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Endoparasiten und Quarantäne

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  • Endoparasiten und Quarantäne

    Hallo zusammen,

    ich habe ein Jemen Chamäleon, bei ihm (m) wurden nach einer Kotprobe zu viele Endoparasiten festgestellt (Kokzidien & Oxyuris). Dem entsprechend haben wir ihn beim Tierarzt entwurmt.

    Soweit klar. Jetzt soll ich ihn erstmal in Quarantäne halten und das Terrarium säubern. Habe ziemlich viel lebende Pflanzen, kann ich die irgendwie desinfizieren?

    Kann mir jemand mal genau erklären, wie das mit diesen Würmer bei Chamäleons vor sich geht?
    Kommen die über die Futtertiere? Und woher weiß ich, dass er so nicht gleich neue Erreger frißt? Dann nütz ja auch das Austauschen der Pflanzen nicht wirklich viel, oder?

    Wie lange muß ich denn warten, bis ich ihn in das gereinigte Terrarium zurücksetzen kann, ohne das er noch Erreger ausscheidet?

    Freue mich über Informationen.
    liebe grüße, Ane

  • #2
    Re: Endoparasiten und Quarantäne

    Hallo,
    mit welchem Präparat wurde dein Chamäleon denn entwurmt? Die üblichen Entwurmungsmittel wirken nicht gegen Kokkzidien!

    Die Wurmeier und Kokkzidien können schon alleine durch Einrichtungsgegenstände "aus dem Garten"(Äste oder Erde mit Wildtierkot etc.) ins Terrarium verschleppt werden. Auch mit selbstgefangen Futtertieren kann man sich Parasiten ins Terrarium holen. Manche Halter füttern regelmäßig mit selbstgefangenen Futterinsekten und hatten nie Probleme, andere hingegen schon.

    Wenn es mein Tier wäre, würde ich das Terrarium neu einrichten. Man weiß ja nicht, wie lange schon Wurmeier und Kokkzidienoozysten ausgeschieden wurden und inwieweit das Terrarium und dessen Einrichtung kontaminiert ist. Leider hilft ein Desinfizieren des Terrariums nicht immer 100%tig bei Parasiteneiern, würde es aber trotzdem machen.

    Man sollte ein Tier eigentlich solange in Quarantäne halten, bis es keine Parasiten(oder deren Vermehrungsprodukte) mehr ausscheidet. Das kann man in diesem Fall eigentlich nur über eine Untersuchung einer Kotprobe feststellen.

    mfg, Daniel

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    • #3
      Re: Endoparasiten und Quarantäne

      Danke für die Antwort.
      Weiß gar nicht wie das Mittel hieß, ist weiß und milchig. (?)
      Auf jeden Fall hat er heute richtig fette Würmer ausgeschieden und die waren alle tot. Der Arzt meinte wir sollen erst mal sehen, ob es ihm so nicht besser geht, die Kokzidien sind also erstmal nicht behandelt worden, sei wohl nicht so ohne Risiken. Soll regelmäßig wiegen.

      Scheiden die Tiere die Wurmeier nur mit dem Kot aus, oder kommen sie auch im Speichel vor?
      Wie lange dauert es denn in der Regel, bis die Tiere wieder wurmfrei sind?

      Hab ausserdem alle Pflanzen raus und Terrarium gesäubert. Jetzt bleibt es erstmal kahl und er bekommt nur 1 Pflanze, die ich mit heißem Wasser abgespült habe und die Erde ausgetauscht habe. Ich dachte das müßte gehen, oder?

      Im gesamten macht er glücklicherweise einen guten Eindruck, hoffe er ist bald wieder richtig fit.

      Gruß ane

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      • #4
        Re: Endoparasiten und Quarantäne

        Hallo,

        Weiß und milchig wird wahrscheinlich Panacur gewesen sein..

        Die Oxyureneier werden nur über den Kot ausgeschieden. Die Würmer sterben relativ schnell, dieses Problem dürfte die nächsten Tage erledigt sein.. Würde die Kokkzidien aber nicht ausser Acht lassen!

        Wenn die Pflanze aus dem "alten" Terrarium ist, kann man nie sicher sein, ob diese auch wirklich "sauber" geworden ist..

        Viel Glück,
        Daniel




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        • #5
          Re: Endoparasiten und Quarantäne

          Hallo,

          die Behandlung gegen die Würmer muß in jedem Fall in 2 Wochen wiederholt werden, da Panacur nur die Würmer im Darm, nicht jedoch deren Eier oder die in den Organen wandernden Würmer abtötet. Nach 2 Wochen sind die Eier geschlüpft, bzw. wandernde Wurmstadien wieder zurück im Darm, wo sie dann erneut bekämpft werden können.
          Calyptratus soll besonders empfindlich gegen Kokzidien sein. Muß Dein TA wissen, wie bzw. ob er das behandeln möchte.

          Grüße Thomas

          Kommentar


          • #6
            Re: Endoparasiten und Quarantäne

            Hallo,
            Ja, das Wiederholen der Behandlung ist sehr wichtig, damit man auch wirklich alles erwischt hat. Oxyuren leben nur im Darm, sie wandern nicht in andere Organe(Andere Wurmarten dagegen schon (siehe oben)). Von daher sollten diese (ausser in den Eier und darin befindliche Larven) bereits alle nach der ersten Behandlung abgestorben sein. Man kann auch an 3 aufeinanderfolgenden Tagen behandeln, bevorzuge aber auch die von Thomas gesagte vorgehensweise.

            mfg,
            Daniel

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            • #7
              Re: Re: Endoparasiten und Quarantäne

              Aragon schrieb:
              Die Wurmeier und Kokkzidien können schon alleine durch Einrichtungsgegenstände "aus dem Garten"(Äste oder Erde mit Wildtierkot etc.) ins Terrarium verschleppt werden. Auch mit selbstgefangen Futtertieren kann man sich Parasiten ins Terrarium holen.

              Nee, nee, nee....nu mal nicht so schnell....

              Es gibt zwar durchaus Cestoden und Trematoden, bei denen Reptilien als Zwischenwirte/Wirte eine Rolle spielen, aber bei den üblichen parasitologischen Befunden (Oxyuren, Strongyliden, Ascariden, Kokzidien etc.) spielen die von Dir aufgeführten Infektionswege keine Rolle. Die Kokzidien und auch die Oxyuren sind sehr wirtsspezifisch, das bedeutet, daß reptilienpathogene Protozoen und Nematoden kaum über Einrichtungsgegegstände, die aus dem Garten, Wald bzw. aus dem Freiland stammen übertragen werden. Da müsste schon ein Infektionsweg von wildlebenden einheimischen Reptilien auf Reptilien, die im Terrarium leben zustande kommen und dies ist sehr, sehr unwahrscheinlich.
              Von daher kann man bedenkenlos Wald-oder Gartenerde als Bodensubstrat für das Terrarium nehmen und sich auch Äste für die Einrichtung aus dem Wald mitbringen. Ähnlich verhält es sich mit selbstgefangenen Insekten.
              Gekaufte Insekten spielen hier ebenfalls keine Rolle. Sie können allerdings als Vektoren dienen, das heißt sie können Wurmeier und Kokzidienoozysten in der Terrarienanlage verschleppen. Man muß daher darauf achten, daß keine Futterinsekten von einem Quarantäneterrarium bzw. einem kontaminierten Terrarium in die restlichen Terrarien gelangen können.

              Die Kokzidien und Nematoden, die oft nachgewiesen werden, stammen meist von den Elterntieren, sprich der Züchter hat diese Parasiten, evtl. ohne es zu wissen, im Bestand oder die Reptilien infizieren sich beim Händler, der seine Terrarien vor einem Neubesatz nicht entsprechend reinigt und desinfiziert. Dies sind mit Abstand (!) die häufigsten und auch wesentlich wahrscheinlicheren Infektionswege.

              Eine gründliche Reinigung (wurde schon oft hier im Forum beschrieben) hilft bei Vollglasterrarien eigentlich immer und ist auch unbedingt nötig. Ansonsten kann man sich die Behandlung gleich sparen!
              Gegenstände mir rauhen oder porösen Oberflächen (Rückwände etc.) sollten entsorgt werden

              Aragon, Du hast geschrieben, daß einige Halter durchaus Probleme hatten, nachdem Insekten aus dem Freiland verfüttert wurden. Könntest Du bitte diese Probleme genauer beschreiben? Was für Parasiten wurden in diesen Fällen nachgewiesen?

              Grüße

              P.S. Kokzidien schreibt man mit nur einem "k"


              [[ggg]Editiert von Marc-N. am 06-03-2005 um 09:25 GMT[/ggg]]

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              • #8
                Re: Endoparasiten und Quarantäne

                Hallo Marc,

                dass Halter Probleme nach der Verfütterung von Insekten aus dem Freiland hatten, habe ich mal hier vor längerer Zeit in den Diskussionsforen (oder war es auf 'ner anderen Seite?) gelesen. Ich selbst verfüttere auch wildlebende Insekten, hatte aber damit noch nie Probleme. Kann dir deshalb auch nichts genaueres über deren Probleme sagen.
                Aber ein Bekannter hatte mal Probleme in seinem Bestand mit Würmern gehabt, nachdem er freilebende Insekten verfüttert hatte. Welche Würmer es damals waren, lässt sich jetzt leider nicht mehr nachvollziehen.
                Dabei muss ich aber auch sagen, dass wir sehr ländlich wohnen und es in den umliegenden Wiesen massenhaft Blindschleichen und Ringelnattern gibt. Und von diesen Wiesen stammten die Heuschrecken. Vieleicht hat er damals Tiere verfüttert, die vorher mit Reptilienkot in Berührung gekommen sind oder es hatte eine von dir genannte Ursache? Kann man im Endeffekt ja auch nie 100%tig sagen. Die Wahrscheinlichkeit dass es auf diesem Wege passiert sein kann, ist hier wesentlich höher, als im städtischen Bereich..

                mfg, Daniel

                Kommentar


                • #9
                  Re: Endoparasiten und Quarantäne

                  Joa...aber vielleicht hat er die auch schon bevor er selbstgefangene Insekten verfüttert hat, in seinem Tierbestand gehabt. Wurden diese Würmer denn nachweislich durch diese Insekten übertragen? Also ich bin da erstmal etwas skeptisch.

                  Grüße



                  [[ggg]Editiert von Fachmoderator am 05-03-2005 um 13:52 GMT[/ggg]]

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                  • #10
                    Re: Endoparasiten und Quarantäne

                    Hallo Marc,
                    nachweislich nicht. Kann natürlich sein, dass das Problem vorher schon da war,habe deshalb ja geschrieben, dass man das im Endeffekt nicht mehr 100%tig genau sagen kann..

                    Was würdest du bezüglich der Kokzidien machen? Bzw. kannst du eine erhöhte Empfindlichkeit bei C.calyptratus gegenüber Kokzidien bestätigen?

                    mfg,
                    Daniel



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                    • #11
                      Re: Re: Endoparasiten und Quarantäne

                      Aragon schrieb:
                      Was würdest du bezüglich der Kokzidien machen? Bzw. kannst du eine erhöhte Empfindlichkeit bei C.calyptratus gegenüber Kokzidien bestätigen?
                      Einen TA zu Rate ziehen und als Halter mal den Bericht von NECAS in der DRACO Nummer 1 dazu lesen.

                      Kommentar


                      • #12
                        Re: Endoparasiten und Quarantäne

                        Da bin ich auch mal wieder...

                        hab natürlich eine noch nicht infizierte Pflanze eingesetz und sonst alles mit heißem Wasser und Essigreiniger abgewaschen, hoffe das reicht erstmal um die Oxyuris zu vernichten.

                        Mit den Kokzidien weiß ich jstzt nicht so recht, was ich machen soll. TA wollte nicht unbedingt behandeln, die Anzahl in er Kotprobe war aber wohl zu hoch. Kann es sein, dass es ein weniger gefährlicher Stamm ist? Und da ich jetzt ja mit desinfizieren eh schon beschäftigt bin, sollt ich die nicht mitbehandeln lassen? Sind doch schon gefährlich für ihn, oder? Und wennich das erst in nem halben Jahr machen lasse, dann geht das mit der Quarantäne und dem desinfiziern wieder los, Eddi ist von der spärlichen Einrichtung nicht sehr begeistert.

                        Ich weiß übrigens auch nicht so recht wo ich mir die Viecher eingefangen habe. Füttere nur Tiere aus dem Zoohandel und habe eigentlich nichts Neues eingebaut. Mein Tier ist schon seit 2 Jahren bei mir und so komisch (lustlos und weniger 'verfressen') ist er höchstens seit 3 Monaten. Woher dann jetzt plötzlich dieser Befall?

                        Und wenn es über Futtertiere aus dem Handel kommt, dann ist man ja nie sicher vor Wiederholung...

                        Was meint ihr? Danke Ane

                        Kommentar


                        • #13
                          Re: Endoparasiten und Quarantäne

                          Guten Abend,
                          nachdem ich mich jetzt selbst zu Rate gezogen habe , kann ich dazu nur sagen, daß wir Kokzidien immer behandeln. Das Risiko ist einfach zu groß. Gerade wenn z.B. eine Nachzucht stattfinden soll muß beachtet werden, daß sich die Schlüpflinge über äußerlich an den Eischalen haftenede Oozysten infizieren können und eine Kokzidiose bei Jungtieren immer eine recht große Gefahr darstellt.
                          Es scheint bei Ch. calyptratus eine Isosporaart zu geben, die nur für diese Chamäleonart pathogen ist. Wie gesagt, besonders Jungtiere sind diesbezüglich sehr gefährdet, aber das ist bei Kokzidiosen eigentlich nichts besonderes.

                          @Ane: Dein Chamäleon hatte diese Parasiten wahrscheinlich schon die ganze Zeit. Ist das die erste parasitologische Untersuchung, die bei diesem Tier vorgenommen wurde?
                          Es ist offensichtlich damit bisher gut zurecht gekommen, aber es kann immer irgendwann der Punkt erreicht werden, an dem der Befall zu einem ernsten Problem werden kann.
                          Woher das Chamäleon nun die Parasiten hat, wird sicherlich jetzt nicht mehr nachvollziehbar sein.
                          Such bitte auch nochmal nach Beiträgen, in denen Reinigungs- bzw. Desinfektionnsmaßnahmen diskutiert wurden.

                          Beste Grüße


                          [[ggg]Editiert von Marc-N. am 06-03-2005 um 21:48 GMT[/ggg]]

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                          • #14
                            Re: Re: Endoparasiten und Quarantäne

                            thomasundane schrieb:
                            Und wenn es über Futtertiere aus dem Handel kommt, dann ist man ja nie sicher vor Wiederholung...

                            Was meint ihr? Danke Ane
                            Ich habe mich dazu doch bereits geäußert. Dieser Fall ist höchst unwahrscheinlich.
                            Die wahrscheinlichsten Infektionswege habe ich ebenfalls aufgeführt.
                            Wenn die Behandlung und die Desinfektionsmaßnahmen korrekt durchgeführt werden, kann man diese Parasiten durchaus gut aus dem Bestand eliminieren.

                            Es gibt zum Thema Parasiten und speziell auch zu den Kokzidien relativ aktuelle Beiträge. Nutze doch einfach mal die Suchenfunktion.

                            Gruß

                            Kommentar


                            • #15
                              Re: Endoparasiten und Quarantäne

                              Danke für die ausführliche Information,

                              war die erste Kotprobe, weil vorher alles ok war.
                              Werde nochmal meinen Tierarzt anrufen und hoffe mit ihm zusammen alle Parasiten erfolgreich zu eleminieren.
                              Beitraäge habe ich auch gewälzt. Dampfreiniger hört sich in meinen Ohren vernünftig an, werde mir wohl so ein Ding mal zulegen.

                              Danke nochmal an alle,
                              Ane

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