Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

    Hallo zusammen,

    Ich möchte einen Beitrag zu diesem Forum leisten indem ich mal beschreibe wie sich mein Tier so entwickelt hat. Scheue Tiere scheint es immer wieder mal zu geben, aber es muß vielleicht nicht so bleiben.

    Als ich es bekommen habe, war es vier Monate alt (männlich) und leider sehr scheu obowohl es das kräftigste Tier der Gruppe war. In den ersten Wochen färbte es sich dunkel, wenn nur jemand den Raum betrat und verschwand in der hintersten Terrariumsecke, um sich dann für Stunden nicht blicken zu lassen. Eine Suche in diesem Forum gab mir den nicht gerade ermutigenden Eindruck, dass solch scheue Tiere häufig niemals diese Scheu ablegen könnten. Zum Glück ist es nun anders und ich beschreibe mal meine Eindrücke:

    Das Tier zog in ein völlig eingerichtetes 120hx60bx60t Terrarium mit vielen Pflanzen und absichtlich geschaffenen Versteckmöglichkeiten, die nur von oben einzusehen waren. Das sie nur von oben einzusehen waren war ein Zufall, der sich aber später als sehr nützlich herausstellte. Denn so konnte ich wenigstens sehen, ob mit dem Tier alles in Ordnung war, ohne dass es mich bemerkte (scheinbar durch die Beleuchtung geblendet).

    In den ersten Wochen habe ich vor dem Lichteinschalten von oben durch die Gaze gesprüht um es nicht zu stören. Geöffnet wurde das Terrarium nur zur Fütterung (stets gleiche Zeit) in eine Futterdose, wobei gleich der sichtbare Kot entfernt wurde. Im Anschluss habe ich mich in ca. 2,5 m Abstand zum Terrarium gesetzt um es zu beobachten - wollte ja auch sehen ob es frisst. Es dauerte manchmal 2 Stunden bis es sich völlig dunkel gefärbt zeigte oder es zeigte sich gar nicht. Den ersten Schuss konnte ich erst einige Tage nach Einzug beobachten (wobei es auch vorher fraß... nur nicht wenn ich da war).

    Mit der Zeit (so nach ca. 4 Wochen) wurde es merklich ruhiger. Dunkel wurde es immernoch sobald man den Raum betrat, aber es flüchtete nicht gleich, sondern 1-2 Minuten später in sein Versteck Da habe ich angefangen ihm die Futtertiere mit einer Pinzette über sein Versteck zu halten... und gelockt vom Futter kam es so Stück für Stück aus seinem Versteck. Natürlich verschwand es sofort wieder, sobald es merkte, dass ich es ich es war, der das Futter hielt... aber nach weiteren vier Wochen konnte ich erreichen, dass es sich an mich gewöhnte. Ich füttere nun aus der Hand, da bei kleineren Futtertieren die Gefahr zu groß ist, das es die Pinzette schiesst und sich dann selbst vom Ast zieht und womöglich die Zunge abreisst.

    Die dunkle Färbung zeigt es jetzt nur sehr selten aus Angst und es ist mir auch gelungen, es mit Futter auf meinen Finger zu locken. Alles in allem ein voller Erfolg, wenn ich ihm auch immer noch nicht so ganz geheuer bin und es sich ins "Dickicht" zurückzieht, sobald kein Futter mehr da ist. Auch die "Tänze" hat es noch nicht abgelegt (sobald Futter da ist geht er nach vorne... wenn Futter weg wieder nach hinten).

    Was ich festellen konnte ist, man darf bei scheuen Tieren niemals mit dem "Gesicht an der Scheibe kleben" und es suchen. Ich habe es bei der ersten Häutung gemacht, weil ich wissen wollte ob alles okay ist. Das Resultat war ein Rückschlag von ca. 2 Wochen! Ich wusste das es das Tier stört, aber dass es so arg ist, hätte ich nicht gedacht.

    Chamäleons sind keine Kuscheltiere, deshalb habe ich auch nicht Zähmung geschrieben. Ich bin zufrieden, wenn ich das Tier beobachten kann und er nicht bei den nötigen Eingriffen gleich vom Ast fällt. Auch Krankheiten kann ich nun frühzeitig erkennen. Mittlerweile konnte ich sogar eine neue Pflanze einsetzen (nachdem eine nach heftigen Bissverletzungen nicht mehr zu retten war), ohne das es hektisch in sein Versteck stürzte.

    Vielleicht kann dieser Beitrag den einen oder anderen Anfänger in der Chamäleonhaltung ermutigen der ebenfalls ein scheues Tier erworben hat. Viel Gedult, keine offensichtliche Beobachtung, Versteckmöglichkeiten und natürlich in der Anfangsphase keine Umstrukturierungsmaßnahmen des Terrariums haben bei mir zum Erfolg geführt... wenn es auch ca. 3 Monate gedauert hat. Was ich leider noch nicht geschafft habe, ist es von der Pipette zu tränken... er schiesst manchmal lediglich auf die Pipette, vielleicht hat jemand dazu einen Tipp.

    Und noch etwas nicht ganz zum Thema: Ich kann nur jedem Anfänger empfehlen ein junges Jemenchamäleon in größeren Terrarium zu halten. Meines nutzt wirklich den gesamten Raum und es wird wohl bald Zeit für die Endgröße... diese Beobachtung entschädigt allemal den etwas größeren Aufwand bei der Fütterung. Vielleicht habe ich aber auch einen "Jogger" bekommen

    Viel Erfolg und viele Grüße
    Arne


  • #2
    Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

    Hallo Arne,

    interessanter Bericht, auch wenn es sich so anhört, als hätte Dein Tier einiges durchmachen müssen. Mal schauen, wie es sich bei mir entwickeln wird; ich werde nämlich erst am Samstag meinen neuen Mitbewohner abholen können. Sicherlich wird es sinnvoll sein, dass das Tier eine gewisse Gewöhnung an den Pfleger hat, z.B. eben für Situationen, in denen es aus dem Terrarium muß, ob es will oder nicht (Tierarztbesuch).

    Zu der Pipettentränkung kann ich Dir einen Tip aus dem Buch "Furcifer pardalis" nennen: Dort wird empfohlen, zunächst einzelne Tropfen aus der Pipette auf den Ast/das Blatt vor dem Chamäleon zu tröpfeln und zu warten, bis das Chamäleon den Zusammenhang erkannt hat und die Tropfen annimmt. Dann kann man sich wohl langsam "annähern" und es nach einiger Zeit versuchen, direkt aus der Pipette zu tränken. Ob dieser Tip klappt, kann ich Dir dann leider auch erst in einigen Wochen sagen, aber vielleicht ist es Dir ja einen Versuch wert.

    Viele Grüße,
    Thorsten

    Kommentar


    • #3
      Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

      Hallo Leute!

      Als ich mein Jemen-Chamäleon damals bekommen habe, war er ca. 3 Monate alt. Anfnags ist er immer sofort angerannt gekommen wenn er Futter gesehen hat, ist aber dann sofort wieder in seiner Lieblingspflanze verschwunden. Hat aber trotzdem relativ bald von der Hand gefressen, trotzdem hat er sich aber anschließend sofort wieder versteckt.
      Nach seinem Umzug vom Aufzuchtbecken in sein großes Terrarium (1250x750x2000 LxBxH) hat sich aber eine totale Scheuheit entwicklet.
      Wenn nur jemand den Raum betritt versteckt er sich sofort. Auch von der Hand frisst er nicht mehr. Dauert dann sicher mindestens eine halbe Stunde bis er sich wieder sehen lässt.
      Und von der Pipette trinken hat sowieo nie funktioniert.
      Gott sei Dank steht das Terrarium im Wintergarten und ich kann ihn zumindest über die Fensterscheiben gut beobachten. Denn das macht ihm anscheinend nichts aus, obwohl er mich eindeutig sieht.

      Grüße,
      Relaxed

      Kommentar


      • #4
        Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

        Mich würde mal interessieren ob an der Sache mit der Pinzette was dran ist...

        Kann einem Chamäleon die Zunge abgerissen werden, wenn es die Pinzette aus Versehen trifft?

        Grüßle

        Kommentar


        • #5
          Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

          http://schleuderzunge.de/zungenproblem.htm

          Kommentar


          • #6
            Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

            Guten Morgen!

            @tdom:
            Danke für den Tipp! So versuche ich es auch immer, aber bisher leider ohne Erfolg... Viel Erfolg für Dich und Dein Tier! Vielleicht bekommst Du ja auch kein so scheuen Vertreter.

            @relaxed:
            Ich habe keine Ahnung und auch noch keine Erfahrung. Aber vielleicht lag es an der Prozedur des Umsetztens. Ich finde da den Tipp von Marco Beck sehr gut (er war zum Thema wiegen eines Chamäleons): Einen Schlaf-Ast so präparieren, dass er leicht zu entnehmen ist. Wenn das Tier dann nachts schläft, es samt Ast entnehmen und umsetzen.

            @shamaba:
            Ich persönlich finde mit den Fingern mehr Kontrolle über die (meist kleineren) Insekten zu haben als mit der Pinzette, kann man aber auch anders sehen. Ausserdem habe ich die Hoffnung ihn so weiter konditionieren zu können: Gerät (Pipette) = Wasser; Hand = Futter. Keine Ahnung ob es je klappen wird.

            Viele Grüße
            Arne

            Kommentar


            • #7
              Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

              Hi !

              Ich habe mein Jemenchamäleon seit es ca. 8 Wochen alt war.
              Ich habe ihn von Anfang an täglich aus der Hand gefüttert und von der Pipette getränkt. Heute ist er eineinhalb Jahre alt und verfärbt sich weder dunkel noch läuft er weg, wenn ich ihm nahe komme. Nur wenn man sich ihm zu schnell nähert versteckt er sich etwas hinter einem Ast.
              Jeremy lebt bei uns frei im Zimmer seit er klein ist und erfreut sich bester Gesundheit und selbst auf der Hand hat er keine Angst.
              Ich glaube in Bezug auf ich nenn das mal "Zahmheit" kann man Glück oder Pech haben. Das ist halt der Charakter der Tiere.

              Gruß Em.

              Kommentar


              • #8
                Re: Erfahrungsbericht: Scheu nehmen eines Chamaeleo Calyptratus

                @ Marco

                Danke für den Link - hoffe aber dass diese Form des Zungenverlustes seltener vorkommt oder?

                Ich handhabe es bei den 2 kleinen Lateralis so, dass ich einfach bestäubte Futtertiere auf einen Ast in der Nähe setze. Sie packen sofort zu. Heute haben sie getrunken und gegessen wie die Weltmeister. Jeder 5 Heimchen und paar kleinere Spinnen etc.

                Grüßle

                Kommentar

                Lädt...
                X