmparasiten Tür und Tor öffnet. Deshalb haben Wildfänge meiner Erfahrung nach eine extrem hohe Belastung an Darmparasiten. Manche dieser Parasiten sind nur für wirkliche Spezialisten feststellbar, weil sie z. B. ausserhalb des Reptils zu kurzlebig sind oder bei der entsprechenden Reptilienart gar nicht bekannt ist, was nun wirklich zu ihrer normalen Darmflora gehört oder pathogen ist. Oft wird dann einfach drauf los mit Metronidazol gegen Einzeller behandelt, was die Darmflora der Tiere vollends riuniert. Ich habe bisher nur sehr wenige Tierärzte erlebt, die nach einer solchen Kur bei den Reptilien die Darmflora wieder aufbauen. Das führt dazu, dass die Tiere das aufgenommene Futter schlecht verwerten und sich dadurch Mangelzustände aller Art einstellen. Meines Erachtens ist das der Hauptgrund, warum solche Tiere so frühzeitig sterben. Ein weiterer Grund dürften unerkannte und folgedessen unbehandelte Darmparasiten sein, die letztendlich zu den gleichen Problemen führen und die Tiere regelrecht ausmergeln. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, in erster Linie auf stressfreie Unterbringung und die Darmflora solcher Tiere zu achten. Das hat mich ein gutes Stück weiter gebracht.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich dann auch noch, dass vielleicht Draco tatsächlich starke Futterspezialisten sind und noch keiner so recht weiss, wovon sie sich in freier Natur wirklich ernähren. Vielleicht benötigen sie auch den Wechsel an Futterinsekten, wie es der Jahreslauf meist mit sich bringt.
Das nur mal als kleine Anmerkung am Rande
Schöne Grüsse
Eva
Hemidactylus schrieb:
@all
Könnte es sein, das die Gattung Draco Feuchtigkeit durch die Haut aufnimmt?
Ist evtl. Dehydration die Ursache für das vorzeitige ableben?
@all
Könnte es sein, das die Gattung Draco Feuchtigkeit durch die Haut aufnimmt?
Ist evtl. Dehydration die Ursache für das vorzeitige ableben?
Das wäre eine von vielen Möglichkeiten, dass die Tiere bei zu trockener Luft dehydrieren.
Meine Erfahrung mit Wildfängen ist jedoch noch etwas anders. Diese Tiere werden oft von Einheimischen gefangen, die sie erst mal sammeln. In Säcken oder provisorischen Käfigen werden diese Tiere (nicht nur Draco) gehalten, bis genügend beieinander sind, dass es sich lohnt, zu einer Station zu fahren und die Tiere für ein paar Cent dort abzugeben. Manchmal haben diese Stationen auch angestellte Fänger für Reptilien, was aber eher selten ist. In der "Fangstation" werden die Tiere wieder unter schlechten Bedingungen gehalten, bis genügend für einen Export zusammen sind. Oft werden sie die gesamte Zeit über nicht einmal gefüttert oder genügend getränkt. Wenn es dann noch dazu um sensible Tierarten geht, haben diese sehr schlechte Karten, weil a) die Reviergrenzen weit unterschritten werden, also ist der Konkurenzdruck schon mal viel zu gross und b) durch den Futter- und Wassermangel eine noch stärkere Konkurenz unter den Tieren entsteht. Auch Reptilien reagieren mit dem vegetativen Nervensystem und so bekommen sie durch diese Bedingungen Darmprobleme, was wiederum Darmparasiten Tür und Tor öffnet. Deshalb haben Wildfänge meiner Erfahrung nach eine extrem hohe Belastung an Darmparasiten. Manche dieser Parasiten sind nur für wirkliche Spezialisten feststellbar, weil sie z. B. ausserhalb des Reptils zu kurzlebig sind oder bei der entsprechenden Reptilienart gar nicht bekannt ist, was nun wirklich zu ihrer normalen Darmflora gehört oder pathogen ist. Oft wird dann einfach drauf los mit Metronidazol gegen Einzeller behandelt, was die Darmflora der Tiere vollends riuniert. Ich habe bisher nur sehr wenige Tierärzte erlebt, die nach einer solchen Kur bei den Reptilien die Darmflora wieder aufbauen. Das führt dazu, dass die Tiere das aufgenommene Futter schlecht verwerten und sich dadurch Mangelzustände aller Art einstellen. Meines Erachtens ist das der Hauptgrund, warum solche Tiere so frühzeitig sterben. Ein weiterer Grund dürften unerkannte und folgedessen unbehandelte Darmparasiten sein, die letztendlich zu den gleichen Problemen führen und die Tiere regelrecht ausmergeln. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, in erster Linie auf stressfreie Unterbringung und die Darmflora solcher Tiere zu achten. Das hat mich ein gutes Stück weiter gebracht.
Eine andere Möglichkeit wäre natürlich dann auch noch, dass vielleicht Draco tatsächlich starke Futterspezialisten sind und noch keiner so recht weiss, wovon sie sich in freier Natur wirklich ernähren. Vielleicht benötigen sie auch den Wechsel an Futterinsekten, wie es der Jahreslauf meist mit sich bringt.
Das nur mal als kleine Anmerkung am Rande
Schöne Grüsse
Eva
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