Inzucht bei Anolis carolinensis?

[UweB]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

is ja alles schön und gut.

Trotzdem bespringen Anolis alles was nich wechläuft, also auch ihre Verwandtschaft.

Beispiele und konkrete Beweise für Inzucht, jetzt speziell bei Anolis, sind mir persönlich bis heute nicht bekannt.

Gruß

[grafzahl]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Und ich bin immer mehr auf die Ergebnisse von Micheal Schmidt gespannt...

[grau mit Punkten]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

äh, noch eine Frage out of thread

pflegen Waisentokehs ihre Jungen "schlechter"/wenig differenzierter/kürzer, als jene, welche natürlich von ihren Eltern aufgezogen und angelernt wurden??

ich vermute ja

gläubige grüße

[grau mit Punkten]

Re: Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

grafzahl schrieb:
Und ich bin immer mehr auf die Ergebnisse von Micheal Schmidt gespannt...

und ich erst........................

[UweB]

Re: Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

grafzahl schrieb:
Und ich bin immer mehr auf die Ergebnisse von Micheal Schmidt gespannt...

ich auch, außerdem stehen noch seine Ausführungen zur A.equestris Problematik aus.

ten years later...

träumende Grüße

[Ingo]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Ganz kurz:

Meine Waisentokehs bewachen Eier und Junge ebenso gut, wie mit Eltern aufgewachsene.
@ Welpe: Will Dich ja gar nicht vom bunten Anolistreiben abhalten. Bei mir läufts ja in manchen Becken ähnlich.
Ich wollt nur meine Meinung zu GMPs Beitrag kundtun und anmahnen, bei all den fitten Nzten nicht zu vergessen, dass Inzucht IMMER Erhöhung von Homozygotie und Allelverarmung bedeutet.
Je nach Historie einer Art kann das auf den ersten Blick nicht weiter auffallen oder dramatisch enden.


@ GMP: Ja, Art-Alter UND Populationsgröße über einen längeren Zeitraum spielen m.E. (bin kein Populationsgenetiker) , nach bei der "Anfälligkeit" für Inzuchtdepressionen eine Rolle.

Und was die Fische angeht: ich erinnere mich an einen mittelalten DATZ Artikel, wo jemand aus muckeligen Barben allein durch gezielte Auslese sehr rasch wieder tolle Viecher züchtete.
Man ist also auch als "Selektionator" in der Pflicht.
Aber ich kenne auch das Phänomen des drastischen Nachlassen der Fruchtbarkeit bei einigen Cichliden nach wenigen sehr produktiven Generationen.
Wenn ich mich nicht täusche, sind manche Apistogrammas da berüchtigt. Aber auch ausserhalb, bei den Bettas gibbes sowat.

gruß

Ingo

[[ggg]Editiert von Ingo am 09-11-2004 um 16:42 GMT[/ggg]]

[UweB]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

tja Ingo,

in dem Zusammenhang bin ich ja mal auf den Weitergang von Gunther Köhlers Anolis/Norops bicaorum Zuchtprojekt gespannt.
So viele Tiere wurden ja davon nicht zur Verfügung gestellt und es sind ja schon einige WF verendet.( die Zucht läuft aber mit NZ weiter).

An meine Knubbelnasen darf ich gar nicht denken, denn davon wirds wohl auch, auf legalem Weg, keine Blutauffrischung geben.

nachdenkliche Grüße

[grau mit Punkten]

Re: Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Ingo schrieb:
Meine Waisentokehs bewachen Eier und Junge ebenso gut, wie mit Eltern aufgewachsene.

in genau gleicher Güte?
Auch bei mehreren hintereinander "künstlich" aufgezogenen Generationen?
Ab wann waren sie verwaist?
Wurden sie noch "als Ei" zumindest zeitweise gepflegt, oder direkt nach der Ablage, fernab der Elterntiere inkubiert?

dankende grüße

[Ingo]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Hi Welpe,

ich sach ja, wenns denn sein muss, reagieren sehr viele Reptilienarten ausgesprochen "gutmütig" auf Inzucht.
Wäre auch schade um Deine Knubbelnasen...

@ GMP.
Ich habe derzeit ein Tokehpaar, von dem beide Tiere bei mir im Inkubator schlüpften und nie Ihre Eltern gesehen haben.
Ausserdem habe ich deren Eltern ...und ein paar weitere.
Alle sind Individualisten mit deutlichen spezifischen Eigenheiten.
Alle aber kümmern sich prima um Eier und Junge jeglicher Stadien, wenn man sie läßt (aus dem "Gesellschaftsbecken" fange ich immer mal Jungtiere gleich nach Schlupf oder entnehme Eier).
Das Inkubator Weibchen toleriert zB auch ihre Töchter, wenn die bereits voll erwachsen sind. Eine Wildfang Kollegin verbeisst die ihrigen ab gut 20 cm GL energisch.
Ich bin mir sehr sicher, dass die eher einfach struktuierierte Brutpflege der Tokehs absolut angeboren ist.

Gruß

Ingo

[Nicolá Lutzmann]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Hoi zsamme!

Da muss ich jetzt aber auch mal was schreiben, insbesondere zur Selektion...

Wir dürfen nie meinen, dass, wenn der Mensch selektiert hat nach seinen Vorstellungen, die Tiere für die Wildbahn geeignet sind. In Zuchtprogrammen muss man darauf achten, dass jedes Tier, egal wie es aussieht, möglichst gleich gut im Pool vertreten ist.

Also, wenn man selektiert, dann kann man auch inzüchten... Blos zur Arterhaltung in der Natur trägt beides nicht bei.

gruss
Nicolà

@marco: masurats haben aber auch immer mal wieder WF dazugenommen, so dass eigentlich nicht von NZ-Generationen gesprochen werden kann. Sobald ein WF dazu genommen wird, muss man bei null anfangen zu zählen...

[Ingo]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

da hat Nicolà natürlich recht. Ich habe ja auch schon oft betont, dass sich auch unsere in unseren Augen wildtypähnlichsten Terrariennzten nicht für Auswilderung eignen (wens interssiert: Suchfunktion).
Wir können halt nicht nach den selben Kriterien selektieren wie die Natur (selbst unter strikter wissenschaftlicher Betreuung klappt das bestenfalls annähernd) und unser "Ausgangsmaterial" ist genetisch zu wenig charakterisiert, um die Eignung von Paarungskonstellationen unter diesem Aspekt beurteilen zu können.
Das heisst aber nicht, dass wir nicht in der Pflicht sind, zu selektionieren.
Wir können zwar wie angeführt nicht auf "Unveränderlichkeit zur Wildform" selektieren, aber wir können auf körperliche Fitness und "terrarienfreundliches Verhalten" (Stressresistenz, Fortpflanzungsfreude, Futtervorlieben.....)selektionieren.
Und das sollten wir!
Das Grundproblem bleibt aber das gleiche: Zwar schadet Inzucht auch über Generationen bei vielen Reptilien wenig (Gott sei Dank, sonst wären viele Terrarienpopulationen längst ausgestorben), doch führt sie zwangsläufig zu einer Verarmung alleler Vielfalt. Das kann dann u.U auch nach vielen Generationen noch zu "unerklärlichem" nachlassen der Erfolge mit der Art führen.
Ich bleibe also dabei: Wo unvermeidbar, muss man keine großen Hemmungen vor Inzucht bei Terrarientieren haben -aber ein gutes Auge für die Zuchtwahl.
Wenn immer machbar, sollte man blutsfremde Verpaarung vorziehen.
Da die Endprodukte wie gesagt eh nicht zur Auswilderung taugen, ist mir dabei die Angehörigkeit zur selben lokalen Population weniger wichtig, als der Verwandtschaftsgrad.
Ich bin halt in diesem Zusammenhang auch ein Anhänger des Heterosiseffekts, der uns doch besonders fitte Tiere bescheren kann.

Gruß

Ingo

[[ggg]Editiert von Ingo am 10-11-2004 um 14:39 GMT[/ggg]]

[grau mit Punkten]

Re: Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Ingo schrieb:
absolut

genau das interessiert mich!

(O:



vielleicht sind die Tokehs aber auch schon so "intelligent", daß >in diesem Falle< die -einfache- Brutpflegeform, einfach schon -logisch- für die Tokehs ist.
-und sie sie somit nicht erst (zwingend) lernen müssen.............

träumende grüße

[grafzahl]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

@ Michael Schmidt:

Wann bekommen wir denn nun Deine Ergebnisse präsentiert?

[Timo Plochowietz]

Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

Würde mich auch schwer interessieren
mFg
Timo

[grafzahl]

Re: Re: Inzucht bei Anolis carolinensis?

michael schmidt schrieb
...
nein, es ist nicht zu niedere Arbeit und wird wenn ich alles sauber aufgeschrieben habe, und nach bestandener Rechtsschreibprüfung, auch hier eingestellt.
...

Hallo Herr Schmidt,

wann können wir denn mit der Veröffentlichung der Ergebnisse rechnen?