Pardalis vibriert und balz Brevicaudatus-Weibchen an - Kein Joke!

[MrCus]

Moin!

Über diese Versuche bitte ich dich hier oder mir zu berichten:-) Wenn ich dann mal wieder etwas mehr zeit habe, soll es ja auch in Richtung Datenaufnahme für ne Veröffentlichung gehen. Die Technik ist vorhanden:-)

Mal schaun, was da noch so rauskommt!

Gruss
Nicolà

hi Nicola
habe am WE die beiden wieder zusammengesetzt. Mitlerweile sehe ich die Sache zumindest bei meinen beiden Tieren ganz eindeutig so, daß die Schaukelbewegung des Kopfes als Vibrationen an das Weibchen weitergegeben werden und diese sich dadurch besänftigen lässt. Ein mehrminütiges Kopfnicken des Männchens auf einem anderen Baum ohne Möglichkeit der Vibrationsübertragung mündete in andauerndem Abwehrverhalten des Weibchens. Erst mit betreten des Astes, auf dem das Weibchen saß, wurde jenes sanftmütiger. Selbiges am nächsten Morgen (ich lasse die beiden 3 Tage zusammen im Terrarium da sie sich nicht ernsthaft bedrohen oder attackieren): zuerst droht das Weibchen trotz nickbewegung des Männchens, sobald das Schütteln vom Weibchen wahrgenommen werden kann, reagiert es paarungsbereit.
Das muss nicht immer so sein, ich habe bei dn beiden auch eine Paarung beobachtet bei dem das Weibchen von Anfang an "lieb" war. - Warum das nicken jetzt 3x nicht ausreichte, weiß ich nicht. Evtl ist sie am Anfang oder Ende ihrer "Paarungszeit" und daher nichtmehr so leicht zu überzeugen.
Ausserhalb der "Paarungszeit" des Weibchens reicht auch das "Astschaukeln" nicht, das Weibchen bleibt dann "stur".

Ob es an den Schaukelbewegungen des Kopfes lag, oder ob das Männchen zusätzlich "richtig" vibirert hat, konnte ich nicht beobachten.

... natürlich kann das alles trotzdem noch Einbildung meinerseits sein, aber vielleicht mag der ein oder andre ja auch diesbezüglich mal beobachten.

Gruß
Marcus

[Ingo]

Hi,

meine Beobachtungen legen den Verdacht nahe, dass es bei F. oustaleti vielleicht ähnlich ausschaut.
Mein Männchen kam allerdings erst nach simulierter Regenzeit in Stimmung. Vorher konnten beide Tiere auch über längere Zeit zusammen sitzen, ohne dass sie sich in irgendeiner Form gegenseitig beachteten.
Nach längerer feuchtwarmer Phase begann er dann aber, das Weibchen bei jedem Blickkontakt -egal, ob er vor ihr Terrarium gehalten wurde oder umgekehrt- mit intensivem Kopfnicken/schwenken anzubalzen. Das Weibchen verhielt sich bei mir dem ganzen gegenüber stets indifferent, solange es weder gravide noch paarungsbereit war.
Es wechselte weder die Farbe noch drohte es das Männchen dabei merklich an. Auf den selben Ast gesetzt gab das Männchen dennoch innerhalb weniger Sekunden auch intensive Balzbemühungen auf und versuchte wegzulaufen. Bevor er Balzverhalten zeigte, ging er dem Weibchen wie gesagt nie aus dem Weg.
Angst vor der eigenen Courage dachte ich erst...aber vielleicht gibt es ja auch hier Vibrationen, mit denen das Weibchen dem Männchen zeigt, was Sache ist, ohne seine Deckung durch intensives Drohen aufgeben zu müssen.
So lange das Weibchen in diesem Zustand auf einem anderen Ast sass als das Männchen -und das suchte ja aktiv das weite- gab es keine Probleme mit Aggressionen. Einmal abgeblitzt versuchte das Männchen dann auch nicht mehr zu balzen. Selbst, wenn die Tiere einige Tage zusammenblieben.
Als das Weibchen endlich wieder paarungsbereit war, drohte es zu meiner Überraschung das Männchen bei Sichtkontakt auf einmal heftig an-ich dachte schon, das wird so nix. Beim Zusetzen des Männchens, das sich durch das Androhen unerwartet unbeeindruckt zeigte, auf den selben Ast, liess das drohen aber fast unmittelbar nach -vielleicht ja tatsächlich durch die Übertragung der Nickwellen- und es kam schon nach wenigen Minuten zur ersten Paarung, der in den folgenden 3 Tagen weitere folgten.
Während der Gravidität probeweise zusammengesetzt verzog sich das Männchen nach kurzem Nicken sofort auf den Terrariumboden und das Weibchen drohte intensiv. Später noch einmal auf Sichtkontakt aber ohne Vibrationsübertragungsmöglichkeit (getrennte Arme) gebracht (Hessenschau Filmchen) balzte das Männchen dagegen unbeindruckt von der heftigen Abwehrfaucherei des Weibchens weiter.
Inzwischen liegen 59 Eier im Inkubator. Warten wir, was draus wird.
Aber es ist sicher genauere Beobachtungen wert, was der Ast in welcher Situation vielleicht an gegenseitigen Informationen vermittelt.

Gruß

Ingo

[Thomas]

Hallo,

ich habe das Kopfnicken darüberhinaus auch bei Tieren (hoehnelii, Jack. meru.) erlebt, die etwas nicht wollten. Wenn ich z.B. den Tieren was zu Trinken von einer Pipette anbiete, und sie keinen Durst haben, fangen sie nach einer Zeit an mit dem Kopf zu zucken. Habe ich bisher nur bei weiblichen Tieren bebachten können. Das hoehnelli Weibchen hat das aber auch ab und zu gemacht, wenn ich zu nah ans Terrarium kam.

Grüße Thomas

[MrCus]

stimmt.. kenn ich auch so bei meinen beiden F. pardalis Weibchen. Is aber eher ein leichtes Zucken und mit dem heftigen Balznicken der Männchen nicht zu verwechseln

[Nicolá Lutzmann]

Moin zsamme!

Danke für die beiden ausführlichen Beobachtungsbeschreibungen!

Hoffentlich ist bald mal zeit da, sich dem Ganzen nochmal unter Laborbedingungen zu nähern:-)

herzlichen Gruss
Nicolà

[Tobias Hannich]

Kopfnicken bei Ch. calyptratus

Hallo erstmal,

ich lese schon eine ganze weile im Forum mt und habe mich gestern registriert.
(Nur so als kurze Vortsellung).

Die Beobachtung mit dem Kopfnicken kann ich auch für mein Chamaleo calyptratus-männchen bestätigen. Er nickt ebenfalls wenn ich im mit der Spritzflasche tränken will (diese Teile die im Chemie-Unterricht für Aqua dest. verwendet werden, bei mir ist natürlich kein Aqua dest. drin, nur damit das keiner falsch versteht) und er keinen "Durst" hat.

Grüße Tobias