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Inkubationstemperaturen

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  • Inkubationstemperaturen

    Hallo,

    einige Inkubationstemperaturen für Chamaeleons werden ohne Nachtabsenkung angegeben. Wird das nur gemacht, weil es mal funktioniert hat und niemand sich die Mühe gemacht hat, eine genaue Recherche durchzuführen. Es ist doch eigentlich klar, das Chamaeleoneier, bzw. Nachzuchten, die eine Nachtabsenkung hatten, sich besser entwickeln als diejenigen die keine hatten. Es überrascht mich auch, das viele Temperaturen für die Inkubation sehr hoch sind und Werte haben, die im Boden nie erreicht werden.

    mfg
    uwe starke huber

  • #2
    Re: Inkubationstemperaturen

    immer wenn ich irgendwelche Inkubationstemperaturen sah waren da auch Angaben für Nacht.

    guck mal auf www.dreihorn.net

    Kommentar


    • #3
      Re: Inkubationstemperaturen

      uwe starke huber schrieb:
      ..einige Inkubationstemperaturen für Chamaeleons werden ohne Nachtabsenkung angegeben. Wird das nur gemacht, weil es mal funktioniert hat und niemand sich die Mühe gemacht hat, eine genaue Recherche durchzuführen.
      Leider hat sich die Nachtabsenkung noch nicht völlig durchgesetzt. Ich vermute auch mal das einige Züchter einfach zu faul sind oder den (geringen) technischen Mehraufwand scheuen.

      Ich glaube manchmal das ein Umdenken erst dann erfolgt wenn die Zuchterfolge ausbleiben.

      Solange die Schlupfquote stimmt, werden bewährte Methoden bis zum Sankt-Nimmerleinstag beibehalten.

      Gruß,

      Marco

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      • #4
        Re: Inkubationstemperaturen

        uhhhm Basse schrieb:
        immer wenn ich irgendwelche Inkubationstemperaturen sah waren da auch Angaben für Nacht.

        guck mal auf www.dreihorn.net
        Tut mir leid aber hast die Inkubationstexte bei F.pardalis, lateralis und Ch.quadricornis nicht gelesen? Da steht nix von Nachtabsenkung...

        Und eine Internetseite ist beileibe nicht die beste Art um Informationen zu sammeln.

        Kommentar


        • #5
          Re: Inkubationstemperaturen

          @Uwe Starke Huber

          Es geht wohl eher darum in einer möglichst kurzen Zeit möglichst viele lebensfähige NZ zu produzieren.
          Ich spiele ja nun schon was länger mit verschiedenen Temperaturen rum, würde aber nicht pauschalisieren und NZ mit Nachtabsenkung für besser halten ...

          Kommentar


          • #6
            Re: Inkubationstemperaturen

            Hallo,
            ich denke das auch wenig Risikobereitschaft vorhanden ist, es könnte ja evtl. nicht klappen oder eine schlechtere Schlupfrate dabei herauskommen, somit wird halt auf die "bewährte" Methode mit einem hohen Sicherheitsfaktor zurückgegriffen.
            Vielleicht wird sich Nicola zu dem Thema äussern, er hat sich mit der Thematik in der Natur ausführlich beschäftgigt, und aufwendige Messungen gemacht.

            Gruß Mario

            Kommentar


            • #7
              Re: Inkubationstemperaturen

              Moin,

              also ich habe da mal mit Gelegen von Ch. calyptratus rumexperimentiert. Die hab ich sonst immer stur bei durchgehend 27 - 28°C inkubiert. Dann habe ich mal welche mit einer Nachtabsenkung auf Zimmertemperatur inkubiert.
              Fazit: da gab `s keine signifikanten Unterschiede, was die Gesundheit, das Wachstum und die Schlupfrate anging.

              Ansonsten neige ich jedoch dazu, Chamäleoneier eher etwas kühler und mit Nachtabsenkung zu inkubieren.

              Bei den C. parsonii-Eiern habe ich z.B. die Temperatur nachts absinken lassen, indem ich einfach die Jäger-Glucke an eine Zeitschaltuhr angeschossen habe. Aber das war sowieso ziemlich kompliziert. Im Sommer 2003 (der war ja ziemlich heiß) musste ich immer Eiswürfel in den Inkubator schütten (kein Scherz) damit es sich dadrin nicht auf über 23° C aufheizt (im Zimmer waren teilweise 28° C im Zimmer und ich hatte leider keine Möglichkeit die Dinger an einen kühleren Ort zu stellen. Zum Glück hatte ich da gerade 3. Staatsexamen und war fast dauernd zu Hause ). Der zweite Sommer (2004) war dann ja nicht mehr so warm.

              Im Winter habe ich die übrigens immer auf die Fensterbank gestellt. In dem Zimmer wurde nicht geheizt, so daß dort immer Temperaturen zwischen 14 und 16° C (nachts teilweise 12° C) waren.
              Geklappt hat es, obwohl ich mich teilweise wie dieser seltsame Vogel gefühlt habe, der sein Gelege in einem großen Blätterhaufen plaziert und es dort durch die Wärme, die bei er Verrottung entsteht, ausgebrüten lässt. Thermometerhuhn heißt das Vieh, glaub ich

              Viele Grüße

              [[ggg]Editiert von Marc-N. am 31-10-2005 um 22:00 GMT[/ggg]]

              Kommentar


              • #8
                Re: Inkubationstemperaturen

                Sicherlich sind die Unterschiede bei manchen Arten signifikanter als bei anderen.

                Bei Arten die man üblicherweise als Montanart bezeichnet und aus Montan- oder Semimontanen Lebensräumen kommen wie Ch.montium (der Artikel von Marc Bäumer BÄUMER,M. :Chamaeleo montium: Probleme und Erfolge bei der Haltung einer
                Zuchtgruppe des Bergchamäleons-Elaphe 5 (2): 2-10
                ist da interessant ), Ch.johnstoni, Ch.quadricornis habe ich bei der Zeitigung mit konstanten Temperaturen keine guten Ergebnisse erzielt. In seinem Artikel über das Uganda-Dreihornchamäleon Ch. (T.) johnstoni schreibt SCHOTT ja auch von deutlich größeren UND vitaleren Jungtieren bei Zeitigung mit schwankenden Temperaturen.

                Die wichtigsten Zeilen habe ich mal eben abgetippt.
                Zitat:"Ein am 30.10.99 abgesetztes Gelege (15 Eier, davon 13 befruchtet) wurde bei konstant 21°C inkubiert. Am 1.3.2000, also nach 123 Tagen, schlüpfte das erste Jungtier, weitere elf schlüpften in den folgenden vier Tagen, ein Junngtier war im Ei abgestorben. Alle zwölf leben noch. (Stand: 08/2000, Anm. des Abtippers)

                Ein zweites Gelege mit 13 Eiern, abgesetzt am 2.11.99, wurde bei konstant 22°C inkubiert. Hier schlüpfte das erste Jungtier am 24.2.2000, also nach 114 Tagen, weitere sechs am 25.2.2000. Sechs Jungtiere waren, ohne erkennbare Ursache, vollentwickelt in den Eiern abgestorben. Von den geschlüpften sieben Jungtieren leben noch vier. (ebenfalls Stand 08/2000)

                Ein weiteres Gelege mit ebenfalls 13 Eiern, abgesetzt am 23.11.1999, wurde aufgeteilt. Sieben Eier wurden in den Inkubator verbracht und dort bei konstant 20°C gezeitigt. Sechs verblieben in Vermiculit im Zimmer beibei schwankenden Temperaturen zwischen 17 und 19°C, mit Spitzen von minimal 15°C und mkurzfristig maximal 23°C. Nach 90 Tagen waren die Eier aus dem Inkubator - auch hier ein unbefruchtetes und schon nach kurzer Zeit verpilztes - deutlich größer als die sechs aus dem Zimmer. Am 126. Tag schlüpfte das erste "Inkubator"-Jungtier, weitere fünf folgten in den nächsten drei Tagen.

                Das erste "Zimmer"-Jungtier schlüpfte am 24.4.00, nach 154 Tagen! Die restlichen fünf Jungtiere kamen innerhalb der nächsten 18 Stunden aus dem Ei. Dies ist eine Inkubationszeit die mehr als 50% über den bisher geltenden Richtwerten liegt. Diese 6 Jungtiere waren nach dem Schlupf durchweg 5-7 mm länger als die anderen und deutlich vitaler, d.h. agressiver als die im Inkubator gezeitigten Jungtiere. Von beiden Gruppen leben jeweils noch 5 Exemplare.


                Ähnliche Ergebnisse habe ich auch bei Ch.montium und Ch.quadricornis beobachten können. Von Haltern anderer Hochlandarten (v.a. aus Ostafrika) habe ich dasselbe gehört und gelesen. Vielleicht "verzeihen" Arten aus dem Tiefland konstante Temperaturen auch eher, und die von Marc erwähnte Ch.calyptratus lassen sich ja sowieso fast immer und überall ähnlich gut zeitigen. Aber bei Arten aus (sub)montanen Habitaten, wo die Tag/Nacht-Amplitude oft erheblich ist hat sich die Inkubation mit Nachtabsenkung bewährt. Jedenfalls bei einigen. Andere wundern sich dann eben immer noch warum bei konstant 24°C kaum ein Jungtier so mancher Montanart das Ei lebend verlässt...

                Wichtig ist also bei der Inkubation auch das Habitat, ist ja logisch. Deswegen ist es auch sinnvoll möglichst viel über den Lebensraum der Arten die man pflegt in Erfahrung zu bringen. Leider machen das aber die wenigsten richtig. Die Unterschiede in der Haltung und Inkubation mögen teilweise nur geringfügig sein, aber gerade bei WF entscheiden diese Feinheiten nicht selten über Erfolg und Misserfolg.

                Grüße,

                Bex

                @Uwe: Bei Bedarf kann ich die vollständigen Artikel von SCHOTT und BÄUMER gerne kopieren und per Post verschicken. Siehe auch mein Posting zu deiner Suche nach Literatur über F.verrucosus im HerpLit-Forum.

                [[ggg]Editiert von Marco Beck am 31-10-2005 um 00:05 GMT[/ggg]]

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                • #9
                  Re: Re: Inkubationstemperaturen

                  Marc-N. schrieb:
                  Moin,

                  also ich habe da mal mit Gelegen von Ch. calyptratus rumexperimentiert. Die hab ich sonst immer stur bei durchgehend 27 - 28°C inkubiert. Dann habe ich mal welche mit einer Nachtabsenkung auf Zimmertemperatur inkubiert.
                  Fazit: da gab `s keine signifikanten Unterschiede, was die Gesundheit, das Wachstum und die Schlupfrate anging.

                  [[ggg]Editiert von Marc-N. am 31-10-2005 um 22:00 GMT[/ggg]]
                  Dieser Beobachtung kann ich mich anschließen - konnte bei dieser Art auch keine unterschiede feststellen

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                  • #10
                    Re: Inkubationstemperaturen

                    Hallo,

                    bei einem Vortrag von R.Müller über Furcifer cephalolepis ging aus einer Liste über die verschiedenen Inkubationstemperaturen die angewendet wurden, für mich ganz klar hervor, das die Ideale Tag und Nacht Temperatur Auswirkungen auf Schlupfzeit und Größe der Jungtiere Einfluss hat. Höhere und auch niedrigere Tagestemperaturen als die Idealtemperatur, hatten längere Schlupfzeiten und kleinere Jungtiere zur Folge. Wie Marco schon geschrieben hat, kann es natürlich von Art zu Art verschieden sein.

                    Bei einigen Chamaeleon Arten habe ich den Eindruck, das die Tiere so "verwässert" sind, das die auch im Eierkocher schlüpfen.

                    mfg
                    uwe starke huber



                    [[ggg]Editiert von Uwe Starke Huber am 02-11-2005 um 17:33 GMT[/ggg]]

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