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Halsbandleguane und Kleinkinder

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  • Halsbandleguane und Kleinkinder

    Hallo Zusammen,

    ich habe eine Tochter, die 17 Monate alt ist, und sie liebt unsere Halsbandleguane. Seitdem aus Versehen vor ein paar Tagen ein Leguan aus dem Terrarium gehüpft ist, möchte sie immer wieder das Terrarium öffnen. Wir haben allerdings Angst vor möglichen Infektionen und nun wollte ich fragen, in wie weit ich meine Tochter bei den täglichen Aufgaben mit einbinden kann oder ob das Terrarium absolut tabu sein sollte, was ich persönlich sehr schade fände. Wären häufige Kotproben ggf. eine Lösung?

    Ich würde mich riesig über Tipps von euch freuen!!!

    Viele liebe Grüße,
    Christiane

  • #2
    Hallo,

    meine Tochter ist jetzt etwas über 2,5 J. Sie darf meine Geckos und Kaulquappen füttern. Sie gibt dem Taggecko immer mit der Hand die Mehrwürmer. Und auch die Terrarien sprühen darf Sie. Als Sie motorisch dazu in der Lage war und auch (halbwegs) verstanden hat was man ihr sagte, durfte sie mit machen. Man muss da eher schauen das die Kleinen nicht zu übereifrig werden. Tabu ist da denke ich absolut nicht angesagt. Nur alleine darf sie logischerweise nicht an die Terrarien. Sofern deine einfach an das Terrarium kommt, falls es im Wohnzimmer steht und nah am Boden, solltest du es auf jeden Fall sichern, damit sie es nicht einfach öffnen kann und ein Leguan abhaut oder sie das Terrarium als Sandkasten missbraucht.
    Meine Tiere lassen sich eh nicht anfassen. Daher kommt meine Kleine nicht großartig in direkten Kontakt. Bei eventuel relativ zahmen Halsbandleguanen würde ich aufpassen das diese nicht mit ihren Krallen vielleicht etwas anstellen. Hast du bestimmt schon mitgekriegt wie schlimm auch der kleinste Kratzer sein kann. Wegen der Hygiene muss sich denke ich jeder selbst einen Kopf machen. Ich renne mit meiner zumindest nicht sofort panisch ans Waschbecken, sobald sie irgend etwas angefasst hat. Ich habe und hatte bei meinen Tieren aber auch noch nie Probleme mit irgendeiner Art von Infektionskrankheiten oder Parasiten die eventuel auf den Menschen hätten übergehen können. Ich denke es ist selbsverständlich dass die Kleinen Kiddis die Finger von Tieren in Quarantäne oder Behandlung lassen sollten. Und wenn deine Tiere gesund und Nz sind und nichts Neues von Außen rein kommt, macht es denke ich wenig Sinn ständig Kotproben einzuschicken. Wenn man sich in der Sache unsicher ist würde ich einmal jährlich testen lassen.

    mfg
    Peter

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    • #3
      Hallo,
      meine beiden Kinder sind beide mit Halsbandleguanen und anderen Tieren, z.B. unseren Katzen, groß geworden und ich selbst habe als Kleinkind in einer benachbarten Gärtnerei oft mit Keimen äh... mit Erde und Sand gespielt. Manchmal ging es mit meinen Eltern auch mal zu Schulzes in die Lüneburger Heide, wo Hunde, Schweine, Hühner und ähnliche Tiere auch frei von Stallungen lebten (ist lange her...), und als Kind hatte man zu all diesen und auch zu ihren Hinterlassenschaften engen Kontakt.
      Eine Infektion habe ich mir auch später nicht zugezogen, als ich (das ging früher noch) Frösche, Kröten, Molche, Eidechsen und auch eine Ringelnatter mit Nachhause gebracht habe. Selbst bei dem engen Kontakt mit meiner als Kind gehaltenen Landschildkröte und den später gehaltenen Wasserschildkröten bin ich, allen Unkenrufen die heute zu hören sind zum Trotz, gesund geblieben.

      Doch, Würmer hatte ich mal. Jedoch offenbar durch unseren Nachbarshund.

      Trotzdem bin ich der Meinung, dass kleine Kinder, insbesondere im Alter deiner Tochter, nicht unbeaufsichtigt an den Terrarien, an den Einrichtungsgegenständen und vor allem nichts an den Tieren zu suchen haben.
      Wohlbemerkt unbeaufsichtigt...
      Ich bin aber eher der Meinung, dass dies aus Tierschutzgründen zu unterlassen ist. Es handelt sich bei unseren empfindlichen Tieren nicht um Spielzeug und auch wenn speziell Halsbandleguane nicht unbedingt scheu und ängstlich sind, so sind sie nicht für ungeschickte Bewegungen unserer Kinder gebaut und können bei einem Handling sehr schnell zu Schaden kommen. Beispielsweise durch das Einklemmen des Körpers oder von einzelnen Gliedmaßen, auch dem Schwanz, einem Absturz aus dem offenen Terrarium oder von der Hand herunter oder andere Dinge. Auch durch ein Erschrecken des Kindes oder des Tieres und daraus resultierende heftige Bewegungen, die durch Unachtsamkeit schnell passieren können und dann mitunter fatale Folgen, eher weniger für das Kind, aber schnell für die Tiere haben.

      Ich glaube aber, du sprichst eher von Problemen hygienischer Art für dein Kind.
      Wenn Du das obige beherzigst, kommt dein Kind auch nicht so intensiv mit den Tieren in Kontakt. Ich persönlich halte einen Kontakt mit den meisten harmlosen Reptilien und dazu zähle ich auch Halsbandleguane für mindestens so gefährlich, wie den Kontakt mit großen und kleinen Familienhunden. Oder gar mit Kanarienvögeln / Wellensittichen (Milben? Vogelgrippe? Salmonellen?) oder dem Streichelkontakt mit Hamstern.
      Gerade von letzteren können einige größere Gefahren aufbeschworen werden, denken wir an Infektionen durch Bisse, oder insbesondere bei Hamstern und Kaninchen, durch immer wieder auftretende und weit verbreitete Hautpilze oder insgesamt an deren Eigenschaft als Allergieauslöser.

      Aus dieser Sicht sind Reptilien im Allgemeinen viel harmloser.

      Was eigentlich nicht nötig sein sollte zu erwähnen sind solche grundlegenden Dinge wie z.B. die, dass Trinkbehälter mit Restwasser oder andere Terrrarieneinrichtung von kleinen Kindern fernzuhalten sind, dass diese nicht angeleckt oder in den Mund genommen werden dürfen. Aber das ist wohl jedem normal denkenden Menschen klar und gilt sicherlich auch bei "normaleren" Tieren und deren Zubehör, wie den Futter- und Trinknäpfen von Hund und Katze oder einem Katzenklo.
      Übrigens, eine Kotprobe macht unsere Tiere nicht gesunder und Bakterien die unsere Tiere krank machen sind oft unbedeutend für uns. Das gilt aber auch umgekehrt.
      Bei allen Kontakten, auch solchen unter Beaufsichtigung empfehle ich nach der Berührung die Hände mit Seife zu waschen. Das ist ja auch in anderen Lebensbereichen erstes Mittel der Wahl zum Thema Hygiene und reicht im Allgemeinen beim Umgang mit Reptilien und Amphibien vollständig aus.

      Besten Gruß...
      Zuletzt geändert von Robert Schumacher; 20.04.2017, 14:30.
      www.crotaphytus.de

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      • #4
        Noch ein Nachtrag, meine Tochter, heute Biologin (M.Sc.), mag es mir verzeihen.



        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Yvonne Schumacher Halsi-3.jpg Ansichten: 1 Größe: 69,9 KB ID: 1222422
        Zuletzt geändert von Robert Schumacher; 20.04.2017, 14:09.
        www.crotaphytus.de

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        • #5
          Auch ich bin mit allmöglichen "Viechern" gegen allen heutigen Hygienevorschriften groß (erwachsen) geworden. Dies gilt auch für meine Nichten, die später mit meinen Mitbewohnern konfrontiert wurden. Wenn, wie Robert es schon schrieb, gewisse Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, ist ein Zusammenleben von Reptilien und Kleinkinder kein Problem.
          Mit schuppigen Grüssen
          Stockooh:

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          • #6
            Nicht alles überbewerten...

            Ich hatte meine ersten Terrarientiere mit 5 Jahren und bisher keinerlei negative Symptome. Und früher hat man es nicht ganz so eng mit der Hygiene gesehen,
            Nach dem damals üblichen Echsenfang ein Butterbrot zu essen war nicht ungewöhnlich, man war schliesslich den ganzen Tag draussen unterwegs - und ist es für mich heute auf diversen Reisen auch immer noch nicht.
            Und das erste Kinderzimmer meines Sohnes war mein Echsenzimmer - oder war es umgekehrt? :-)
            Er hat jedoch dadurch auch keinen Schaden erlitten und begleitet mich jetzt, auch 12 Jahre später, gern auf Exkursion und Echsenfang (natürlich mit Ausnahmegenehmigung!)

            Abraten würde ich allerdings von der früher üblichen Praxis, Echen im Mund zwischenzulagern (davon soll es ja durchaus Fotos hochrangiger Herpetologen geben) ;-)
            Allerdings weniger der eigenen, als der Sicherheit der Echsen wegen.

            Also immer entspannt belieben.

            Gruß
            Tiere & Bücher

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