Mein Diego Suarez Männchen macht keinerlei Anstalten sich mit einen der beiden Damen zu paaren. Ich habe sie schon teilweise mehrere Tage zusammengehalten, aber er nimmt keinerlei Notiz von den Damen und zeigt in keinster Weise irgendein Interesse an den Damen. Er ignoriert sie förmlich, werde Kopfnicken, noch sontwas.. Auch auf sein spiegelbild reagiert er nicht. Er ist 100% kein hybrid und 1,5 Jahre alt. Habe nun schon mehrere Male die Weibhcne zu ihn gesetzt und sie dann wieder getrennt- aber immer das gleiche- er reagiert nicht und zeigt kein Interesse... Woran kann das liegen? Hat jemand erfahrungen damit? oder kann mir jemand Tips geben wie ich die Paarungsbereitschaft des Männchens stimulieren kann?
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Paarungsunlust bei Furcifer Pardalis
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Re: Paarungsunlust bei Furcifer Pardalis
Das er auf sein Spiegelbild nicht reagiert, finde ich eher normal. Längst nicht jedes Chamäleon zeigt darauf eine Reaktion.
Wenns dann im Frühjahr zur Paarungszeit bei wärmeren Temperaturen immer noch nicht klappt, dann würde ich es auf jeden Fall mal im Freilandaufenthalt versuchen. Natürliche UV-Strahlung wirkt da manchmal Wunder.
Ich kann nur immer wieder empfehlen während der Aufzucht Sichtkontakt zu anderen Chamäleons herzustellen. Nix ist schlimmer als wenn die Tiere völlig isoliert von Artgenossen aufwachsen. Irgendwann ist dann eine Altersgrenze erreicht ab der Chamäleons die Kurve nicht mehr kriegen.
Die Tiere hatten quasi nie die Gelegenheit mit Artgenossen zu kommunizieren und "wissen" vllt. gar nicht was von ihnen als Männchen/ Weibchen erwartet wird.
Manchmal brauchen aber auch Männchen die mit Sichtkontakt aufgewachsen sind nochmal einen Schubs. Wirkt der Spiegeltrick nicht, dann vllt. eher ein Terrarium in Sichtweite das von einem anderen Männchen bewohnt wird.
Bei Westafrikanischen Chamäleons aber auch bei F.pardalis habe ich damit gute Erfahrungen gemacht wenn ein Männchen mal "gezickt" hat.
Ingo (Kober) hat bei Ch.calyptratus ähnliche Erfahrungen gemacht. Nur das bei ihm das Fehlverhalten darin bestand, das manch kommunikationsgestörtes Männchen die Weibchen vergewaltigt hat.
Ich halte es daher für extrem wichtig während dem Heranwachsen genügend Möglichkeiten zu bieten um die Tiere üben zu lassen wie man als Chamäleon kommuniziert. Für Arten bei denen aufgrund des Verhaltens eine Einzelaufzucht vorzuziehen ist, sollte unbedingt Sichtkontakt (mit genügend Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten) zur Verfügung stehen. Bestenfalls werden Becken gegenüber aufgestellt. Läßt sich bei den meisten Terrarianern aufgund des Platzes eh nicht anders handhaben.
Gruß
Marco
Edit: Hoffe das war ausführlich genug. Sicherlich kann es auch noch zig andere Ursachen haben. Aber das wären meiner Meinung nach die Hauptursachen.
@Brauner
Ab mit dir in den Windkanal
[[ggg]Editiert von Marco Beck am 15-01-2006 um 22:46 GMT[/ggg]]
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Re: Re: Paarungsunlust bei Furcifer Pardalis
Marco Beck schrieb:
Ingo (Kober) hat bei Ch.calyptratus ähnliche Erfahrungen gemacht. Nur das bei ihm das Fehlverhalten darin bestand, das manch kommunikationsgestörtes Männchen die Weibchen vergewaltigt hat.
heilender gruß
ps ich tippe es funktioniert
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Re: Paarungsunlust bei Furcifer Pardalis
Meiner Erfahrung nach sind Tiere (F.pardalis) die irgendein ausgeprägtes Fehlverhalten zeigen nicht mehr "therapierbar". Bin neugierig was Ingo bei calyptratus dazu sagt.
Ich denke: Wieso sollten sie sich auch "ändern"? Ihre etwas (stark untertrieben) unsanfte Methode führt doch zum Ziel.
Aber warten wir ab. Meine Erfahrungen mit Vergewaltigern bei Chamäleons sind so gut wie nicht vorhanden. Habe das bei calpytratus nur einmal bei einem Bekannten beobachtet. Dafür war es aber umso heftiger. Das Tier wuchs alleine auf und wechselte mit 4 Wochen den Besitzer. Bis zur Paarung mit 1.5 Jahren hat er nie! ein anderes Chamäleon gesehn.
Ich schrieb ja bereits weiter oben das irgendwann (bei meinen Tieren damals nach ca. 3-4 Monaten Isolation) kaum noch ein Tier die Kurve kriegt und "normale" Verhaltensmuster zeigt. Seitdem ich das beobachtet habe findet "Isolationshaft" nicht mehr statt.
Mir tun solche Tiere leid. Pfleger von Kleinsäugern und Papageien wissen wie wichtig Kommunikation ist. Und nur weil (manche) Chamäleons in der Natur grosse Individualdistanzen einhalten, heisst es ja nicht das die Kommunikation mit Artgenossen nicht stattfindet. Schaut man sich das Chamäleonauge mit seinen rund 30 Dioptrien an (z.B. in Artikeln von OT), dann kann man sich vorstellen das da sehr wohl Kommunikation stattfindet.
Ich meine auch, aber das ist nun wirklich sehr subjektiv, das Männchen mit Sichtkontakt zu anderen Männchen (und zeitweise zu Weibchen) wesentlich bessere Zuchttiere sind. Irgendwie sind solche Tiere auch agiler und reagieren viel mehr auf ihre Umgebung als diese abgestumpften Einzeltiere die ausser Mensch und Futtertier nix zu sehen bekommen.
Mag sein das ich das sehr eng sehe, aber von meinem Standpunkt ist eine Isolationsunterbringung ohne Sichtkontakt zu Artgenossen für "Augentiere" wie Chamäleons hart an der Grenze zur Tierquälerei. Naja, ist vllt. etwas hart. Aber wirklich Artgerecht ist nach meinem Gusto ehrlich nicht. Kommunikationsmöglichkeiten, und das nicht nur für 4-5 Tage im Jahr zur Paarung, gehört für mich einfach bei diesen Pfleglingen dazu und ist in der Vermehrung ein nicht unerheblicher Faktor. Wundert mich auch etwas das dies im Buch von MASURAT nicht einmal ansatzweise Erwähnung fand. Schade, war eine gute Gelegenheit.
Das ist auch einer der Gründe warum ich die Haltung von Westafrikanischen Chamäleons für mich bevorzuge. Da hat man sehr viele Möglichkeiten der Vergesellschaftung. Ich finde es auch für mich sehr unbefriedigend nur ein Einzeltier beobachten zu können. Erst in Verhaltensbeobachtungen unter nahezu naturnahen Gegebenheiten liegt doch die wahre Freude. Tierhaltung in Präsentationsform wie es noch viel zu oft praktiziert wird, ist mir einfach zuwider.
Sorry, habe etwas weiter ausgeholt. Ist ein Thema bei dem ich schnell ausschweife. Liegt mir halt arg am Herzen und vielleicht kann man ja langfristig ein Umdenken bewegen. Und wenns nur bei 2 von 100 Lesern ankommt und von einem umgesetzt wird, hat sich mein Getippe schon gelohnt.
Aber keine Sorge, ich werde ganz sicher keine Online-Petition ins Leben rufen.
Fleissige Grüsse
EDIT: Etwas hier und da entschärft.
[[ggg]Editiert von Marco Beck am 15-01-2006 um 00:11 GMT[/ggg]]
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Re: Paarungsunlust bei Furcifer Pardalis
Nach meinen Erfahrungen ändern Calyptratus Männchen wenn sie erstmal voll adult sind kaum noch etwas an ihrem Verhaltensspektrum.
Höchstens werden sie aggressiver gegenüber Artgenossen und Pfleger oder aggressiver gegenüber Artgenossen und scheuer gegenüber dem Pfleger.
Die "steig drauf und Schluss" Typen sind entsprechend unverbesserlich.
Sichtkontakt beim Aufwachsen und gelegentliche Begegnungen halte ich daher nach wie vor bei Ch. calyptratus für wichtig.
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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Re: Paarungsunlust bei Furcifer Pardalis
au weia.. ein fremdes Männchen paart sich in unmittelbarer Nähe mit einem Weibchen? glaub eher daß da Rivalitäten angesprochen werden als der Drang nach mehr Zärtlichkeit...
[[ggg]Editiert von MrCus am 16-01-2006 um 13:20 GMT[/ggg]]
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