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Orientierungsinn bei Ch. calyptratus

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  • Orientierungsinn bei Ch. calyptratus

    Guten Morgen,

    mein 7 monate altes Ch. calyptratus Männchen lebt jetzt seit 6 Wochen frei im Zimmer (Blumenfenster). Ab und zu unternimmt er eine große Wanderung und landet z.B. auf einem Bild an der Wand (ist mir immer noch nicht ganz klar, wie er das schafft). Da hängt er dann und ich habe das Gefühl, dass er nicht mehr zurückfindet. Nachdem er dort die ganze Nacht und den halben Tag verbracht hatte, habe ich ihn zurückgetragen und er ist sofort unter die Lampe geeilt um sich zu wärmen. Wie sind Eure Erfahrungen? Und soll man die Tiere ggf. zurücktragen? Meiner mag das nämlich gar nicht und seit ich ihn 3x auf die Hand genommen habe versteckt er sich, wenn ich nur in das Zimmer komme.

    Grüße
    Katharina

  • #2
    Re: Orientierungsinn bei Ch. calyptratus

    Hallo Katharina,

    mit dem Orientierungssinn des Chamäleons ist es nicht so schlecht bestellt. Sie erreichen auch Beute, die über Umwege und ohne Sichtkontakt gefangen werden sollen. Sich im Raum zu orientieren bedarf schon einer beträchtlichen Leistung, aber es gibt auch Spinnen, die dieses Problem meisterhaft lösen und die haben nicht die entsprechende Anzahl an Nervenzellen zur Verfügung, wie die Chamäleone. Da die Sichtweite bei ca. 1000 Metern liegt, wird er sich nicht so schnell verlaufen haben. Ein dekoratives Stück Kordel hilft sicherlich das Problem des Bildes zu lösen, damit er sich bei Bedarf abseilen kann. Da dürfte er sich aber doch ganz wohl gefühlt haben, wie man so liest, nicht wahr?
    Mein Calyptratus Weibchen ist sehr aggressiv. Ein Zeichen für mich, daß es gesund ist. Scheue hängt sicherlich auch mit dem Charakter des einzelnen Individiums zusammen. Ein Grund: Chamäleone wollen nicht unbedingt gesehen werden (Tarnung durch farblicher Anpassung, Wackelgang, wahrscheinlich um Blätterwerk zu immitieren, etz. Außer zur innerartlichen (familiärer, Gattung) Kommunikation). 6 Wochen ist halt schon eine etwas längere Zeit für den Sinneseindruck des Menschen, aber für die Anpassung eines Chamäleons sicherlich nur ein Augenblick. Gib Dir selber Zeit, der Kleine wird sich schon daran gewöhnen. Ich pflege die Terrarien für die chamaeleo furcifer pardalis 2.1 und chamaeleo calyptratus 0.1 übers Wochenende offen zu lassen. Sie marschieren dann selbstverständlich zur Fensterbank um den "Terrarienblick" aus der Wohnung zu genießen. Da sind natürlich mit der Freiheit auch Grenzen gesetzt, aber in der freien Wildbahn ist der lästige Kampf ums Überleben mit noch lästigeren Predatoren doch anstrengender und nervenaufreibend zugleich.
    Wichtig!: Den morgentlichen Termin zur Spotbestrahlung (artifizielles Sonnenbad ) sollte unbedingt gewährleistet sein! Richtwert: ca. 35°C im Abstand der vollen Körperlänge des Probanden zur Licht- und Wärmequelle. Überhitzen und verbrennen sollte er sich dabei nicht.
    Noch was zum 'Anfassen': Es ist ja bekannt, daß sich Chamäleone nicht so einfach anfassen lassen. Es bereitet ihnen natürlich Unbehagen. Ein riesiges, sich bewegendes Etwas das da auch entgegen guckt, daß das Tierchen als gesamtes flink und behände durch die bekannte Welt transportiert.... Wie würde sich da der Mensch wohl bei gleichen Proportionalitätsverhältnissen verhalten, wenn er nicht wüßte, wie ihm geschieht?
    Dennoch bin ich durchaus der Meinung, daß man die Tiere anfassen sollte. Mit Maß und Ziel. Auch wenn es sich um Reptilien handelt, so ist es auch für diese Tiere wichtig, in einem belebten Habitat integriert zu sein. Wenn er mal von einem Ort zum anderen transportiert werden muß, daß zu seinem besten (aufheizen unter Spot, TA, etz.) beiträgt, so sollte man die Tiere ruhig und bedacht anfassen. Körperlichen Kontakt brauchen die Tiere von uns Menschen sicherlich nicht, aber das Umfeld sollte nicht sozial steril eingerichtet sein (Laboratorien, diverse Händler, etz.) um eine artgerechte Haltung bieten zu können.

    Gruß,

    Adolf

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    • #3
      Re: Orientierungsinn bei Ch. calyptratus

      Danke für Antwort Adolf,

      ich habe früher schon Geckos frei im Zimmer gepflegt (H. frenatus, Ph. mad. gr.) und Koralenfinger (L. caerula). Die alle wussten immer wo es warm ist, und wo es Futter und Wasser gibt (die Frösche sind sogar im Sommer fast jede Nacht durch offene Tür auf den Balkon gehüpft und in der Früh wieder zurück in ihr Versteck), aber die tun sich beim Laufen auch viel leichter. Das mit dem Größenunterschied und Anfassen kann ich gut verstehen...wenn man sich das mal umgekehrt vorstellt, das Chameleon so groß uns gegenüber, ich hätte auch Panik gekriegt...

      Schöne Grüße
      Katharina

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