Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

Einklappen
Dieses Thema ist geschlossen.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

    Seit nunmehr 5 Jahren halte ich Chamäleons. Das Jemenchamäleon war bei mir immer einer der dankbarsten Pfleglinge. Diese Chamäleons lebten nur selten ganz alleine in ihren Terrarien, meist waren sie mit irgendwelchem nachtaktiven "Getier" vergesellschaftet, so z.B. Leopardgeckos, Mauergeckos und vor allem Kröten. Bei letzteren nicht weniger als 4 verschiedene Arten. Im Terrarium des Calyptratusmännchens lebten nun seit 3 Jahren 5 Marokkanische Berberkröten. Dies dadurch, weil mir 1. die Ansprüche als ziemlich ähndlich erchsienen und 2. diese Vergesellschaftung überall empfohlen wurde. Die Tiere ignorierten sich meist, mehr als ein paar interessierte Blicke füreinander übrig.
    Gestern interessierte sich das Chamäleon jedoch plötzlich, aus welchem Grund auch immer, für das Vorderbein der einen Kröte, was schlussendlich damit endete, dass es den halben Kopf der Kröte im Maul katte und da so kräftig draufbiss, dass es knackte. Nach etwa 20 Sekunden war jedoch alles wieder vorbei, die Kröte war zwar etwas benommen, hatte aber keine Anzeichen einer ernsthaften Verletzung und auch das Chamäleon ging seines Weges.
    Es dauerte jedoch keine 2 Stunden, da hörte ich etwas im terrarium auf den Boden klatschen. Das Chamäleon hatte eine Überdosis Krötengift erwischt, gegen welches es nicht resistent war und viel einfach so tot vom Ast.

    Dies nur, um zu vermeiden, dass anderen Haltern das selbe wiederfährt.

    Traurige Grüsse im Gedenken an mein erstes Terrarientier
    Elias

  • #2
    Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

    Das wäre nicht passiert wenn man Herrn Kobers Publikationen gelesen hätte, da funktionierten die Krötenvergesellschaftungen irgendwie auch nicht so richtig.



    gruß


    Henning Schwier

    [[ggg]Editiert von Henning Schwier am 14-06-2005 um 22:16 GMT[/ggg]]
    AG Skinke!

    www.apopo.org - Räumkommando Riesenratte
    "We train rats to save lives" "Adopt a rat!"

    Kommentar


    • #3
      Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

      Jau,

      ist zwar ein alter Hut, aber gut um das mal zu erwähnen wenn mal wieder jemand mit dem Thema anfängt.

      Kommentar


      • #4
        Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

        Interessante Erfahrung. Hätte ich nicht erwartet.
        Dazu nochmal aus meinem Nähkästchen: Ich habe bisher KEINE negativen Erfahrungen bei der Vergesellschaftung mit Kröten -auch, wenn ich durchaus auch über meine negativen Erlebnisse berichte. Da müssen Sie etwas verwechseln, Herr Schwier.
        Ich habe aber leider viele negative Erfahrungen mit krötenfreien dicht bepflanzten Terrarien, da es bei mir dort regelmäßig zu explosionsartigen Schabenvermehrungen mit Wurzelfrass und anderen unschönen Pflanzenschäden kommt. Einschub: Warum ist das bei mir so oft so und es berichten so wenige andere Terrarianer von diesen Problemen? Sind die Rhyparobia, die bei mir dann meist überhand nehmen da speziell problematisch oder meine Terrarien zu versteckreich? Einschub Ende.
        Als weiterer unerwünschter Nebeneffekt stopfen sich in den befallenen Becken die Terrarienbewohnern mit Futtertieren ohne jedes Mineral/Vitamin coating voll. Ohne Krötenhilfe hilft nur eine komplette Neueinrichtung.
        Kröten verhindern das bei mir absolut zuverlässig-ausserdem mag ich Kröten (diese Zuneigung sinkt nur phasenweise, wenn zB, wie derzeit mein B. terrestris Männchen meint, ausgedehnte Abendkonzerte geben zu müssen).
        Daher habe ich in den größeren bezüglich Schabenvermehrung gefährdeten Becken auch seit eh und je Kröten sitzen. Bei den Jemenchamäleons sehen die langlebigen Kröten die Chamäleons kommen und gehen- bei mir ist bis jetzt nichts passiert.
        Viel mehr Bedenken hätte ich bei den genannten Mauer- oder Leopardgeckos. Die fallen doch recht deutlich in die Kategorie Jemenchamäleonfutter.
        Allerdings sollte man um sicher zu gehen, zu größeren Jemenchamäleons auch größere Kröten setzen (muss leider zugeben, dass ich da nicht konsequent bin, werde ich nach diesem Posting aber ändern). Das Bein eines Einpfünders wird wohl kein Jemenchamäleon mit Beute verwechseln.
        Aber ein "schönes" Beispiel für das nie auszuschliessende Restrisiko einer jeden Vergesellschaftung.
        Last not least, auch, wenns hart an den Forenrelen schrappt: Mangels Bedarf vernichte ich normalerweise Krötenlaich.
        Niemand mag winzige Krötchen kaufen und die Aufzucht der anfallenden Mengen wäre ein Full time Job.
        Wenn aber mal jemand Interesse an sowas hat, wäre das zeitweise gratis zu verteilen.

        Gruß

        Ingo

        http://image42.webshots.com/42/6/90/99/368269099FUYrmf_ph.jpg


        [[ggg]Editiert von Ingo am 15-06-2005 um 07:53 GMT[/ggg]]
        Kober? Ach der mit den Viechern!




        Kommentar


        • #5
          Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

          Moin Ingo,

          alle Futtertierarten die dazu neigen sich im Terrarium zu vermehren, verfüttern wir nur gezielt per Pinzette, oder aus Futterbechern. Bei der Becherfütterung geben wir aber nur männliche Futtertiere ins Terrarium, niemals Weibchen. Verirrt sich dann mal ein Männchen aus dem Becher ins Terrarium, so hat das meist keinerlei Auswirkungen, ausser das der Kot vom Boden schneller weggefressen ist als ohne.

          Den Jagdtrieb der Tiere erhalten wir indem wir dann im stetigen Wechsel flugfähige Fliegen und Heuschrecken verfüttern.

          Deshalb gehts bei uns auch ohne Kröten oder andere Mitbewohner. Das bedeutet allerdings für uns beide einen erheblichen Mehraufwand bei der täglichen Pflege, und manchmal kann ich verstehen das man sich Kröten oder ähnliches als Arbeitshilfe "einstellt". Wenn man denn Kröten mag [ich vermag das nicht von mir zu sagen ]

          Viele Grüße,

          Marco

          P.S.: Der Link geht bei mir nicht, Fehlermeldung lautet: Forbidden

          You don't have permission to access /42/6/90/99/368269099FUYrmf_ph.jpg on this server.


          [[ggg]Editiert von Marco Beck am 15-06-2005 um 08:01 GMT[/ggg]]

          Kommentar


          • #6
            Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

            @Elias
            Dann bin ich hier mal der Erste, der Dir das Beileid auspricht, denn ich stelle es mir nicht grad schön vor, ausgerechnet auch noch sein ERSTES Terrarientier, mit dem sozusagen alles angefangen hat, zu verlieren.

            @Ingo
            Das mit den Kröten klingt interessant. FÜr mich zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch kein Thema, aber ich werde mich auf längere Sicht gesehen mit dem Thema beschäftigen und sicherlich auch anfreunden. Ich zähle nämlich zu den...sozusagen bufophilen Menschen.
            Ich musste mir grad Dein "Terrarium" vorstellen, dass ja ein Schmuckstück zu sein scheint. Ich gehe mal davon aus, dass die Kröten direkt im Terrarium laichen usw. Gibts hier irgendwo auch Bilder von Deinem Terrarium (man möchte es schon fast gar nicht mehr so nennen *lach*)?

            Grüße,
            Micha

            Kommentar


            • #7
              Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

              Ja, eine Zeitlang habe ich das auch mit dem Einzelfüttern und nur Männchen geben versucht.
              Aber da gab es ein Familienveto, da keine Zeit für anderes mehr blieb.
              Bis man allein eine Perleidechse per Einzelfütterung satt hat, dauert das- und da man nicht vier Hände hat, rangelt sich auch die ganze Bande um die Pinzette.
              Ausserdem gabs den für mich äusserst unangenehmen Nebeneffekt, dass viele Echsen meine Anwesenheit derart mit Futter zu assoziieren begannn, dass sie sich nur noch bettelnd vor den Scheiben aufbauten, wenn sie mich sahen.
              Da war nicht mehr viel mit Beobachtung natürlicher Verhaltensweisen. Nur noch gierige Drängelei.
              Das ist ein wesentlicher Grund, warum ich die Einzelfütterung per Pinzette nicht mag, selbst, wenn man genug Zeit hat.
              Nur Männchen zu verfüttern scheitert im übrigen spätestens dann, wenn man auch kleinere Larven/Nymphen anbieten will/muss, was mir wichtig ist, da ich meine, viele kleine Futtertiere sind besser als wenige große.
              Bei Grillen kann man auch da noch sortieren. Bei Schaben wirds problematisch oder arbeitsaufwändig.
              Und last not least: Becherfütterung ist für die Glaskletterer unter den Futtertieren kein Ausbreitungshindernis.
              Daher gebe ich nur wurmförmiges im Napf und werfe alles andere zur freien Jagd einfach an Plätze in den Becken, wo die Viecher zumindest nicht sofort abtauchen.
              Die, dies doch tun, erwischen die Kröten früher oder später.
              Dazu die Quizfrage: Wieviel Schaben von ca 1,5-4 cm Länge verdrückt eine gut einpfündige Bufo paracnemis bei einer Mahlzeit wenn sie darf?
              Ich habs mal ausprobiert: Die Auflösung lautet: Gut 120 (ein schönes Beispiel übrigens für den potentiellen Zeitaufwand bei der Einzelfütterung eines einzigen Tieres ) !

              Ein paar Bilder meiner Terrarien gibts übrigens hier:
              http://community.webshots.com/album/306247230MOysoj

              Aber vor allem vom größten Becken fehlen zugegebenermassen aktuelle Fotos.
              Und klar, die Kröten haben (fast) alle auch Wasserbecken, die groß genug zum Laichen sind zur Verfügung.
              Allerdings cycle ich die Tiere nicht gezielt, um nicht noch das Gequake zu vermehren-Bufo terrestris ist beispielsweise leicht mit eienr auf hohen Touren laufenden Kreissäge zu verwechseln (hatten wir heut Nacht von 2-4 Uhr mit gewissen Auswirkungen auf den Familienfrieden.) und das Laichen zu stimulieren.
              Daher gibts nur gelegentlich Laich. Meist im April-Juni und immer vor heftigen Regenfällen.

              Gruß

              Ingo




              [[ggg]Editiert von Ingo am 15-06-2005 um 08:50 GMT[/ggg]]
              Kober? Ach der mit den Viechern!




              Kommentar


              • #8
                Re: Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

                Ingo schrieb:

                Ich habs mal ausprobiert: Die Auflösung lautet: Gut 120!
                *hust* - nicht übel..
                und ich wollte schon stolz berichten daß meine Venusfliegenfalle und Sonnentau-arten im Terrarium doch recht zuverlässig hin und wieder eine Grille erwischen...

                Naja..
                Sonnentau gibt es übrigens in verschiedenen Arten. Flächendeckend angebracht eigenet er sich besonders zur Vernichtung dieser kleinen nervigen Mini-Fliegen (ich meine nicht Drosophila) die sich besonders gern in feuchten Blumentöpfen bzw meinem Terrarium vermehren.

                Kommentar


                • #9
                  Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

                  Joa,

                  bei anderen Echsen kann ich nicht mitreden, die haben wir nicht.

                  Aber bei unseren Chamäleons habe ich noch keine aktive Bettelei trotz Pinzettenfütterung feststellen können. Klar, öffne ich das Terrarium wird erstmal neu- und futtergierig geschaut und viele Tiere kommen dann aus ihren Verstecken heraus.

                  Da wir eben im stetigen Wechsel auch die Jagdsaison auf Fliegen und co. eröffnen gibt es keinen allzu großen Gewöhnungseffekt, und die Tiere zeigen spätestens bei den Fliegen ihr natürliches Verhalten.

                  Wir verfüttern auch lieber kleinere Futtertiere, aber unsere "Hauptfutterschaben" (N.cinerae; S.tartara [nach langen Überlegem]) sind auch adult eine ganze Ecke kleiner als R.maderea. Von der Pinzette verfüttern wir ja auch die Weibchen oder Larven/Nymphen, bitte nicht falsch verstehen.

                  Last but not least: Auch glaskletternde Schaben kann man in Bechern gut mittles Vaselinebarriere kontrollieren. Man sollte dann aber darauf achten das kein Ast in den becher langt, so wie dummerweise gerade hier passiert. Naja, waren nur Männchen, davon aber 20 Stück die sich nun im Becken vom Pantherchamäleon tummeln. Werden wir ihn also erstmal aushungern müssen.

                  Mein Fazit ist das es bei Chamäleons (wie gesagt bei Perleidechsen kann ich dazu nix sagen) auch ohne Mitbewohner geht, ohne das es zu Einbußen des Jagdinstinktes führt wenn man "harmlose" Futtertiere frei anbietet.

                  Dem Anfänger in der Chamäleonhaltung, und ich weiss das ich mit diesem Sprüchlein sicherlich dem ein oder anderen auf den Wecker gehe, würde ich erstmal von einer Vergesellschaftung jeglicher Art abraten. (Sorry, aber ist wie ein Zwang das immer wieder unter solche Themen drunter zu setzen).

                  Viele Grüße,

                  Marco

                  [[ggg]Editiert von Marco Beck am 15-06-2005 um 11:47 GMT[/ggg]]

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Gedanken über die Vergesellschaftung bei Chamäleons

                    Ja, stimmt alles, einschliesslich des abschliessenden Rates.

                    Auch bei mir kommen die Chamäleons erst an, wenn man das Becken öffnet.

                    Tokehs und andere nachtaktive Geckos sind da auch eher unproblematisch.
                    Perleidechsen, Winkelkopfagamen, Taggeckos, Schildechsen und Basilisken lernen das Betteln aber ebenso rasch und penetrant wie ein Cockerspaniel.
                    Obwohl die Handfütterungen Jahrelang zurückliegen kratzt mein altes Winkelkopfagamenmännchen noch heute regelmäßig an der Scheibe, wenn ich mich länger vor dem Becken aufhalte bzw immer, wenn wir uns an dem vor dem Becken stehenden Esstisch setzen.
                    Mit einer perleidechse kannst Du geradezu Showeinlagen aufführen, da Du sie mit einer Schabe in der Hand wie an der Leine herumführen kannst....

                    Gruß

                    Ingo
                    Kober? Ach der mit den Viechern!




                    Kommentar

                    Lädt...
                    X