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JBL Terravit...bin mit dem speziellen Präparat nicth so recht vertraut. Ist aber eines der üblichen preiswerten Mittelchen.
Gibst Du die flüssige oder die feste Variante?
Wenn Du sonst nix anderes gibst, haben wir schon einen sehr wahrscheinlichen Verursacher zu langsamen Wachstums gefunden.
Das Ca/P Verhältnis im normalem Futter -und eben auch in dem von Dir genannten- liegt normalerweise deutlich unter 1 und somit zur anabolen Verstoffwechselung von Kalzium ungünstig.
In solchen Multimixen ist in der Regel nicht genug Ca enthalten, um das Verhältnis deutlich zu verbessern (1,2-2/1 angestrebt), zumal die meisten der Präparate selber noch viel Phosphat enthalten.
Somit ist das Zeugs als Ca Quelle weitgehend unbrauchbar. Du solltest unbedingt eine weitere Kalziumquelle in Form "kalkiger Krümel" (Sepiaschulp, Taubengrit" und am besten noch ein reines Kalziumsalz (Ca laktat, Ca zitrat) geben.
Auch enthalten diese Supplemente oft sehr viel Vitamin A, was somit eine höhere Dosierung der Pülverchen verbietet. Andere Vitamine sind dgegen eher niedrig dosiert.
Ich würde Dir auf jeden Fall zusätzlich ein flüssiges Vitaminpräparat empfehlen.
Dabei vor allem auf D3 achten. Davon solltest Du zur Sicherheit wöchentlich auf zwei Gaben verteilt etwa 50 IU/kg geben-keinesfalls deutlich mehr.
Aber eben in flüssiger Form, da das D3 aus den Pülverchen anscheinend nicht optimal resorbiert werden kann.
Du siehst...auf den zweiten Blick kommt heraus, daß die Bedingungen für ein heranwachsendes Iguana Exemplar bei Dir leider eben doch recht weit von dem gleich herausposaunten "Optimal" entfernt sind und sicher auf Dauer nicht zu einer langen Lebensdauer der Tiere beitragen. Ich will hier nicht allzusehr den Zeigefinger heben...aber die Anschaffung von Gunthers Buch hätte Dir sicher geholfen, die gemachten Fehler zu vermeiden.
Hättest Du dich sobald Du bemerktest, daß Dein Leguan langsam wächst, über entsprechende Literatur oder auch hier informiert, wäre er jetzt sicher größer.
Aber noch ist es nicht zu spät. Stell das Futter um und fülle Deine Wissenslücken auf und Du wirst noch lange Freude an den Tieren haben.
Also noch mal zusammengefasst: Terrarium scheint ganz Ok zu sein. Futter in der derzeitigen Form ist zu proteinreich, wahrscheinlich zu ballaststoffarm und weist mit Sicherheit kein optimales Ca/P Verhältnis auf. Die ausreichende Versorgung mit Vitmain D 3 ist -trotz UV Lampe- nicht mit befriedigender Sicherheit garantiert.
Hallo Ratman,
ich habe mit diesem Praeparat keine Erfahrung, kann dir aber dennoch empfehlen auf "Korvimin ZVT + Reptil" umzusteigen. Das ist das beste was es derzeit gibt. Erhaeltlich bei Tieraerzten. Achte aber auf den Zusatz "+ Reptil". Eine kleine Sache hatte ich eben vergessen. Du fuehrst ja Feldsalat als Futter auf. Hiermit solltest du allerdings aufpassen! Feldsalat enthaelt extrem viel Purin, was Gicht ausloesen kann. Daher bitte nur sehr, sehr sparsam fuettern. Am besten fast gar nicht. Wird bei mir auch leidenschaftlich gerne gefressen, aber ich hole das Zeug maximal 5 oder 6 mal im Jahr. Du tust den Tieren auf Dauer keinen Gefallen damit. Such mal bei Google, dann wirst du verstehen was ich meine.... Aber auch andere Lebensmittel, die wir als so unglaublich gesund erachten, koennen oft mehr schaden als nuetzen. Frischer Spinat z.B. ist ebenfalls nicht wirklich zu empfehlen, obwohl er bei vielen Leguanhaltern beinahe als Lieblingsfutter bekannt ist. Gerade wenn es um Gemuese und Salate fuer den menschlichen Verzehr geht, findet man im Internet viele Infos. Was exotisches Obst betrifft, fuetter bitte NIEMALS AVOCADO!!! Fuer Menschen gesund, fuer die meisten Tiere giftig. Wenn ich mich richtig erinnere hatte auch Ingo schonmal was zu diesem Thema geschrieben... Richtig Ingo?? Und ich meine mich zu erinnern, dass er sagte "giftig fuer alle Nicht- Primaten". Wenn ich falsch liege, tut's mir leid, aber das hab ich grade im Hinterkopf. Egal, auf jeden Fall fuer die meisten Tiere sehr giftig. Und ich glaube auch, woanders schon mal was von Primaten in diesem Zusammenhang gehoert zu haben. Ich schreibe das einfach vorsichtshalber.
Nun gut, such mal nach geeignetem Futter, weil das doch eine enorm grosse und leider oft unterschatzte Rolle bei der Haltung spielt.
Gruss
Das du selbstverstendlich noch eine separate Calciumquelle zur Verfuegung stellst, hatte ich jetzt einfach mal vorrausgesetzt. Sollte das natuerlich nicht der Fall sein, ist das ein wirklich gravierender Haltungsfehler und keinesfalls eine Kleinigkeit. Im Uebrigen schliesse ich mich Ingo's Ausfuehrungen voll und ganz an.
Zusätzlich ist noch anzuführen, dass die Temperaturen während der Trockenzeit im oberen Terrariendrittel tagsüber bei 30° - 35° C liegen sollten und an den Sonnenplätzen 40 - 45° C. Die physiologische Aktivitätstemperatur der Grünen Leguane liegt bei 34° - 37° C und nur, wenn die Tiere diese Temperatur tagsüber über einen längeren Zeitraum erreichen können, kommt der Stoffwechsel richtig auf Trab und auch das Immunsystem arbeitet erst dann wirklich effektiv. Also in Sachen Temperatur (im Idealfall durch zusätzliche Lichtquellen) ruhig noch etwas zulegen. Während der Regenzeit sinkt die Temperatur durch die entstehende Verdunstungskälte bei gleicher Technik automatisch ein wenig.
Ganz verteufeln würde ich die Pellets von Zoo Med's nicht. Die Viecher sind ganz wild auf diese Pellets (warum auch immer) und können insbesondere bei der Eingewöhnung von äusserst scheuen oder besonders agressiven Exemplaren hilfreich sein. Zu beachten ist, dass es diese Pellets für juvenile Tiere (Protein mind. 24% und daher tatsächlich sehr hoch), aber auch für adulte Exemplare (Protein mind. 12%) gibt. Wenn sonst proteinarm, abwechslungsreich und artgerecht gefüttert wird, halte ich die Gabe einer Handvoll dieser Pellets pro Woche durchaus für vertretbar. Als Haupt- oder ständiges Beifutter sind sie aber tatsächlich nicht geeignet.
Viele Grüße
Barbara
Edit:
Was mir gerade noch auffällt: Du schreibst, dass Du Dich in Sachen Klima an Klimatabellen betreffend Chile orientiert hast. Abgesehen davon, dass Chile sich etwa vom 18. bis 55. Südlichen Breitengrad erstreckt und somit Raum für unterschiedlichste Klimata bietet, ist mir von einer Verbreitung Grüner Leguane in Chile nichts bekannt. Lediglich in Bolivien, Paraguay und Brasilien soll die Nominatform bis zum 20. Südlichen Breitengrad vorkommen.
In Sachen artgerechter Ernährung hilft neben der Suchfunktion hier im Forum und dem von Ingo genannten Buch auch die Seite www.doxon.de weiter.
[Editiert von Barbara Göpfert am 10-02-2004 um 14:58 GMT]
Ich nochmal
hab den Beitrag bezueglich der Avocados usw gefunden. Gib mal "Pflanzen Hitparade" in der Suchenfunktion ein. Da findest du auch noch eine Menge anderer Infos ueber Futterpflanzen bzw deren Gifte und Auswirkungen.
Gruss
Hallo an alle die mir hier geholfen haben. Wenn man dei Texte so durchließt wird einem nach und nach klar dass man selbst nach drei Jahren Leguanhaltung noch einiges lernen kann. Jeder Verkäufer sagt was anderes und jeder schwört auf ein anderes Futter. Avocados und Spinat habe ich noch nicht gefütter (war mir zu unsicher). Das Präparat hat mir ein Zooladen empfohlen. Ich rede mal mit nem Tierarzt wegen des Vitamins. Was mach ich im Winter? Irgendein Fertigfutter muss es doch geben was den Ansprüchen von Leguanen gerecht wird. Im Bioladen gibt es ja auch nicht immer alles an Gemüse was man füttern kann (Saisonbedingt). Ist ein Leguan mit drei Jahren denn schon Adult? So tauchen immer mehr fragen auf wo man die ganze zeit dachte, dass man alles richtig macht. Also Ernährung stell ich schleunigst um. Das Vitamin hol ich mir und nochmal danke an alle die mir hier geholfen haben!!!
Die meisten Leguanweibchen legen mit drei Jahren das erste Mal Eier und die Männchen können sie im gleichen Alter auch schon befruchten. Manche Weibchen legen sogar schon im zweiten Lebensjahr. Demnach sind die Tiere in diesem Alter zumindest geschlechtsreif. Mit drei Jahren haben sie in der Regel auch ihre Endlänge fast erreicht, meist aber bei weitem noch nicht das Gewicht voll adulter Tiere.
Ich bin im Winter immer ohne fertigfutter ausgekommen. Evtl könntest Du aber zumindest die von Barbara erwähnten Erwachsenenpellets geben. Ich persönlich würde die noch mit Heupellets mischen bzw Flohsamen (Plantago ovata) als Ballaststoffanteil drüberstreuen.
"Gemüse " sollte man überhaupt nicht so viel füttern. Eher Grünzeug.
Abgesehen davon, daß man in Deutschland vielerorts mit etwas Mühe das ganze Jahr über zumindest einige Löwenzahnpflänzchen, Spitzwegerich udn andere Kräutchen findet (auch Gras ist durchaus OK), bietet der Supermarkt doch auch einiges an brauchbarem Futter. Das Kraut von Möhren oder Kohlrabis z.B. Geraspelte Möhre und Zucchini darf man auch geben. Am besten was Ballaststoffhaltiges drüberstreuen (ich empfehle widerum Flohsamen, Plantago ovata). Selbst gezogene Weizen-, Roggen- und Gerstenkeimlinge dürfen im Winter einen Großteil der Nahrung ausmachen. Um Salate kommt man meist auch nicht ganz drum herum, aber im Rahmen der Abwechslung ist das OK.
Hallo Ratman,
deine Reaktion auf unsere Ratschlaege freut mich sehr. Nur zu oft wird man hier als "Klugscheisser" betitelt, wenn man irgendetwas kritisiert oder Verbesserungsvorschlaege hat. Dabei wollen wir alle nur, dass es den Tieren gut geht und das sollte doch eigentlich im Vordergrund stehen. Kauf dir am besten das empfohlene Buch. Ist so zu sagen DAS Buch, das jeder Leguanpfleger zu Hause haben sollte. Es gibt durchaus geeignetes Futter fuer die Wintermonate. Alle Sorten hier aufzuzaehlen, waere aber etwas zu lang. Mach dich mal auf die Suche und dann wirst du schon so einiges finden.
Viel Spass noch mit deinen Gruenen
P.S.: Eine Sache noch die mir wichtig erscheint: Wahrscheinlich wirst du bei deiner Informationssuche haeufig lesen koennen, dass man Calcium nicht ueberdosieren kann. DAS IST QUATSCH!! Lies dazu mal z.B. auf der Seite www.schroete.de. Dann wirst du eines Besseren belehrt.
"Eine Sache noch die mir wichtig erscheint: Wahrscheinlich wirst du bei deiner Informationssuche haeufig lesen koennen, dass man Calcium nicht ueberdosieren kann. DAS IST QUATSCH!! Lies dazu mal z.B. auf der Seite www.schroete.de. Dann wirst du eines Besseren belehrt. "
Hmm...jetzt geht Hellmuts Seite nicht und ich kann nicht nachlesen, was er schreibt...
Aber ich schreib was:
Kalzium KANN man nicht überdosieren. Punkt. Einschränkung: Doppelpunkt: Wenn man gleichzeitig Vitamin D Überdosiert, verschlimmert sich der dadurch verursachte Schaden bei gleizeitig hohem Ca Gehalt der Nahrung und das Viech bekommt massiv Arterienverkalkung, Herzbeutel- und Nierenkalzifizierung etc etc.
Aber auch, wenn man in so einer Situation wenig Ca gibt, ist das nicht besser, da dann der D3 Überschuß zu Mobilisierung von Ca aus den Knochen führt.
Einschränkung zwei: Wenn das Viech aus einer Mangelsituation soviel Kalkstein frißt, daß der Darm blockiert wird.
Aber generell wird im Überfluß aufgenommenes Kalzium einfach unresorbiert wieder ausgeschieden.
Deshalb habe ich ja auf die Schroete-Seite verwiesen. Da wird genau erklaert unter welchen Umstaenden es zu einer Ueberdosierung von Calcium kommen kann. Das man Calcium, egal unter welchen Vorraussetzungen auf keinen Fall ueberdosieren kann, ist naemlich wirklich Quatsch. Aber um hier nicht zu sehr ins Detail zu gehen, hab ich die Seite angegeben.
Gruss
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