Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Diskussion: Dinge aus der Natur

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Diskussion: Dinge aus der Natur

    Hi,
    Ich möchte hier gerne das Für und Wider von Materialien aus der Natur selbst zu entnehmen diskutieren.
    ​​​​In vielen Foren, auf Webseiten und in Büchern wir immer wieder empfohlen Äste, Pflanzen, Erde, Moose und Futtertiere selbst zu sammeln.
    Neben dem finanziellen Vorteil wird oft die Qualität der natürlich aufgewachsen Futtertiere und deren Diversität und die geballte Biomasse der Erden angepriesen. Leider werden selten die Nachteile besprochen, das ist mir etwas Einseitig.
    Hier mal ein paar davon:

    -Stehlen aus dem Wald ist illegal und man kann euch Anzeigen. Wertvolles Totholz zu entfernen ist genauso schlecht für den Wald wie sich frische Zweige zu schneiden.

    - Gerade Moose und Farne stehen streng unter Naturschutz

    -die Biomasse an Insekten ist in den letzten Jahren stark zurück gegangen (daher vermutet man auch den Grund für den starken Rückgang der Vögel) und sich an dem Vorhandenen zu bedienen erscheint mir nicht ganz recht. Grashüpfer beispielsweise sind in Berlin und Umgebung stark gefährdet und sollten daher nicht "geerntet" werden.

    -Parasiten sind auch immer so eine Sache in der Natur. Eine Heuschrecke von draußen kann neben vielen Vitaminen und Mineralien eben auch Würmer mitbringen.

    Was sagt ihr denn zum Thema "von der Natur ins Terra" ? Pros? Contras? Erfahrungen? Ich würde mich freuen wenn wir hier eine bunte und faire Diskussion zum Laufen bringen.

  • #2
    Hallo Erdlöwenbändiger
    Du schreibst.. -Stehlen aus dem Wald ist illegal und man kann euch Anzeigen. Wertvolles Totholz zu entfernen ist genauso schlecht für den Wald wie sich frische Zweige zu schneiden... Warum soll man es stehlen? Ich mach das so . Ich frage den Förster, ob ich das ganze aus dem Wald holen kann und es funktioniert jedes mal. Ich fange auch schon lange keine Insekten mehr in der Natur. Es werden wirklich immer weniger. Was ich brauche, züchte ich selber.
    Gruß Heinz

    Kommentar


    • #3
      Hallo,

      ich nutze auch nur Äste und Verstecke von draußen. Entweder aus den Gärten von Nachbarn oder der Familie oder aber ich frage die Holzfäller der Stadt, wenn sie die städtischen Bäume zurückschneiden. So bekommt man immer ganz legal was zusammen. Für die kleineren Tiere sammele ich jedes Jahr die abgestoßene Rinde der dicken Platane auf dem Firmengelände als Verstecke. Sie lieben sie! Dabei bin ich jedoch wählerisch, nehme nichts vom Straßenrand und achte darauf, dass es keine Kotverschmutzung durch Vögel oder Anzeichen für Holzwürmer gibt. Die Äste etc. werden dann richtig heiß abgeschrubbt und kommen nach dem Trocknen ins Terrarium.

      Walderde nutze ich nicht - was nicht an den Bodenbewohnern liegt, sondern schlicht an der Menge der Terrarien.
      Da kaufe ich dann die "Zutaten" im Baumarkt.

      Von Moosen bzw. generell Pflanzen aus der Natur lasse ich auch die Finger, da sind wie schon gesagt wurde einige Arten streng geschützt und meine botanischen Kenntnisse reichen nicht aus, um die ungeschützen zu erkennen. Daher beziehe ich mein Moos über meine Tante (Floristin), welche mir das vom Blumengroßmarkt mitbringt. Es ist Zuchtmoos, keine Naturentnahme. Geiches gilt für die wenigen Echtpflanzen in meinen Becken. Bei den meisten nutze ich mangels grüner Daumen ehrlich gesagt künstliche Begrünung.

      Was in meinen Augen (vor allem heutzutage) gar nicht geht, ist das Abfangen wilder Insekten zur Fütterung der eigenen Haustiere. Es gibt einen drastischen Artenrückgang und nur weil man vor der eigenen Tür vermeintlich noch "massig" davon findet, heißt das nicht, dass man diese einfach so wegsammeln kann und gut ist. Generell empfinde ich das Verfüttern von Wildfängen an Haustiere als in höchstem Maße unmoralisch. (Das schließt auch die Futtergeckos ein. Wer Tiere halten will die Geckos fressen, muss sich halt selbst um eine nachhaltige Futterquelle bemühen! Von räubernden Freigängerkatzen fang ich hier jetzt nicht an. ).

      LG
      Seriva
      Zuletzt geändert von Seriva Senkalora; 05.06.2019, 08:43. Grund: Rechtschreibung korrigiert

      Kommentar


      • #4
        Zitat von Seriva Senkalora Beitrag anzeigen

        Was in meinen Augen (vor allem heutzutage) gar nicht geht, ist das Abfangen wilder Insekten zur Fütterung der eigenen Haustiere. Es gibt einen drastischen Artenrückgang und nur weil man vor der eigenen Tür vermeintlich noch "massig" davon findet, heißt das nicht, dass man diese einfach so wegsammeln kann und gut ist.
        Einspruch!...Auch, wenn das emotional so naheliegt, trifft es einfach nicht zu. Wie so oft, hilft Intuition im Naturschutz wenig und ersetzt kein Wissen.
        Befasse Dich mal mit den Überlebensstrategien von R- und K Strategen. Die üblichen Futtertierarten sind durchweg R- Strategen. Da kannst Du von einer Population 90% wegfangen. ohne ihr zu schaden. Teils sogar im Gegenteil.
        Habitatschutz ist hier das Zauberwort und Individuenschutz bewirkt gar nichts..
        Nachhaltige Entnahme von etwa Wiesenplankton und Heuschrecken über Jahrzehnte auch von eher kleinen Wiesen ist defintiv ohne jeden Populationsschaden machbar.
        Nebenbei bemerkt beeinflusst jede Mahd die lokalen Wieseninsekten-Populationen kurzfristig erheblich stärker als auch intensivstes Absammeln - und Mahd ist zum Habitaterhalt widerum sinnvoll und ntwendig!

        Und ich bleibe last not least dabei, dass das das beste Futter ist, das wir anbieten können.

        Viele Grüße

        Ingo
        Kober? Ach der mit den Viechern!




        Kommentar


        • #5
          Populationsdynamiken sind mir bekannt. Selbst, wenn man diese außen vor lässt, ist rein moralisch die Entnahme eines wilden Tieres zur Fütterung eines nicht dem Ökosystem zugehörigen und in Gefangenschaft lebenden Tieres schlicht verwerflich. Jedes Insekt das fehlt, fehlt so dann einem wildlebenden Prädatoren. Unabhängig von der Populationsentwicklung der Insekten selbst geht dies so zu Lasten des natürlichen Gleichgewichtes (um das mal so platt auszudrücken, es sind recht komplexe Abhängigkeiten).

          Dass man die Habitate primär schützen muss, da sind wir uns glaube ich einig.
          Ich habe hier nur einen absolut anderen moralischen Standpunkt.

          LG
          Seriva

          Kommentar


          • #6
            Sorry, aber auch hier muss ich sagen...das stimmt schlicht nicht:

            " Jedes Insekt das fehlt, fehlt so dann einem wildlebenden Prädatoren. Unabhängig von der Populationsentwicklung der Insekten selbst geht dies so zu Lasten des natürlichen Gleichgewichtes (um das mal so platt auszudrücken, es sind recht komplexe Abhängigkeiten)."
            Dass Du das sagst, zeigt mir eigentlich nur, dass Deine Aussage. dass Dir Populationsdynamiken bekannt sind, ebenfalls nicht stimmt.
            Und was soll der moralische Zeigefinger hier? Eine anthropomorph ideailisierende Moral ist in diesem Zusammenhang von keinem praktischen Wert!

            Der Insektenrückgang ist real und beängstigend. Aber diese Art, ihn zu diskutieren schadet mehr als sie nutzt.
            Ähnliches gilt für die Diskussion zur Entnahme anderer Naturmaterialien.

            Ich stimme zu, dass es extrem wichtig, ist, sich über die Nachhaltigkeit der jeweiligen Nutzung Gedanken zu machen.
            Aber wo die gegeben ist, gibt es keinen Grund, Moralaspekte heranzuziehen oder unreflektierte Grundpinzipien als allgemeingültige Wahrheiten zu überhöhen.

            Viele Grüße

            Ingo
            Kober? Ach der mit den Viechern!




            Kommentar


            • #7
              Hallo Seriva
              Ich hoffe du Fährst nicht mit Auto, Bahn, Bus, Motorrad, Fahrrad..... oder bewegst dich sonst irgendwie schneller als 10Km/h. sollte das doch der Fall sein ermordest du unzählige Insekten! ich hoffe auch das du den Weg vor dir bei jedem schriet mit einem weichen Besen vorsichtig reinigst....

              Kommentar


              • #8
                Hallo Ingo,

                Ich denke nicht dass eine Diskussion dieser Art den Insektenpopulationen schadet, aber vielleicht kannst du genauer ausführen warum du dieser Meinung bist. Meiner Ansicht nach legst du deinen Schwerpunkt im letzten Kommentar weder auf Sachlichkeit, noch auf Informationsaustausch. Vielmehr scheinst du deine Ansicht eher durch Diskreditieren und Beleidigen zu untermauern. Ein schlechtes Fundament um einen Mehrgewinn aus deinem Beitrag zu ziehen.

                Pius
                Ja, da hast du zweifellos recht. Aber es macht einen Unterschied ob man versehentlich und unbewusst im Alltag Tieren Schadet oder ob man dies bewusst und absichtlich tut.
                ​​​
                Klar muss man Brennholz schlagen ect. aber wo und wieviel entscheiden Fachkundige. Der Förster weiß welcher Baum, wieviel Rehe und welche Steine abträglich sind. Nur weil wir zu viele Wildschweine haben darf man sich nicht einfach so selbstständig eines fangen. Daher finde ich es toll, dass so viele Leute mit den jeweiligen Fachkundigen direkt sprechen.
                Invasiv und Gefährlich wird es schnell in großen Siedlungsgebieten. Ich hoffe sehr das die Berliner, Leipziger ect. ihr Umland lieber schonen. Auf dem Land mit wenigen zu fütternden Reptilien könnte man bestimmt schonender von draußen zufüttern

                Kommentar


                • #9
                  Zitat von Erdlöwen-Bändiger Beitrag anzeigen
                  Hallo Ingo,

                  Ich denke nicht dass eine Diskussion dieser Art den Insektenpopulationen schadet, aber vielleicht kannst du genauer ausführen warum du dieser Meinung bist. Meiner Ansicht nach legst du deinen Schwerpunkt im letzten Kommentar weder auf Sachlichkeit, noch auf Informationsaustausch. Vielmehr scheinst du deine Ansicht eher durch Diskreditieren und Beleidigen zu untermauern. Ein schlechtes Fundament um einen Mehrgewinn aus deinem Beitrag zu ziehen.

                  Ich habe mehrfach angeregt, sich nach der Populationsdynamik von R- und K-Strategen zu erkundigen.
                  Wenn man das tut, wird es offensichtlich, was ich mit meinen Äußerungen meinte.
                  Aber mir wurde dann weder Diskussion zu diesen Fortpflanzungsstrategien, noch irgendein sachliches Gegenargument, sondern lediglich der moralische Zeigefinger aus Bauchgefühl vorgehalten.
                  Wenn es diskreditierend und beleidigen ist, dass ich mich mit solcher Unsachlichkeit und dem Vermeiden jeglicher inhaltlich faktengetriebener Diskussion über Populationsdynamiken von R-Strategen und den Zusammenhang zum Futtertierfang nicht abspeisen lasse, sondern lediglich meine diesebzüglichen Aufforderungen bekräftige, so war ich in der Tat "diskreditierend und beleidigend".
                  Das lag aber nicht in meiner Absicht und ich lese es auch im Nachhinein nicht aus meinem Text heraus.

                  Jetzt fühle ich mich allerdings selber durch Deine Äußerungen diesbezüglich diskreditiert und beleidigt-denn das war immerhin sehr direkt.
                  Aber lassen wir das. So ist halt das Internet. Ich würde viel lieber Angesicht zu Angesicht mit Euch reden. Dann bleibt man auch leichter am Punkt und kann nicht so einfach Hinweise, Fragen oder Faktenargumente ignorieren oder komplett abschweifen.
                  Dass das aber hier als Antwort auf meine Beiträge passiert, hat mich in der Tat geärgert. Das hat man dann in meiner Diktion gemerkt...zugegeben.
                  Ausfallend bin ich dennoch nicht geworden, sondern habe nur - energisch- auf die Fakten hingewiesen.

                  Und gerne etwas ausführlicher (aber sorry, ich schreibe hier nicht die zehn eigentich notwendigen Seiten): Das Habitat und dessen Stabilität ist für unsere Wieseninsekten das A und O. Das Individuum zählt gar nichts. Populationsverluste von über 90% werden problemlos weggesteckt.
                  Sowas erfolgt auf bewirtschafteten Wiesen (und das sollte das typische Terrarianerfanggebiet sein) jedes Jahr ein bis zweimal bei der Mahd, die wiederum zum Habitaterhalt nötig ist.
                  Der typische Aderlass durch Wiesenplankton- oder Heuschreckenfang fällt dabei überhaupt nicht ins Gewicht und ist nicht populationsrelevant. Punkt!
                  Das heisst Nicht, dass Arten- und Naturschutzgesetzgebungen nicht zu beachten sind! Das ist natürlich Voraussetzung!
                  Wie schon angeklungen: Man fängt einfach nicht in Naturschutzgebieten, in Habitaten bedrohter Arten oder auf Magerweisen.
                  Die größten Ausbeuten an Insekten hat man sowieso auf ökologisch wenig wertvollen überdüngten Fettwiesen. Dort sollte der Futterfang stattfinden. Selbst, wenn man hier den Großteil der Allerweltsarten wegfangen würde - was in der Praxis nichtmal annähernd zu schaffen ist- würden die sich problemlos erholen und das Wegfangen u.U den weniger dominanten Arten eine Chance bieten, sich in der Lagphase der betroffenen Arten besser zu etablieren.

                  In diesem Rahmen definiert das gesagte die Situation und nicht moralisches Spontanempfinden.
                  jetzt klarer?

                  Viele Grüße

                  Ingo
                  Zuletzt geändert von Ingo; 09.06.2019, 14:24.
                  Kober? Ach der mit den Viechern!




                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Ingo Beitrag anzeigen
                    Einspruch!...Auch, wenn das emotional so naheliegt, trifft es einfach nicht zu. Wie so oft, hilft Intuition im Naturschutz wenig und ersetzt kein Wissen.
                    Befasse Dich mal mit den Überlebensstrategien von R- und K Strategen. Die üblichen Futtertierarten sind durchweg R- Strategen. Da kannst Du von einer Population 90% wegfangen. ohne ihr zu schaden. Teils sogar im Gegenteil.
                    Habitatschutz ist hier das Zauberwort und Individuenschutz bewirkt gar nichts..
                    Nachhaltige Entnahme von etwa Wiesenplankton und Heuschrecken über Jahrzehnte auch von eher kleinen Wiesen ist defintiv ohne jeden Populationsschaden machbar.
                    Nebenbei bemerkt beeinflusst jede Mahd die lokalen Wieseninsekten-Populationen kurzfristig erheblich stärker als auch intensivstes Absammeln - und Mahd ist zum Habitaterhalt widerum sinnvoll und ntwendig!

                    Und ich bleibe last not least dabei, dass das das beste Futter ist, das wir anbieten können.

                    Viele Grüße

                    Ingo
                    Stimme ich dir voll und ganz zu. Ich wohne an einem Naturschutzgebiet (Lüneburgerheide). Dort ist es natürlich verboten sich aus der Natur zu "bedienen". Jedoch versuche ich vieles aus meinem Garten (z.B. Weinreben, Laub, Wiesenplankton etc.) zu bekommen. Daher habe ich auch eine Natürliche Wiese auf der im Sommer etliche Heuschrecken etc. zu finden sind. Ich habe auch mit einem Bekannten (er ist Bauer) gesprochen, auf seinem brach liegenden bzw. Pestizid freien Besitz kann ich zusätzlich noch Einrichtungsgegenstände usw. sammeln. Die Heuschrecken (für die beschleunigte) Besiedlung meiner Wiese habe ich auch von dort. Ich finde es löblich und verantwortlich wenn man als Terrarianer (der sich den aktuellen Problemen bewusst ist/ sein sollte) zumindest etwas bemüht die heimische Natur zu unterstützen. Auch wenn Heuschrecken sammeln sicher kein Problem darstellen mag, sollte man vielleicht nicht übertreiben wenn man sich Einrichtung aus der Natur holt. In einem gewissen Maße ist dies aber sicherlich vertretbar. Ich meine damit besonders, dass man nicht alles drumherum wegreißt, weil einem der Ast, der aus dem Dickicht rausragt so gut gefällt. Oder alles an Moos und Farnen platt trampelt weil man von dem schönen Baumstumpf dahinter gerne die Rinde hätte. Alles in allem sollte man meiner Meinung nach bewusst und vielleicht etwas vorsichtig dabei sein, dann ist natürliches Einrichtungsmaterial etwas Wunderbares was dem Terrarium ein schönes Ambiente verleiht. Meine Tiere sind davon jedenfalls noch nie krank geworden...
                    Mfg
                    Michel

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X