Nachttemperaturen im Hochsommer

[ulschro]

Hallo,
ich bin ganz neu hier und wollte mir ein Terrarium einrichten.
Seit geraumer Zeit sammle ich Informationen, was wichtig ist und was beachtet werden muss. Bis jetzt bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine kleine bis mittelgroße Art von Stachel- bzw. Maskenleguan (z.B. Malachit-Stachelleguan oder bunter Maskenleguan) geeignet wäre und mir auch gefällt.
Nun tauchte die Frage auf, wie bekomme ich die Nachttemperaruren von ca. 20 Grad Celsius im Hochsommer hin, wenn es z.B. 35 Grad warm ist? Mit Befeuchtung bekommt man einen leichten Kühleffekt, aber reicht das auch? Es wäre ganz toll, wenn mir jemand weiter helfen könnte.

Vielen Dank schon mal im vorraus.

[fdreher]

Moin ,
mal ganz auf die Schnelle :
einfach Beleuchtung und Heizung Nachts aus und schon sinkt die Temperatur .
Was meinst Du mit Kühleffekt durch Beleuchtung ??
Frank

[Voschai]

Hallo,
ich bin kein Experte, was diese Tiere angeht, aber ich glaub, der Malachit-Stacheleguan mags sogar noch kühler nachts (so 15-18°C).

Wenn Du einen Raum, bzw. auch nur ein Terrarium dauerhaft und zuverlässig kühlen willst, brauchst Du vermutlich eine Klimaanlage. Ansonsten kann man natürlich während einer Hitzeperiode versuchen, die Temperatur im Raum durch geschicktes Lüften (nicht, wenn es heiss ist), Abdunkeln (am besten von aussen) und Abschalten von elektrischen Verbrauchern einigermassen erträglich zu halten.
Wenn das Problem nur wenige Nächte im Jahr auftritt (in gewissen Grenzen, versteht sich), werden die Tiere das vermutlich tolerieren ohne Schaden zu nehmen. Sollte eine stark erhöhte Nachttemperatur in dem Raum im Sommer aber die Regel sein, gibt es drei Möglichkeiten: Klimaanlage, anderen Raum suchen oder andere Tiere halten.

Gruß,
Volker

[stadtarchitekt]

..oder die Tiere im Sommer im Freien (Garten/Balkon etc.) halten.

[ulschro]

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten.

Moin ,
mal ganz auf die Schnelle :
einfach Beleuchtung und Heizung Nachts aus und schon sinkt die Temperatur .
Was meinst Du mit Kühleffekt durch Beleuchtung ??
Frank

Ich meinte, dass man durch feuchte Luft die Temperaturen etwas nach unten bekommt. Beide Arten brauchen ja so um die 70 bis 80 % Luftfeuchtigkeit.

Da ich ja keine Eile habe und die Anschaffung sowieso erst für das Jahresende geplant ist, werde ich das mal diesen Sommer ausprobieren. Wir haben auch ein Zimmer mit Nordwest Ausrichtung, Da sollte die Sonne nicht so viel reinscheinen. Mal sehen, ob ich ein min/max. Thermometer auftreiben kann.

Wenn noch jemand Tipps hat, auch was die Haltung einer besser geeignten Art anbelangt, bin ich für alles dankbar.

Beste Grüße,
Ulf

[Robert Schumacher]

Hallo,
...bis jetzt bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine kleine bis mittelgroße Art von Stachel- bzw. Maskenleguan (z.B. Malachit-Stachelleguan oder bunter Maskenleguan) geeignet wäre und mir auch gefällt...

Hallo Ulschro (Ulrich?)
bis jetzt hat offenbar noch keiner darauf hingewiesen, dass Malachit-Stachelleguane und bunter Maskenleguan grundsätzlich verschiedene Ansprüche haben. Beide kommen ungefähr vom gleichen Breitengrad, aber leben in völlig unterschiedlichen Biotopen und leben auch verschieden. Und darin liegt auch die Lösung deines Problem, der hochgebirgsbewohnende Malachit-Stachelleguan lebt z.B. in Costa Rica auf Bäumen und oft auf Kräuter- und Epiphyten- bewachsenem Fels in Höhen wo es nachts sehr kühl wird und an einem Ort, wo es Nachts eine starke Taubildung gibt. Daher die besonders schwer nachzustellenden Ansprüche. Bei dieser Art wäre eine Haltung auf einem mäßig beschatteten / besonnten Balkon im Sommer in Betracht zu ziehen.
Natürlich sind die Tiere Nachts auch versteckt, wodurch sich das Gesagte aber auch wieder relativiert.

Wer dies nicht wünscht hat mit dem bunten Maskenleguan eine gute Alternative, der Maskenleguan stammt aus tieferen Lagen der Karibik und hat daher völlig abweichende Ansprüche. Diese Tiere graben sich in lockerem Schotter gern ein, graben aber auch Gänge die, wenn sie nicht auf nachsackendem Boden leben müssen, für einen Bau und eine geschützte Übernachtung geeignet sind. In diesen wird Nachts auch eine höhere Temperatur gehalten, am Tag schützt sie gegen Überhitzung.
Sonstige heisse Tageszeiten werden im Schatten von Büschen verbracht.
Das ist der Ansatz zu deiner Frage. Der Maskenleguan lebt in felsigen Gebieten mit schützendem Buschwerk, teils im Meeresnähe. Hier fällt die Temperatur nie so weit ab wie im Hochland von Costa Rica. Suche dir einfach die Art aus, deren Ansprüche du einfacher erfüllen kannst. Selbstverständlich ist die Haltung von Maskenleguane eine andere und sicherlich auch Energieintensiver.
Ich empfehle die wissenschaftlichen Namen Sceloporus malachiticus und Leiocephalus personatus zu benutzen, unter den deutschen Namen wird oftmals alles angeboten und verkauft was ähnlich aussieht und auch vier Beine hat.
Thema Verdunstungskühle, klar das funktioniert. Durch Verdunstung von Flüssigkeiten kühlt sich deren Umgebung ab.
Wünsche noch einen schönen Abend
RS

oh, Ulf.... da stehts ja

[stock]

Normalerweise reicht es bei Leiocephalus personatus abends die Beleuchtung auszuschalten und zu sprühen, um die gewünschte Nachttemperatur zu bekommen. Wichtig ist natürlich, daß das Terrarium in einem Raum steht, der sich ebenfalls abends abkühlt, sei es durch Lüftung, Klimanlage oder von selber.

[ulschro]

Hallo Robert, hallo Stock,

tut mir leid, dass ich mich nach euren Beiträgen nicht mehr gemeldet habe. Ich hatte gedacht, dass niemand mehr antwortet und habe nicht mehr auf die Seite geschaut.
Ich habe mir zwischenzeitlich (seit 6 Monaten) ein Leiocephalus personatus Pärchen angeschafft, die sich sehr wohl fühlen. Bin gerade dabei die Beleuchtungsdauer langsam zu reduzieren und so die Ruhephase einzuleiten.
Sie haben sich auch schon erfolgreich vermehrt. Ich habe 3 Jungtiere. Halten die eigentlich auch schon eine Winterruhe? Diese Frage würde auch noch als neuen Beitrag verfassen wollen.

[stock]

Ja, sie halten auch Winterruhe; eigentlich nennt man dies bei diesen Tieren ein herabgesetzte oder verminderte Aktivitätszeit. Diese wird wie bei den Elterntiere langsam eingeführt. Kälter als Zimmertemperatur 18-20 Grad sollte sie auf keinen Fall sein. Gesamtdauer zwischen 2-3 Monaten.