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Rätselhafter Tod

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  • Rätselhafter Tod

    Ich hätte gerne eure Meinung zum Tod meiner Xena:

    Alles begann vor ca. 3 Monaten. Eines Abends hing Xena etwas lustlos herum, also habe ich sie beobachtet. Am nächsten Tag in der Früh kippte sie ohne Vorwarnung vom Ast. Sie war drehte sich wie von Sinnen imm Uhrzeigersinn und hatte Schaum vorm Mund. Ich also im Eiltempo mit ihr zur Ärztin. Die konnte nichts feststellen, Xena bekam Infusionen und ein Breitbandantibiotikum. Der Zustand blieb gleich, nur aus dem Schaum wurde Schleim, denn wir regelmäßig aus dem Mund entfernen mussten. Wir ernährten sie mit Babybrei und fuhren täglich für die Behandlung zur Ärztin. Eine Woche später der erste Befund, dass wohl Coccidien in die Leber gewandert sind (kann man aber nicht nachweisen, war nur das Wahrscheinlichste). Langsam besserte sich der Zustand etwas, nach drei Wochen war das schlimmste überstanden. Die Coccidientheorie wurde nie bewiesen, aber auch Experten in Wien und München fanden keine Erkärung. Xena erholte sich nie mehr völlig, wir mussten sie mit gekühlten Insekten füttern, das sie nicht mehr jagen konnte. Sie schnappte immer in die entgegengesetzte Richtung, manchmal drehte sie sich noch im Kreis. Ende Juni war sie körperlich wieder fit und gut genährt. Da ihre Krankheit aber immer noch da war und unerklärt, haben wir Blut abnehmen lassen. Während der Blutabnahme war sie völlig still. Daheim bekam sie Schüttelkrämpfe, Schaum vorm Mund und die Zunge hing heraus. Das sollte nun eine Woche so weitergehen. Das Blutbild zeigte Werte, denen zufolge Xena nicht mehr leben dürfte, unter anderem einen Zuckerschock. Wir zogen eine zweite, neue reptilienkundige Tierärztin hinzu, die gerade ihre eigene Praxis nach einer langen Tätigkeit in einer Tierklinik eröffnet hat. Das Blutbild war ihrer Meinung nach durch den Stress bei der Abnahme verfälscht, außerdem gebe es bei Bartagamen keine Vergleichswerte. Xena wurde noch mal geröntgent, alles war in bester Ordnung. Eine Woche bekam sie zwei Infusionen und eine Spritze mit Breitbandantibiotikum täglich, aber sie wurde trotz Zwangsernährung immer schwächer. Die Zungenspitze, die immer aus dem Maul hing, starb ab. Die Anfälle wurden immer heftiger. Eine Woche nach der Blutabnahme war sie auf dem Weg zur Ärztin schon so schwach, dass sie sich nach einem Anfall nicht mehr aufrichten konnte. Sie verlor Flüssigkeit aus Maul und Darm. Herzschlag und Atmung setzten oft für Minuten aus. Die Tierärztin schläferte sie ein, der Körper wurde noch am selben Tag nach München zur Sektion geschickt. Das Ergebnis: Xena war völlig gesund! Extrem gesund sogar! Der Tod ist unerklärt, ein Gehirnschaden/ Schlaganfall wird vermutet.

    Hat wer irgendwelche erklärenden Ideen?

    BB,
    Tanja

  • #2
    Re: Rätselhafter Tod

    Ich hätte jetzt an einen Tumor in der Gehirn gegend Gedacht, wegen der Orientierungslosigkeit. Aber der Schaum... vielleicht konnte sie nicht mehr richtig Schlucken...
    Aber den Tumor hätte man doch entdeckt oder?

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    • #3
      Re: Rätselhafter Tod

      Tumor wurde keiner entdeckt, darum der Tipp auf einen winzigen, aber schwerwiegenden Gehirnfehler.

      Schlucken konnte sie bis zum Schluss.

      Bin für jede Meinung dankbar!

      BB,
      Tanja

      Kommentar


      • #4
        Re: Rätselhafter Tod

        Mein erster Gedanke war: epileptische Anfälle. Gibt es sowas bei Bartagamen?

        Kommentar


        • #5
          Re: Rätselhafter Tod

          Das habe ich am Anfang auch vermutet, die Tierärztin meinte, dass sei möglich, es gibt aber keinen einzigen belegten Fall! Weiß irgendwer, ob man das irgendwie am Körper nachweisen kann?

          Ich hatte so große Hoffnungen in die Sektion gesetzt. Ich dachte, damit könnte ich wenigstens ion Zukunft anderen Reptilien ersparen, dass keiner weiß, was sie haben....

          BB,
          Tanja

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          • #6
            Re: Rätselhafter Tod

            Moin Tanja,

            joa, das kann schon sein, mit dem Schlaganfall. Gerade die neurologischen Ausfallserscheinungen, die kurz nach dem ersten Anfall aufgetreten sind, könnten auf ein solches Geschehen hindeuten.
            Wir haben ähnliche Anfälle mal bei Grünen Leguanen gesehen. Die Tiere drehten sich und haben versucht sich in die eigene Flanke zu beißen. Diese Anfälle dauerten einige Sekunden bis Minuten. Ein Patient hatte noch im Wartezimmer kurz vor der Untersuchung einen derartigen Anfall.
            Die Blutparameter dieser Tiere wiesen auf einen Herzinfarkt hin.
            Nach entsprechenden medikamentösen Sofortmaßnahmen und einer nachfolgenden Dauertherapie, erholten sich die betroffenen Leguane wieder. Was blieb, war eine Herzinsuffizienz, die jedoch in den Griff zu kriegen war.

            Hast Du mal nachgefragt, ob auch das Gehirn bei der Sektion untersucht wurde (Histologie)?
            Du hast geschrieben, das ein stark erhöhter Blutzuckerwert (wenn ich das richtig verstanden habe) festgestellt wurde. Weißt Du noch wieviel mmol/l das waren?

            Viele Grüße

            P.S.
            Zu dem Problem der Epilepsie bei Reptilien kann ich leider nichts sagen. Ich habe derartiges bisher noch nicht gehört oder gesehen. In der Kleintiermedizin, also bei Hund und Katze, ist dieses Problem jedoch bestens bekannt.

            [[ggg]Editiert von Marc-N. am 18-07-2005 um 16:12 GMT[/ggg]]

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            • #7
              Re: Rätselhafter Tod

              Eine Histologie wurde soviel ich weiß gemacht, zumindest habe wir eine bezahlt. Das genaue Ergebnis liegt noch bei meiner Tierärztin, ich bekam nur eine Zusammenfassung am Telefon.

              Den genauen Zuckerwert weiß ich gerade nicht, ich sitze im Büro, aber er war auf jeden Fall über 200.

              Wenn das mit dem Schlaganfall also wahr sein könnte, habe ich sie dann mit der Blutabnahme umgebracht? Bis dahin hat sie sich stetig erholt, nach der Blutabnahme kam der extreme Rückfall...

              BB,
              Tanja

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              • #8
                Re: Rätselhafter Tod

                Bei über 200?! Ja, das ist wirklich sehr hoch. Und mit der Bauchspeicheldrüse war auch alles OK?
                Hmmm...wundert mich natürlich auch etwas, daß bei der Sektion nichts gefunden wurde, bei der Symptomatik...
                Natürlich können die erneuten Anfälle durch den Stress während der Blutabnahme ausgelöst worden sein, aber Du hast ja diesbezüglich nach bestem Gewissen gehandelt. Wahrscheinlich wäre es sowieso irgendwann dazu gekommen, denn eigentlich ist eine Blutentnahme i.d.R. ein recht unproblematischer Vorgang. Vergiss auch nicht, daß es sich hier immer noch um Spekulationen handelt.
                Könntest Du bitte nochmal gezielt nachforschen.
                Tut mir natürlich auch sehr leid für Deine Agame, aber es wär` trotzdem sehr nett, wenn Du, sofern neue Informationen vorliegen, Dich mal melden könntest.

                Viele Grüße

                P.S. Ach so, ich muß natürlich dazu sagen, daß die Bauchspeicheldrüse in Sektionen teilweise recht schwer zu beurteilen ist, da dieses Organ, auf Grund der darin produzierten Enzyme, sehr schnell der Autolyse anheimfällt.

                [[ggg]Editiert von Marc-N. am 18-07-2005 um 20:57 GMT[/ggg]]

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                • #9
                  Re: Rätselhafter Tod

                  Tut mir wirklich leid für Euch.
                  Ich kann Dich hier Fachlich warscheinlich nicht weiter bringen,
                  aber ich hätte eine Frage: wie alt und welcher Art war die Agame bitte.

                  Kopf hoch, und wenn der Spruch auch abgedroschen klingt, sie wird sich sicher letzlich nur noch gequält haben. Also war es für das Tier sicherlich das Beste sie einschläfern zu lassen.

                  Ich hoffe, daß eine Aufklärung im Interesse aller Bartagamenfreunde schnell gefunden wird.

                  jemmars

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                  • #10
                    Re: Rätselhafter Tod

                    Vergiss bitte die Frage mit der Art der Agame. Ich hatte wohl Tomaten auf den Augen.

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Rätselhafter Tod

                      Hallo Tanja,

                      tut mir wirklich sehr leid für Dich

                      Also für mich klingt das auch als wäre was am Gehirn gewesen, gerade dieses Schnappen in die falsche Richtung lässt einen da besonders aufhorchen. Aber auch die Schüttelanfälle mit Schaum vor dem Mund.

                      Schnitzel


                      Edit:

                      Achso wegen dem Nachweis von epileptischen Anfällen: also so wie ich das gelernt habe, kann man die im EEG erkennen und das muss dann logischerweise lebend aufgezeichnet werden.

                      [[ggg]Editiert von schnitzel am 18-07-2005 um 20:56 GMT[/ggg]]

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                      • #12
                        Re: Rätselhafter Tod

                        Das mit dem EEG kenne ich auch aus der Humanmedizin, aber ich habe keinen Tierarzt gefunden, der so ein Gerät hat und es bei Reptilien macht. Bei Hunden und Katzen ist das anscheinend kein Problem. Unsere Kleinen werden in den Augen der Ärzte wohl immer Haustiere zweiter Klasse bleiben...

                        BB,
                        Tanja

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                        • #13
                          Re: Re: Rätselhafter Tod

                          Tanja753 schrieb:
                          Unsere Kleinen werden in den Augen der Ärzte wohl immer Haustiere zweiter Klasse bleiben...
                          Also so extrem würde ich das ja nun nicht sehen. Das hat damit wirklich wenig zu tun. `n EEG wird, außer zu Forschungszwecken, auch nicht unbedingt häufig bei Hunden und Katzen gemacht. Außerdem sind die "klassischen" Haustiere weitausbesser "erforscht" als Reptilien. Bei Reptilien gibt es noch sooo viel, was man eben noch gar nicht so richtig weiß.

                          Viele Grüße

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                          • #14
                            Re: Rätselhafter Tod

                            Hallo Tanja,

                            medizinisch kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Jedoch hatte ich vor fast einem Jahr ein ähnliches Verhalten bei meinem Weibchen.

                            Ich hatte sie gerade wenige Tage daheim (als Geschwisterbabypaar von einem "Züchter"), als sie immer schwächer wurde, nicht mehr richtig fraß und schließlich zusehends ihre Orientierung verlor.
                            Es war fürchterlich, so hilflos zusehen zu müssen. Sie konnte gar nicht mehr gerade stehen und fiel immer auf eine Seite um. Auch der Kopf kippte ständig weg und letztendlich drehte sie sich dann auch ständig im Kreis. Dabei fiel sie dann ins Wasserbecken und sah anschließend aus wie eine Mumie, da sie sich so nass wie sie war im Sand eindrehte.
                            Der Tierarzt konnte mir auch nicht weiterhelfen; hat nur was erzählt, dass ab und zu Bakterien ins Gehirn vordringen können, gab ihr was Kräftigendes mit (ich bin leider sehr schlecht im Merken von Medikamenten) und gab mir aber deutlich zu verstehen, dass ich sie wohl bald "vergessen" könne.
                            Zu Hause versuchte ich dann aber alles was mir einfiel. Wenn ich nicht daheim war, setzte ich sie innerhalb des Terrariums in eine Faunabox mit Sägespähnen, damit das mit dem Wasser und Sand nicht mehr passieren konnte und stellte die Box so auf, dass sie ausreichend Wärme und aber Schattenmöglichkeit hatte. Außerdem suchte ich Vitaminpallets, die ich mit Wasser zerdrückte und ihr gab. Wasser trank sie aus meinem Fingernagel. Tja und ich erinnerte mich an meinen 1. Reiki-Grad und gab ihr Reiki (Sinn oder Unsinn war mir in diesem Moment völlig egal!).
                            Ich weiß nicht, was es war; jedoch erhohlte sie sich zusehends und steht heute ihrem Bruder in nichts nach :-)

                            Zur Ursachenforschung wusste ich nur, dass der sogenannte "Züchter" die Jungen extra klein hielt und sie nur 1 x die Woche fütterte! Auch die Beleuchtung ließ sehr zu Wünschen übrig.

                            Es tut mir sehr leid für Dich; das hilflose Gefühl kenne ich nur zu gut!
                            Mitfühlende Grüße
                            Tanela

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                            • #15
                              Re: Rätselhafter Tod

                              Nach längerem hin und her habe ich herausgefunden, warum die Sektion keine brauchbaren Ergebnisse brachte: Meine Tierärztin hat die tiefgekühlte Echse Donnerstag Express weggeschickt, angekommen ist sie am Montag!!! DIe Post hat sich entschuldigt, aber das bringt nicht wirklich was. Es konnten nur oberflächliche Untersuchungen gemacht werden und die waren ohne Befund. Ich bin stinksauer, für was gibt es denn den um so viel teureren Expressversand!

                              BB,
                              Tanja

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