Hallo zusammen,
Ich möchte einen Beitrag zu diesem Forum leisten indem ich mal beschreibe wie sich mein Tier so entwickelt hat. Scheue Tiere scheint es immer wieder mal zu geben, aber es muß vielleicht nicht so bleiben.
Als ich es bekommen habe, war es vier Monate alt (männlich) und leider sehr scheu obowohl es das kräftigste Tier der Gruppe war. In den ersten Wochen färbte es sich dunkel, wenn nur jemand den Raum betrat und verschwand in der hintersten Terrariumsecke, um sich dann für Stunden nicht blicken zu lassen. Eine Suche in diesem Forum gab mir den nicht gerade ermutigenden Eindruck, dass solch scheue Tiere häufig niemals diese Scheu ablegen könnten. Zum Glück ist es nun anders und ich beschreibe mal meine Eindrücke:
Das Tier zog in ein völlig eingerichtetes 120hx60bx60t Terrarium mit vielen Pflanzen und absichtlich geschaffenen Versteckmöglichkeiten, die nur von oben einzusehen waren. Das sie nur von oben einzusehen waren war ein Zufall, der sich aber später als sehr nützlich herausstellte. Denn so konnte ich wenigstens sehen, ob mit dem Tier alles in Ordnung war, ohne dass es mich bemerkte (scheinbar durch die Beleuchtung geblendet).
In den ersten Wochen habe ich vor dem Lichteinschalten von oben durch die Gaze gesprüht um es nicht zu stören. Geöffnet wurde das Terrarium nur zur Fütterung (stets gleiche Zeit) in eine Futterdose, wobei gleich der sichtbare Kot entfernt wurde. Im Anschluss habe ich mich in ca. 2,5 m Abstand zum Terrarium gesetzt um es zu beobachten - wollte ja auch sehen ob es frisst. Es dauerte manchmal 2 Stunden bis es sich völlig dunkel gefärbt zeigte oder es zeigte sich gar nicht. Den ersten Schuss konnte ich erst einige Tage nach Einzug beobachten (wobei es auch vorher fraß... nur nicht wenn ich da war).
Mit der Zeit (so nach ca. 4 Wochen) wurde es merklich ruhiger. Dunkel wurde es immernoch sobald man den Raum betrat, aber es flüchtete nicht gleich, sondern 1-2 Minuten später in sein Versteck Da habe ich angefangen ihm die Futtertiere mit einer Pinzette über sein Versteck zu halten... und gelockt vom Futter kam es so Stück für Stück aus seinem Versteck. Natürlich verschwand es sofort wieder, sobald es merkte, dass ich es ich es war, der das Futter hielt... aber nach weiteren vier Wochen konnte ich erreichen, dass es sich an mich gewöhnte. Ich füttere nun aus der Hand, da bei kleineren Futtertieren die Gefahr zu groß ist, das es die Pinzette schiesst und sich dann selbst vom Ast zieht und womöglich die Zunge abreisst.
Die dunkle Färbung zeigt es jetzt nur sehr selten aus Angst und es ist mir auch gelungen, es mit Futter auf meinen Finger zu locken. Alles in allem ein voller Erfolg, wenn ich ihm auch immer noch nicht so ganz geheuer bin und es sich ins "Dickicht" zurückzieht, sobald kein Futter mehr da ist. Auch die "Tänze" hat es noch nicht abgelegt (sobald Futter da ist geht er nach vorne... wenn Futter weg wieder nach hinten).
Was ich festellen konnte ist, man darf bei scheuen Tieren niemals mit dem "Gesicht an der Scheibe kleben" und es suchen. Ich habe es bei der ersten Häutung gemacht, weil ich wissen wollte ob alles okay ist. Das Resultat war ein Rückschlag von ca. 2 Wochen! Ich wusste das es das Tier stört, aber dass es so arg ist, hätte ich nicht gedacht.
Chamäleons sind keine Kuscheltiere, deshalb habe ich auch nicht Zähmung geschrieben. Ich bin zufrieden, wenn ich das Tier beobachten kann und er nicht bei den nötigen Eingriffen gleich vom Ast fällt. Auch Krankheiten kann ich nun frühzeitig erkennen. Mittlerweile konnte ich sogar eine neue Pflanze einsetzen (nachdem eine nach heftigen Bissverletzungen nicht mehr zu retten war), ohne das es hektisch in sein Versteck stürzte.
Vielleicht kann dieser Beitrag den einen oder anderen Anfänger in der Chamäleonhaltung ermutigen der ebenfalls ein scheues Tier erworben hat. Viel Gedult, keine offensichtliche Beobachtung, Versteckmöglichkeiten und natürlich in der Anfangsphase keine Umstrukturierungsmaßnahmen des Terrariums haben bei mir zum Erfolg geführt... wenn es auch ca. 3 Monate gedauert hat. Was ich leider noch nicht geschafft habe, ist es von der Pipette zu tränken... er schiesst manchmal lediglich auf die Pipette, vielleicht hat jemand dazu einen Tipp.
Und noch etwas nicht ganz zum Thema: Ich kann nur jedem Anfänger empfehlen ein junges Jemenchamäleon in größeren Terrarium zu halten. Meines nutzt wirklich den gesamten Raum und es wird wohl bald Zeit für die Endgröße... diese Beobachtung entschädigt allemal den etwas größeren Aufwand bei der Fütterung. Vielleicht habe ich aber auch einen "Jogger" bekommen
Viel Erfolg und viele Grüße
Arne
Ich möchte einen Beitrag zu diesem Forum leisten indem ich mal beschreibe wie sich mein Tier so entwickelt hat. Scheue Tiere scheint es immer wieder mal zu geben, aber es muß vielleicht nicht so bleiben.
Als ich es bekommen habe, war es vier Monate alt (männlich) und leider sehr scheu obowohl es das kräftigste Tier der Gruppe war. In den ersten Wochen färbte es sich dunkel, wenn nur jemand den Raum betrat und verschwand in der hintersten Terrariumsecke, um sich dann für Stunden nicht blicken zu lassen. Eine Suche in diesem Forum gab mir den nicht gerade ermutigenden Eindruck, dass solch scheue Tiere häufig niemals diese Scheu ablegen könnten. Zum Glück ist es nun anders und ich beschreibe mal meine Eindrücke:
Das Tier zog in ein völlig eingerichtetes 120hx60bx60t Terrarium mit vielen Pflanzen und absichtlich geschaffenen Versteckmöglichkeiten, die nur von oben einzusehen waren. Das sie nur von oben einzusehen waren war ein Zufall, der sich aber später als sehr nützlich herausstellte. Denn so konnte ich wenigstens sehen, ob mit dem Tier alles in Ordnung war, ohne dass es mich bemerkte (scheinbar durch die Beleuchtung geblendet).
In den ersten Wochen habe ich vor dem Lichteinschalten von oben durch die Gaze gesprüht um es nicht zu stören. Geöffnet wurde das Terrarium nur zur Fütterung (stets gleiche Zeit) in eine Futterdose, wobei gleich der sichtbare Kot entfernt wurde. Im Anschluss habe ich mich in ca. 2,5 m Abstand zum Terrarium gesetzt um es zu beobachten - wollte ja auch sehen ob es frisst. Es dauerte manchmal 2 Stunden bis es sich völlig dunkel gefärbt zeigte oder es zeigte sich gar nicht. Den ersten Schuss konnte ich erst einige Tage nach Einzug beobachten (wobei es auch vorher fraß... nur nicht wenn ich da war).
Mit der Zeit (so nach ca. 4 Wochen) wurde es merklich ruhiger. Dunkel wurde es immernoch sobald man den Raum betrat, aber es flüchtete nicht gleich, sondern 1-2 Minuten später in sein Versteck Da habe ich angefangen ihm die Futtertiere mit einer Pinzette über sein Versteck zu halten... und gelockt vom Futter kam es so Stück für Stück aus seinem Versteck. Natürlich verschwand es sofort wieder, sobald es merkte, dass ich es ich es war, der das Futter hielt... aber nach weiteren vier Wochen konnte ich erreichen, dass es sich an mich gewöhnte. Ich füttere nun aus der Hand, da bei kleineren Futtertieren die Gefahr zu groß ist, das es die Pinzette schiesst und sich dann selbst vom Ast zieht und womöglich die Zunge abreisst.
Die dunkle Färbung zeigt es jetzt nur sehr selten aus Angst und es ist mir auch gelungen, es mit Futter auf meinen Finger zu locken. Alles in allem ein voller Erfolg, wenn ich ihm auch immer noch nicht so ganz geheuer bin und es sich ins "Dickicht" zurückzieht, sobald kein Futter mehr da ist. Auch die "Tänze" hat es noch nicht abgelegt (sobald Futter da ist geht er nach vorne... wenn Futter weg wieder nach hinten).
Was ich festellen konnte ist, man darf bei scheuen Tieren niemals mit dem "Gesicht an der Scheibe kleben" und es suchen. Ich habe es bei der ersten Häutung gemacht, weil ich wissen wollte ob alles okay ist. Das Resultat war ein Rückschlag von ca. 2 Wochen! Ich wusste das es das Tier stört, aber dass es so arg ist, hätte ich nicht gedacht.
Chamäleons sind keine Kuscheltiere, deshalb habe ich auch nicht Zähmung geschrieben. Ich bin zufrieden, wenn ich das Tier beobachten kann und er nicht bei den nötigen Eingriffen gleich vom Ast fällt. Auch Krankheiten kann ich nun frühzeitig erkennen. Mittlerweile konnte ich sogar eine neue Pflanze einsetzen (nachdem eine nach heftigen Bissverletzungen nicht mehr zu retten war), ohne das es hektisch in sein Versteck stürzte.
Vielleicht kann dieser Beitrag den einen oder anderen Anfänger in der Chamäleonhaltung ermutigen der ebenfalls ein scheues Tier erworben hat. Viel Gedult, keine offensichtliche Beobachtung, Versteckmöglichkeiten und natürlich in der Anfangsphase keine Umstrukturierungsmaßnahmen des Terrariums haben bei mir zum Erfolg geführt... wenn es auch ca. 3 Monate gedauert hat. Was ich leider noch nicht geschafft habe, ist es von der Pipette zu tränken... er schiesst manchmal lediglich auf die Pipette, vielleicht hat jemand dazu einen Tipp.
Und noch etwas nicht ganz zum Thema: Ich kann nur jedem Anfänger empfehlen ein junges Jemenchamäleon in größeren Terrarium zu halten. Meines nutzt wirklich den gesamten Raum und es wird wohl bald Zeit für die Endgröße... diese Beobachtung entschädigt allemal den etwas größeren Aufwand bei der Fütterung. Vielleicht habe ich aber auch einen "Jogger" bekommen
Viel Erfolg und viele Grüße
Arne
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