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  • Hilfe für mein Anolis-Forschungsprojekt!

    Hallo liebe Anolisfreunde!



    Meine Name ist Viola Gipson und ich studiere Biologie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf.

    Im Rahmen meiner Diplomarbeit beobachte ich das Verhalten von Anolis in der Gegenwart von Caligo-Faltern um ein Mimikry-System zu erforschen. Nach der von mir untersuchten Mimikry-(= Signalfälschung) Hypothese, kann man auf den Flügeln des Caligo-Schmetterlings die Silhouette einer kopfübersitzenden Anolis-Echse erkennen, die den Falter vor Angriffen der Reptilien schützt. Die jagende Anolis-Echse sieht sich einem vermeintlichem Aretgenossen gegenüber stehen und reagiert mit Kehlwammen-Display und oder Kopfnicken/ Anheben des Körpers etc. . Dieses konnte ich in den letzten drei Monaten in Freilandversuchen in Costa Rica und Panama untersuchen. Allerdings fehlen mir noch Aufnahmen von Kehlwammenzurschaustellen auf entsprechende Caligo-Morphen ( verschiedene Farbvarianten), da die Anolis vor Ort wahrscheinlich zu klein waren und nicht auf die recht großen Schmetterlinge reagierten.
    Deswegen suche ich nun interessierte Anolishalter, die ich mit meinen Caligo-Falter-Attrappen besuchen dürfte, um sie den Anolis-Echsen zu präsentieren und ihre Reaktion darauf per Kamera festhalten dürfte. Da ich im Freiland beobachten konnte, wie schnell Echsen unter Stress geraten, ist mir besonders wichtig, dass mein Versuchsansatz die Tiere nicht stresst. Daher erbitte ich auch eure Hilfe bzw. Tipps bei der Versuchsplanung (falls ich niemand finde, der mir Anolis-Echsen zur Verfügung stellen kann, würde ich gerne selber welche anschaffen und hoffe auf eure hilfe bei der Planung eines artgerechten Terrariums)

    Die Anolis müssten eine Kopf-Rumpf-Länge von mindestens 10 cm aufweisen und vorzugsweise braun sein oder zumindestens die Farbe auch ins Braune ändern können.

    Ich hoffe, dass ich mit eurer Kooperation und Hilfe rechnen kann! Als Gegenleistung kann ich euch die namentliche Erwähnung in meiner Diplomarbeit und in entsprechender Fachliteratur anbieten. Natürlich bekommt ihr bei Interesse auch eine elektronische Kopie meiner Arbeit.



    Herzliche Grüße



    Viola Gipson

  • #2
    Mit so großen Arten kann ich leider nicht dienen...
    Hier wird aber auch die Schwierigkeit liegen, da kaum große Anolisarten mit brauner Grundfärbung gehalten werden. Und wenn, dann keine mittel- bzw. südamerikanischen Arten, sondern Antillenbewohner....

    Gruß
    Horst
    sigpic

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    • #3
      Interessanter Ansatz,
      aber ich frage mich ernsthaft, welche Anolis Art aud dem Caligo Verbreitungsgebiet überhaupt potentiell als Fressfeind in Frage kommt. Die Falter sind ja durchweg ziemliche Brocken. Wenn überhaupt fällt mir nur Anolis frenatus als potentiell groß genug und halbwegs farblich passend ein. Der aber ist eigentlich zu selten, als dass sich eine solche Mimikri ihm zuliebe lohnt, oder?
      An welceh prädatorenarten denkst du denn genau?
      Weiterhelfen mit Anolis kann ich leider nicht.

      Viele Grüße

      Ingo
      Kober? Ach der mit den Viechern!




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      • #4
        Das ist eine interessante These. Mich würde interessieren auf welchen Ansatz sich die These stützt oder ob sie aus der reinen Beobachtung abgeleitet ist.
        Ich habe die Erfahrung mit Anolis gemacht (nicht im Freiland, leider), das sie auf so ziemlich alles reagieren, in Form von Kopfnicken und auch Drohgebärden wenn man ihnen eine gewisse "Fläche" bietet.
        Beispielsweise reagieren meine auf gewisse rote Hemden, bei schwarzen Hemden passiert das nicht.
        Mit großen Arten kann ich leider auch nicht auftrumpfen.

        Gruß Beni

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        • #5
          Hinsichtlich der "Reizbarkeit" von aussen zeigen sich nach meinen Beobachtungen Anolis je nach Art recht unterschiedlich. Vorallem A. roquet summus konnte ich z.B. mit Bildern zu Kehlspreizen und Pushups anregen, während andere Arten darauf kaum bis garnicht reagierten.
          Auch daher würde ich nicht auf Anolisarten zurückgreifen, in deren Habitat keine Caligo-Falter auftreten...

          Gruß
          Horst
          sigpic

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          • #6
            Zitat von Viola Gipson Beitrag anzeigen
            Nach der von mir untersuchten Mimikry-(= Signalfälschung) Hypothese, kann man auf den Flügeln des Caligo-Schmetterlings die Silhouette einer kopfübersitzenden Anolis-Echse erkennen, die den Falter vor Angriffen der Reptilien schützt. Die jagende Anolis-Echse sieht sich einem vermeintlichem Aretgenossen gegenüber stehen und reagiert mit Kehlwammen-Display und oder Kopfnicken/ Anheben des Körpers etc. .
            Hallo,

            ich habe leider auch keine solchen Echsen, aber können sie mal Foto´s einstellen die so einen Schmetterlingsflügel zeigen.

            Mfg Florian

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            • #7
              Hallo,

              vielen Dank schon einmal für die vielen Antworten und Denkanstöße!

              Ich denke, dass als potentielle Prädatoren der Caligo-Falter größere Anolis-Echsen wie zum Beispiel Anolis caroliniensis, Anolis biporcatus biporcatus und Norops capito in Frage kommen, die alle die Fähigkeit besitzen ihre Färbung ins Braune zu ändern.
              Nicht symmpatrische oder seltene Arten würde ich jedoch nicht direkt von den Versuchen ausschließen, da es sich mit der Reaktion auf die Zeichnung auf den Flügeln des Caligos um ein generelles Muster handeln könnte.
              Die Hypothese dieser "Anolis-Illusion" wurde in den 70ern zunächst von D.J. Stradling beschrieben (The nature of the mimetic patterns of the brassolid genera, Caligo and Eryphanis ) und später von meinem Professor, Klaus Lunau, verfeinert.

              Anbei ein Foto zur Enstehung der Anolius-Illusion mit folgendem Untertitel:

              Caligo illioneus-Falter in Ruheposition an einem Baumstamm mit detailgenauer Augenzeichnung auf der Flügelunterseite. Unten: das Entstehen der Anolis-Illusion. Der typisch erhobene Kopf verrät die Baumstamm sitzende Anolis-Echse. Der Caligo-Flügel besitzt ein Zeichnungsmuster, das der Silhouette einer Anolis-Echse ähnelt und betont Trommelfell und Auge. (Nach Prof. Dr. Klaus Lunau)

              Eine Frage an Horst Beckers, mit welchen Bildern konnten Sie die Anolis-Echsen zu Reaktionen reizen? Konnten Sie die Reaktion der Echsen auf die Bilder von der Reaktion auf Sie unterscheiden?
              Angehängte Dateien

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              • #8
                Wie hoch ist denn die Populationsdichte der angesprochenen Anolisarten im gemeinsamen Habitat mit dem Schmetterling?

                Kommentar


                • #9
                  Hallo,

                  Warum denn ein Anolis und kein Tropidurus oder ähnliches? Die sind häufiger und bestimmt gefährlicher für die großen Falter.

                  Viele Grüße,
                  Ratz

                  Kommentar


                  • #10
                    Hi

                    falls hier nix klappt versuchs mal da: http://www.anoleannals.org/

                    ansonsten haste ne mail

                    Gruß

                    Kommentar


                    • #11
                      ich denke eher mal das irgendwelche Vogelarten als Predatoren abgeschreckt werden sollen....

                      nur so

                      aber kannst trotzdem gerne den Anolisversuch in meiner Anlage durchführen

                      Kommentar


                      • #12
                        Moin!
                        Die Silhouette auf dem Flügel erinnert mich mehr an eine Leptophis oder andere großäugige Schlange, was aber auch gegen Vögel helfen könnte.....
                        Grüße aus Bremerhaven

                        Sven Vogler
                        Meine Freizeit habe ich der Herpetofauna Mexicos gewidmet, bin aber nicht engstirnig und interessiere mich außerdem für neotropische Herpetofauna, Geckos, kleinbleibende Schlangen (fast) aller Arten, Frösche, Schwanzlurche, Spinnentiere, Insekten, ....

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                        • #13
                          Das sehe ich genauso. Ein mit dem Kopf dem Stamm zugewandtes Sitzen wäre je auch genau dem Sitzverhalten der Anolis entgegengesetzt.
                          Die großäugige Schlange kommt dagegenüberzeugender rüber und Vögel als abzuschreckende Prädatoren sind auch einleuchtender.
                          Sind denn je Versuche mit Vögeln angedacht worden?

                          Viele Grüße

                          Ingo

                          P.S.: Den A. carolinensis, der sich an einen Falter dieser größe wagt möchte ich sehen...
                          Kober? Ach der mit den Viechern!




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                          • #14
                            Zitat von Viola Gipson Beitrag anzeigen


                            Eine Frage an Horst Beckers, mit welchen Bildern konnten Sie die Anolis-Echsen zu Reaktionen reizen? Konnten Sie die Reaktion der Echsen auf die Bilder von der Reaktion auf Sie unterscheiden?
                            Durch Bildern anderer Anolis mit gespreizter Kehlfahne, mit denen ich etwas "herumwackelte".

                            A. roquet summus konnte ich damit teilweise so sehr reizen, dass das gesamte Imponier-spektrum ausgepackt wurde, andere Arten reagierten gar nicht, scheue Arten mit Flucht (da hätte aber alles in der Größe auch die Flucht verursacht). Ich habe da aber keine große Wissenschaft draus gemacht und meine Beobachtungen können auch eher zufällig sein....

                            Und jetzt spekulier ich mal:
                            Vielleicht liegt`s daran, dass Anolis roquet die einzig vorkommende Anolisart ist und somit jedes andere Anolismännchen ein potentieller Artgenosse ist, während die anderen Arten die ich pflege und pflegte immer mit mehreren anderen Arten vorkommen.

                            Gruß
                            Horst
                            sigpic

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                            • #15
                              Ja, bei mir sind es auch Anolis roquet summus.

                              Kommentar

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