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Kokzidien - Eimeria

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  • Kokzidien - Eimeria

    Hallo,

    bei meinem F. pardalis Weibchen wurden Kokzidien (Eimeria) festgestellt.
    Nun meine Fragen.

    1. Wie lange überleben diese Einzeller ohne Wirt?
    2. Wie ich gehört habe, sollen die Kokzidien auch über die Luft übertragen werden.Stimmt das?
    3. Desweiteren habe ich gehört, das die Kokzidien gerne über Heuschrecken eingeschleppt werden, da manche Insektenzüchter frisch gekeimten Weizen vom Bauern kaufen, der mit Kuhmist düngt und somit die Kokzidien auf die Heuschrecken übertragen werden ???
    4. Die wichtigste Frage:Wie desinfiziere ich mein Terrarium (steht im Wohnzimmer und kann nicht bewegt werden).

    Hab soviele verschiedene Sachen zu Kokzidien gehört,weis nun nicht mehr was ich glauben soll.

    Gruß Ladinho



    [[ggg]Editiert von ladinho am 12-04-2004 um 10:29 GMT[/ggg]]

  • #2
    Re: Kokzidien - Eimeria

    Hallo,
    zu den Kokzidien, spez. Eimeria:
    1. Die Dauerstadien (Oozysten können sehr lange außerhalb des Wirtes überleben (viele Monate bis über ein Jahr).
    2. Um über die Luft übertragen zu werden, muß folgende Situation eintreten: infizierter Kot trocknet stark ein und zerfällt in sehr kleine Partikel. Diese werden z.B. bei Wartungsarbeiten im Terrarium versehentlich aufgewirbelt, in der Luft verteilt und können so auch in andere Terrarien gelangen, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Dieser Infektionsweg spielt aber eher eine untergeordnete Rolle. Die meisten Tiere infizieren sich bereits im Freiland (Wildfänge), in der Zoohandlung (mangelhafte Reinigung der Terrarien) oder der Züchter hat, ohne es zu wissen, Kokzidien im Bestand.
    3. Rinder haben eigene Kokzidien. Eimeria und auch Isospora sind sehr wirtsspezifisch. Bei Rindern kommen u.a. die Arten Eimeria bovis, E. zürni und E. ellipsoidales -um nur einige zu nennen- vor. In einem wechselwarmen Wirt können diese Kokzidien nicht überleben. Insofern ist die Behauptung mit den Heuschreckenzüchtern definitiv falsch Rinderkokzidien können übrigens selbst bei einem Kaninchen keine Kokzidiose auslösen, da auch Kaninchen "eigene" Kokzidien haben.
    Bei Säugern wurde festgestellt, daß Kokzidien der Gattung Eimeria vor allem bei Pflanzenfressern, wie Rindern, Ziegen oder Kaninchen zu finden sind. Die Gattung Isospora spielt hingegen bei Fleischfressern, wie Hund und Katze eine Rolle.
    Bei Reptilien verhält sich das völlig anders. In Kotproben von Chamäleons werden sowohl Kokzidien vom Isosporatyp, als auch die Eimerien gefunden. Beide zur gleichen Zeit aus einem Wirt jedoch nicht. Also, entweder oder...
    4. Die üblichen Desinfektionsmittel sind hier absolut wirkungslos. Nur formalinhaltige Mittel wirken auch auf die Dauerstadien (ähnlich verhält es sich mit Wurmeiern). Formalinhaltige Mittel dürfen aber, um die Gesundheit der Terrarientiere nicht zu gefährden, nicht eingesetzt werden!
    Es bleibt hier nur die Möglichkeit das gesamte Terrarium (so schwer es auch fällt) auszuräumen und die Einrichtungsgegenstände (sofern dies möglich ist) einer Hitzebehandlung (1,5 h bei 200° C) im Backofen zu unterziehen. Glatte Flächen müssen gründlich mit Seifenlösung gereinigt und danach gut abgespült werden. Alles andere (lebende Pflanzen, große Rückwände usw.) darf nicht mehr in das Terrarium verbracht werden. Bei Rückwänden kann man in manchen Fällen eine neue Farbschicht aufbringen und so die darauf befindlichen Oozysten fixieren.
    Grüsse


    [[ggg]Editiert von Marc-N. am 15-04-2004 um 10:28 GMT[/ggg]]

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