Geschlechtsmerkmale bei C. (T.) hoehnelii

[marius]

ich hab eine kleine Frage:Hat jemand von euch irgendwo gute Bilder, die zur Geschlechtsunterscheidung bei chamaeleo hoehnelii dienen könnten, gesehen? Ich habe von Chamaeleons keine grosse Ahnung, und wüste gerne, ob man bei denen auch (beim Männchen natürlich )die Hemipenestaschen erkennen kann, und wie gegebenenfalls die Schwanzwurzel des Weibchens aussehen würde (bei c. hoehnelii)? gibt es zu dieser Art GUTE Literatur? Ich hab mich schon um Infos im Netz bemüht, aber die sind alle so "mager" ausgefallen...
Ich würde mich auch über Haltungsberichte, Bilder von entsprechenden Terrarien, usw. freuen...

Danke an alle im Voraus...



Die Überschrift wurde editiert.

[[ggg]Editiert von Fachmoderator am 08-04-2005 um 15:02 GMT[/ggg]]

[Bex]

Geschlechtsmerkmale bei Ch.hoehnelii

Moin,

Bilder hab ich grade nicht da. Aber mal kurz was aus meiner Erfahrung:

1.0:
Deutlich höherer Helm
Hemipenistaschen gut ausgebildet
Rückenkamm ist ausgeprägter
Kegelförmige Schuppen unter dem Kinn sind länger
Der Nasenfortsatz ist ebenfalls deutlicher ausgeprägt als beim Weibchen

Gute Haltungsberichte findet man über Ch.hoehnelii leider kaum bis gar nicht. Bei dem sehr großen Verbreitungsgebiet der Tiere und den vielen Lokalformen/ Standortvarianten ist es meiner Meinung nach auch sehr schwer verlässliche Angaben über das Klima zu machen wenn man nicht ungefähr weiss woher die Tiere kommen. Nachzuchten (bestenfalls F3-FX) sind da meiner Beobachtung nach auch deutlich toleranter.

Als Grundwert hat sich hier folgendes bewährt:

Winterhalbjahr:
Tags -> Temperaturen zwischen 18-22 mit einer halben Stunde unterm Spot morgens mit Temps von 25.
Nachts -> 8-12

Sommerhalbjahr:
Tags -> 22-26 ohne Spot
Nachts -> 13-16 (die 16 werden nur maximal während weniger Stunden erreicht)

Luftfeuchtigkeit ist tags um die 60%, nachts um die 80%, dafür werden die Tiere aber jeden 2.Tag getränkt bzw. haben 8h/d Zugang zu einer Tropftränke.

Es soll wohl in Kenya auch Populationen geben die das Küstentiefland bewohnen. Ich habe allerdings bisher immer nur Tiere gehalten die bei kühleren Temperaturen besser haltbar waren.

Nochmal der Hinweis: Das sind nur meine Beobachtungen, andere Halter können ganz andere Erfahrungen gemacht haben. Und wenn es so funktioniert, dann sollte man am Setup nichts ändern.

Never change a living system.

Grüße,

Marco

[marius]

Re: Geschlechtsmerkmale bei C. (T.) hoehnelii

Danke vielmals

Das ist schon mal ein Anfang...
Da stellt sich mir aber gleich die nächste Frage:Wie lässt sich diese starke Nachtabsenkung technisch umsetzten, ohne die Tiere jeden Abend in den Keller zu transportieren *g* ?
Reicht es nicht, wenn das Terrarium abends mit kühlem (nicht kaltem) Wasser übersprüht wird? Durch die entzogene Verdunstungsenergie sollte doch eigentlich auch schon ein merklicher Temperaturrückgang zu vermerken sein?

Ach noch was: Mir wurde gesagt, dass man insbesondere bei dieser Art auch zwei männliche Tiere zusammen pflegen könne (ein Terrarium von ca. 100x60x100 LBH), da die innerartliche Aggressivität sehr gering sei. Stimmt das? Ich kann mir das irgendwie nicht so recht vorstellen. Leider hat auch hier das Netz versagt

[Bex]

Re: Geschlechtsmerkmale bei C. (T.) hoehnelii

Hi,

das mit dem sprühen nutzt im Sommer maximal eine Stunde lang etwas. Noch dazu ist zuviel Feuchtigkeit nicht gut für die Tiere. Nur über Verdunstungskälte gehts leider nicht. Ich halte meine Hochlandarten im Sommer entweder im Garten oder im Keller mit Klimaanlage. Anders gehts leider nicht.

Das mit den 2 Männchen habe ich auch schon gemacht. Ist arg davon abhängig wie stark bei deinen Männchen die Aggressivität ausgeprägt ist. Notwendig ist auf jeden Fall ein sehr dicht bepflnaztes Becken. So dicht das man als Halter große Probleme hat die Tiere zu finden.

Und nochmal der Hinweis: Die Gefahr das es nicht klappt ist sehr, sehr hoch. nd als unerfahrener Halter erkennt man nur schlecht ob ein Tier unterdrückt wird oder nicht. Das gelingt selbst erfahrenen Haltern nicht immer. Daher mein Fazit: Eher Einzelhaltung, oder paarweise. Aber es muss IMMER ein Ausweichterrarium vorhanden sein das den Ansprüchen der Tiere gerecht wird. Bewährt hat sich früher eine kleine Luke zwischen zwei Terrarien, die ratzfatz mit kleinen, undurchsichtigen Schiebescheiben verschlossen werden konnte.

Gruß,

Marco

[marius]

Re: Geschlechtsmerkmale bei C. (T.) hoehnelii

Das ist eben das tolle an diesem Forum...

Hier kriegt man umgehend nützliche Tips von erfahrenen Halter

Danke nochmals...

Noch eine kleine Frage, dann hab ichs wohl: Wenn sich beim Zusammensetzen der beiden Tiere das eine ganz grün färbt, mit gelblichen Kontrasten an der Bauchpartie, sowie einem dunklen Blaustich am Rückenkamm und den Maulschuppen und sich das ander ganz dunkelbraun färbt und Breitseite zeigt, dann kann es sich dabei sowohl um ein unterdrücktes Männchen als auch ein nicht paarungswilliges Weibchen handeln,oder? Gibt es überhaupt Erkenntnisse zur Farbbedeutung dieser Art?

Das wars jetzt glab'ich

gruss marius

[Bex]

Re: Geschlechtsmerkmale bei C. (T.) hoehnelii

Joa,

sowohl als auch.

Untersuchungen zum Farbwechsel und deren Bedeutung gibt es meines Wissens nach bei Ch.hoehnelii nicht. Da auch die einzelnen Populationen in der Farbgebung hochvariabel sind, wäre das eine Sisyphosarbeit. Ich wäre schon froh wenn ich relativ genau wüsste welche Lokalformen /Standortvarianten es gibt.

Viele Grüße,

Marco

[marius]

Re: Geschlechtsmerkmale bei C. (T.) hoehnelii

OK.Danke schön...