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Neues Terrarium // Bewässerungsanlage

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  • Neues Terrarium // Bewässerungsanlage

    Hallo zusammen,

    mein Name ist Pit und ich kehre nunmehr nach fast zwanzig Jahren zurück zur Terraristik. Da sich in den letzten zwanzig Jahren nun jedoch nicht nur mein Äußeres und meine Physis verändert haben, was für ein selber schon manches Mal morgens vorm Spiegel sehr erschreckend sein kann, sondern seither auch ein ganz besonderer Mensch in mein Leben getreten ist, und daraus auch noch zwei wundervolle, lustige, temperament- und anspruchsvolle, dickköpfige, hartnäckige - … pardon, ich schweife gerade in die negativen Eigenschaften meiner Kinder ab - Nachkommen entsprungen sind, kann ich nicht mehr Entscheidungen nur für mich allein und auch an alte Vorlieben bzgl. meines "Objekts der Begierde" festhalten. Ja, nicht jeder Person präsentiert sich ein Iguana iguana offenkundig so, wie mir. Und so entgegnet mir meine Frau - trotz größter Anstrengungen - bis zuletzt, dass die Haltung dieser Spezies mit ihr unter einem Dach partout nicht in Frage kommt.

    Nun gebe ich mich aber mit einem Leguan als übergroße Fotografie oder haariges Plüschtier nicht ab und habe nach einen „Kompromiss“ gesucht. Zu meinem missmutigen Ausdruck auf manche Anmerkungen und (Gegen-)Argumente meiner lieben Frau passend, bin ich auf das Chamäleon gestoßen, das genauso seine Augen verdrehen und Gesichtsfarbe verändern kann, wie ich manches Mal. Und siehe da, plötzlich stoße ich nicht mehr auf die sonst so gängige Abneigung meiner Frau, was die Haltung von Reptilien anbelangt. Aber nun genug des Schwabbelns - zumal ich auch keinen falschen Eindruck erwecken möchte, was die diktatorische Beziehung unter meiner Frau anbelangt. Nun aber Spaß beiseite

    Wie erkennbar, möchte ich mir ein (männliches) Jemen- oder Pantherchamäleon zulegen. Im Vorfeld habe ich mich nun mit den Grundlagen zur Haltung von Chamäleons auseinandergesetzt und auch schon den nächsten Schritt gewagt, ein Terrarium zu "beschaffen". Anfangs der Absicht - wie einst bei dem 12m3 großen (begehbaren) Terrarium für meine damaligen Leguane - selbst Hand anzulegen und mit geeignetem Material die neue Behausung zu errichten, habe ich mich am Ende doch zu einer Maßanfertigung durch einen erfahrenen Anbieter entschieden.

    So wird nun in etwa drei Monaten ein Kunststoffterrarium (12-20 mm PVC-Integralhartschaumplatten) in der Größe 120x65x185 angeliefert werden, das dem neuen Bewohner hoffentlich ein gemütliches, bequemes und allen voran halbwegs artgerechtes Zuhause bieten wird. Mir ist bewusst, dass die Tiefe des Terrariums, mit 65cm, hätte (deutlich) größer ausfallen können…

    Was die Beleuchtung des Terrariums anbelangt, bin ich der Empfehlung resp. Auffassung des Anbieters gefolgt und habe ebenso die Lichtquellen dazu bestellt, sodass sie gleich von ihm mit installiert werden können. Alles weitere an Equipment beschaffe und installiere ich selbst.

    1x Solar Raptor SunStrip III 35 Reptile Black Edition (Modell: 750mm, 27W)
    1x Solar Raptor HID-Lamp (70W, Flood)
    1x Solar Raptor HID-Lamp (35W, Spot)

    Sollten die Lichtquellen eurer Meinung nach nicht ausreichen, kann und würde ich eine Nachrüstung vornehmen.

    Meine (vorläufig) erste Frage gilt nun jedoch der Beregnungsanlage. M.R.S. bietet unterschiedliche Sets an, so auch Beregnungsanlagen zum selber bauen. Dabei bietet M.R.S. auch unterschiedlichste Düsen an, bei denen ich mir nicht sicher bin resp. es nicht bestimmt herausfinden kann, welche am geeignetsten für den neuen Bewohner sind. Sollten es Keramik- oder Kunststoffdüsen sein. Aber auch die Frage, ob Sprühregen- oder Nebeldüsen installiert werden sollten, beschäftigt mich. Bei der Größe des Terrariums würde ich mit fünf Düsen kalkulieren, wobei drei Düsen an der Decke und zwei Düsen seitlich angebracht werden sollen. Die seitlich angebrachten Düsen sollen im Grunde genommen nur zur Bewässerung von zwei (großen) Pflanzen dienen. Sprich, hier ist dann wohl eher die Rede von Tropftränken, statt Düsen. Aber eventuell bedarf es ja gar keiner Tropftränken zur Bewässerung von Pflanzen?!

    Welche nützliche Erfahrung habt ihr mit Bewässerungssystemen und deren Düsen (bei der Chamäleonhaltung) in der Vergangenheit sammeln können? Und gibt es jemanden unter euch, der Erfahrung mit einem Thermostat/Hygrostat, beispielsweise von Trixie, sammeln konnte? Den Aussagen eines nahegelegenen Tierbedarfshändlers (mit Aqua- und Terraristik) nach, sollte man die Finger von solch einem System lassen, da der Sensor zur Ermittlung der Luftfeuchtigkeit nach relativ kurzer Zeit schon durch Verunreinigungen oder andere Ablagerungen falsche Werte liefern kann und man mit der Zeit eh ein Gefühl dafür erhält, wann (über eine Zeitschaltuhr) die Beregnung erfolgen muss. Als großer Anhänger von Automatisierungs-/Steuerungssystemen reizt mich nun ein solches System, sofern es denn auch über längere Zeit zuverlässig funktioniert.

    Vielen Dank für eure Rückmeldung und Unterstützung bei den Vorbereitungen zum neuen Terrarium, dessen komplette Fertigstellung und Einzug des neuen Bewohners von mir im Dezember geplant ist. Und ich werde euch gewiss noch in Zukunft mit weiteren Fragen behelligen und auf eure Unterstützung und euer Verständnis hoffen.

    Pit

  • #2
    Hi,

    ich habe in meinem Terrarium zwei Nebeldüsen an der Rückwand verbaut die meiner Meinung nach generell ausreichen. Wenn der Bewohner mal etwas entspannter wird und ich ihn rausholen kann ohne das er einen mittleren Herzinfarkt bekommt würde ich wohl noch eine mittig an die Front setzen. Wie die Düsen drei mal am Tag für eine Minute laufen reicht das zumindest bei mir um den Boden für Pflanzen feucht zu halten. Das sind dann ja auch schon täglich 300 ml. Wenn du noch eine tropftränke hast kommt das noch dazu. Ich habe keramikdüsen genommen, hab bei mir aber auch sehr kalkarmes Wasser. Fünf Düsen wären mir zu viel. Zumindest mein Chamäleon weisß wann der Regen losgeht und versteckt sich dann unter Blättern. Bei so vielen Düsen die auch seitlich sprühen könnte das vielleicht schwer für ihn werden.

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    • #3
      Ich hatte doch auf regere Antworten auch anderer Terrarianer gehofft

      Herzlichen Dank, Carlos, für deine Rückmeldung.

      Die zwei geplanten seitlichen Düsen sollen, wie erwähnt, eher zur Bewässerung zweier großen Pflanzen, wie Asplenium nidus (Nestfarn) und/oder Coniogramme emeiensis (Bambusfarn), dienen. Also kein Wasser im klassischen Sinne versprühen - wie die an der Decke angebrachten Düsen - sondern eher zur Tropfbewässerung (der Pflanzen) dienen. Ein weiterer Benefit dieser Tropfbewässerung wäre, so meine Hoffnung/Erwartung, dass der zukünftige Bewohner diese (auch) als Trinkwasserquelle nutzt. Nun berichtest du allerdings davon, dass sich (d)ein Chamäleon bei der Beregnung eher zurückzieht und versteckt. Folglich wäre meine Erwartungshaltung, dass diese Tropfbewässerung gleichzeitig als Trinkwasserquelle für den Bewohner dienen könnte, bei der Chamäleonhaltung hinfällig (…meine damaligen Leguane haben es sichtlich genossen, wenn der Regen von oben einsetzte). Nun gäbe es ja noch andere Möglichkeiten zur Bereitstellung einer Trinkwasserquelle, wie bspw. so eine Tropftränke (in Pflanzenoptik), die dem Tier sogar (nahezu) konstant Wasser zur Verfügung stehen würde. Allerdings bin ich zumindest von dem mir begegneten Produkt (Exo Terra Dripper Plant) - durch den Wasserkreislauf und der daraus resultierenden Wiederverwendung des Wassers - nicht wirklich angetan. Und die Alternativen würden darauf abzielen, dass eine sehr gute Drainage im Bodengrund oder gar ein Abfluss herhalten muss (Quelle: madcham.de/wasserversorgung).

      Die Frage, die ich mir stelle ist, kann sich denn ein Chamäleon tatsächlich ausreichend mit Wasser versorgen, wenn es dieses über das beregnete/besprühte Interieur (Blätter, Äste, etc. pp) aufnimmt? Die Frequenz und Intensität der Beregnung/Besprühung erfolgt doch in erster Linie in Abhängigkeit zur Luftfeuchtigkeit und, wie du auch geschrieben hast, zur Befeuchtung des Bodens und der Pflanzen. Bei Lufttemperaturen zwischen 25 und 28°C (vom Sonnenplatz mal abgesehen) verdunsten die Tropfen von den Blättern nun recht schnell. Reicht der (zeitlich) begrenzte "Wasservorrat" dann überhaupt für das Tier aus?

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      • #4
        Ich hab mir genau die gleiche Frage gestellt bezüglich Tränken und war mir unsicher. Ich hab es eine Zeit lang lang mit einem Dripper versucht, der wurde aber überhaupt nicht angenommen. Ich habe schon gesehen wie er sich bei mir nach dem besprühen an die Nebeldüse gehängt hat um da den Nachlaufen zu trinken, also könnte deine Idee auch klappen. Ansonsten kann ich nur sagen das es zu reichen scheint, er hat keinerlei dehydrierungserscheinungen. Ich geb noch zwei mal die Woche Gurke rein die er immer morgens frisst, die enthalten ja auch viel Wasser..

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        • #5
          Welche Erfahrung(en) hast du mit Nebeldüsen machen können/müssen? Der von mir favorisierte Anbieter für Beregnungsanlagen (M.R.S.) bietet Nebel-, Sprüh- und Beregnungsdüsen an. Letzteres kommt aufgrund des hohen Wasserdurchflusses und der damit drohenden Sumpflandschaft nicht in Frage. Bei Nebeldüsen und deren Feinstzerstäubung liest man - wie auch bei Neblern - jedoch häufig von der potenziellen Gefahr (bei empfindlichen Tieren, wie u.a. dem Chamäleon), dass die feinen Wassertröpfchen zu einer Atemwegserkrankung führen könn(t)en. Auch frage ich mich bei dem Einsatz von (Micro-)Nebeldüsen, ob durch die Thermik im Terrarium die Feuchtigkeit durch die Feinzerstäubung damit nicht auch nach oben, durch die Gaze hindurch, in Richtung der Spots vordringen und Schaden anrichten könnte. Bei den Sprühdüsen kann man gezielt über den Sprühwinkel resp. -kegel meiner Auffassung nach gewährleisten, dass das feuchte Nass nicht zu nah an die Elektronik/Beleuchtung gelangt oder gar die erzielte Luftfeuchtigkeit außerhalb des Terrariums herrscht (... ).

          Apropos Luftzirkulation (Offtopic): Für die Luftzufuhr verfügt das neue Terrarium an der unteren Front über mehrere runde Lüftungsgitter und nach oben hinaus über einen Gazedeckel. Die Luftzirkulation werde ich erst am Ende, nachdem alles eingerichtet ist, im Rahmen des Einfahrens des Terrariums überprüfen können. Zugluft ließe sich durch teilweises Schließen der unteren Lüftungsgitter vermeiden - mangelnde Luftzufuhr oder Staunässe hingegen könnte man mit einem oder mehreren Lüftern entgegnen. Nun überlege ich schon heute, ob ich nicht an der unteren Rückwand, etwas in der "3D-Struktur" versteckt, als Präventionsmaßnahme zwei Lüfter verbaue. Ich kann (noch) nicht einschätzen, ob die Bereitstellung von Lüftern bei einer Terrariumhöhe von 185cm wirklich nottut. Welche Erfahrung hast du/habt ihr hinsichtlich der Belüftung und dem etwaigen Einsatz von aktiven Belüftunssystemen machen können/müssen?

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          • #6
            Hallo

            Ich kann dir die Seite https://www.madcham.de wärmstens empfehlen. Da findest du topaktuelle Infos von Fachleuten zu all deinen Fragen.
            Z.B. zu Wasserversorgung und Düsen https://www.madcham.de/de/wasserversorgung/

            Oder zur Belüftung, die so wie du sie planst, für ein Chamäleon deutlich zu klein dimensioniert ist https://www.madcham.de/de/groesse-belueftung/

            Gruss
            cham-sitter

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            • #7
              Hallo cham-sitter,

              vielen Dank auch für deine Stellungnahme. Diese Seite ist mir, wie aus meiner Reply vom 16.08.2024 hervorgeht, nicht unbekannt und dient mir auch als wertvolle Fundgrube auf meine zahlreichen Fragen. Ein "Urteil" oder eine Stellungnahme hinsichtlich potenzieller Gefahren für die Gesundheit des Tieres durch den Einsatz von Nebeldüsen habe ich allerdings auch da nicht vorfinden können. Womöglich bezieht sich die Gefahr einer Atemwegserkrankung (bei Chamäleons) über feinste Wassertröpfchen aber auch nur auf den Einsatz von Neblern, und nicht auf Nebeldüsen?!

              Was eine ausreichende Belüftung anbelangt, ging für mich (bei meinen bisherigen Recherchen) nur über madchan.de (und ein paar "Plagiatoren" ) die Größenangabe von 2/3 einer Seite - nebst des kompletten Deckels aus Gaze - als zweite Belüftungsfläche hervor. So liest man beispielsweise in dem renommierten Ratgeber von Ingo Kober und Andreas Ochsenbein (Jemen- und Pantherchamäleon), dass es am besten ist, wenn der Deckel des Chamäleonterrariums komplett mit Drahtgaze bespannt und zusätzlich eine größere Fläche im unteren Terrarienbereich - zum Beispiel ein Schlitz unterhalb der Frontscheibe - ebenso als Lüftungsöffnung gestaltet ist. Diesen Schlitz empfinde auch ich in der Reptilienhaltung als absolut unzureichend. Ich bin zudem aber auch hier noch auf einige Threads gestoßen, in dem diese Größenangaben der Belüftung ebenso rege diskutiert wurden. Ich möchte keineswegs die "Auflage" eines auf Chamäleons spezialisierten TA anzweifeln, geschweige denn in Abrede stellen! Und die Haltung von solchen exotischen Tieren stellt an sich schon (für einige unter uns) ein ethisches/moralisches Dilemma dar. Aber ist am Ende nicht auch das Gesamtpaket sowie die Art/Rasse des Chamäleons (vgl. Brachylophus fasciatus vs. Iguana iguana) entscheidend? So sprechen meiner Auffassung nach beispielsweise ausreichende Luftfeuchtigkeit im Terrarium, eine angemessene Abtrennung vom Raumklima wie auch hinreichender Sichtschutz sogar gegen eine zusätzliche, seitliche "Scharte". Bei meinem zukünftigen Terrarium werden in Summe zehn runde Lüftungsgitter mit einem Innendurchmesser von 43mm unterhalb der Frontscheibe verbaut (Anm.: Hier ist nicht die Rede von mit einem 6er-Bohrer gebohrten Löchern ). Letztlich würde ich diese sogar noch gegen eine vertikale Belüftungsfläche aus Gaze auf ganzer Breite austauschen, wenn die runden Lüftungsgitter - nebst des kompletten Deckels aus Gaze - für eine ausreichende Luftzufuhr nicht ausreichend sollten. Und diese Form der Belüftung sollte dennoch deutlich zu klein dimensioniert sein?

              Vielen Dank für dein/euer Feedback.

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              • #8
                Ich hatte Nebeldüsen von mrs verbaut, weiss aber nicht mehr, welche Tröpfchengrösse die erzeugten. Bei meinem Jemenchamäleon habe ich die Beobachtung gemacht, dass gröbere Tröpfchen ihn eher zum Trinken angeregt haben, als sehr feine.

                Zitat von _Pit_ Beitrag anzeigen
                So sprechen meiner Auffassung nach beispielsweise ausreichende Luftfeuchtigkeit im Terrarium, eine angemessene Abtrennung vom Raumklima wie auch hinreichender Sichtschutz sogar gegen eine zusätzliche, seitliche "Scharte".
                Betr. Frischluftbedarf wollte ich auf der sicheren Seite sein, deshalb bestand bei meinem Terrarium (80x100x150, reine Kletterhöhe) )neben dem kompletten Deckel auch die ganze Front aus Gaze. So brauchte es keine zusätzliche, seitliche "Scharte" und der Sichtschutz war auf drei Seiten gegeben. Bei üppiger Bepflanzung mit genügend hohem, gut durchwurzeltem und durchfeuchtetem Bodengrund war die Luftfeuchtigkeit kein Problem.

                Eine Gazefront würde ich noch aus einem anderen Grund wieder machen: schwarze oder schwarz eingefärbte Gaze bietet einen super Durchblick! Besser als Glas, denn es kann sich nichts drin spiegeln, was besonders ins Gewicht fällt, sollte sich ein Fenster in der Nähe befinden. Auch das Problem, dass sein eigenes Spiegelbild das Tier stressen könnte, fällt somit weg.

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                • #9
                  Vielen Dank, cham-sitter! Dann würde ich doch eher zu Sprühdüsen mit deren "Grobzerstäubung" tendieren. Ich werde mich aber morgen einfach mal telefonisch mit M.R.S. in Verbindung setzen und die Eigenschaften beider Typen hinsichtlich der Tröpfchengröße erfragen. So hoffe ich dann auch, eine verbindliche Antwort auf meine angedachte Beregnungsanlage (Neben- oder Sprühdüsen in Kombination mit Tropfdüsen) zu erhalten.

                  Zitat von cham-sitter Beitrag anzeigen
                  neben dem kompletten Deckel auch die ganze Front aus Gaze.
                  Auf diese Lösung, die Frontpartie komplett in Gaze zu halten, bin auch schon in einigen Aufnahmen (allen voran aus den USA) gestoßen. Wie verhält es sich aber bei dir mit der Luftfeuchtigkeit und Wärme im Terrarium? Kann die Wärme wie auch die Luftfeuchtigkeit durch die Gazefront nicht schneller entweichen?

                  Der Nachteil von Glas - Stichwort "potenziell Stress erzeugende Spiegelungen" (sofern es nicht entspiegelt ist) - wird auch in dem Ratgeber von I. Kober und A. Ochsenbein thematisiert. Zumindest wird "nur" die Front mein zukünftiges Terrarium aus Glas bestehen und dieses auch nicht in der Nähe der Fenster-/Terrassenfront platziert werden. Ebenso wird auch die Inneneinrichtung - wie sollte es anderes sein - mit zahlreichen Ästen, Zweigen und Pflanzen sehr üppig gestaltet werden, um ihn ausreichend Schutz/Versteckmöglichkeiten bieten und ihn auch bei Tiefenentspannung halten zu können. Nach den Erfahrungen von Kober und Ochsenbein können wohl auch "gerade Jemen- und Pantherchamäleons sehr rasch lernen, diese Spiegelungen zu ignorieren". Insofern werde ich später hoffentlich nicht zwangsläufig reagieren und doch die (teuer erstandene) Glas- gegen eine Gazefront austauschen müssen.

                  Betreffend einer größeren Frischluftzufuhr habe ich heute aber nochmal den Anbieter angeschrieben und erfragt, ob zum jetzigen Zeitpunkt noch die "Einstreukante" vergrößert werden kann, damit ich mehr Platz für eine vertikale Belüftungsfläche aus Gaze erhalte - sofern sich diese Anpassung im Späteren tatsächlich als notwendig erweisen sollte!

                  Mit einer größeren Einstreukante kann oder könnte ich aber auch mit einer (höheren) Drainage/Substratschicht arbeiten. Und hier folgt schon meine nächste Frage - sorry, ich hätte doch einen anderen Threadtitel, wie manch anderer "Häuslebauer" hier, wählen sollen.

                  Ist es empfehlenswerter das Terrarium mit einem Abfluss oder eher mit einer Drainageschicht zu versehen? Auch mit einem Abfluss ließen sich ja tierische Zusätze im Bodengrund halten. Seitens des Herstellers des neuen Terrariums ist kein Abfluss vorgesehen, jedoch könnte ich ein solches Abflusssystem ohne weiteres selbst noch ergänzen. Tut es denn aber wirklich not? Bei den eingebrachten Mengen an Wasser - auch zur ausreichenden Versorgung von wassergierigen Wurzlern, wie Asplenium nidus (Nestfarn) oder Coniogramme emeiensis (Bambusfarn) - frage ich mich, ob auch mit entsprechendem Substrat und einer ausreichenden Drainageschicht überschüssiges Wasser gut in den Griff zu bekommen ist. Gibt es unter uns TerrarianerInnen, die heute eher zu einem Abfluss tendieren würden oder auch umgekehrt; die eher heute sagen, dass für die paar Tropfen, die am Ende des Tages über den Abfluss entweichen, darauf verzichtet werden könnte?


                  Besten Dank für euer Feedback!

                  PS: Ich erhoffe mir ja noch immer mehr davon zu erhalten

                  Kommentar


                  • #10
                    Mein Terrarium war aus Sperrholzplatten selbst gebaut. Ohne Abfluss, mit einer ca. 10 cm hohen Blähton-Schicht als Drainage, drüber ein Bioerde-Waldboden-Gemisch von vorne nach hinten ansteigen ca. 10-25 cm. Für ein Weibchen müsste es natürlich mehr sein.

                    Einen Abfluss hätte ich nur bei einem „Unfall“ gebraucht, als sich eine der Düsen gelöst hatte, meine Tochter den leergelaufenen Tank, ohne das zu bemerken, wieder auffüllte…
                    Für sowas gibt es aber eine viel einfachere Lösung, als ein Abfluss, der ja auch eine potenzielle Schwachstelle ist: in einer vorderen Ecke ein stabiles Kunststoffrohr (Elektro-/Wasserleitung) stellen, das knapp über den Bodengrund reicht. Unten als Filter einen Strumpf drüber ziehen. So kann im Notfall stehendes Wasser mit einem Schlauch abgesogen werden.

                    Sonst war überschüssiges Wasser nie ein Thema. Im Gegenteil, anfangs hab ich festgestellt, dass durch die Beregnung nur die obersten 1-2 cm richtig feucht wurden und so auch die Luftfeuchtigkeit nicht genügte. Deshalb habe ich die Pflanzen zusätzlich gegossen bis der ganze Boden gut durchfeuchtet war. Nachdem sich das Klima eingependelt hatte, war das nur noch selten nötig. Die Luftfeuchtigkeit war dann auch trotz Gazefront kein Problem.
                    Geholfen hat vielleicht auch, dass ich meinem Chamäleon regelmässig einen Regenschauer gegönnt habe. Ich habe ihn sehr selten trinken sehen (wobei das scheinbar viele nur tun, wenn niemand zuschaut). Da viele Chamäleons an Nierenerkrankungen leiden, wollte ich sicherstellen, dass er genug trinkt. Uli Walbröl hat bei einem Vortrag erzählt, dass sie in freier Wildbahn beobachtet hat, wie Chamäleons während es regnet intensiv trinken, indem sie die Tropfen einsaugen, die sich in Lippenspalte und Mundwinkel ansammeln. Und dies sogar nachts im Schlaf!

                    Ich hab dann meinem seinen Regen verschafft, indem ich den Drucksprüher so eingestellt habe, dass er einen weichen Strahl erzeugte. Mit wenig Druck nicht aufs Tier, sondern auf Blätter oberhalb des Tieres gerichtet, kam das natürlichem Regen im Wald ziemlich nahe. Und das hat funktioniert, immer! Und tatsächlich auch im Schlaf, ohne aufzuwachen! Er hat geleckt und eingesaugt und wenn er genug hatte, hat er einfach das Maul zusammen gekniffen. Das scheint mir auch sicherer, als mit der Pipette, denn dabei besteht die Gefahr, dass Wasser in die Lunge gerät.

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                    • #11
                      PS: ich denke, je höher das Bodensubstrat ist, desto besser für die Pflanzen und desto einfacher erzielt man ein gutes Klima, aber mehr Höhe ging bei mir damals nicht. Drunter würde ich aber keinesfalls gehen.

                      PPS: Mein Einstein war ein sehr entspannter und neugieriger Kerl. Das Terrarium stand neben einem Fenster und damit er in den Garten gucken konnte, sass er meistens ziemlich exponiert zuvorderst auf einem Ast. Würde ich mir nochmals ein Chamäleon anschaffen, würde ich darum auch seitlich ein „Fenster“ machen, sei es aus Glas oder Gaze. Erwischt man ein eher ängstliches Tier, kann man die Öffnung immer noch verdecken.
                      Zuletzt geändert von cham-sitter; 23.08.2024, 17:49.

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                      • #12
                        Herzlichen Dank für deine zahlreichen Tipps, cham-sitter! Solche wertvollen Erfahrungsberichte helfen ungemein weiter.

                        Der Anbieter/Terrarienbauer hat sich nun auf meine Anfrage zurückgemeldet und mir erfreulicherweise mitgeteilt, dass die Einstreukante noch auf 25cm vergrößert werden könne. Damit sollte für ausreichend Höhe gesorgt sein, was den Bodengrund im vorderen Bereich anbelangt. Auf einen Abfluss verzichte ich damit auch (vorerst).

                        Mit M.R.S. bin ich heute auch endlich ins Gespräch gekommen und wurde sehr gut von einer Dame, die mir gegenüber wahrlich Engelsgeduld bewiesen hat, beraten. Für das "kühle Nass" werden künftig vier Sprühregendüsen mit einem Sprühwinkel von 80° und zwei Regendüsen mit 105° sorgen. Die Bausatz-Serie (Uni-Line) lässt sich bei Bedarf auch noch um weitere Düsen ergänzen. Für mein anfängliches Vorhaben, primär für die Pflanzen noch zusätzliche Tropftränken einzusetzen, hätte es aber eines weiteren Wasserkreislaufs bedurft, sodass ich für mich einen Haken dahinter setze. Mit den beiden Regendüsen hoffe ich nun, die Pflanzen im unteren Teil des Terrariums ausreichend bewässern zu können - ansonsten werde ich ebenfalls händisch nachhelfen und zusätzlich gießen (müssen). Was den gewünschten Wirkungsbereich und damit die finale Anordnung der einzelnen Düsen anbelangt, muss ich vermutlich eh bis zum Schluss warten - sprich, den Einbau der Düsen erst am Ende vornehmen, wenn die gesamte Inneneinrichtung steht, um sie - auch wenn die Düsen in alle Richtungen schwenkbar sind - doch gezielter positionieren/ausrichten zu können. Auch in Hinblick auf das Tier resp. dessen potentielle Aufenthaltsplätze.

                        Nun habe ich bei meinen damaligen Leguanen anfangs schon feststellen müssen, dass sie bei einsetzender Beregnung kurzzeitig "erstarrten", dann wiederum sichtlich das Nass genossen. Ich habe mir damals eine kleine Heizdecke besorgt, die ich unterhalb des Behälters (damals noch ein kleines Glasbecken) platziert und über eine Zeitschaltuhr eine halbe Stunde vor Beregnung zugeschaltet habe. Was ein damaliger Freund und Reptilienhalter nur müde belächeln konnte, hatte mich allerdings überzeugt. Ich habe dieses Verhalten (kurzzeitiges Erstarren bei Einsetzen der Beregnung) bei den Leguanen anschließend nicht mehr so augenfällig wahrnehmen können und schiebe es auf das für die Tiere gefühlt (und an die Zimmertemperatur von ca. 23°C angeglichene) "kühle" Wasser - gerade dann noch, wenn sich die Tiere über ihre Sonnenplätze noch auf Temperatur gebracht haben. Im Netz wie auch hier im Forum bin ich nun hin und wieder auf Berichte - wie ähnlich dem von Carlos - gestoßen, bei denen Halter von einer eher scheuen oder gar phobischen Reaktion ihrer Tiere auf die Beregnung berichten. Könnte dieses "Schockverhalten" nicht (auch) auf die Wirkung von vergleichsweise kühlem Wasser auf die Haut des Tieres zurückzuführen sein? Hat es zufällig schon jemand mal mit an die Körper- resp. Umgebungstemperatur des Tieres angepasstes Wasser probiert, dessen Tier so schreckhaft/ängstlich reagiert? Bei Verwendung einer Sprühflasche lässt sich das Wasser in der gewünschten Temperatur idealerweise in diese einfüllen - bei Vorratsbehälter für Beregnungsanlagen hingegen ist das Wasser ja doch über Stunden oder gar Tage hinweg der Umgebungs- resp. Zimmertemperatur ausgesetzt, sodass der Temperaturunterschied doch mehr als 10°C betragen kann. Meine neurogene und physiologische Reaktion auf kaltes Wasser - und damit meine ich schon eine Wassertemperatur von wenigen Grad unterhalb meiner Körpertemperatur - lassen mich nämlich auch regelrecht erstarren…

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                        • #13
                          Zitat von _Pit_ Beitrag anzeigen
                          Meine neurogene und physiologische Reaktion auf kaltes Wasser - und damit meine ich schon eine Wassertemperatur von wenigen Grad unterhalb meiner Körpertemperatur - lassen mich nämlich auch regelrecht erstarren…
                          Kenn ich, geht mir auch so.

                          Ich frage mich allerdings, ob das Wasser, wenn es letztendlich beim Tier ankommt, wirklich so viel wärmer ist, dass sich der ganze (Energie-) Aufwand lohnt. Denn die Pumpe, die Leitungen, Abzweigungen und Düsen haben Raumtemperatur und dürften das bisschen Wasser auf dem Weg wieder nahezu auf Raumtemperatur abkühlen.
                          Aber vielleicht täusche ich mich. Müsste man testen.

                          Auf den Sonnenplatz würde ich sowieso keine Düse richten. Wenn Jungtiere nur den Handsprüher kennen, und nie direkt angesprüht wurden, erschrecken sie sich natürlich anfangs, wenn die Regenanlage los geht, sie gewöhnen sich aber meistens mit der Zeit dran.

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                          • #14
                            Zitat von cham-sitter Beitrag anzeigen
                            Ich frage mich allerdings, ob das Wasser, wenn es letztendlich beim Tier ankommt, wirklich so viel waermer ist, dass sich der ganze (Energie-) Aufwand lohnt. Denn die Pumpe, die Leitungen, Abzweigungen und Duesen haben Raumtemperatur und duerften das bisschen Wasser auf dem Weg wieder nahezu auf Raumtemperatur abkuehlen.
                            Aber vielleicht taeusche ich mich. Muesste man testen.
                            Ich habe das tatsaechlich auch so gemacht und immer vor der Beregnung warmes Wasser in den Behaelter gegeben.
                            Das Wasser kam nahezu in der selben Temperatur heraus wie ich es in den Behaelter gegeben habe.

                            Ich konnte auch feststellen, dass das Chamaeleon wesentlich entspannter darauf reagierte als auf das Wasser in Raumtemperatur, was dazu gefuehrt hat, dass ich das so fortgefuehrt habe.

                            Finde ich gut deine Idee mit der Heizmatte Pit.

                            MfG
                            Jannik
                            Zuletzt geändert von Kamelion; 28.08.2024, 14:04. Grund: Ä, Ö und Ãœ korrigiert

                            Kommentar


                            • #15
                              Zitat von Kamelion Beitrag anzeigen

                              Ich habe das tatsaechlich auch so gemacht und immer vor der Beregnung warmes Wasser in den Behaelter gegeben.
                              Das Wasser kam nahezu in der selben Temperatur heraus wie ich es in den Behaelter gegeben habe.

                              Ich konnte auch feststellen, dass das Chamaeleon wesentlich entspannter darauf reagierte als auf das Wasser in Raumtemperatur, was dazu gefuehrt hat, dass ich das so fortgefuehrt habe.
                              https://www.big-bamboo.ch/
                              Finde ich gut deine Idee mit der Heizmatte Pit.

                              MfG
                              Jannik
                              Ich habe das auch schon mal ausprobiert und tatsächlich festgestellt, dass mein Chamäleon entspannter reagiert, wenn das Wasser etwas wärmer ist. Ich denke, das liegt daran, dass die Temperatur im Terrarium ja meistens höher ist als die Raumtemperatur, und kaltes Wasser könnte einen kleinen Schock verursachen

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