Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

drehen von eiern

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • drehen von eiern

    ich habe mal eine etwas dumme frage:
    warum darf man die eier von den meisten reptilien nicht drehen?gilt das vielleicht nur bis zu einem bestimmten stadium?
    wäre dankbar,wenn jemand mir das erklären könnte

  • #2
    Re: drehen von eiern

    Hallo Ounk,

    'mal ganz einfach und kurz erklärt, der Dottersack hängt sich an der Eihülle fest. Wenn das Ei danach gedreht wird, wird der Embryo von seinem eigenen Dottersack quasi erdrückt.

    Viele Grüße
    Barbara

    Kommentar


    • #3
      Re: drehen von eiern

      achso,das heißt also das es egal ist,wie lange der embryo schon im ei ist,oder?
      aber eigentlich wird der dottersack umso länger der embryo sich im ei befindet auch immer kleiner...?wird er dann trotzdem erdrückt?(ich weiß ich nerve,aber das interessiert mich)

      Kommentar


      • #4
        Re: Re: drehen von eiern

        Hallo Ounk,

        um ganz genau zu sein, zitiere ich aus "Inkubation von Reptilieneiern" von G. Köhler, Herpeton Verlag, 1997:

        "... Die im Vogelei vorhandenen Hagelschnüre (Chalazen), die den Vogelembryo bei Lageveränderungen des Eies immer wieder in die ursprüngliche Lage bringen, fehlen dem Reptilienei. Nach der Ablage sinkt der Dotter nach unten und der Embryo treibt an die Oberseite des Eies, wo er festwächst (BELLAIRS 1991). Dies ist einer der Gründe, weshalb Reptilieneier während bestimmter Entwicklungsabschnitte empfindlich gegenüber Drehungen um die Horizontalachse sind ..."

        "... Während beim Vogel angenommen wird, dass die regelmässigen Drehungen der Eier durch die Elterntiere Verwachsungen von Embryo und Eihäuten verhindern sollen (NEW 1957), sind diese beim Reptilienei normal (EWERT 1985, FERGUSON 1985). Werden Repilieneier um die Horizontalachse gedreht, so ist das für die Embryonen in der Regel tödlich (BUSTARD 1972, LIMPUS et al. 1979, FERGUSON 1985). Allerdings liegen auch gegenteilige Untersuchungsergebnisse vor, nach denen ein Drehen der Eier auf den Kopf keinen Einfluss auf die Schlupfrate hatte (MARCELLINI & DAVIS 1982, FELDMANN 1983). Da Lageveränderungen jedoch unter natürlichen Bedingungen bei Reptilieneiern normalerweise nicht auftreten, sollten diese auch bei der künstlichen Inkubation unterbleiben, um kein Risiko einzugehen. ..."

        "... Allerdings ist die Empfindlichkeit des Reptilieneies gegenüber Drehungen nicht während der gesamten Inkubationsdauer gleichermaßen ausgeprägt. Abgesehen von den ersten Stunden nach der Eiablage ist der Effekt von Lageveränderungen im ersten Drittel der Inkubationsperiode am grössten (JOANEN & McNEASE 1977, 1979, EWERT 1979, 1985, LIMPUS et al. 1979, BLANCK & SAWYER 1981, CHAN et al. 1985, FERGUSON 1985, CHAN 1989, DEEMING 1991). Bei Eiern, die nach diesem Zeitraum gedreht werden, führt diese Störung in der Regel dazu, dass das Jungtier das Ei nicht oben, sondern an der Unterseite öffnet (EWERT 1985). Da der Dotter ein höheres spezifisches Gewicht aufweist als das Zytoplasma, sinkt der Dotter beim frisch abgelegten Ei nach unten und der Embryo treibt an die Oberseite des Eies (BELLAIRS 1991). Das Anwachsen des Reptilienembryos stellt einen wichtigen Teil in seiner Entwicklung dar, da es dadurch zu einem Abtrocknen der Eischale unmittelbar über dem Embryo kommt. Dies erhöht wiederum die Sauerstoffdurchlässigkeit der Eischale und beugt damit einer Sauerstoffunterversorgung des Embryos vor (THOMPSON 1985, WHITEHEAD 1987). Bei auf den Kopf gedrehten Reptilieneiern befindet sich der Embryo unter dem Dotter und wird dort aufgrund seiner Verwachsungen mit den Eihäuten festgehalten und an einer Rückkehr an die Eioberfläche gehindert. Die große auf dem Embryo lastende Dottermenge verhindert eine normale Entwicklung und kann zu Missbildungen oder zum Tod des Embryos führen (EWERT 1985, FERGUSON 1985). Weiterhin kommt durch das Drehen der Eier die Dottermasse in Bewegung, was zum Zerreissen der Eihäute führen kann. Die Allantois ist diesbezüglich besonders empfindlich (FERGUSON 1985, THOMPSON 1985, WEBB et al. 1987a, b). In den ersten Stunden nach der Eiablage, wenn der Embryo noch nicht mit der Eimembran verwachsen ist, kann der Dotter noch frei im Ei rotieren. Nach dem ersten Drittel der Inkubationsdauer haben sich die extraembryonalen Eihäute voll entwickelt und ihre Verwachsungen mit der Eimembran sind so fest, dass sie durch Dotterbewegungen nicht mehr abgelöst werden (DEEMING 1991). ..."

        Viele Grüße
        Barbara

        PS: Ich wäre wirklich sehr dankbar, wenn mir einmal jemand erklären könnte, wie ich hier in Kapitälchen schreiben kann.

        Kommentar


        • #5
          Re: drehen von eiern

          danke,ich glaube nachdem ich das gelesen habe bin ich jetzt schlauer.
          gruß,ounk

          Kommentar

          Lädt...
          X