Entwicklungszeit von Würmern

[MrCus]

Guten Morgen

Mir ist der wissenschaftliche Name für die Parasiten die unter der Haut leben entfallen.. ich denke ihr wisst schon was ich meine.
Wie lange dauert es, wenn sich ein Reptil mit Wurmeiern infiziert, bis der Wurm unter der Haut sichtbar wird?
Wochen / Monate?
Gruß
M.

[Thomas]

Re: Entwicklungszeit von Würmern

Hallo,

Du meinst vermutlich Unterhautfilarien. Wie sie wissenschaftlich heißen weiß ich aber auch nicht. Entwicklungszyklus kenn ich nicht, wird jedoch vermutlich auch nicht länger als bei anderen Würmern sein: 3-4 Wochen

Marc? M A R C! Komm mal.

Grüße Thomas

[snafu]

Re: Entwicklungszeit von Würmern

Brauchen die nicht irgendwas Insektenmäßiges als Zwischenwirt?


[[ggg]Editiert von snafu am 08-02-2006 um 18:21 GMT[/ggg]]

[Bex]

Re: Entwicklungszeit von Würmern

Joa,

soweit ich weiss benötigen die meisten Filarien Stechmücken (Gattung u.a. Anopheles) als Zwischenwirt. Eine Infektion einer NZ ist daher eigentlich zu 88% auszuschliessen.

Ohne Zwischenwirt können Mikrofilarien nicht zu Makrofilarien heranreifen.

Die (meisten?) Weibchen dieser Parasiten legen wohl auch keine Eier sondern bringen die sogenannten Mikrofilarien (Miniwürmer) hervor, welche dann im Körper des Zwischenwirts zur invasionsfähigen Filarie heranreifen und beim Saugakt übertragen werden.

Das mal ganz grob und sicher unvollständig. Warte mal was Marc dazu sagt.

Gruß,

Marco

[Volker Schad]

Re: Entwicklungszeit von Würmern

Hallo,

bei den von Dir angesprochenen "Würmern" handelt es sich um Filarien aus der Gruppe der Nematoden/Rundwürmer.
Die erwachsenen Würmer leben im Gewebe, in der Leibeshöhle und in den Gefäßen von Echsen und Schlangen, seltener bei Schildkröten und Krokodilen. Die Larvenstadien, Mikrofilarien genannt, werden in die Körperflüssigkeit bzw. in das Blut abgegeben und müssen von blutsaugenden Insekten aufgenommen werden. In den Insekten erfolgt dann eine Entwicklung zum 3. Larvenstadium. Erst dieses Larvenstadium ist wieder infektiös und kann bei einer Blutmahlzeit wieder in den Körper von Reptilien gelangen. Die Entwicklung im Zwischenwirt/blutsaugender Arthropode benötigt nach experimentellen Untersuchungen zwischen 7 - und 21 Tagen. Wie lange die Entwicklung der 3. Larve bis zum geschlechtreifen Wurm benötigt, ist mit nicht bekannt.
Bei einer Abwesenheit von blutsaugenden Milben und Zecken bei der Terrarienhaltung ist eine Übertragung in der Gefangenschaft bzw. auf Nachzuchten nicht möglich! Bei Chamaeleons werden durch Filarien, im Gegensatz zu Schlangen, meist keine gravierenden pathologischen Veränderungen beobachtet.

Viele Grüsse


Volker Schad

[SHzac]

Re: Entwicklungszeit von Würmern

Hallo Volker!

Hast Du eventuell ein paar Quellen? bzw. Literatur auf die Du Dich beziehst? interessiert mich sehr!

Viele Grüße

SHzac

[Volker Schad]

Re: Re: Entwicklungszeit von Würmern

SHzac schrieb:
Hast Du eventuell ein paar Quellen? bzw. Literatur auf die Du Dich beziehst? interessiert mich sehr!
SHzac

Hallo Shzac,

ich werde Dir heute oder morgen per email eine pdf-Datei mit einigen Literaturzitaten bzgl. Fliarien bei Reptilien zukommen lassen.

Viele Grüsse


Volker Schad

[SHzac]

Re: Entwicklungszeit von Würmern

Tausend Dank!

[Bex]

Re: Re: Entwicklungszeit von Würmern

Volker Schad schrieb:
Bei Chamaeleons werden durch Filarien, im Gegensatz zu Schlangen, meist keine gravierenden pathologischen Veränderungen beobachtet.

Beruhigend zu wissen, denn die Bilder von Filariosen im Buch von IPPEN et al. haben mich schon etwas geschockt.

Also kann man sagen: Wenn die Makrofilarien operativ entfernt wurden, kann nix weiter passieren und eine Medikamentenbehandlung wäre sinnlos da die Mikrofilarienohne Zwischenwirt nicht zur Makrofilarie heranreifen können?!

Gruß

Marco

[Volker Schad]

Re: Re: Re: Entwicklungszeit von Würmern

Marco Beck schrieb:
Also kann man sagen: Wenn die Makrofilarien operativ entfernt wurden, kann nix weiter passieren und eine Medikamentenbehandlung wäre sinnlos da die Mikrofilarienohne Zwischenwirt nicht zur Makrofilarie heranreifen können?!

... ja genau so ist es!

Man geht davon aus, daß es sich bei Filarieninfektionen von Reptilien um eine "entwicklungsgeschichtlich alte Parasitose" handelt, da sich zwischen Reptilien und Filarien eine "Balance" eingestellt hat nach dem Motto "Leben und Leben lassen"

Infektionsversuche von Filiarien südamerikanischer Schlangenarten auf altweltliche Pythonarten haben aber zu tödlichen pathologischen Veränderungen geführt! Hier war die Infektion künstlich und es herrscht keine Adaptation zwischen Wirt und Parasit.

Grüsse


Volker