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Warum Zwangsernährung?

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  • Warum Zwangsernährung?

    Hallo,

    anscheinend gibt es einige Chamaeleonhalter, welche ihr Tier sehr gerne Zwangsernähren, oder dazu anspornen, obwohl das Chamaeleon erst seit einigen Tagen, z.Bsp. nach einer Medikamentengabe, nicht frisst. Ich habe innerhalb von einer Woche drei Postings gelesen, in denen eine Zwangsernährung angeraten, oder in Betracht gezogen wurde, obwohl vorher keine tierärztliche Untersuchung statt fand. Solch ein Vorgehen finde ich sehr bedenklich und verantwortungslos. Ein gesundes und normal ernährtes Chamaeleon fällt nicht nach zwei Tagen Tod vom Ast, weil es kein Futter bekommen, oder es verweigert hat; es kann ohne weiteres zwei bis drei Wochen ohne Futter auskommen, wenn der Flüssigkeitshaushalt nicht vernachlässigt wird. Ein wenig mehr Literatur lesen und sich mit dem Lebensraum bzw. Lebensweise von Chamaeleons beschäftigen, wäre bei einigen Haltern angebracht.

    mfg
    uwe starke huber

  • #2
    Re: Warum Zwangsernährung?

    _________________
    Uwe Starke Huber schrieb:

    ....Ein gesundes und normal ernährtes Chamaeleon fällt nicht nach zwei Tagen Tod vom Ast, weil es kein Futter bekommen, oder es verweigert hat; es kann ohne weiteres zwei bis drei Wochen ohne Futter auskommen, wenn der Flüssigkeitshaushalt nicht vernachlässigt wird. ....
    _________________

    Hallo,

    ich möchte mal eine zweifache Antwort auf diesen Thread liefern, zum einen eine allgemeine und zum anderen eine spezielle da ich mich durch obiges Zitat angesprochen fühle im Hinblick auf meine Reply zum "kerstenii" Thread....

    Speziell: Es sollte sich nicht so anhören als ob mir jedes Tier gleich Sorgenmacht und zwangsernährt wird, nur weil es mal zwei Tage keine Nahrung aufnimmt, das würde nun wirklich nicht für die Kenntnis über die Lebensweise der Tiere sprechen... tatsäachlich wird fast keinesmeiner Tiere täglich gefüttert und auch wenn zB mein Montium mal eine Woche keine Nahrung aufnimmt geh ich damit nicht gleich zum Tierarzt oder greif zur Magensonde. Das brevicaudatus wurde gar nicht zwangsernährt, allerdings täglich gefüttert, daher war es eine einfache Beobachtung dass es nach zwei Tagen tot vom Ast fiel, was ich allerdings nicht auf Nahrungsmangle zurückführe, sondern gerade durch dieses plötzliche Eintreten eher auf eine Altersschwäche ( wie gesagt konnte ich nichts über das Alter der Tiere sagen, nur dass sie Adulti waren ), da meine Erfahrungen mit anderen Tieren so waren, dass sie in einem für sie hohen Alter einfach wenige Tage die Nahrung verweigerten und dann starben....

    Allgemein: Ich persönlich würde von einer Zwangsernährung solange wie möglich absehen, solange das Tier keine physiche Schwäche ( im unterschied zur Apathie ) zeigt. Allerdings habe ich in den wenigen Fällen in denen ich Tiere zwangsernährt habe festgestellt, dass sie nicht nur eben die Nahrungsaufnahme, sondern auch die Wasseraufnahme verweigerten, was je nach Tier ja sehr schnell zu einem ernsten Gesundheitsrisiko wird.
    Eine Einschätzung der Situation des Tieres ist ja oftmals sehr schwer wenn man das Tier nicht selbst gesehn hat, eine Zwangsernährung sollte auf jeden Fall nur durch erfahrene PflegerInnen vorgenommen werden, da die Prozedur einen grossen Stress für das Tier bedeutet und den Gesundheitszustand weiter gefährden kann.
    In meinen etwa vierzehn Jahren Erfahrung ( nicht nur mit Reptilien und Amphibien ) sah ich mich nur etwa 5-6 mal gezwungen, Tiere zwangszuernähren, teilweise führte es zum Erfolg ( stabiler Zustand des Tieres und Besserung ), teilweise nicht.... Chancen etwa 50:50, wobei so wenige Fälle kaum ausreichen um eine "Statistik" zu betreiben. Zu diesen 5-6 Fällen gesellen sich etwa genauso viele Fälle in denen kranke Tiere von selbst wieder Nahrung aufnahmen, nachdem Ihnen ein "Lieblingsfutter" serviert wurde ( zB lebende Mäuse bei Waranen, Goldfliegen bei einem Emoia-Skink ). Dies ist meiner Erfahrung nach eindeutig der bessere, erfolgversprechendere und stressfreiere Weg um dem Tier seine gesundheit zurückzubringen.
    Bevor zum Mittel der Zwangsernährung gegriffen wird sollten auf jeden Fall andere Mittel ausprobiert werden, also zB Lieblingsfutter servieren, bzw sich vergewissern, dass das Tier selbständig Flüssigkeit aufnimmt ( auch der Futterneid kann Wunder bewirken wenn es sich um Tiere handlet die nicht einzeln gehalten werden ( müssen )).Ansosnten sollte man sich klarmachen, dass die Zwangsernährung einen grossen Stress und auch Verletzungsrisiken birgt, wenn sie nicht fachgerecht durchgeführt wird ( am besten vom TierarztIn oder einem erfahrenen TerrarianerIn durchführen oder zeigen lassen ).
    Neben all dem ist natürlich auch auf eine geeignete Zusammensetzung des verabreichten Futters zu achten, insbesondere die Konsistenz, je nachdem wie das Futter verabreicht wird ( ins Maul, oder in den Magen ) und einiges mehr....

    Ich kann mich dem Ratschlag aber nur anschliessen, sich intensiv mit Lebensweise und Bedürfnissen der Pfleglinge auseinanderzusetzen ( und auch ein wachsames Auge auf individuelle Eigenheiten des Tieres zu haben ), denn eine artgerechte Pflege ist immer noch bester Garant für ein gesundes Tier dass niemals die Hilfe eines Arztes benötigt.

    In diesem Sinne!

    Grüsse

    Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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