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Geschwollene Augen

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  • #16
    Re: Re: Geschwollene Augen

    Wenn er partout nix feststellen konnte, wieso schiesst er dann mit Kanonen gegen evtl. nichtvorhandene Spatzen?

    Zumal doch die Gabe von Antibiotika ohne vorheriges Antibiogramm mehr schaden als nützen kann, oder irre ich da?[/quote]

    Dazu ´mal ein paar Anmerkungen aus der Humanmedizin:
    Auch Euer Augenarzt macht bei einer Konjunktivitis ( Bindehautentzündung, denn darum geht es hier ) auch keinen Abstrich, um ein Antibiogramm anzufertigen. Er macht in der Regel eine Spaltlampenuntersuchung, um die besonders gefährliche, weil hochansteckende Keratoconjunktivitis epidemica ( viral!! ) auszuschließen. Die weitere Behandlung erfolgt aufgrund einer klinischen Diagnose, d.h. der Verbindung aus Anamnese und klinischem Befund ( bek. Allergie, typ. Konjunktivitis und fehlende Anzeichen einer epidemica = Antihistaminikum. Typ. Konjunktivitis, fehlende allergische Vorgeschichte, fehlende Anzeichen einer epidemica = Antibiotikum. Typische Anzeichen einer Konjunktivitis, Hornhauterosionen = Cortison ( ggf. mit Antibiotikum, um bakt. Superinfektion zu vermeiden).

    Aus meiner Sicht hat der TA alles richtig gemacht. Ich behandele z.Zt. auch ein Tier mit Konjunktivitis ( allerdings ohne TA;-)). Zunächst habe ich Refobacin Augensalbe verwendet. Das ist ein Monopräparat mit guter Wirkung, auch gegen Pseudomonas. Nach einer Woche hat sich die Situation nicht signifikant verbessert, so dass ich auf Dexa-Polyspectran umgestellt habe ( Kombipräparat mit Cortison ). Darunter ist nun eine Besserung eingetreten. Nur, dass ich nicht falsch verstanden werde: Ich behaupte nicht, dass jeder sein Tier nun selbst behandeln soll. Aber erstens sind die Augen eines Chamäleons nun ´mal besonders empfindlich. Zweitens ist die Anzahl der möglichen ( behandelbaren! ) Störungen überschaubar. Und drittens ist die Anwendung von Augentropfen/Augensalben für das Tier nicht wirklich gefährlich ( auch wenn die Diagnose nicht gestimmt hat ). Man hat halt am Chamäleonauge nicht viele Möglichkeiten, und meistens leider auch nicht viel Zeit. Denn eines ist klar: Tut man gar nichts, hat man das Tier die längste Zeit gehabt.

    MfG

    chamman110

    [[ggg]Editiert von chamman110 am 14-10-2005 um 06:37 GMT[/ggg]]

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    • #17
      Re: Geschwollene Augen

      @chamman110:

      Bei der humanmedizinischen Aussage gebe ich Dir Recht und hätte zu der Behandlung, die Du aktuell durchführst eine Frage: Woher beziehst Du die Präparate, wenn Du keinen Facharzt konsultierst?

      Kommentar


      • #18
        Re: Re: Geschwollene Augen

        Bei der humanmedizinischen Aussage gebe ich Dir Recht und hätte zu der Behandlung, die Du aktuell durchführst eine Frage: Woher beziehst Du die Präparate, wenn Du keinen Facharzt konsultierst?

        Hallo, Georg
        Facharzt bin ich selber, allerdings für Allgemeinmedizin. Und da es vielen Erregern egal ist, ob sie auf einem menschlichen oder tierischen Auge sitzen ( oder anders ausgedrückt: es sind die gleichen ), nehme ich fast immer humanmedizinische Präparate aus meinem Bestand ( Ausnahme ist z.B. Baytril ).

        MfG

        chamman110

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        • #19
          Re: Geschwollene Augen

          Hallo,

          @checarina

          es fehlt Dir aber immer noch Calcium. Korvimin ZVT+ Rep. alleine, ist nicht genug.

          mfg
          uwe starke huber

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          • #20
            Re: Re: Re: Geschwollene Augen

            chamman110 schrieb:
            Aber erstens sind die Augen eines Chamäleons nun ´mal besonders empfindlich. Zweitens ist die Anzahl der möglichen ( behandelbaren! ) Störungen überschaubar.
            Guten Morgen,

            na ja...das würde ich so nicht unbedingt sagen.

            Dummerweise können sich diverse innere Erkankungen zunächst im Bereich der Augen bemerkbar machen (Ödeme, die berühmten Tränensäcke). Da wird dann oft an den Augen "rumgedoktert" und dabei ist das Chamäleon evtl. herzinsuffizient, hat ein beginnendes Nierenleiden etc. und ist bereits auf dem besten Weg in den Chamäleonhimmel.
            Gerade bei Schwellungen im Bereich des Auges, die beidseitig auftreten, ist es deshalb nicht immer damit getan nur das Auge zu untersuchen bzw. bei einer vermeintliche Augenerkrankung mal ein ein bischen mit Antibiotika "draufzuschießen".
            Wird leider viel zu häufig gemacht.

            Es ist mit Sicherheit nichts dagegen einzuwenden, wenn bei einer Konjunktivitis (die auch wirklich einwandfrei diagnostiziert wurde) eine Antibiose mit einem für diese Zwecke geeignetem Breitspektrumantibiotikum durchgeführt wird.

            Viele Grüße

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            • #21
              Re: Re: Re: Re: Geschwollene Augen

              Zweitens ist die Anzahl der möglichen ( behandelbaren! ) Störungen überschaubar.


              Chamäleon evtl. herzinsuffizient, hat ein beginnendes Nierenleiden etc. und ist

              Hallo, Marc
              Würdest Du Herzinsuffizienz, bzw. Nierenleiden bei Chamäleons zu den behandelbaren Krankheiten zählen ?? Dann mußt Du ja einen TA haben, der über´s Wasser laufen kann;-)) Bei systemischen Erkrankungen, die sich auch am Auge manifestieren, würde mir bei Chamäleons noch der allseits beliebte, obere Atemwegsinfekt einfallen. Hatte ich auch ´mal bei einem Tier als einziges Symptom. Schwere Atmung, Schleim im Maul und das typische " Knacken " beim Ausatmen kamen erst später. Hier hat in der Tat nur noch eine sytemische Antibiose geholfen.

              MfG

              chamman110

              Kommentar


              • #22
                Re: Re: Re: Re: Re: Geschwollene Augen

                chamman110 schrieb:
                Hallo, Marc
                Würdest Du Herzinsuffizienz, bzw. Nierenleiden bei Chamäleons zu den behandelbaren Krankheiten zählen ?? Dann mußt Du ja einen TA haben, der über´s Wasser laufen kann;-)
                Moin "chamman110",

                ???
                Öhmm...joa... Die würde ich durchaus zu den behandelbaren Erkrankungen zählen (sonst hätte ich das ja nicht erwähnt).
                `n Tierarzt brauch ich nicht, bin ich ja selber (über `s Wasser laufen kann ich aber trotzdem nicht ;-) ) Nur meine Lehrtierärztin brauch ich ab und zu mal, wenn ich mal nicht weiter weiß. Die macht ja schließlich auch schon seit `n paar Jahrzehnten Reptilienmedizin

                Natürlich können Nierenerkrankungen oder auch Herz-Kreislauferkrankungen behandelt werden. Das ist in der Humanmedizin sowie in der Kleintier- und Vogelmedizin ja auch möglich (können sich viele Humanmediziner, wie ich immer wieder beobachtet hab`, zwar manchmal nur schwer vorstellen, ist aber so ).
                Gerade Chamäleons scheinen, was die Ausbildung von Herz-Kreislaufinsuffizienzen angeht, sehr empfindlich zu sein. Das erleben wir bei uns in der Praxis immer wieder.
                Ja...und Nierenerkrankungen sind sowieso an der Tagesordnung.

                chamman110 schrieb:
                Bei systemischen Erkrankungen, die sich auch am Auge manifestieren, würde mir bei Chamäleons noch der allseits beliebte, obere Atemwegsinfekt einfallen.
                Das ist richtig. Wurde hier jedoch schon häufiger mal erwähnt.
                Ist ja auch logisch, da Keime von der Nasenhöhle aus in den Tränen-Nasenkanal gelangen, der in solchen Fällen bereits oft seine Funktion verloren hat. Durch so etwas und auch infolge von Abszessen in der Nasenhöhle (meist durch eingespießte Fremdkörper verursacht) kann es zu starken Flüssigkeitsansammlungen bzw. Ödemen im Bereich des Auges kommen.

                Viele Grüße

                [[ggg]Editiert von Marc-N. am 17-10-2005 um 08:52 GMT[/ggg]]

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                • #23
                  Re: Re: Re: Re: Re: Re: Geschwollene Augen

                  Natürlich können Nierenerkrankungen oder auch Herz-Kreislauferkrankungen behandelt werden. Das ist in der Humanmedizin sowie in der Kleintier- und Vogelmedizin ja auch möglich (können sich viele Humanmediziner, wie ich immer wieder beobachtet hab`, zwar manchmal nur schwer vorstellen, ist aber so ).

                  Hallo, Marc
                  Finde ich total spannend, zumal ich früher eigentlich auch unbedingt TA werden wollte und mich später nur aus Vernunftsgründen für die Humanmedizin entschieden habe. Schade, eigentlich. Was mich bei der Behandlung von Herzinsuffizienz bei Chamäleons interessieren würde, sind Präparate und Dosierungen: Finden die gleichen Präparate wie bei uns ( Digitalis, Nitro, ß-Blocker usw. ) Anwendung und wenn ja, in welchen Dosierungen? Gibt´s evtl. Fachliteratur, die man auch als Humanmediziner lesen darf ;-)))?

                  MfG

                  chamman110

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                  • #24
                    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Geschwollene Augen

                    Nur meine Lehrtierärztin brauch ich ab und zu mal, wenn ich mal nicht weiter weiß. Die macht ja schließlich auch schon seit `n paar Jahrzehnten Reptilienmedizin

                    Ist das Fr. Dr. K.? Wenn ich mich richtig erinnere, kommst Du doch aus Hannover, oder ?? Die Kollegin hat mir zu meiner Hannoveraner Zeit auch schon so manches Mal geholfen;-))

                    MfG

                    chamman110

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                    • #25
                      Re: Geschwollene Augen

                      Hallo,

                      @Marc-N.

                      sind Nierenerkrankungen heilbar oder lässt sich die Krankheit "nur" Eindämmen, so das sie zum Stillstand kommt, aber nicht geheilt wird?
                      Ich habe immer geglaubt, erkranktes Gewebe von Leber und Niere regeniert sich nicht mehr.

                      mfg
                      uwe starke huber

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                      • #26
                        Re: Geschwollene Augen

                        Hallo "chamman110",

                        ich möchte mich zu den Präparaten, die in diesen Fällen eingesetzt werden, hier im Forum nicht so gerne äußern.
                        Wenn Du sehr interessiert bist, dann kann ich Dir jedoch den Frey/Löscher "Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie für die Veterinärmedizin" sehr empfehlen


                        Hi Uwe,

                        es kommt immer darauf an durch was so eine Erkrankung ausgelöst wird. Eine Nierengicht ist in dem Sinne nicht "heilbar", sondern kann "nur" gestoppt werden, oder wie Du sagst "eingedämmt" werden. Da hast Du Recht. Zerstörtes Nierengewebe ist und bleibt zerstört. Es wird dann durch so genanntes Reparaturgewebe ersetzt.
                        Ähnlich verhält es sich mit Lebererkrankungen. Auch hier kommt es auf den Auslöser an.
                        Z.B. kommt es bei einer Fettleber darauf an, wie weit die Leberzelle durch die "Verfettung" geschädigt ist. Ist der "point of no return" erreicht oder nicht?
                        Eine "Fettleber" ist z.B. bei trächtigen Weibchen durchaus physiologisch.
                        Es hängt also auch hier sehr davon ab, wie stark und in welcher Weise die Leber geschädigt ist, ob eine Heilung möglich ist oder nicht.

                        Viele Grüße

                        [[ggg]Editiert von Marc-N. am 18-10-2005 um 09:42 GMT[/ggg]]

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                        • #27
                          Re: Re: Geschwollene Augen

                          Marc-N. schrieb:

                          Eine "Fettleber" ist z.B. bei trächtigen Weibchen durchaus physiologisch.
                          Es hängt also auch hier sehr davon ab, wie stark und in welcher Weise die Leber geschädigt ist, ob eine Heilung möglich ist oder nicht.

                          Viele Grüße

                          [[ggg]Editiert von Marc-N. am 18-10-2005 um 09:42 GMT[/ggg]]
                          Hallo,

                          wenn eine Fettleber bei trächtigen Weibchen physiologisch und schlecht behandelbar ist, wird also mit jeder weiteren Trächtigkeit die Leber weiter geschädigt, so das die Tiere letzendlich daran sterben. Ist das der Grund, warum die Tiere nach 6-7 Gelegen meistens verenden?

                          mfg
                          uwe starke huber

                          Kommentar


                          • #28
                            Re: Re: Re: Geschwollene Augen

                            wenn eine Fettleber bei trächtigen Weibchen physiologisch und schlecht behandelbar ist, wird also mit jeder weiteren Trächtigkeit die Leber weiter geschädigt, so das die Tiere letzendlich daran sterben. Ist das der Grund, warum die Tiere nach 6-7 Gelegen meistens verenden?

                            Aus humanmedizinischer Sicht würde ich das eher so deuten: Die "Fettleber" während der Gravidität stellt wohl eher einen Nährstoff- bzw. Energiespeicher dar für die Zeit in denen das Weibchen graviditätsbedingt die Ernährung einstellt. D.h. dann aber auch, dass der Fettspeicher in der Zeit von der Einstellung der Ernährung bis zur Wiederaufnahme aufgebraucht sein müßte, dass also, wenn das Tier wieder anfängt zu fressen, es eine " entfettete " Leber haben müßte. Dazu wäre es interessant zu wissen, ob sich der Grad der graviditätsbedingten Leberverfettung bei Tieren, die bis kurz an die Eiablage/Geburt fressen, grundsätzlich unterscheidet von dem von Tieren, die bereits Wochen vor Ende der Gravidität das Fressen einstellen. Damit könnte man dann die Sinnhaftigkeit, bzw. Sinnlosigkeit meiner These belegen;-)) Gibt es dazu vielleicht Forschungsarbeiten ??

                            MfG

                            chamman110

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                            • #29
                              Re: Geschwollene Augen

                              Hallo,

                              ich sehe mehr einen Zusammenhang, bei Gravidität, Herkunft und Haltung der Chamaeleons. Tiere, die trächtig sind, oder aus ariden Gebieten kommen, egal, ob Männchen oder Weibchen, sind für mich Chamaeleons, welche keine natürliche Grenze in der Aufnahme von Nahrung kennen. Bedingt durch ihre Herkunft, bzw. ihrer Trächtigkeit, versuchen sie soviel Nahrung wie nur möglich zu bekommen, was in der freien Natur natürlich begrenzt ist. Bei vielen Haltern höre ich immer wieder, das sie Ihr Chamaeleon besonders in der Trächtigkeitsphase viel füttern, damit sie während der Eiablage genügend Kraft haben. Das finde ich grundsätzlich falsch, weil gerade dieses Verhalten zu einer Fettleber bzw. Fettleibigkeit führt, und/oder zu sehr vielen Eiern, welche dann den Darm abklemmen können; alles Schäden, die meiner Meinung nach irreparabel sind. Ich bin davon überzeugt, das ein großteil der Krankheiten bei Chamaeleons "Zivilisationskrankheiten" sind, welche durch den Halter verursacht werden.

                              @ chamman 110
                              Würde die Leber als Energiespeicher dienen, so müssten alle Chamaeleons aus ariden Gebieten zu beginn der Trockenzeit mit einer Fettleber rumlaufen; das kann ich einfach nicht glauben.

                              mfg
                              uwe starke huber

                              [[ggg]Editiert von Uwe Starke Huber am 18-10-2005 um 15:39 GMT[/ggg]]

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                              • #30
                                Re: Re: Geschwollene Augen

                                chamman 110
                                Würde die Leber als Energiespeicher dienen, so müssten alle Chamaeleons aus ariden Gebieten zu beginn der Trockenzeit mit einer Fettleber rumlaufen; das kann ich einfach nicht glauben.

                                Eine weitere wichtige Energiequelle für den Körper sind die Fette. Die Leber gewinnt aus diesen Fetten Energie, wandelt sie in Speicherfett um und produziert aus diesen Fetten Grundgerüste, die dann wiederum für die Herstellung von Cholesterin, Hormon- und Gallensäuren vonnöten sind. Quelle: Prof. Dr. T. Goeser, Universität Köln unter www.lebertransplantation.de

                                Ich habe ja auch nicht behauptet, dass das Speicherfett ausschließlich in der Leber gespeichert wird. Aber aus der Ernährungsberatung übergewichtiger Menschen (!) weiß ich, dass die Leberverfettung sich erst zurückbildet, wenn das restliche Speicherfett an anderen Körperstellen im Rahmen der Gewichtsreduzierung schon weitestgehend abgebaut ist. Die Leber stellt also den hartnäckigsten und haltbarsten Fettspeicher dar. Abgesehen davon kann eine Leberverfettung natürlich auch immer Anzeichen einer dauerhaften Leberschädigung sein. Das unterscheidet dann aber wiederum nur der Pathologe anhand der Leberbiopsie. Schlußendlich werden wir es wohl nur dann genau wissen, wenn sich jemand ´mal die Mühe macht und die Wildpopulation auf ihre Lebergröße und Fettgehalt zu verschiedenen Jahreszeiten, Zeiten der Gravidität und in verschiedenen Habitaten zu untersuchen. Freiwillige vor ;-))???

                                MfG

                                chamman110



                                [[ggg]Editiert von chamman110 am 18-10-2005 um 20:26 GMT[/ggg]]

                                [[ggg]Editiert von chamman110 am 18-10-2005 um 20:27 GMT[/ggg]]

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