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Kotproben selbst untersuchen?

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  • #16
    Re: Re: Kotproben selbst untersuchen?

    daniele schrieb:
    Würde gerne die Meinung eines Biologen zu dem ganzen Thema Parasiten und Wirtstiere hören
    Läßt sich einrichten
    Parasiten haben sich im Laufe der Evolution an ihren Wirt angepaßt und profitieren von ihm. Würde das Ausmaß der vom Parasiten bedingten Schädigung den Wirt töten, so würde der Parasit sich selber schädigen und i.d.R. selbst sterben. Also macht er das i.d.R. nicht (es gibt auch Ausnahmen). Wird nun diese Balance zwischen Parasit und Wirt gestört (Stress durch Transport, ungeeignete Haltungsbedingungen etc.) dann kann sich der Parasit ungehemmt vermehren und geht dann u.U. mit dem Wirt zugrunde.
    Auch bei uns Menschen kann Stress krankheitsauslösend sein. So kommt es z.B. durch (Kälte)-Stress zu einer Massenvermehrung der ubiquitär vorhandenen Erkältungsviren und damit zu einer "Erkältung".
    Ob sich ein Reptil durch Verzehr von "Heilpflanzen", die es im Terrarium ja nicht hat, einer übermäßigen Parasitenlast entledigen kann, so wie es zumindest die Primaten machen, wäre mal eine Spekulation. Aber darüber weiß vielleicht jemand was ?
    Gruß
    W. ~h
    im richtigen Leben: Wolfgang
    Ich bin Biologe und halte seit über 40 Jahren Wasserschildkröten, Echsen, Geckos, Schlangen, Frösche, Kröten, Kleinsäuger und Wirbellose in z.Zt. etwa 100 Arten, sowie ein löbliches Schwein namens Eberhardt

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    • #17
      Re: Kotproben selbst untersuchen?

      Hi Wolfgang,
      danke für die Antwort und natürlich Dank an Marc N.

      Wie siehst Du als Biologe die beschriebene Situation, ich meine speziell die Parasiten in den Reptilien. Gleich behandeln wenn ein Fund nachgewiesen wurde?
      Halte es immer noch zu vorschnell gleich medikamentös zu behandeln.

      Mfg
      Daniele

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      • #18
        Re: Kotproben selbst untersuchen?

        wolfi schrieb:
        Würde das Ausmaß der vom Parasiten bedingten Schädigung den Wirt töten, so würde der Parasit sich selber schädigen und i.d.R. selbst sterben. Also macht er das i.d.R. nicht (es gibt auch Ausnahmen).
        Hallo Wolfi,

        ...ich persönlich kann mir nicht vorstellen, daß der "Wurm" beim Zerfressen der inneren Organe mitdenkt und so ne Art sozialen Charakter zum Wirt entwickelt. Kannst Du deine Angaben dahingehend vielleicht noch etwas konkretisieren?

        Ich könnte mir schon vorstellen, daß das Nahrungsspektrum im natürlichen Habitat entscheidend zur Bekämpfung der Parasiten beiträgt. Auch das instinktive Verhalten zB. überdurchschnittlich hohe Wasseraufnahme (Spülung), Regulierung der Körpertemperatur, Fresspausen...usw. läßt auf eine Bekämpfung schließen.

        Gleichzeitig möchte ich die Behauptung aufstellen, daß die meisten Reptilien, gerade wegen enormen Parasitenbefall gar nicht an ihre natürliche Altersgrenze herankommen können.

        Viele Grüße
        Leguanseiten.de

        Kommentar


        • #19
          Re: Kotproben selbst untersuchen?

          @Leguanseite.de

          Keine Ahnung wie Du auf so eine Behauptung kommst?!
          Warum sollte die Natur so etwas absurdes zulassen, dass die Tiere frühzeitig sterben?
          Bin echt am Kopfschütteln.

          Mfg
          Daniele

          [Editiert von Daniele am 29-02-2004 um 23:28 GMT]

          Kommentar


          • #20
            Re: Re: Kotproben selbst untersuchen?

            Leguanseiten.de schrieb:
            ...ich persönlich kann mir nicht vorstellen, daß der "Wurm" beim Zerfressen der inneren Organe mitdenkt und so ne Art sozialen Charakter zum Wirt entwickelt. Kannst Du deine Angaben dahingehend vielleicht noch etwas konkretisieren?
            Es geht darum, besagtes Huhn mit den goldenen Eiern nicht zu schlachten.

            Oder anders gesagt, ein übermässig schädlicher Parasit findet sich schnell in einer evolutionären Sackgasse wieder.
            Es ist im Sinne des Parasiten, ein stabiles Gleichgewicht zu seinem Wirt aufbauen zu können.

            Phylogenetisch jüngere Parasiten sind deshalb oftmals pathogener ... geht ja auch nicht von heute auf morgen.

            Grüsse,

            Paul

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            • #21
              Re: Kotproben selbst untersuchen?

              Hallo

              mit der Evolutionstheorie von Parasiten die Unschädlichkeit bzw. Ungefährlichkeit gegenüber dem Wirt zu begründen halte ich persönlich für ungeeignet.

              Die Terrarienhaltung entscheidet sich doch erheblich von den Bedingungen im natürlichen Habitat. Nicht nur das Nahrungsspektrum ist einseitiger, Streß und Terrarienbedingungen sind nicht vergleichbar mit dem natürlichen Lebensraum des Reptils.

              Ich weiß ja nicht, sollte man wirklich die Parasiten in den Tieren belassen und diese dann nach einem tödlichen Nematodenbefall im Garten vergraben?

              Viele Grüße
              Leguanseiten.de

              Kommentar


              • #22
                Re: Re: Kotproben selbst untersuchen?

                Leguanseiten.de schrieb:
                "Hallo"

                Hallo

                "mit der Evolutionstheorie von Parasiten die Unschädlichkeit bzw. Ungefährlichkeit gegenüber dem Wirt zu begründen halte ich persönlich für ungeeignet."

                Nun, ich habe es bisher auch immer nur so oder zumindest so aehnlich gehoert. Ist auch eigentlich logisch. Oberstes Ziel des Parasiten kann ja nicht sein, seinen Wirt zu toeten. Der Parasit "will" ja selbst ueberleben - und dazu braucht er seinen Wirt.

                "Die Terrarienhaltung entscheidet sich doch erheblich von den Bedingungen im natürlichen Habitat. Nicht nur das Nahrungsspektrum ist einseitiger, Streß und Terrarienbedingungen sind nicht vergleichbar mit dem natürlichen Lebensraum des Reptils."

                Genau das hat ja Marc.N. schon geschrieben. Unter Terrarienbedingungen sieht die ganze Sache anders aus, weil das Tier (unter anderem) zwangslaeufig mit seinen eigenen Ausscheidungen usw in Kontakt kommt und so staendig neu infiziert wird.

                "Ich weiß ja nicht, sollte man wirklich die Parasiten in den Tieren belassen und diese dann nach einem tödlichen Nematodenbefall im Garten vergraben?"

                Nein, sollte man selbstverstaendlich nicht. Bei potentiell gefaehrlichen Parasiten, also solchen, die (unter Terrarienbedingungen) den Tod des Tieres zur Folge haben koennen, sollte man ohne Ruecksicht darauf, ob der Befall zum Diagnosezeitpunkt stark oder eher gering ist, mit vernuenftig bemessenen Mitteln behandeln.

                Viele Grüße
                Leguanseiten.de
                Viele Gruesse auch von mir
                Felicitas

                Kommentar


                • #23
                  Re: Re: Kotproben selbst untersuchen?

                  Marc-N. schrieb:

                  Um diese Situationen zu vermeiden, ist es sehr sinnvoll die parasitologischen Kotuntersuchungen durchzuführen und bei einem positiven Ergebnis auch eine entsprechende Behandlung der Parasitose (die Stärke des Befalls spielt hier keine Rolle!) einzuleiten.

                  Da ich eben auch mit dem Gedanken spiele, den Kot meines Jemen-Männchens untersuchen zu lassen, habe ich hier ein wenig nach Adressen gesucht. Dabei bin ich auf einen Thread gestoßen, wo die Adresse http://www.exomed.de/ genannt wird. Als ich mich dort ein wenig umgeschaut und über die verschiedenen Untersuchungen informiert habe, wollte ich wissen, welche der angebotenen Untersuchungen eigentlich sinnvoll sind. Hierzu ein Auszug aus der Preise-Seite :

                  Parasitologie

                  Blutparasiten (Ausstrich, Differenz.) - 12,75 €
                  Endoparasiten (3 Verfahren) - 12,75 €
                  Quantitative Bestimmung und Erregerdifferenz. - 22,95 €
                  Ektoparasitenbestimmung - 10,20 €
                  Fluoreszenztechnik zur Protozoendifferenz. - 17,85 €
                  Mikrosporidiennachweis - 20,40 €

                  Gibt es hierbei irgendwelche "must-haves" und welche sind für Terrariengehaltene Nachzuchten eher unerheblich ?
                  Wie sind die Preise zu beurteilen ?

                  Lieben Gruß
                  Stefan

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                  • #24
                    Re: Kotproben selbst untersuchen?

                    Vor dieser Auswahl stehe ich auch gerade !!!

                    Wäre nett wenn mal jemand der erfahrung auf dem Gebiet hat mal kurz schreiben würde.

                    Kommentar


                    • #25
                      Re: Kotproben selbst untersuchen?

                      Ich würde einfach zum reptilienkundigen Tierarzt gehen und sagen: "Veranlassen Sie doch bitte mal die für ein Chamäleon sinvollen Proben".

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                      • #26
                        Re: Kotproben selbst untersuchen?

                        Hallo Hörby,

                        ich empfehle die Untersuchung auf Endoparasiten...

                        Übrigens frage ich mich dabei, in wie weit der Halter, welcher in der Regel keine veterinärmedizinische Ausbildug besitzt das Untersuchungsergebnis auch sinnvoll verwerten kann. Allein vom Befund, wird bestimmt kein Tier clean...Das Posting von GaMMa sollte daher zur Anwendung kommen..

                        Viele Grüße
                        Leguanseiten.de

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