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Wie Bartagamen gut vermitteln?

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  • Wie Bartagamen gut vermitteln?

    Hey Leute,

    Ich wollte euch mal fragen, wie ihr eure Nachzuchten so unterbringt.. Ich finde das unheimlich schwer.... Ich habe noch Nachzuchten von 2008 bei mir sitzen und ich bekomme sie einfach nicht weg.... Nicht, dass sich nicht seitdem schon sehr viele Leute gemeldet hätten, die eine Bartagame von mir wollten, aber Ich glaube ich bin etwas wählerisch, was das zukünftige "Herrchen" meiner Tiere angeht. Ich erwarte vom Käufer, dass er sich mit der Haltung, der Ernährung etc etwas beschäftigt hat. ich erwarte, dass das Terrarium steht, richtig beleuchtet und groß genug ist. Ich erwarte, dass die Leute sich nicht erst hinterher Gedanken machen, was sie sich da angeschafft haben. Ich will damit kein Geld verdienen... Aber ich erwarte ein Mindestmaß an Information. Ist das zu viel verlangt?
    Auf meinen letzten Aushang hat sich ein Mann per E-Mail gemeldet und gefragt, ob ich denn noch BADAGAMEN hätte.... :wall: Wollte schon antworten, dass ich im Moment nur Küchenagamen und Kelleragamen züchte... Habe dann aber beschlossen die Anfrage zu ignorieren, bis er mich einen Tag später angerufen hat.... Und es kam noch besser... Er wollte von mir ein Männchen und ein Weibchen... Inzucht wäre ihm egal, das könnte man im Handel ja auch nicht ausschließen, also würde er auch Geschwister nehmen... Auf die Frage ob er schonmal Bartagamen hatte sagte er er habe 3 Jahre ein Weibchen gehabt und nachdem es sich das 3. Mal gehäutet hat ist es gestorben...
    Die 3 MÄNNCHEN, die dabei saßen (davon 2 relativ frische Nachzuchten), sind dann auch irgendwann und irgendwie gestorben....

    Muss ich erwähnen, dass ich dem Mann nicht wie gewünscht die Bilder geschickt habe???

    Wie bekommt ihr eure Kleinen an den Mann?

    VlG Krümeline
    Zuletzt geändert von Gaby Lehmann; 26.08.2009, 19:59. Grund: Böcke gibt es bei Ziegen & Co, bei Echsen heißt es Männchen

  • #2
    Hi,

    ganz einfach: Gar nicht, weil ich nicht züchte. Und ich empfehle auch grundsätzlich nur so viele Eier zu inkubieren wie man sichere Nachzuchten hat. Sollte eigentlich auch logisch sein.

    Gruß Manu

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    • #3
      Also: Dein Problem ist ein Grund warum hier eigentlich von der Zucht abgeraten wird.

      Ich würde es so machen (und andere machen es auch so): Vorher klären wer wieviele Tiere haben möchte und dann auch nur entsprechend inkubieren.

      Und Schlangenhalter sollen auch gute Abnhemer sein, wenn du dagegen bist.... dann musst die sie wohl durchbringen. Aber es ist eben wegen überzüchtung nahezu unmöglich die Tiere los zu werden.

      MfG
      Tobi

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      • #4
        Ja... Das habe ich jetzt auch gemerkt... Wollte auch generell nur einmal züchten. Für Weibchen hätte ich auch wesentlich mehr Abnehmer im Bekanntenkreis gehabt, ich hab nicht damit gerechnet, dass fast alles MÄNNCHEN werden. Es wird keine erneuten Nachzuchten geben, soviel steht fest, aber die die da sind möchte ich irgendwie würdig vermitteln.
        Zuletzt geändert von Gaby Lehmann; 26.08.2009, 20:00. Grund: Böcke gibt es bei Ziegen & Co, bei Echsen heißt es Männchen !

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        • #5
          Tach auch,

          Zitat von Tobi1992 Beitrag anzeigen
          Und Schlangenhalter sollen auch gute Abnhemer sein, wenn du dagegen bist....
          ...das ist wohl genau die Antwort, die man bei diesem Threattitel erwartet...
          @Krümeline: Du kannst es nur so versuchen, wie Du es bisher versucht hast...das dauert aber und auf einigen Tieren wirst Du trotzdem sitzenbleiben....

          Grüße Markus

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          • #6
            Markus... also da meine ich sowas wie ironie zu hören.

            Natürlich Schlangenhalter, wäre meine 2. Wahl, bevor ich die Tierchen in ein qualvolles Leben zwinge, bei Leuten die sich nicht kümmern... so gehts doch recht schnell...und sie haben einen größeren Nutzen als wenn man sie als Dünger verwendet.

            MfG
            Tobi

            Kommentar


            • #7
              Zitat von Magicmaus Beitrag anzeigen
              Hi,

              ganz einfach: Gar nicht, weil ich nicht züchte. Und ich empfehle auch grundsätzlich nur so viele Eier zu inkubieren wie man sichere Nachzuchten hat. Sollte eigentlich auch logisch sein.

              Gruß Manu
              Es ist sogar um ein vielfaches einfacher,im Gegensatz zu Säugetiere wo ich bei der vermehrung nicht im Vorfeld bestimmen kann wieviele Jungtiere es werden.
              Es wurde ja schon erwähnt das eine Lösung andere Reptilien Halter sein können.
              Gruß Bärbel
              Zuletzt geändert von martauschi; 28.08.2009, 09:49.

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              • #8
                Vermehrt man eine Art über Jahre in großen Mengen taucht auch ganz natürlich das Problem auf ersthaft interessierte verantwortungsvolle Abnehmer zu finden.
                Bei selteneren , für die allgemeine Terrarianerschaft unbekannte oder vermeintlich weniger atraktive Arten, lässt sich mit dem Verfassen von Artikeln
                Vorträgen , Homepages usw. ein gewisse "Nachfrage" erwerben. Bei Arten die in Massen wie Meerschweinchen , Wellensittich , Maus oder Guppy verfügbar sind ist das dann irgendwann aber aussichtslos. Insbesondere dann wenn eine Artgerechte Haltung anspruchsvoll und wirtschaftlich aufwendig ist wie bei einer Bartagame. Vor der Farbzüchterei bin ich auch meine Leopardgeckos immer gut los geworden. Heute wüsste ich nicht ob das immernoch so einfach wäre.
                In meinem Bereich Walzenskinke versuche ich zunehmend auf seltenere Arten
                mit geringerer Fortpflanzungsrate umzuschwenken. Allerdings belegen nun auch diverse über 20jährige nicht mehr fortpflanzungsfähige Tiere mit einem anscheinend endlosen Gnadenbrot große Teile meiner Anlage.

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                • #9
                  Hallo Azor,

                  ich denke das Problem ist ein anderes. Auch noch im letzten Jahr wurden nach Cites Jahresstatistik 2008 für Deutschland 12.102 grüne Leguane Iguana iguana, 1.787 Taggeckos Phelsuma und 14.860 Königspythons Phyton regius und unendliche viele andere geschützte und ungeschützte Terrarientiere importiert, obwohl vielleicht entsprechende Nachzuchten vorhanden waren.

                  (Wieviele - ausschließlich außerhalb von Australien gezüchtete - Bartagamen jährlich nach Deutschland importiert werden ist unbekannt, da sie keinen Schutzstatus besitzen werden sie auch nicht statistisch erfasst - ich denke allerdings das eine Zahl von ca. 40.000 bis 50.000 importierten Tieren durchaus realistisch sein kann).

                  Importtiere sind dabei und vor allem extrem billig und bringen für Importeure, Großhändler und Händler trotz zahlreicher "Ausfälle" sehr viel bessere Margen als Nachzuchttiere. (Mantella Arten zum Beispiel wurden im Jahr 2004 für ca. 0,70 bis 1,50 Euro importiert und kosteten den "Endverbraucher" dann zwischen 35 - 40 Euro)

                  Zudem gibt es, laut Aussage der Großhändler kaum professionelle Züchter in der EG, die in der Lage wären die teils immensen Nachfragen des "Markts" an Nachzuchten gefragter Tiere zu bedienen.

                  Und - um beim Thema Bartagamen zu bleiben. Als professioneller Bartagamenzüchter eingestuft ist zum Beispiel Robert Mailloux von der Sandfire Dragon Ranch und er verfügt - laut eigener Aussage - über einen Bestand von mehr als 10.000 (!) Bartagame.

                  Ich denke der einzelne Züchter oder Zuchtgemeinschaften könnten die Mechanismen des Markts nur durch eine hochprofessionelle Arbeitsweise ändern und wenn sie in der Lage wären die üblichen Nachfragen des deutschen Großhandels von mehreren 1000 Tieren pro Lieferung zu befriedigen.

                  Ob so eine Vorgehensweise erstrebenswert ist, wage ich zu bezweifeln.

                  Gruß

                  Werner

                  PS: hier ein kleiner Link: http://www.exo-terra.com/de/explore/symposia.php
                  Zuletzt geändert von dartfrog; 28.08.2009, 14:43. Grund: Link gesetzt

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                  • #10
                    Danke Werner

                    Es war sehr aufschlussreich und interessant einen Einblick darüber zu bekommen um was für eine vielfältige Thematik es sich hierbei handelt.
                    Gruß Bärbel

                    Kommentar


                    • #11
                      Werner , dein Link beleuchtet alles durch die Profit und Händlerbrille.
                      Damit kann und will ich mich garnicht identifizieren.

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                      • #12
                        Ich finde eigentlich nicht, dass der Link es dergestalt beleuchtet.
                        Er zeigt einfach mal auf, warum die Händler noch immer auf WF zurückgreifen.
                        Wenn auch aus meiner Sicht aus den Falschen Gründen.
                        Man muss halt auch bedenken:
                        Der Händler kauft Nachzuchten zum regulären Preis, den der Züchter verlangt... und gibt dann diesen Preis an seine Kunden weiter. Hier wird die NZ aber dann für viele Käufer zu teuer.
                        Ergo: sie kaufen woanders, wo es billiger ist.
                        Es besteht nicht nur ein Bedarf am Umdenken der Händler.
                        Vielmehr sollten vor allem die interessierten Käufer umdenken.

                        Ich als Privathalter und Hobbyzüchter gebe meine NZten (in meinem Fall Leopardgeckos) auch nicht unbedingt an den Zoohandel ab.
                        Weniger, weil die mir da nicht den Preis zahlen, den ich als Schutzgebühr haben möchte.
                        Sondern eher, weil bei vielen Zoohändlern auch weiterhin Verbesserungsbedarf an Haltung und Fachkenntnissen besteht.

                        Aber ich vermittle meine Tiere zT über den Zoofachhandel über das schwarze Brett bzw durch die Mitarbeiter, die gerne auf mich hinweisen, wenn jemand sich zB für Leopardgeckos interessiert.

                        In diesem Sinne
                        lg Dagmar
                        lg Dagmar

                        Nominat= taxonomischer Begriff = keine Farbe
                        Bock = männliches Huftier, Haltung im Terrarium nicht artgerecht

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                        • #13
                          Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
                          ...Zudem gibt es, laut Aussage der Großhändler kaum professionelle Züchter in der EG, die in der Lage wären die teils immensen Nachfragen des "Markts" an Nachzuchten gefragter Tiere zu bedienen. ...
                          Hi Ihrs,
                          worauf bezieht sich Zitiertes?

                          Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
                          Und - um beim Thema Bartagamen zu bleiben. ...
                          ...brachen wir keine professionellen Vermehrer, der Markt ist übersatt, sondern verantwortungsbewusste und aufgeklärte Halter, welche die nötigen, tiergerechten Parameter umsetzen können.

                          Bei wirklich allem Verständnis auch mal eigene Nachzuchten gehabt haben zu wollen, kann dies nur einher gehen mit reiflichen Überlegungen zu Anzahl und evt. Abnehmern. Wir haben letztendlich auch die Verantwortung für durch uns entstehendes Leben. Kann mich also Bärbel nur anschließen:
                          Zitat von martauschi Beitrag anzeigen
                          ...im Gegensatz zu Säugetieren, wo ich bei der Vermehrung nicht im Vorfeld bestimmen kann, wie viele Jungtiere es werden.
                          Klar, Händler kaufen lieber günstig Wildfänge als etwas teurer Nachzuchten, nur gibt es trotzdem phasenweise auf dem 'Markt' Bartagamen für 5 € zu erstehen, während viele 'Endverbraucher' weiter überteuert beim Händler kaufen.
                          Und mal ganz ehrlich, ich hab keine Probleme damit Futtertiere abzugeben, aber in den Zoohandel für nen 1/2 Jahr 'irgendwo' (evt. qualvoll) weiter leben dürfen? Nee, muss nicht sein...

                          Liebe Grüße,
                          Gaby
                          Wir müssen lernen, unsere Grenzen in der rechten Ordnung geduldig zu überwinden. Durchbrecht die Beschränktheit eures Denkens, und ihr zerbrecht damit auch die Fesseln.(Jonathan L. seagull)

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                          • #14
                            Hallo Gaby,

                            "Nachzucht ist aber nicht unproblematisch und zwar aus zwei Gründen. Ökonomisch betrachtet gibt es in Deutschland keine Großzüchter und relativ wenige gewerbliche Betriebe. Die Privatzüchter machen durch Niedrigpreise den Markt kaputt, so dass ein gewerblicher Züchter Probleme hat, vernünftige Preise zu erzielen. Auf der anderen Seite beklagt der Großhandel, dass Züchter nur selten bereit sind, dem Handel nennenswerte Rabatte einzuräumen. Das führt laut Thorsten Holtmann vom Oberhausener Tropenparadies dazu, dass Händler mit diesen Tieren gegenüber Tierbörsen oder Internetplattformen nicht konkurrenzfähig wären. Da funktioniert der Markt also noch nicht richtig".

                            Quelle: Bericht Exoterra Symposium: Wildfänge wie lange noch, Zoo Bochum, Februar 2008

                            Zusätzlich zur Schwemme privater Nachzuchten, importieren Großhändler immer noch und zusätzlich viele tausend weitere Tiere für den Zoofachhandel. Warum? Ganz einfach - kein Großhändler wird es sich antun wollen immer 1.500 bis 2.000 Privatzüchter zu kontaktieren, nur um den Jahresbedarf zum Beispiel von Zoo & Co. und oder Fressnapf nach Bartagamen befriedigen zu können. Er möchte, und das ist aus seiner Sicht sicher verständlich und nachvollziehbar, nur einen oder wenige Ansprechpartner haben, um den Bedarf seiner "Großkunden" (die wiederum möglichst wenige Partner haben möchten) zu decken.

                            ... ich denke, um diese eigentlich irre und sich immer weiter zuspitzende Spirale gerade bei Bartagamennachzuchten wirklich durchbrechen zu können brauchen wir große und professionelle Zuchtgemeinschaften privater Halter, evtl. nach dem Muster zum Beispiel von Conservation Breeding Specalist Group oder Treewalker International mit ihrem Amphibian Steward Network, die sowohl die Zucht koordinieren, als auch für eine zentrale Vermarktung sorgen können.

                            ... und vielleicht eine - wenn auch wirklich schwere - aber sicher sinnvolle Herausforderung für die DGHT über eine praktische Umsetzung nachzudenken und alle Beteiligten an einen Tisch zu holen.

                            Gruß

                            Werner

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                            • #15
                              Zitat von dartfrog Beitrag anzeigen
                              ...Die Privatzüchter machen durch Niedrigpreise den Markt kaputt, so dass ein gewerblicher Züchter Probleme hat, vernünftige Preise zu erzielen. ....
                              Da funktioniert der Markt also noch nicht richtig. ..

                              ... ich denke, um diese eigentlich irre und sich immer weiter zuspitzende Spirale gerade bei Bartagamennachzuchten wirklich durchbrechen zu können brauchen wir große und professionelle Zuchtgemeinschaften privater Halter...
                              ... und vielleicht eine - wenn auch wirklich schwere - aber sicher sinnvolle Herausforderung für die DGHT über eine praktische Umsetzung nachzudenken und alle Beteiligten an einen Tisch zu holen.

                              Huhu,
                              nee Werner, ein ganz klares Nein !!!
                              Ich bin keine Vertreterin des Handels, die sich Sorgen um deren Profi macht, ist mir schnuppe und völlig peng! (siehe auch Peters Anmerkung zu deinem Link!)

                              Nicht egal ist mir, dass der Markt für Bartagamen groß gehalten wird, weil Tiere mangels fachlicher Beratung falsch gehalten und letztendlich (zum Wohl des Handels ?!?) gehimmelt werden. Da liegt unsere Aufgabe und deshalb bleibt es dabei, nicht die vielen kleinen Privatzüchter sind verkehrt, die sich bemühen und neben Tieren auch Fachwissen und Hilfe bieten!
                              Doch arg verwunderte Grüße,
                              Gaby
                              Zuletzt geändert von Gaby Lehmann; 29.08.2009, 15:31. Grund: Ergänzung
                              Wir müssen lernen, unsere Grenzen in der rechten Ordnung geduldig zu überwinden. Durchbrecht die Beschränktheit eures Denkens, und ihr zerbrecht damit auch die Fesseln.(Jonathan L. seagull)

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