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Chamäleon baden mit Reptoboost

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  • Chamäleon baden mit Reptoboost

    Liebe Leute,

    gestern war ich mit meinem F. pardalis (4 Monate) beim TA, Spezialist für Reptilen.

    Hintergrund ist, dass das Pantherchamäleon nach dem Trinken und Fressen sich aufrichtet und ein fauchendes Geräusch von sich gibt. Dazu hat er Häutungsreste an sich haften.

    Der Check ergab erstmal keine Auffälligkeiten, Kotproben und Abstriche okay. Beim Röntgen hat der TA allerdings gesehen, dass das Männchen einen sehr vollen Magen-Darm-Trakt hat. Daraufhin empfahl er mir ein tägliches Bad mit Reptoboost. Das Chamäleon soll dabei auf einem Ast im handwarmen Wasser sitzen und die Kloake muss unter Wasser sein. Bei dem Mittel handelt es sich weitgehend um Zucker mit Vitaminen. Meine Recherche ergab, dass es nahezu keine Erfahrungen mit Chamäleons gibt, allerdings mit Schildkröten und Bartagamen.

    Trotzdem möchte ich hier nochmal explizit nach euren Erfahrungen fragen, falls es welche gibt und ob ihr diese Behandlung durchführen würdet? Ich habe so etwas noch nie gemacht und zweifle nun etwas an der Empfehlungen des TA.

    Liebe Grüße
    Julian

  • #2
    Hallo Julian

    Nicht jeder Reptilientierarzt hat auch explizit grössere Erfahrung mit Chamäleons, wie sieht‘s bei deinem aus?

    Jedenfalls bin ich grade etwas verwirrt: dass bei Verstopfung ein warmes Bad entspannt und helfen kann, den Magendarmtrakt zu entleeren ist mir bekannt. Aber mit Reptoboost? Das ist doch zur innerlichen Anwendung - oder soll es durch die Kloake wirken???

    Wie auch immer, ich würde auf jeden Fall zuerst eine zweite Meinung einholen. Denn ich habe immer wieder gelesen, auch von Chamäleonspezialisten, dass der Chamäleondarm nicht für die Verarbeitung von Zucker eingerichtet ist, weshalb man nicht mal den Jemenchamäleons, die bekanntermassen gerne mal was pflanzliches naschen, Früchte geben soll. Zucker soll zur Bildung von Hefen und Bakterien führen können und damit zu Darmproblemen.

    Gruss
    cham-sitter
    Zuletzt geändert von cham-sitter; 12.03.2024, 13:09.

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    • #3
      Zu dem Fauchen nach dem Fressen und Trinken:

      - Was für Futtertiere gibst du ihm? Wie oft, wie viele pro Fütterung und wie grosse gibst du ihm?

      - Wie trinkt er? Von den Blättern lecken, Pipette?

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      • #4
        Hallo,

        danke für deine Einschätzung. Ich teile diese mit dir und werde darauf verzichten.

        Ich muss dazu sagen, dass ich in Portugal wohne und es hier möglicherweise etwas schwieriger ist, an Fachärzte zu gelangen, aber der besagte TA gibt an, große Erfahrungen mit Chamäleons zu haben und seine Fragen zeigten durchaus Fachwissen.

        Ich füttere Heimchen, Grillen, Fliegen und (selten) Wachsmottenlarven, dazu auch die Motten und Falter. Ich achte auf die Augen-Augen-Regel.

        Er trinkt von Blättern nach dem Sprühen und von den Blättern unter der Tropftränke. Was mir auffällt ist, dass er immer trinkt, wenn gesprüht wird.

        Weiterhin haften ihn hartnäckig kleinere Häutungsreste an. Dachte schon an eine zu trockene Haltung, allerdings sprechen die gemessenen Werte dagegen.

        Hier noch sein Terrarium:


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_8584.heic
Ansichten: 204
Größe: 52,4 KB
ID: 1242204

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        • #5
          Edit: Er bekommt ein bis zwei Tage pro Woche kein Futter und dann z.B. drei kleine Heimchen an einem Tag. Fliegen so viele wie ich fangen kann.

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          • #6
            Schönes Terrarium
            Das hört sich für mich alles gut an. Lauwarm baden kannst du ihn ja trotzdem, das kann gegen die Verstopfung helfen und vielleicht auch gegen die Häutungsreste.

            Wegen einzelnen Hautfetzchen würde ich mir übrigens noch keine Gedanken machen, solange sie nicht etwas abschnüren, z.B. das Schwanzende. Nur wenn an den gleichen Stellen beim nächsten Mal wieder etwas zurück bleibt, müsste man handeln.


            PS: was für Lampen benutzt du? Und wieviel Abstand hat's zwischen Glaskolben und Gaze?

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            • #7
              Nur bin ich mir bzgl. der Verstopfung gar nicht so sicher, da er regelmäßig Kot absetzt. Ich kann mir diese Ansammlung im Magen-Darm-Trakt nicht recht erklären.

              Für gefährlich erachte ich nur einen Hautfetzen an einem Finger. Trotzdem hatte ich das bei meinen calyptratus nie. Vllt. zur Feuchtigkeit: Das Terrarium steht in einem Wintergarten in der Nähe des Meeres. Also Meeresluft haben wir direkt im Garten, respektive auch Meeresnebel. Das führt dazu, dass wir eigentlich nie weniger als 60% rel. Luftfeuchtigkeit haben. Trotzdem hat das Chamäleon ja nur direkten Zugang zu Wasser durch das Sprühen und die Tränke. Kann es - auch durch die starke Beleuchtung- trotzdem zu trocken sein?

              Ich beleuchte mit einer Arcadia Flood UVA 150 Watt und einem Daylight Spot UVA von Exoterra mit 75 Watt. UVB über eine T5 Arcadia Pro 6%. Ich weiß, dass viele auf die LuckyReptile und/oder Raptor UVA/UVB- Lampen setzen, allerdings orientieren sich hier und auch in Spanien die meisten Halter an der „linearen“- UVB- Ausgabe, wie sie z.B. auch in den Staaten ( z.B.chameleonacademy) praktiziert wird.
              Der Abstand zwischen Tier und Lampe beträgt 35cm, wobei ich die seitlichen Ranken mal wieder schneiden müsste. Es kam bisher zu keinen Verbrennungen. Das Problem hatte ich bei meinen ersten calyptratus in Verbindung mit einer LuckyReptile Dessert UV. Der Fehler lag bei mir, gleichwohl finde ich dieses stark gebündelte Licht nicht ungefährlich.

              Das Terrarium steht in einem taghellen Wintergarten, allerdings ohne direkte Sonneneinstrahlung.

              Ich habe gerade den Bericht des TA bekommen und übersetzt: er rät zu kleineren Futtertieren. Das werde ich dann mal probieren.

              LG und danke

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              • #8
                Mit den genannten Lampen habe ich keine Erfahrung. Hätte ich nochmals ein Chamäleon, würde mich nach dieser Seite richten: https://www.madcham.de/de/terrarienbeleuchtung/

                Ich persönlich habe mich an die Regel gehalten, dass für die UV-Lampe der Mindestabstand zur Gaze eingehalten werden sollte und nicht zum nächsten Ast unter der Lampe. Dies weil sich Chamäleons, besonders junge Tiere, gerne unter der Lampe kopfüber an die Deckelgaze hängen und sich so schwere Verbrennungen holen können. Ob es zu heiss ist, kann man ja mit der Hand an der Gaze prüfen. Ob die UV-Strahlung zu hoch ist merkt aber nicht, da hilft nur ein Messgerät.

                Zur Luftfeuchtigkeit: hast du eine Hygrometer im Terrarium? Wenn nicht würde ich dringend dazu raten, denn nur so weisst du, ob du genügend sprühst.

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                • #9
                  Klar verwende ich ein Hygrometer. Je nachdem wo ich messe, habe ich natürlich unterschiedliche Werte. Aber in seinem bevorzugten Aufenthaltsbereich liegt sie zwischen 60 und 100%. Ich achte vor allem auf ein kräftiges Sprühen am Abend und am Morgen.
                  LG

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                  • #10
                    Nur der Vollständigkeit halber: ich verfüttere jetzt nochmal deutlich kleinere Futtertiere und siehe da, das Fauchen ist verschwunden. Was anatomisch dem allerdings zugrunde liegt, weiß ich immer noch nicht.

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                    • #11
                      Das ist mir auch nicht klar. Ich kenne eine Art Fauchen bzw. heftiges Ausatmen nur, wenn falsch getränkt wurde. So versuchen sie vermutlich Wasser, das in die Luftröhre gelangt ist, los zu werden.

                      Aber gut, dass das kleinere Futter geholfen hat. Man sagt ja sowieso, mehrere kleine Futtertiere seien besser als wenige grosse. Auch für adulte Tiere, weil naturnaher (gemäss Feldstudien beim Mageninhalt verstorbener Chamäleons) und mehr Jagdspass.
                      Und besser verdaulich, vielleicht löst sich so auch das mit der Ansammlung im Magen-Darm-Trakt. So gut wie dein Terrarium ausschaut, gehe ich jedenfalls nicht davon aus, dass du Rindenmulch oder Sand als Bodengrund hast.

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                      • #12
                        Ich verwende Erde aus dem Garten und außerdem befindet sich Laub auf dem Boden.
                        Der Tierarzt meinte übrigens, dass das Reptoboost über die Kloake aufgenommen werden soll. Ich bleibe aber skeptisch. Kot wurde heute abgesetzt, einzige Auffälligkeit war eine leichte Orangefärbung, die kann laut Literatur aus Dehydrierung hindeuten oder vom Beta-Carotin der Futtertiere herrühren.
                        Weiterhin zeigt er seit dem TA-Besuch eine Schussschwäche, er trifft nicht mehr genau die Futtertiere. Der TA meinte, das Tier habe bei der Untersuchung mit der Zunge gegen das Stäbchen gedrückt, mit dem das Maul offen gehalten wurde. Möglicherweise eine Zerrung.

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