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    Würde mich freuen wenn mir jemand seine Erfahrungen bezüglich des Futterzusatzmittels PARA-Zap mitteilen würde.
    Es soll angeblich gut wirken zur Prophylaxe gegen Parasiten und auch bei akuten Parasitenbefall.
    Habe das Mittel erst vor kurzem gesehen und interessiere mich sehr über Erfolge/Misserfolge im Einsatz dieses Präparates.
    Ich möchte jetzt auch keine Diskussion darüber entfachen ob nur dann Medikamente eingesetzt werden sollten wenn ein Parasitenbefall festgestellt wurde, mich interessiert viel mehr ob das Präparat wirklich die versprochene Langzeitwirkung zur Vorbeugung hat.


  • #2
    Re: PARA-Zap

    Meine Meinung dazu: dieses Mittel enthält Auszüge aus zwei Pflanzen. Zum einen aus Wermut (Artemisia absinthium) = wormwood und zum andern aus der sog. schwarzen Walnuß. Beide Pflanzen, aber vor allem Wermut wird wohl seit der Antike als Heilpflanze eingesetzt. Die Anwendungsgebiete, sind Verdauungsbeschwerden, wie Motilitätsstörungen des Darms, Krämpfe sowie eine zu geringe Magensaftsekretion. Die darin enthaltenen Saponine (z.B. Urolsäure) sollen eine Steigerung der Sekretproduktion von Leber (Gallenflüssigkeit) und Bauchspeichel, mit den darin enthaltenen Enzymen, bringen.
    Durch Reizung der Darmschleimhaut wird außerdem eine vermehrte Schleimproduktion gefördert. Der Urolsäure wird zudem eine antibiotische und antimykotische Wirkung nachgesagt. Auch gegen Würmer soll es wirken, wobei hier sicherlich die Sekretions und Motilitätssteigerung des Magen- Darmtraktes die Hauptwirkung darstellt.
    Die schwarze Walnuß wirkt laxierend, also abführend, dadurch soll die Austreibung der Würmer aus dem Darm gefördert werden.
    Diese Wirkungen sind jedoch m.E. viel zu unzuverlässig, um damit wirklich eine ernsthafte Helminthose nachhaltig zu bekämpfen. Auch die oozide Wirkung auf die Wurmeier, wie sie der Anbieter des Mittels auf seiner HP erwähnt, ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar. Die meisten Helmitheneier sind derartig hartnäckig, daß ihnen selbst harte Desinfektionsmittel nichts ausmachen.. Auch die seifenähnlche Wirkung der Saponine düfte den Eiern nichts anhaben, da diese, auf Grund ihrer zellschädigenden Wirkung, nur in sehr geringen Konzentrationen vorliegen müssen.
    Die auf der entsprechenden HP erwähnten Infektionswege sind völlig übertrieben bzw. falsch dargestellt. Es müssen schon sehr unhygienische Verhältnisse bei der Zucht der Insekten vorliegen, so daß sie als Überträger von Parasitosen in Frage kommen. Die meisten Parasiten sind wirtspezifisch und somit nicht in der Lage gleichzeitig in Insekten und Reptilien zu parasitieren. Einige Avertebraten aus dem Freiland wie z.B. die Hornmilbe dienen jedoch als erster Zwischenwirt einer bestimmten Bandwurmart, Reptilien und Kleinsäuger stellen hier den zweiten Zwischenwirt dar. Ebenso sollte man keine Schnecken aus den Freiland verfüttern, da diese als Zwischenwirte für einige Trematoden dienen.
    Wenn man übrigens die Regeln der Quarantänehaltung von Neuzugängen und die damit einhergehende Behandlung von evtl. vorhandenen Parasitosen berücksichtigt, so braucht man auch keine vorbeugende Behandlung von Parasiten durchführen.
    Auch stellen die Würmer nur einen Bruchteil der reptilienpathogenen Parasiten dar, oft haben Protozoen, viel drastischere Auswirkungen und dagegen sind die erwähnten Substanzen völlig wirkungslos.
    Meiner Meinung nach hat das Ganze eher etwas mit esoterischem Hokuspokus und Geldschneiderei zu tun, als mit der ernsthaften Bekämpfung von Parasitosen bei Reptilien.
    Gruß


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