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Wie versorgt man alte Bartagamen?

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  • Wie versorgt man alte Bartagamen?

    Hallo!

    Ich habe vor einiger Zeit herausgefunden, dass mein Bartagamenmännchen gar keine 8 Jahre (oder so ähnlich) alt ist. Ich habe die Kaufpapiere bekommen und die sind bereits aus dem Jahr 1991. Da der ehemalige Halter mir mitteilte, dass er das Tier auch schon in adultem Zustand erstanden hat, kann ich wahrscheinlich nochmal 2 Jahre draufrechnen. Das bedeutet, dass er min. 15 Jahre alt ist.

    Ihm ging es bisher immer sehr gut - er lebt nun schon über 4 Jahre bei uns -, nun merkt man ihm aber seinen Seniorenstatus doch an. Er frißt zwar Obst und Gemüse noch aus der Schale (aber sehr wenig, auch wenn ich ihn von Hand füttere), jagt aber gar nicht mehr. Er ist auch viel zu langsam... Sobald ich ihm z.B. Heuschrecken vor die Nase halte, frißt er aber fast so viel wie früher. Aufgrund der wenigen Bewegung kotet er aber relativ selten. Er schläft oder döst sehr häufig und bewegt sich kaum noch - nur noch an den Sonnenplatz und, wenn es ihm zu warm wird, wieder zurück.

    Meine Frage nun: Soll ich in diesem Jahr wie gewohnt die Winterruhe einläuten oder besser die Temperaturen nur sehr wenig reduzieren? Ich dachte, dass die Winterruhe - mal abgesehen von den klimatischen Verhältnissen im Ursprungsland - besonders wichtig für die Reproduktivität eines Tieres sei (kann man das so sagen?) und für das Lebensalter. Da er ja aber nun schon ein so betagter alter Herr ist und es wohl zu keiner Verpaarung mehr kommen wird, könnte ich ja überlegen, Licht und Heizung nur etwas zu reduzieren.

    Hat von Euch jemand Erfahrungen, was man bei alten Bartagamen noch alles beachten muß? Bin für alle Hinweise dankbar.
    Danke schonmal!
    SJ

    [[ggg]Editiert von Seefahrer Jenny am 04-10-2004 um 17:07 GMT[/ggg]]

  • #2
    Re: Wie versorgt man alte Bartagamen?

    Meiner ist auch ein Senior, wobei ich nicht genau weiß wie alt er ist, da er zwei oder drei Vorbesitzer hatte und ich ihn vor dem sicheren Tod durch eine Dachlatte gerettet habe. Aus Erzählungen des Vorbesitzers (der ihn auch einfach töten wollte), weiß ich dass er aber mindestens 7-8 Jahre alt sein muss.
    Er verhält sich so ähnlich wie deiner....Heimchen und Heuschrecken frisst er nur direkt von der Pinzette weil sie ihm sonst zu flink sind...Er schläft viel...kommt morgens raus um sich zu ein wenig zu Sonnen und döst dann so durch den Tag....
    Klettern oder jagen mag er aber auch kaum noch..
    Habe mit alten Tieren allerdings auch keine Erfahrung und wäre deshalb auch froh über jeden Tipp! =)
    Manchmal hat er abllerdings noch so eine Art "Aktivitätsschub" und wandert dann schon noch durchs Becken, geht Baden, etc..
    Gut..er ist ja anscheindend auch noch ein paar Tage jünger als deiner....

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    • #3
      Re: Wie versorgt man alte Bartagamen?

      Hallo Jenny,

      fünfzehn Jahre ist für Bartagamen schon ein biblisches Alter- mir ist kaum eine Bartagame bekannt die so alt wurde! Die Alterserscheinungen deuten jetzt das Ableben an und Du mußt entscheiden, in wie weit Du auf ihn eingehen möchtest. Den pflanzlichen Anteil sollte man im Alter deutlich erhöhen und den Streß reduzieren. Zumindest eine milde Winterruhe würde ich durchführen und den Dingen Ihren Lauf lassen. Vorraussichtlich wird er immer inaktiver werden, eventuell Verdauungsstörungen bekommen, das Fressen nach und nach immer weiter reduzieren und/oder Infektionen bekommen.
      Herzliche Grüße
      Karsten

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      • #4
        Re: Re: Wie versorgt man alte Bartagamen?

        Hallo Karsten!
        Vielen Dank erstmal für Deine Antwort.

        Ja, bisher waren alle, mit denen ich über das Alter gesprochen habe (Tierarzt etc.) erstmal sehr erstaunt. Den meisten fielen auch gar nicht so viele Hinweise ein, wie man mit so alten Tieren richtig umgeht - außer den "Standard"-Tipps, wie z.B. darauf zu achten, dass er entweder von alleine aus der Hitze flüchten kann oder man ihn zur Not umsetzt, sollte er sich nicht mehr bewegen können.

        Ich möchte, dass es ihm so weit wie möglich weiterhin gut geht und er sich möglichst wenig quälen muß. Wie kann ich da auf ihn eingehen? Stress hat er schon lange keinen mehr. Sitzt alleine in einem recht ruhigen Raum in großem Becken, angefasst wurde er sowieso nur, wenn nötig...

        Und wie schaffe ich es, den pflanzlichen Anteil zu erhöhen? Er frißt von alleine sehr wenig Grünes und auch wenn ich ihn von Hand fütter nicht besonders gerne. Nur bei Heuschrecken und anderem Getier hat er weiterhin Appetit. Wie kann ich das verändern? Und sollte man ihm in diesem Alter nicht das Futter "gönnen", was ihn noch anspricht? Wäre es schädlich? Das so etwas bei Jungtieren absolut notwendig ist, ist ja klar, aber hier auch?

        Wie sähe denn eine "milde Winterruhe" aus?

        Und was kann ich tun, um den Verdauungsstörungen vorzubeugen? Oder muß man die einfach hinnehmen?
        Mit welchen Infektionen muß ich rechnen - worauf muß ich achten? Wann gehört der Tierarzt eingeschaltet? Bisher habe ich immer nur Kotproben abgegeben, die zum Glück bis auf einmal in Ordnung waren...

        Es soll ihm halt so gut wie möglich gehen.

        Viele, viele Fragen! Ich wäre Dir und auch allen anderen dankbar, wenn Ihr Euer Wissen mit mir teilt!
        Gruß
        SJ

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        • #5
          Re: Wie versorgt man alte Bartagamen?

          Hallo Jenny,

          ich bin zwar noch ein Greenhorn, aber ich kann lesen! ;-)

          Ich würde die Hindernisse im Terrarium weitgehend entfernen und alles ziemlich ebenerdig einrichten. Den Spot weiter nach unten hängen oder eine Rampe bauen.

          Zudem besitze ich die Frechheit Herrn Grießhammer zu widersprechen. (grins)

          Ich würde der Bartagame keine Winterruhe mehr zumuten. Eine Winterruhe kann meines Erachtens einem Einschläfern gleichkommen.

          Viele Grüße

          Timo

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          • #6
            Re: Wie versorgt man alte Bartagamen?

            Hallo,

            gegenüber einer Altersangabe von 15 Jahren (oder mehr) bin ich grundsätzlich erst einmal mißtrauisch, zumal wenn das Tier von verschiedenen Haltern gepflegt wurde....aber das nur mal am Rande.

            Nach meinen Erfahrungen mit Bartagamen können auch "alterschwache" Bartagamen durchaus eine Ruhepause in Form einer Winterruhe einlegen. Meist tritt hierduch keine Verschlechterung des Allgemeinzustandes ein. Ich persönlich würde den bisherigen Jahresrhythmus weiterhin einhalten.

            Es ist durchaus normal, dass die alten Agamen irgendwann nicht mehr in der Lage sind ihre Futtertiere selbstständig zu fangen. Dann hilft nur noch eine Fütterung von Hand bzw. von der Pinzette. Da auch die Wasseraufnahme gleichzeitig nicht mehr so gut erfolgt sollte darauf geachtet werden, dass ausreichend Grünfutter angeboten wird, da ab einem gewissen Grad der "Altersschwachheit" die Tiere zwangsläufig dehydrieren.

            Kot wird irgendwann nur noch alle 6 bis 10 Wochen abgesetzt werden.

            Insgesamt gilt es das betreffende Tier gut zu beobachten, da auch zu beurteilen ist, ob die Agame unnötig leidet.

            Ach so: fängt die Agame an deutlich abzubauen (z.B. beschwerliches Drehen aus der Rückenlage) kann sie u.U. noch ein gutes Jahr weiter leben.

            Viele Grüße

            Peter

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            • #7
              Re: Wie versorgt man alte Bartagamen?

              Vielen Dank nochmal für die Tipps!

              Was das Alter anbelangt: ich kann da sehr sicher sein, dass die Agame so alt ist, denn die verschiedenen Pfleger stammen sozusagen aus einer Familie ;-)

              Die Agame wurde von dem Bruder meines Freundes - den ich für absolut vertrauenswürdig halte und auch schon lange Jahre kenne - 1991 gekauft (steht auch so auf den Kaufpapieren) und damals war er schon adult. Daher wird das von mir angegebene Alter +/- 1 Jahr wohl durchaus zutreffend sein.

              Und selbst wenn er ihn damals als "Schlüpfling" erstanden hätte, wäre er jetzt auch schon 13. Und ich denke auch das ist schon ein gutes Alter.

              In diesem Fall ist das Mißtrauen also nicht angebracht - auch wenn ich selbst, wenn mir andere so etwas erzählen, auch eher skeptisch bin.

              Gruß
              SJ

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