Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

[Dorthe]

Hi,
am Montag war ich mit meinem Calyptratus, zwecks Wurmkur beim Tierarzt. Spuhlwürmer.
Das komplette Terrarium mußte nun umgebaut werden zwecks Quarantäne.
Bodengrund und Pflanzen raus, Zeitung rein.

Nun hat er seit dem aber nicht mehr abgekotet.
Fressen tut er noch.

Kann das eine Nebenwirkung der Wurmkur sein?
Ich ruf morgen deswegen noch die Tierärztin an, weil ich das beunruhigend findet, jetzt hat sie leider schon zu.
Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?


[[ggg]Editiert von Dorthe am 08-12-2004 um 18:58 GMT[/ggg]]

[Marc-N.]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Moin Dorthe,

ja, das ist möglich. Ich weiß ja nicht, was für ein Dosierungsregime Dir Dein Tierarzt empfohlen hat, aber man sollte bei der Behandlung eines Spulwurmbefalls zunächst mit einer geringeren Dosis des Wurmmittels (wahrscheinlich Panacur) beginnen, um ein Massensterben der Würmer und damit eine dadurch bedingte Verstopfung zu verhindern. Es kann auch im Zuge der Zersetzung der abgestorbenen Würmer im Darm (wenn eine Verstopfung eingetreten ist und die Anfangsdosis zu hoch gewählt wurde) zu einer Toxinbildung kommen. Mach Dir aber jetzt nicht zu viele Sorgen, auch durch das Panacur selber kommt es manchmal zu derartigen Nebenwirkungen. Lass Dich im Zweifelsfall nochmal vom behandelnden Tierarzt beraten.

Grüße




[[ggg]Editiert von Marc-N. am 08-12-2004 um 22:45 GMT[/ggg]]

[Dorthe]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Ich dosiere gar nichts, die Ärztin hat ihm 2 Mittel eingeflösst, leider hab ich keine Ahnung was das war
und am 15.12. soll die Nachbehandlung sein.

Wielange ist eine Verstopfung denn "unschädlich"? ???
Es sieht so aus als ob er extra seinen Bauch auf die Ästen drückt um nachzuhelfen,
dass da doch was raus kommt, oder es kommt mir nur so vor. Bis jetzt immer noch ohne Erfolg.

Ich ruf da auf jedenfall um 10 Uhr an, wenn sie geöffnet hat.

[Dorthe]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

So, die Ärztin sagt, es ist sehr ungewöhlich und von den Mitteln kann es nicht kommen, evtl. ist der Darm überfordert, da er ja nicht gerade minder befallen ist.
Die erste Wurmkur hatte nicht angeschlagen, deswegen wurde er diesmal schon mit anderen Mitteln behandelt.
Ich soll ihm jetzt täglich 2 Tropfen Parafinöl einflössen und wenn das bis Montag kein Erfolg bringt muß ich wieder hin.

Jetzt bereue ich es fast ihn nicht gezähmt zu haben, dass würde jetzt vieles vereinfachen.
Er wird immer ganz gelb und spielt tot wenn ich ihn einfange, von Fauchen und Mundaufreißen keine Spur, dass würd alles viel vereinfachen :eyes

[Marc-N.]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Also zumindest nach der Gabe von Panacur habe ich manchmal die Beobachtung gemacht, daß es zu einer leichten Verstopfung gekommen ist. Wenn über einige Tage mal kein Kotabsatz stattgefunden hat, ist das noch kein Grund sich ernsthaft Sorgen zu machen. Aber wie gesagt, bei Spulwürmern sollte man aus den erwähnten Gründen immer mit einer etwas geringeren Dosis anfangen.
Bei der Gabe von Paraffinöl muß man sehr aufpassen, daß nichts von dem Öl in die Luftröhre gelangt. Ich gebe es daher immer per Schlundsonde ein.

Grüße

[[ggg]Editiert von Marc-N. am 09-12-2004 um 17:57 GMT[/ggg]]

[gogosch]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Solche Verstopfungen enden bei Chamaeleons zumeist letal und sind nach meinen bisherigen Erkenntnissen auf mangelnde Flüssigkeitsaufnahme und auf zu hohe Haltungstmperaturen zurückzuführen.
Tiere die in "kühlen" feuchten Behältnissen gehalten wurden, zeigten bei mir noch nie Anzeichen von Verstopfung. Eine genetische Veranlagung ist nicht auszuschließen, da Nachkommen einer bestimmten Verpaarung besonders anfällig waren.
Im Allgemeinen werden Chamaeleons IMHO viel zu trocken gehalten, wenn man bedenkt, dass die meisten Arten aus Gegenden kommen wo es 2000mm pro Jahr regnet.
Meine Tiere, die zumeist in sehr dicht bepflanzten Terrarien leben, beschäftigen sich bis zu einer Stunde pro Tag mit der Flüssigkeitsaufnahme in Form von Tropfen auf den Pflanzen.
Ein etwa 8cm großes Chamaeleon (Krl) trinkt auf diese Art (pro Tag) etwa 1-3ccm Wasser!
H.


[[ggg]Editiert von gogosch am 09-12-2004 um 19:15 GMT[/ggg]]

[Dorthe]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

@gogosch:
Die Verstopfung hat er erst seit der Wurmkur, vorher hatte er nie Problme und er trink auch immer noch genausoviel wie vorher (,habe ihn schon 9 Monate).
Da ich an den Haltungsbedingungen nichts geändert habe, kann es daran bestimmt nicht liegen. Die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit ist die selbe.
Außerdem ist meine Ärztin knallhart, wenn ihr am Tier was auffällt, was an falscher Haltung liegen kann, dass hätte sie mir also direkt an den Kopf geknallt.

@Marc-N:
Ich hab leider keine Schlundsonde. Wie vermeide ich es denn am besten nicht in die Luftröhre zu kommen?
Hab hier nur eine 1ml Spritze, die ich benutzen wollte dafür.
Sollte ich die möglichst weit ins Maul schieben und vermeide es so?

[Marc-N.]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Moin, moin, moin....

Hi Dorthe, nee...das lass mal lieber. Ich werde dazu auch nüscht mehr sagen. Lass Dir das besser von Deiner Tierärztin zeigen. Da kann einfach zuviel passieren, wenn man `s falsch macht (ist jetzt nicht böse gemeint oder so...). Du könntest allerdings folgendes probieren: verfüttere ein mittelgroßes Heimchen oder eben ein entsprechendes anderes Insekt und versuch mal vorsichtig dem Chamäleon, während es noch kaut, zwei Tropfen von dem Öl einzugeben und das möglichst im Bereich des Maulwinkels, also so weit hinten, wie es eben geht. Das ist auf jeden Fall sicherer, als unter Zwang und ohne Sonde.

Hi gogosch, sag mal was meinste denn nun mit "solche Verstopfungen"? Wir reden doch hier gerade über eine Obstipation, die offensichtlich durch eine Wurmkur ausgelöst wurde. Die Gründe weshalb es da manchmal zu kommt, habe ich doch bereits genannt. Obstipationen können sicherlich durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden und Du hast ja auch einige dieser Faktoren, wie mangelnde Flüssigkeitsaufnahme oder zu hohe Temperaturen im Terrarium, die einen erhöhten Flüssigkeitsverlust über die Schleimhäute begünstigen, genannt. Es muß doch nun nicht zusätzlich Panik verbreitet werden, indem man sagt, daß Obstipationen letal enden (was auch gar nicht der Fall sein muß, wenn die kranken Tiere so bald, wie möglich medizinisch versorgt werden). Und in diesem Fall ist die Ursache mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso auf die Würmer bzw. die Wurmkur zurückzuführen.
Grüße

[[ggg]Editiert von Marc-N. am 10-12-2004 um 07:40 GMT[/ggg]]

[Bex°]

Re: Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

gogosch schrieb:
...dass die meisten Arten aus Gegenden kommen wo es 2000mm pro Jahr regnet.

Da wir ja letztens schon festgestellt haben das wir nicht zu sehr verallgemeinern dürfen, wäre es mal schön wenn Hartmut mal ein paar Arten nennen könnte in deren Habitat es 2000mm Niederschlag pro Jahr hat. Nicht das jemand noch nach dieser Anleitung Arten aus ariden Gebieten zu feucht hält.

[gogosch]

Re: Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

[b] Es muß doch nun nicht zusätzlich Panik verbreitet werden, indem man sagt, daß Obstipationen letal enden (was auch gar nicht der Fall sein muß, wenn die kranken Tiere so bald, wie möglich medizinisch versorgt werden). Und in diesem Fall ist die Ursache mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sowieso auf die Würmer bzw. die Wurmkur zurückzuführen.
Grüße

Das Problem ist, wenn man eine Obstipation, oder wie der Fachmann sagt "Verstopfung" an der Allgemeinbefindlichkeit bemerkt, es meistens zu spät ist, und Behandlungen nicht mehr oder kaum anschlagen.
@Bex°
die 2000mm solten einen "Bis-Wert" und keinen Durchschnitt darstellen.
z. B.lebt das Jemen-Chamaeleon in seinem natürlichen Habitat bei 1000-2000mm Niederschlag.
Von den auf Madagaskar endemischen Arten rede ich schon mal gar nicht.
Auch die meisten Bradypodion-Arten leben in ähnlichen Niederschlagsgebieten mit einer mehrmonatigen Trockenzeit. Nur so als Beispiel!
Durch Kondensatbildung auf den Pflanzen in den Morgenstunden steht auch in der Trockenzeit immer genug Flüssigkeit zur Verfügung.
H.

[Bex°]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Hallo Hartmut,

das beantwortet leider nicht meine Frage nach den einzelnen Arten. Ich finde man sollte mit solchen Aussagen sehr vorsichtig umgehn, schnell wird sonst der Anfänger in jedem Becken wie verrückt sprühen und es entsteht schnell stickige Luft die für manche Arten ebenso gefährlich ist wie zu trockene Haltung.

Gruß,

Bex

[Marc-N.]

Re: Re: Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

gogosch schrieb:

Das Problem ist, wenn man eine Obstipation, oder wie der Fachmann sagt "Verstopfung" an der Allgemeinbefindlichkeit bemerkt, es meistens zu spät ist, und Behandlungen nicht mehr oder kaum anschlagen.

Nö, meistens nicht. Und außerdem (natürlich nur, wenn die Echsen aufmerksam beobachtet werden) werden ja Unregelmäßigkeiten durchaus auch vom Halter registriert, wie z.B. in diesem Fall Gehst Du jetzt eigentlich nur von Deinen Erfahrungen aus, oder hast Du diesbezüglich Erfahrungsberichte von einer Vielzahl von Haltern vorliegen?

Beste Grüße

[[ggg]Editiert von Marc-N. am 10-12-2004 um 10:26 GMT[/ggg]]

[Bex°]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Hab mal gerade mein kleines, bescheidenes Archiv durchgesehn: Tatsächlich scheint es eher der Fall zu sein das Verstopfungen in den allermeisten Fällen erfolgreich behandelt werden können. Ich hab mich auch schon mit einigen Haltern darüber unterhalten. Sehr oft starben die Tiere nur weil sie falsch behandelt worden sind.

Und mal so am Rande: Natürlich darf und soll man hier diskutieren, und ich widerspreche ja selber ganz gerne einmal, aber wenns um Tiermedizinisch relevante Dinge geht, dann glaube ich eher Marc als gogosch. Hab ich ´n Problem mit meiner Wasserleitung frag ich ja auch net meinen Friseur.

Denke mal man muss nicht überall versuchen mitzureden...Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal...and so on.

[gogosch]

Re: Re: Re: Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Marc-N. schrieb:

gogosch schrieb:

Das Problem ist, wenn man eine Obstipation, oder wie der Fachmann sagt "Verstopfung" an der Allgemeinbefindlichkeit bemerkt, es meistens zu spät ist, und Behandlungen nicht mehr oder kaum anschlagen.

Nö, meistens nicht. Und außerdem (natürlich nur, wenn die Echsen aufmerksam beobachtet werden) werden ja Unregelmäßigkeiten durchaus auch vom Halter registriert, wie z.B. in diesem Fall Gehst Du jetzt eigentlich nur von Deinen Erfahrungen aus, oder hast Du diesbezüglich Erfahrungsberichte von einer Vielzahl von Haltern vorliegen?

Beste Grüße

[[ggg]Editiert von Marc-N. am 10-12-2004 um 10:26 GMT[/ggg]]

Gehe hier von "mir zur Verfügung gestellten Aufzeichnungen" aus!
@Bex° Tierärzte neigen nun mal gerne zur Selbstüberschätzung!
H.


[[ggg]Editiert von gogosch am 10-12-2004 um 10:44 GMT[/ggg]]

[Bex°]

Re: Kann eine Wurmkur zu Verstopfung führen?

Tja,

die Gefahr an Aufzeichnungen die nicht veröffentlicht wurden, liegt darin das sie nicht verifizierbar sind. Solange Daten nicht vergleichbar sind und einer Vielzahl von Leuten zur Verfügung gestellt wurden, bin ich bei privaten Aufzeichnungen eher skeptisch. Sind meistens ziemlich einseitig und spiegeln eben nur die eigene Meinung recht unreflektiert wieder. Nichtsdestotrotz können solche Dokumente unschätzbaren Wert haben, wenn sie denn auch mit Berichten/ Artikeln aus der Hand von anderen Autoren verglichen werden.

Gruß,

Bex

[[ggg]Editiert von Bex° am 10-12-2004 um 11:05 GMT[/ggg]]