@Nicolà
vor einiger Zeit erschien ein Beitrag von dir im Forum [ http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=10082#63555 ], dass Calumma als Gattungsname weiblich ist, und deshalb der Artname ebenfalls weiblich sein muss. Deshalb, so deine Aussage, muss es auch Calumma globifera und nicht C.globifer heißen. Da ich ja nur ein Laie bin, und nun etwas verunsichert bin, frage ich mich warum es dann Calumma nasutum und nicht C.nasuta heißt. Wäre nett wenn du mir das kurz erklären könntest.
Viele Grüße,
Marco
So Marco,
weil Herr Böhme mich 2000 drauf afmerksam gemacht hat, dass die Gattung eigentlich feminin sei und Gray, der die Gattung beschrieben hat, sie auch feminin behandelt hat, habe ich eine Zeit lang die Meinung vertreten, dass die Gattung feminin sei und deswegen auch die globifer etc. angeglichen werden muss.
Doch nach der GEO Veröffentlichung hat mir Ingo Kober seine auch im obigen link gepostete Ansicht klar gemacht, dass es eigentlich nur ein Wort gibt, was man mit dem Namen Calumma in Verbindung bringen kann: griechisch kalymma, was u.a. auch Schleier und Kiemendeckel d. Fische bedeutet und wenn man sich die Ohrlappen der Typusart der Gattung cucullatum anschieht, dann ist die bezeichnung auch gut gewählt. Das war im Jahr 2002. Nun kommt mein Vater, der Sprachwissenschfatler, ist ins Spiel. Denn es ist normalerweise nicht üblich das sich aus dem griechischen Buchstaben "y" der lateinische Buchstabe "u" entwickelt. Das Griechische hat dafür die Kombination "ou". Nun denn, Anfang diesen Jahres hat dann mein Vater in einem älteren Wörtebuch aus der Bib seines Institutes an der Uni Heidelberg und ich beinah zeitgleich in einem Internet Wörterbuch gefunden, dass es tatsächlich das seltene lateinische Lehnwort calumma gibt mit derselben Bedeutung. Und im gedruckten Wörterbuch steht auch das Buchstabenproblem kurz erläutert (einfach ein sehr seltener Fall...). Und das lateinsiche Wort ist auch, wie das griechische Neutrum. Nun sagen die zool. Nomenklaturregeln, dass selbst wenn der Erstbeschreiber was anderes gemeint hat, es aber nur eine Möglichkeit gibt, dass dann die Artnamen dem Geschlecht des Gattungsnamen angepasst werden müssen. (Sonst gäbe es wirklich ein heilloses durcheinander von Schreibweisen...). Diese Anpassungen habe ich dann zusammen mit meinem Vater in der letzten Reptilia veröffentlicht. Leider sind uns dabei zwei grundsätzliche Fehler unterlaufen, die teilweise in der nächsten reptilia berichtigt werden:
1. Wir haben die Artnamen mit der Endung -fer angepasst, weil wir begründet haben, dass diese Namen nur Adjektive sein können, da viele andere biologische Bezeichnungen die auf -fer enden auch adjektive sind. (Sind die Artnamen nur angehängte Substantive, dürfen sie nciht dem Gattungsnamen angepasst werden z.B. C. gallus oder C. gastrotaenia). So, nun hat mich Frank Glaw auf einen Paragraphen in den regeln aufmerksam gemacht, der lautet, dass wenn der Beschreiber der Art bei Artnamen, die auf -fer oder -ger enden, nicht ausdrücklich geschrieben hat, er will das als adjektivisch verstanden wissen, als Substantiv gewertet werden müssen. Nun denn, von den drei nötigen Erstbeschreibungen habe ich nur die von globifer und Günther hat nichts dazu gesagt, so dass globifer in Zukunft auch weiter globifer heissen muss. Wenn jemadn die Ertsbeschreibungen von fucifer und parsonii cristifer hat, wäre ich froh, wenn ich eine Kopie haben könnte.
2. Durch meinen momentanen Arbeiten am fischeri-Komplex bin ich auf das Taxon B. f. ulugurense gestossen. In der Erstbeschreibung wurde die Art aber Ch.f. ulugurensis genannt. Sofort war mir klar, dass Klaver & Böhme bei der Neueingruppierung der Arten auf die zur Zeit anerkannten Gattungen selbstverständlich auch die Namen apassen mussten. Und die Endungen im Lateinischen für Herkunftsangaben und andere adjektivische Artnamen sind nun mal-is, -is, -e. Und diese Anpassungen haben wir auch vergessen, d.h. es muss z.B. C. brevicorne oder C. andringitraense heissen.
Kompliziert? Ja, aber irgendwie muss ja eine Ordnung da sein, sonst würde man überhautpnicht mehr wissen, von welchem Tier man gerade spricht...
Sorry, dass es so lang wurde!
Nicolà
vor einiger Zeit erschien ein Beitrag von dir im Forum [ http://www.dghtserver.de/foren/viewtopic.php?TopicID=10082#63555 ], dass Calumma als Gattungsname weiblich ist, und deshalb der Artname ebenfalls weiblich sein muss. Deshalb, so deine Aussage, muss es auch Calumma globifera und nicht C.globifer heißen. Da ich ja nur ein Laie bin, und nun etwas verunsichert bin, frage ich mich warum es dann Calumma nasutum und nicht C.nasuta heißt. Wäre nett wenn du mir das kurz erklären könntest.
Viele Grüße,
Marco
So Marco,
weil Herr Böhme mich 2000 drauf afmerksam gemacht hat, dass die Gattung eigentlich feminin sei und Gray, der die Gattung beschrieben hat, sie auch feminin behandelt hat, habe ich eine Zeit lang die Meinung vertreten, dass die Gattung feminin sei und deswegen auch die globifer etc. angeglichen werden muss.
Doch nach der GEO Veröffentlichung hat mir Ingo Kober seine auch im obigen link gepostete Ansicht klar gemacht, dass es eigentlich nur ein Wort gibt, was man mit dem Namen Calumma in Verbindung bringen kann: griechisch kalymma, was u.a. auch Schleier und Kiemendeckel d. Fische bedeutet und wenn man sich die Ohrlappen der Typusart der Gattung cucullatum anschieht, dann ist die bezeichnung auch gut gewählt. Das war im Jahr 2002. Nun kommt mein Vater, der Sprachwissenschfatler, ist ins Spiel. Denn es ist normalerweise nicht üblich das sich aus dem griechischen Buchstaben "y" der lateinische Buchstabe "u" entwickelt. Das Griechische hat dafür die Kombination "ou". Nun denn, Anfang diesen Jahres hat dann mein Vater in einem älteren Wörtebuch aus der Bib seines Institutes an der Uni Heidelberg und ich beinah zeitgleich in einem Internet Wörterbuch gefunden, dass es tatsächlich das seltene lateinische Lehnwort calumma gibt mit derselben Bedeutung. Und im gedruckten Wörterbuch steht auch das Buchstabenproblem kurz erläutert (einfach ein sehr seltener Fall...). Und das lateinsiche Wort ist auch, wie das griechische Neutrum. Nun sagen die zool. Nomenklaturregeln, dass selbst wenn der Erstbeschreiber was anderes gemeint hat, es aber nur eine Möglichkeit gibt, dass dann die Artnamen dem Geschlecht des Gattungsnamen angepasst werden müssen. (Sonst gäbe es wirklich ein heilloses durcheinander von Schreibweisen...). Diese Anpassungen habe ich dann zusammen mit meinem Vater in der letzten Reptilia veröffentlicht. Leider sind uns dabei zwei grundsätzliche Fehler unterlaufen, die teilweise in der nächsten reptilia berichtigt werden:
1. Wir haben die Artnamen mit der Endung -fer angepasst, weil wir begründet haben, dass diese Namen nur Adjektive sein können, da viele andere biologische Bezeichnungen die auf -fer enden auch adjektive sind. (Sind die Artnamen nur angehängte Substantive, dürfen sie nciht dem Gattungsnamen angepasst werden z.B. C. gallus oder C. gastrotaenia). So, nun hat mich Frank Glaw auf einen Paragraphen in den regeln aufmerksam gemacht, der lautet, dass wenn der Beschreiber der Art bei Artnamen, die auf -fer oder -ger enden, nicht ausdrücklich geschrieben hat, er will das als adjektivisch verstanden wissen, als Substantiv gewertet werden müssen. Nun denn, von den drei nötigen Erstbeschreibungen habe ich nur die von globifer und Günther hat nichts dazu gesagt, so dass globifer in Zukunft auch weiter globifer heissen muss. Wenn jemadn die Ertsbeschreibungen von fucifer und parsonii cristifer hat, wäre ich froh, wenn ich eine Kopie haben könnte.
2. Durch meinen momentanen Arbeiten am fischeri-Komplex bin ich auf das Taxon B. f. ulugurense gestossen. In der Erstbeschreibung wurde die Art aber Ch.f. ulugurensis genannt. Sofort war mir klar, dass Klaver & Böhme bei der Neueingruppierung der Arten auf die zur Zeit anerkannten Gattungen selbstverständlich auch die Namen apassen mussten. Und die Endungen im Lateinischen für Herkunftsangaben und andere adjektivische Artnamen sind nun mal-is, -is, -e. Und diese Anpassungen haben wir auch vergessen, d.h. es muss z.B. C. brevicorne oder C. andringitraense heissen.
Kompliziert? Ja, aber irgendwie muss ja eine Ordnung da sein, sonst würde man überhautpnicht mehr wissen, von welchem Tier man gerade spricht...
Sorry, dass es so lang wurde!
Nicolà
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